Banner

Bestzeiten nach Regeneration, warum?

Bestzeiten nach Regeneration, warum?

1
Hallo,

ich hätte da mal eine Frage, da ich mich ein wenig wundere.
Ich laufe seit 4 Jahren. Ich habe meine Umfänge seit dieser Zeit langsam gesteigert. Seit August 2005 trainiere ich nach Trainingsplänen von Peter Greif. Vor dieser Zeit bin ich so ca. 70 km die Woche gelaufen. Seit ich nach Greif trainiere, ist der Umfang im Schnitt so auf um die 100 km die Woche gestiegen. Ich hatte keine Probleme mit Verletzungen oder mit den angegebenen Einheiten.
Die Pläne sind grob wie folgt gestrickt.
Mo: Tempodauerlauf 10 –15 km, Mi Intervall zwischen 400m und 4000 m, Sa. Langer Lauf 30+, dazwischen Läufe in Ga 1 Do Ruhetag.
Ich habe mich immer beim Training ganz gut gefühlt. Nun aber zu meinem Problem.
Meine Bestzeiten laufe ich bisher immer nach einer Regenerationszeit.
Im letztem Jahr Training ab August nach Greif, auch leichte Verbesserungen der Zeiten. Dann November Regeneration (immer noch 60 bis 70 km aber nur noch Ga1). Ab Dezember wieder ins Training eingestiegen, aber das Tempo sehr verhalten. Dann PB beim Silvesterlauf über 10 km (39:44 aber Strecke nicht vermessen und vermutlich um 200m zu kurz). Dies war eine Steigerung um 1:30 Minuten. Dann wieder richtig trainiert, aber die 40 Minuten nicht mehr erreicht (Bestes Ergebnis 40:02). Dann Monat Juli wieder Regeneration (wieder 60 – 70 km in Ga 1). Anfang August neue PB HM in 1:26:43 (PB um 2:30 verbessert). Ende August wohl mein bisher bester 10er, aber leider auch nicht vermessen (ich war aber nur 15 Sekunden langsamer wie Bruce und ich denke es wäre eine deutliche sub 40 gewesen) Dann wieder wie oben beschrieben trainiert. Marathon Berlin und Essen brachten zwar eine neue PB aber nicht die Ergebnisse wie erhofft (3:19:xx). Seit 15.10. dann wieder nur noch GA 1 nur unterbrochen von einem 8,1 km Crosswettkampf Mitte November. Dann heute einen 10er in Mesum. Ergebnis 39:40 neue PB. :daumen:
Nun frage ich mich, wie es kommt, dass ich meine Bestzeiten immer nach einer Regenerationszeit laufe.
Liegt es daran, dass der Körper das Training erst nach einer Regeneration verarbeiten kann?
Oder mache ich in der Trainingszeit zu viel?
Wie sind Eure Erfahrungen.

Manfred

2
Ich laufe erst seit 6 Monaten, also alles mit Vorsicht zu geniessen:

Jeder Athlet ist anders. Ausserdem gibt es einen Unterschied zwischen Adaption und Regeneration -- evtl. bist Du in der Trainingsperiode zwar regeneriert genug fuer 100km/Woche, aber die Anpassungen benoetigen laenger. (Und mit leichtem/unterstuetzendem Training waerst Du noch ein paar Sekunden schneller.)

Oder Du trainierst in der Tat zu hart. Mal abgesehen davon, wer deine TPs schreibt, wie bestimmst Du deine individuelle Trainingsbelastbarkeit? Ich bin ja der Meinung, dass ich niemals einen Trainer haben will, hoechstens einen Coach/Mentor, denn keiner kann meinen Koerper so gut kennen wie ich selbst.

Leider kann der Volkslaeufer selten genuegend an sich herumexperimentieren, um sich selbst gut kennenzulernen.
Was du beschreibst, waere mir jedenfalls genug, um mal in aller Ruhe mehrere Monate (ein-zwei Saisons?) lang unterschiedliche Ansaetze auszuprobieren.
Als mindestes wuerde ich an deiner Stelle vor meinem naechsten Saisonhoehepunkt die letzten 4 Woche auf den TP pfeifen. Einige sportwissenschaftliche Ansatzpunkte fuer das TRapering. (eng)

Nachtrag: Wenn Du heute sub40 aus GA-1-Training gelaufen bist, und 100km/Woche vertraegst, dann klingt das danach, als ob Du einen Maffetone-Ansatz (eng) koerperlich vertragen kannst. Vielleicht ist bei Dir ja wirklich zu wenig aerobe Faehigkeit vorhanden? Etwas mehr "akzeptiert" waere dann noch Lydiard zu nennen.

Wie immer muss ich auf Messbarkeit draengen. Mit dem Hadd-Test (eng) kannst Du deine Leistungsfaehigkeit ueber eine ganze Bandbreite von Intensitaeten vergleichbar machen: Alle 4-5 Wochen wiederholen und Geschwindigkeiten vergleichen.

3
Danke kk66,
wegen dieser Hinweise habe ich meine Grobplanung für die nächste Woche geändert. 6 Wochen nach dem Frankfurt-M. will ich ja am 10.12. im Siebengebirge gut drauf sein :P Meine Form ist also nicht überschritten und auf dem absteigenden Ast, sondern ich bin bis dahin gut regeneriert und habe eine Chance. Das wird ab gleich überschlafen und wahr gemacht.

Auch schön, im anderen Thread, so ganz direkt mal zu lesen, wie wenig es doch bringen würde, 110-130 Wochen-km :haeh: zu laufen. Das erleichtert mein Gewissen.

:hallo:
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

4
Google nach Superkompensation und/oder Tapering/Taperphase - deine Verwunderung liegt leider wohl in einem völligem Unverständnis von Adaptationsvorgängen des menschlichen Körpers begründet. Ein gutes Training zeichnet sich neben dem Gesamtumfang vor allem durch das richtige Verhältnis von Belastung und Erholung aus - ohne Regeneration keine Leistungssteigerung und ohne Reduktion vor Wettkämpfen keine Chance auf optimale Resultate!

Hau rein aber ganz nach dem Motto weniger ist mehr - Uli -
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“