Ob es ein schöner Marathonlauf war, am Sonntag in Köln?
Weiß gar nicht genau, was ich darauf antworten soll, wenn ich gefragt werde. Ich rede mich raus, weil ich bedächtiges Kopfschütteln ahne und eigentlich darauf gut gerne verzichten möchte.
Vorbereitet war ich gut, hatte viele lange Läufe und kam einige Male auf 75 oder 80 Wochenkilometer und trotzdem gibt es bei so einem Lauf oft eine Unbekannte....
Na ja, der Start verlief super, mir war von der Warterei zwar etwas kalt geworden, umso glücklicher war ich dann, als es losging. Zielzeit geplant: Unter vier Stunden sollten auf jeden Fall drin sein.
Nach ca. vier oder fünf Kilometern bemerkte ich ein Flimmern in den Augenwinkeln und dachte, "Boah, es ist aber auch wirklich hell, trotz Sonnenbrille..." es ging nach Bayenthal und das Flimmern wurde stärker, habe also meinen Schritt verlangsamt und dachte "OK, der Kreislauf, denn es war auch ziemlich warm...."
Aus dem Flimmern wurden dann "Lichtblitze" und da habe ich vage vermutet, was sich da in meinem Kopf so zusammenbraut....ausgerechnet jetzt.
Bin dann erst mal weitergejoggt, weil ich nicht wußte, was ich tun sollte.
Irgendwann habe ich dann alles doppelt gesehen....und der Groschen fiel endgültig....
Ich kenne das, mir passiert das manchmal beim Training, nur bin ich dann schnell zu Hause und kann Paracetamol nehmen, denn die anschließenden Kopfschmerzen sind dann nicht mehr spaßig. Bin aber nicht beim Training, also was mache ich?
Habe mich erst mal an einen oder soll ich sagen zweie "drangehängt" und mich erst mal ziehen lassen, während ich vor mich hin sinniere und nach einer Lösung suche.
Körperlich fühlte ich mich gut, meine Beine liefen vollkommen automatisiert und ich dachte "Kann mir mal einer diesen Kopf abnehmen....", ich hatte echt Schiß vor den Kopfschmerzen und habe um mich herum gar nichts mehr wahrgenommen
Mit diesem Wust im Kopf war ich plötzlich am Kilometerschild 28, dachte noch "Biste eine Abkürzung gelaufen, oder was?" Das letzte wahrgenommene KM Schild war 10 oder 11.
Migräne bekam ich keine (die kam später- wie nett), hatte durch die Aura nur eine ungeheure Gehirnmatsche, aber damit läßt es sich laufen. Bin also einfach immer weiter gelaufen, habe zwischendurch was getrunken, schöner süßer Tee und Cola und allmählich ließ auch der "Doppelblick" nach.
Nach 4:21 war ich im Ziel und die Gedanken "....das war endgültig das letzte Mal...." wie weggeblasen.
Ich war eigentlich die ganze Zeit so sehr mit mir beschäftigt, dass ich mich bewußt nur an Ausschnitte erinnern kann, habe mir aber sagen lassen, dass das Publikum toll war.
Na, die letzten Km war ich ja auch wieder "da" und erinnere mich vor allem an sehr viel Kopfsteinpflaster. Ich war sehr bedacht darauf nicht hinzufallen. Dann über die Brücke, das war ein wunderbarer Augenblick, die "Erlösung" naht....
Doppelt hält besser
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