Da ich aber im Verlauf des letzten Jahres schon den einen oder anderen Beitrag über mein aktuelles Läuferinnendasein verfasst habe, will ich mich nicht wiederholen. Was liegt dann also näher, als einen kleinen Blick in die Zeit „vor dem Forum“ und in die Anfänge meiner Laufbiografie zu werfen ... (Vorsicht - von "kurz" vorgestellt kann hier nicht mehr die Rede sein
)Aaaaaalso, gleich vorweg, früher in der Schule habe ich nichts mehr gehasst als den Sportunterricht. Soweit ich weiß, gibt’s ja fünf sportmotorische Grundfunktionen: Schnelligkeit, Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination. Leider verfügte ich über keine von diesen Funktionen in einem Maße, das mich zu einem wertvollen Mitglied von Staffeln oder Ballsportteams hätte werden lassen. Typische Kommentare: „Nee, wir mussten die Anne erst beim letzten Mal nehmen!“, „Wenn die zu uns kommt, muss aber der Fatty zu euch!“ oder „Stell dich dahin und pass auf, damit du keinen Ball an den Kopf kriegst!“. Sowas prägt ...
Von ein bischen Radfahren und Wandern abgesehen, hatte sich daher mit dem Abschluss der Schulzeit das Thema „Sport“ für mich erledigt. Es folgten ein Studium, ein zeitlich fordernder Schreibtischjob, eine zunehmende Vorliebe für Süßigkeiten und die Entdeckung des Hobbies „Kochen“. Die Folgen sind leicht vorstellbar ...
Vor ca. 2 1/2 Jahren war dann der Punkt erreicht, an dem das alles nicht mehr so prickelnd war & ich anfing, mich in meinem Körper nicht mehr wohl zu fühlen.
So angenehm die großen Umkleidekabinen bei „Ulla Popken“ auch sind (endlich mal nicht beim Umziehen mit den Ellenbogen überall anstoßen) ... ich fand einfach, dass 81 kg bei 1,68 Größe nicht wirklich sein müssen, zumal ich keine Treppe ohne Schnaufen mehr hochkam und die Knie nach längeren Wanderungen zu schmerzen anfingen. 
Bereits zwei Jahre vorher hatte ich deshalb auch einen ersten Versuch, regelmäßig laufen zu gehen, wieder abgebrochen.Also ... mutierte ich gemeinsam mit einer Kollegin & einem Kollegen zur Stockente. Zu dritt konnten wir im Sportgeschäft einen anständigen Rabatt für Stöcke & Schuhe aushandeln, und los gings, ca. 2x pro Woche in der Mittagspause. Die Bezeichnung „Stockenten“ passte auf uns ziemlich gut, weil wir während der Watschelei ziemlich intensiv geschnattert haben
... aber zumindest haben wir uns bemüht, die Stöcke auch aktiv einzusetzen und nicht nutzlos hinter uns her schleifen zu lassen. Irgendwann hatte ich mir zusätzlich angewöhnt, morgens ins Büro und abends zurück nach Hause zu walken, das brachte zusätzlich 2 x 3 km Bewegung in hügeligem Gelände. Naja, in Verbindung mit bewussterer Ernährung (konsequenter Verzicht auf Alkohol, Süßigkeiten, Kuchen und „Gelsenkirchener Gourmetplatte“) habe ich binnen eines Dreivierteljahres ca. 16 Kilo „abgeholt“ (wie der Trierer so sagt) und war im Herbst 2004 bereit für einen neuen, allerdings noch ziemlich unsystematischen Laufversuch. Und siehe da, nach anfänglichen Kniebeschwerden, die auf falsches Schuhwerk & übermäßigen Ehrgeiz zurückgingen, klappte es ganz gut! Relativ gute Ausdauer hatte ich bereits durch das Walken, konnte direkt eine Stunde „am Stück“ laufen. Nur die Sache mit dem Tempo ... Mein erstes „Rennen“ war der Trierer Silvesterlauf 2004, 5 km auf einem 1 km Rundkurs. Um’s kurz zu machen: Einmal überrundet zu werden geht ja noch, aber beim zweiten Mal war es mir echt nicht mehr egal
Dieses Erlebnis hatte mein kleines & noch sehr zartes Läuferinnen-Ego dermaßen angekratzt, dass ich beschloss, die Sache mit der Lauferei ein bischen sorgfältiger zu planen. Naja, und was dann geschah, lässt sich hier verstreut über verschiedene Threads nachlesen ...
Ich laufe immer noch, ich war – von kleineren Wehwehchen abgesehen – bislang zum Glück noch nie verletzt, ich bin immer noch nicht besonders schnell und weiß immer noch nicht, ob ich jemals in diesem Leben das Abenteuer „Marathon“ suchen werde ... aber Laufen ist – pardon – ein so geiles Hobby, dass ich darauf freiwillig nicht mehr verzichten werde.
vg - danke für's Lesen
,kobold
und das Du schreiben und denken kannst wissen wir schon länger. Zu allem Übel hast Du auch meistens noch ne Meinung, wo das noch hinführt....
Tönt widersprüchlich. 
(Bremen)
