Kiel - 10,5 Km an der Förde

Einen Titel, der irgendwie Aufschluss über erreichte Zeiten oder eben nicht erreichte Zeiten gibt, wollte ich diesmal nicht wählen, denn in diesem Jahr war der Saison-Auftakt in Kiel nicht mehr und auch nicht weniger als ein Lauf an der Förde.

Der Tag in Kiel begann logischerweise mit einem Erwachen, einem Blick aus dem Fenster und der Feststellung, dass es mal wieder bitterkalt da draußen ist. Dann folgte das Gassi gehen mit dem Hund, dass die Feststellung zu einer Gewissheit werden ließ: Es ist bitterkalt. ich muss mich warm anziehen, denn unten am Hafen, da gibt es auch noch Wind dazu.

Hustend ging es zum Auto, das fuhr uns zu dem kostenpflichtigen Parkplatz und dann ging ich frierend und hustend ins Zelt. Da drinnen ist es nicht besonders warm, dafür aber besonders laut. Der Alleinunterhalter brüllt ins Mikro, was das Zeug hält, betitelt die Sieger des Vorjahres und wirbt für weitere nette Läufe im Norden. Naja.

Nach und nach treffen wir bekannte Gesichter. Biggi und Conny sehe ich nur kurz , dafür länger Fidi und Steffen, die sich wirklich und in echt auf den Weg gemacht haben, um in der Kälte zu stehen. Ich bin ganz schön gerührt. Dann erkenne ich Ralf. Der sieht nervös aus, denn er sucht Heidrun und überhaupt hat er heute was vor. So nestelt er irgendwie grundlos an seiner Startnummer rum und so....es ist jedenfalls ein großes hallo mit viel Gehibbel meinerseits.

Und dann geht es zum Start und 3 – 2 – 1 – geht es los.

Frank läuft mit mir. Das gab es schon lange nicht mehr. Wir wollen die Förde genießen, soviel wie geht, denn schnell laufen, das lässt mein Gesundheitszustand nun mal nicht zu....es stellt sich auch schnell heraus, dass schnell gar nicht geht. Den ersten Kilometer laufen wir im 6:00 er Schnitt, danach pegelt sich das Tempo auf irgendwas zwischen 6:10 und 6:20 ein. Un dabei kann man schön aufs Wasser gucken. Es ist diesig, weit sehen kann man nicht. Aber es ist schön.

Vor uns laufen auch solche Spaßnasen, die den Mund einfach nicht zukriegen. Irgendwann nervt mich das dann doch und ich will nur noch vorbei, schaffen wir auch, aber insgesamt laufen wir eben ein Tempo, so dass wir sie erst nach km 7 los werden.

Toll wie immer war der Militärhafen mit einem schicken Segelschulschiff und danach ist man ja schon fast an der Wende und die Wende ist ja nach neuem Streckenverlauf schon die Hälfte. Und da gibt es warmen Tee, den ich auch trinke. Dieses Stocken nutzt die Truppe mit den Sabbelschlitzen, wieder die Position vor uns einzunehmen. Hm Mist. Aber ich weiß jetzt einiges aus den Freundschaftsverhältnissen unbekannter Menschen im Norden. Und ab jetzt haben wir steife Brise von vorn. Schade eigentlich, denn mit der Gemütlichkeit ist es so vorbei.

Und dann kommt schon die Stelle, an der uns Ralf mit der schicken Brille und dem Hintern voraus überholt und wirklich schnell aussieht. Hier vermute ich, dass es diesmal was werden könnte mit dem Ziel 1:28 Std.

Danach denke ich an eine neues Überholmanöver, das gelingt....aber irgendwie doch zum Vorteil der anderen, denn nun laufen die in unserem Windschatten, auch irgendwie blöd, aber wie heißt es so schön. Nur die Harten kommen in den Garten.
Die ganze Zeit dabei ist eine Frau in einem orangefarbenen Jäckchen. Die macht mich ganz hibbelig, denn was sie da macht, sieht so ungesund aus. Also anders ungesund als ich aussehe, mit meinem Taschentuch an der Nase und dem Husten. Sie läuft weit nach vorn gebeugt, sie liegt quasi auf ihrer Lunge und schleppt die Füße so hinter sich her. Ganz ungesund. Wirklich. Ich will jetzt so schnell laufen, dass sie endlich zurückbleibt, denn am liebsten würde ich mal zufassen und sie aufrichten. Hoffentlich findet sie bald zu ihrem Kämpferherz auch noch die aufrechte Gangart. Ich wünsche ihr das.

Bei km 9 kommt uns Conny schon wieder entgegen, zu diesem Zeitpunkt ist sie schon zweite, was sie ja dann auch bis zum Schluss blieb. Und dann kommt km 10 und da steht der Steffen mit der Kamera und darum lächle ich mal tüchtig und winke auch noch Fidi zu, obwohl ich nun wirklich langsam genug habe von der Lauferei und dem Wind. Es geht j auch nur noch 250 Meter bis zur Wende und dann kommt 250 Meter zurück auch schon das Ziel, dass ich brutto 1:06:02 passiere. Netto weiß ich nicht, aber auf jeden Fall ist es langsamer als im letzten Jahr, da lief ich was um die 1:01 Std.
Nun ja, deshalb ist es ja auch ein Lauf an der Förde, bei prima gesunder Meeresluft! Jawohl, denn gestern Abend war der Husten weg und seit Wochen atme ich erstmals wieder frei durch die Nase. Das ist doch ein Erfolg. Ich fand es schön und unkompliziert.

Liebe Grüße an alle und vor allem die Kielianer!

mandy

Mandy,

schön, dass du auch einen Bericht geschrieben hast. Ich dachte schon, ich bin der einzige, der den Lauf berichtenswert fand.

amanda hat geschrieben:Der Alleinunterhalter brüllt ins Mikro, was das Zeug hält, betitelt die Sieger des Vorjahres und wirbt für weitere nette Läufe im Norden. Naja.

ja, der ist in Kiel und Umgebung eine Legende, manchmal nervt es ein wenig.

...Fidi und Steffen, die sich wirklich und in echt auf den Weg gemacht haben, um in der Kälte zu stehen.

das fand ich auch sehr schön.

Dann erkenne ich Ralf. ... So nestelt er irgendwie grundlos an seiner Startnummer rum und so

nun, ich hatte mich just in dem Moment entschieden, auf die Windstopperjacke zu verzichten und nur im Shirt zu laufen. Deshalb musste ich die Startnummer "umbauen".

Toll wie immer war der Militärhafen mit einem schicken Segelschulschiff

ich bemerke gerade, dass ich von der Strecke überhaupt nichts mitbekommen habe.

Und dann kommt schon die Stelle, an der uns Ralf mit der schicken Brille und dem Hintern voraus überholt und wirklich schnell aussieht. Hier vermute ich, dass es diesmal was werden könnte mit dem Ziel 1:28 Std.

da war die Welt noch in Ordnung

Vielen Dank für den Bericht! Einen schönen Tag wünschen wir euch und schon mal eine schöne Reise nächste Woche.

amanda hat geschrieben:Nun ja, deshalb ist es ja auch ein Lauf an der Förde, bei prima gesunder Meeresluft! Jawohl, denn gestern Abend war der Husten weg und seit Wochen atme ich erstmals wieder frei durch die Nase. Das ist doch ein Erfolg. Ich fand es schön und unkompliziert.

Ja, den Schnupfen habe ich an der Wende wegfliegen sehen, hat sich hartnäckig gewehrt. Schlussendlich war der Wind stärker und hat ihn im Wasser versenkt .

netter Bericht Mandy. Danke

Gruß Martin

diese Mal nicht in Kiel dabei gewesen

Hallo Mandy,

hast wiedermal einen wunderbaren Bericht geschrieben, man kann es sich bei dir immer so schön vorstellen.

Wünsche dir gute Besserung!

Küsschen
Bine

amanda hat geschrieben:
Die ganze Zeit dabei ist eine Frau in einem orangefarbenen Jäckchen. Die macht mich ganz hibbelig, denn was sie da macht, sieht so ungesund aus.

Du meinst aber nicht mich, oder?
Schön, dass die Seeluft die Erkältung weggepustet hat und das Ergebnis, das sagte ich ja schon, ist für ein krankes Huhn ganz schön o.k.
Schade, dass wir uns nicht länger gesehen haben, aber ich fand es im Terminal doch wesentlich angenehmer als im Zelt und habe daher dort etwas rumgetrödelt und war erst zu eurem Start wieder unten und fand "nur" noch Sumowalker vor.
So konnte ich Fidi und Steif nur über die Absperrung hinweg begrüßen ("meinen die uns, die da so winken?") und habe wieder nicht Ralf kennen gelernt.
Liebe Grüße
Birgit

Schön Mandy, dass Du mitlaufen konntest und es auch noch genießen konntest, trotz des Windes und der plappernden windschiefen Figuren unterwegs
Und das man sich bei der Kälte und dem Wind gesundläuft!!! Klasse
Liebe Grüße Dir und Frank

Big-Biggi hat geschrieben:Du meinst aber nicht mich, oder?

Nein, Biggi,

dich sah ich erst, da war ich schon im Ziel, ich rief auch noch laut Biggi und du schautest dich um, als wenn du deinen Namen gehört hättest. Ja und so war es auch.

Leider war es so kalt, dass wir so gleich los mussten. In Laboe waren wir auch noch am Nachmittag mit dem Hund. Ein Blick über die Ostsee ist immer wunderbar erholsam, ich kann mir nicht vorstellen, irgendwo mehr Kräfte tanken zu können. Außerdem konnte Kalli da prima pesen.

mandy

Liebe mandy, vielen Dank für Deinen hibbelig-schönen Bericht, bei dem man auf den ersten Kilometern mit dem Wind spielen, Tratschtanten zuhören, dem Segelschulschiff winken und beim Zurücklaufen der orangefarbenen Weste aufhelfen und gegen den Wind kämpfen musste.

Hat großen Spaß gemacht, Dein Bericht. Vielleicht schaff ich es ja auch irgendwann mal bis nach Kiel

Wann gehts denn in den Süden?

amanda hat geschrieben:In Laboe waren wir auch noch am Nachmittag mit dem Hund.

Oh, schade, da hätten wir uns eigentlich treffen müssen...

Hallo Mandy,

einen schönen Bericht hast da geschrieben - aber schade, daß wir uns nicht getroffen haben..
Ich hatte noch immer Ausschau gehalten, aber Dich und Frank leider nicht entdeckt
Aber dafür habe ich Sumowalker kennengelernt (der das 10.5km-Walken ja gewonnen hat), Big-Biggi und Steif und Fidi, die als Zuschauer dabei waren
Und auch die Frau von RalfF - ihn selbst habe ich nur gesehen, als er am Ziel vorbei lief - aber ohne die schicke Laufbrille, die er aufhatte, werde ich ihn wohl nicht wiedererkennen.

Liebe Grüße
Thomas

Hallo Mandy,

Glückwunsch zum Saisoneinstieg.

Viele Grüße
Bogart

schnatterinchen hat geschrieben:L

Wann gehts denn in den Süden?

Freitag geht es los. Frank lief mit mir in Kiel, weil er gemütliche 9 km auf dem Plan hatte....das passte also ganz gut.

Und danach ist mal irgendwie wieder was gemeinsames angesagt oder? Ich würde mich echt freuen.

mandy