mit Start aus dem letzten Block!!!
Es hat geklappt, endlich steht die 3 vorne!
Aber ein Marathon beginnt mit dem Start, bzw. mit dem Tag davor.
Samstag morgen mache ich mich auf dem Weg nach Münster um meine Startnummer abzuholen. Ich bin mal wieder etwas spät dran und auf der Messe kriege ich auch nicht das, was ich haben wollte.
Allerdings finde ich die Beratung am Powerbar-Stand super. Als ich nach Riegeln für die Verpflegung frage, werde ich sofort zum Stand von Ultra geschickt. Die seien für unterwegs besser geeignet.
Also rüber auf die andere Seite und als Gimick gibt es zu den Riegeln noch zwei Gel-Chips als Zugabe. Naja, schaden kann es sicher nicht die zum Marathon mitzunehmen.
So, jetzt schnell zurück nach Hause. Schlage ich in einer Tankstelle noch ziemlich heftig mit dem Knöchel an einen Warenständer. Das kriege ich durch Heparingel aber noch in den Griff. Dann schnell die Hunde eingepackt. Für den Neuzugang steht heute nachmittag noch etwas Gerätetraining auf dem Programm, damit ich eine ruhige Nacht habe. Nach dreieinhalb Stunden hat Wiky alle Geräte kennengelernt und ist platt wie ne Flunder.
Also zurück nach hause und erst mal den Bauch ordentlich gefüllt. Neben fettarmen Möhreneintopf passen noch ne Tüte Chips und ein paar Schokoriegel hinein und die Vormarathonnacht wird äußerst erhohlsam.
Gegen 3:30 Uhr weckt mich ausgeruht mein Wecker. Zwei Pöttte Kaffee und mein Frühstückskuchen wie jeden Tag und kurz nach den Rechner angeschmissen.
Auf der MüMa-Seite wird wie jedes Jahr von einer Anreise über Münster-Süd abgeraten, weil dort angeblich schon sehr früh abgesperrt wird. Also sicherheitshalber noch nen Stadtplan von Münster ausgedruckt, den Rucksack mit allen Klamotten vollgestopft und gegen 06:15 Uhr geht es los.
Planmäßig um 07:00 Uhr erreiche ich über Münster-Süd den Hindenburgplatz und kriege noch einen Stellplatz der mittags im Schatten liegt. Schnell zu den Dixies und als ich zurückkomme komme Jörg, Mattes, Dirk und Anhang auch schon auf den Parkplatz gefahren und ergattern auch noch einen der letzten Schattenplätze.
Jetzt haben wir noch ausgiebig Zeit die Kleiderfrage zu klären. Als gegen 07:45 Uhr endgültig die Sonne durchbricht endscheiden wir uns alle fürs Singlet.
Um acht geht es dann in Richtung Pavillon. Aber ausser Jörg´s Banker erscheint erst mal keiner. Irgendwann kommt Christian noch vorbei, läuft dann aber mit einem Musikerkollegen zusammen.
Viertel vor neun machen wir uns dann auf den Weg zum letzten Startblock. Torsten und Sarah bleiben verschollen.
Jörg will mit Mattes zusammen mit nem sechser Schnitt laufen und ich plane, solange es noch kühl ist mit 5:30 anzugehen und dann mal sehen, was hintenraus in der Hitze noch geht.
Ich treffe noch kurz einen ehemaligen Kollegen und dann um 08:55 Uhr ein großes Hallo. Torsten und Sarah sind endlich auch da. Wir stehen im letzten Block ganz vorne, kurz hinter den 4:00-Pacern und teilen uns auf. Mattes und Jörg zusammen und Torsten ganz locker mit uns dreien. Wie ich Dirk und Sarah kenne, werde ich da allerdings nicht lange folgen können.
09:00 Uhr und der Startschuss fällt. Nach gut zwei Minuten passieren wir die Startlinie und ab gehts!
Bei dem schönen Wetter stehen schon Unmengen von Zuschauern an der Strecke und es läuft sich ganz locker an. Nach zwei etwas langsameren Kilometern und dem Überholmanöver der 4:00-Gruppe pendelt es sich so um die 5:20 ein. Sarah und Dirk verschwinden langsam noch vorne und kurze Zeit später schließt sich Torsten den beiden an. Nach 5 Km stehen 27:03 auf der Uhr und die Blase drückt. An der ersten Verpflegungsstelle nehme ich den ersten Becher Wasser mit.
Bis kurz vor Km 8 geht es noch, aber dann ist Endegelände und ich muß in die Büsche. Ist aber kein Beinbruch. Das kenne ich ja. Bis zum Halbmarathon werden da noch einige Ausflüge zukommen.
Gleichmäßig geht es weiter. Es stellt sich heraus, dass die Geschichte mit den Riegeln für unterwegs doch nicht ganz so prickelnd wird, wie ich sie mir gedacht hatte. Riegel kauen und gleichzeitig Laufen ist schon ziemlich schwierig. Da ich dafür aber keinen Plan B habe, muss ich da nun durch. Garmin verbucht für den 10er 54:01, aber etwas vorraus ist der ja immer.
Langsam geht es in Richtung Aasee und der erste Staffenwechselpunkt ist kein Problem. Die Strasse ist breit und die Staffelläufer stehen diszipliniert auf der linken Seite. Nach der Aaseeumrundung stehen bei Km 15 01:21:03 auf der Uhr. Die Kilometerschnitte liegen nun zwischen 5:20 und 5:30, Tendenz steigend.
Jede Verpflegungsstelle bescherrt mir einen Becher Wasser und es geht raus in Rcihtung Gievenbeck.
Kurz vor Gievenbeck wird die Sonne zum ersten Mal richtig unangenehm.Leicht ansteigender Kurs und fehlender Schatten sind keine prickelnde Kombination. Allerdings hat sich nun endlich mein linker hinterer Oberschenkel beruhigt. Zwischendurch hatte ich schon mal kurz an einen Abbruch gedacht aber offensichtlich war es doch nicht so schlimm. Kurz vor Km 20 verdrücke ich den zweiten Riegel. Dafür brauche ich fast einen Kilometer und das Wasser zum Nachspülen ist eine Wohltat.
Mit 01:48:59 liege ich gut in der Zeit.
Dann geht es in den Wald zur Halbmarathonmarke. Die offizielle Zeit ist 01:57:20! Das lässt hoffen. Wenn der Temperaturantieg sich in Grenzen hält, sind 3:55 vielleicht drin!
Beim zweiten Staffelwechselpunkt kurz vor Km 25 gibt es dann das befürchtete Chaos. Die Strasse ist zu eng und die Wechselläufer stehen zu beiden Seiten der Strasse. Die Gasse wird zum Ende hin so enge, dass zwei Läufer nur knapp nebeneinander laufen können. Ich bin gerade bei einem Überhohlmanöver, als dann noch ein Staffelläufer auf der rechten Seite neugierig auf die Strasse schaut. Da ich den Überholten nicht im Laufrythums stören will, kriegt seine Neugierden einen Bodycheck und die Bahn ist frei!
Die Schnitte pendeln sich jetzt so um die 5:30 ein, mit Tendenz in Richtung 5:40. Bei 25 Km sagt Garmin 02:16:58.
Jetzt geht es am Freiherr-von-Stein-Gymnasium vorbei und rechts ab in Richtung Roxel. Bergab kann man es schön laufen lassen und Marc sitzt hinter seiner Fahne und knipst was das Zeug hält. Die Bilder vom Hinweg sind sehr schön. Über die Autobahn geht es nach Roxel rein. Es gibt immer wieder Auftrieb, wenn man vom Moderator angekündigt wird und noch fröhlich winke ich in die Menge. Jetzt geht es durch das Wohngebiet in Richtung Km 30. Die offizielle Zwischenzeit ist 02:47:37. Das passt immer noch für sub4!
Jetzt wird der letzte Riegel gemümmelt. Der ist aus der Aldikolektion und läßt sich auch nicht leichter vernichten. Am nächsten Verpflegungsstand freue ich mich schon auf das Wasser! Jetzt habe ich für den Rest der Strecke noch einen Gel-Chip, den zweiten habe ich morgens in meinem Packungswahn nicht gefunden. Kurz vor der Autobahnquerung dann Getrappelt hinter mir. Die sub4-Pacer mit ihrer Gruppe schließen auf und ziehen langsam vorbei. Nagut, die sind sowieso zu schnell unterwegs! KM 35 passiere ich mit 03:14:20 und das Drama nimmt seinen Lauf.
Meine Mütze tropft nur noch sporadisch und es geht zur englischen Kaserne hoch. Marc knipst mich genädigerweise nur von hinten und ich nähere mich der Verpflegungsstelle. Der Becher Wasser ist dringend nötig.
Immer die 4-Stunden-Gruppe im Blick kriege ich einen Becher in dem sich höchstens 1 Centimeter Wasser befindet. Der ist in einem Schluck weg und umkehren will ich nicht. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen aber was solls. Jetzt will ich mal testen ob dieser Gel-Chip wirklich so ein Wunderding ist. Auf jeden Fall lässt er sich leichter aufnehmen als Riegel. Aber mit meinem Hydrationsstand kommen die Zeiten jetzt dicht an die 6:00 heran. So geht es nicht weiter. Ich mobiliere die letzte Kräfte und pfeife mir bei Km 38 erst mal in Ruhe zwei komplette Becher Wasser rein. Damit lässt sich dann doch wieder laufen. So rette ich mich zur nächsten Wasserstelle und langsam schleicht sich ein leichtes Krampfgefühl in beide hinteren Oberschenkel. Die zwei Becher Wasser sind da wohl noch nicht angekommen.
Mit 03:43:35 bei Km 40 nehme ich etwas Tempo raus. Das müsste sich auch mit gemütlichem Tempo noch ausgehen!
500 Meter weiter ist dann erst mal Ende mit laufen. Bevor die Oberschenkel ganz zu machen bleibe ich erst mal stehen. Wie dehnt man diese verdammten Muskeln. Irgendwie ist in meinem Schädel auch zu wenig Flüssigkeit, denn mir fällt dazu absolut nichts ein. Also planlos mal die Waden durchgedehnt und langsam weitergegangen. Irgendwie ist das so kurz vor dem Ziel absolut unbefriedigend und ich schaue mal wie es mit Zeit so ausschaut. Mein Garmin zeigt 03:47 irgendwas! Das müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn die letzten Meter nicht noch laufend zu bewältigen wären!
Lange Rede gar kein Sinn ich beschließe wieder zu laufen. Sollen diese dämlichen Muskeln doch krampfen!
Komischerweise klappt das Anlaufen und irgendwie beruhigen sich die Muskeln. Wahrscheinlich ist dort jetzt doch etwas Flüssigkeit angekommen!
Den Wein bei Km 41 spare ich mir und lasse mich jetzt von der Anfeuerung der Zuschauer tragen. Jetzt geht es zwischen die Absperrgitter und ab dem Powerpoint ist nur noch Party angesagt. Zum dritten Mal passiere ich Aegidiitor und Aegidiistrasse und die leichte Steigung macht mir nicht die Bohne aus. Das wird ein richtig schöner Endspurt!
Das Tempo kann ich auf 5:23 anziehen und das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange. Rechts ab in die Rothenburg und nun Slalom durch Staffeln, die im Viererpack unterwegs sind. Halblinks auf den Prinzipalmarkt und die große Anzeige springt gerade auf 4:00irgendwas. Das reicht dicke! Die HF geht bis 97 % hoch und für die letzten 600 Meter, Garmin liegt mit 400 Meter plus nicht viel daneben, kann ich den Schnitt noch auf 4:53 drücken!
Jetzt aber schnell die Arme hoch und im Ziel die Uhr gedrückt! Ein freundliche Helfer will mir aus dem Einlaufbereich helfen, aber ich halte ihm erst mal meine Uhr unter die Nase: 03:58:52!!!
Iregndwie bin ich nun etwas daneben, denn ich stelle mich erst mal bei den Staffelmedaillien an. Die freundliche Helferin schickt mich dann aber doch in die richtige Richtung und ich bekomme die richtige Medaillie!
Jetzt ist Flüssigkeit glaube ich ganz wichtig. Erst mal zwei Becher Wasser und einen mit Cola. Dann die Folie umgehängt und ich mache mich, nachdem Jörg und Mattes doch wohl nicht so dicht hinter mir waren, auf den Weg in Richtung Erdingerausschank. Das Anstellen muss ich zweimal wieder abbrechen, weil mir schwindelig wird. Also noch schnell einen Becher Wasser und dann der dritte Versuch. Das zischt und ich mache mich wieder auf den Weg nach vorne. Jörg sollte nun aber doch bald kommen. Ist er auch schon, und gemeinsam geht es wieder in Richtung Erdinger. Jörg bringt mir noch einen mit und den kann ich gut gebrauchen. Dann kommt auch schon Mattes mit strahlender Tochter und nachdem Mattes auch sein Erdinger hat geht es zu dem Finisher-Shirts. Jörg ist so mutig und setzt sich erst mal hin. Das spare ich mir, da ich Zweifel habe, ob ich wieder aufstehen kann. Bei Jörg klappt das dann wider Erwarten doch und wir verlassen den Zielbereich. Am Ausgang treffen wir Björn und ein paar von den Schleichern. Dirk ist zwischendurch auch irgendwann eingetrudelt und nachdem wir die Anhänge eingesammelt haben, geht es im Schneckentempo zurück zum Hindenburgplatz.
Am Auto noch ein paar Fotos und Jörg muss noch auf einen seiner Staffelläufer warten. Ich warte mit und nach einem Liter Mineralwasser mache ich mich dann auf den Weg nach Hause.
Wider erwarten komme ich doch selbstständig aus dem Auto und hole mir auf dem Nachbarfest noch ein richtiges Bier.
Das reicht dann aber auch und ich freue mich schon auf den nächsten Münstermarathon, dann mit einem gelben Punkt auf der Startnummer!!!
Das war mein letzter Münstermarathon
1Gruß, Ralf und Wiky und Charly im Herzen
Der Weg ist das Ziel!
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