Wer sind eure Vorbilder ?

Hallo,

auch wenn dieses Thema sicher in der Vergangenheit schon behandelt wurde, hatte ich beim durchstöbern nach dem Begriff "Vorbilder" in der Suchfunktion leider keinen Erfolg. Okay,die neuen Foris stellen sich häufig vor und erzählen warum und teilweise auch durch wen sie zum Laufen gekommen sind.

Es wäre interessant zu sehen, ob ihr alle auch Vorbilder habt (hattet) und ob die sich im Laufe der Zeit auch so sehr verändert haben wie bei mir?

Bevor ich zu laufen begann war es ein Freund der sein ganzes Leben umgekrempelt und vom rauchenden, saufenden und unmotivierten Menschen zum Triathlethen wurde.

Eine ganze Zeit lang hatte ich dann kein so richtiges Vorbild mehr, vielleicht Paula R., so zäh zu sein ist schon unglaublich.

In der Zwischenzeit ist es ein über 70 Jahre alter Mann, seine Frau und sein FREUNDE.

Kennen gelernt habe ich diese beeindruckenden Menschen während meiner Arbeit.
Dieser Mann war, bis zu seinem schweren Herzinfarkt, in seiner Altersklasse M 70 über 5000 m ein sehr guter Läufer ( 20,40), er gewann unter anderem schon den Stuttgartlauf (HM) und den Wolfgangseelauf in seiner Altersklasse. Seine alten Bestzeiten sind einfach beeindruckend.
Zunächst waren es die sportlichen Leistungen die mich sehr beeindruckt haben, in der Zwischenzeit hatte ich die Ehre Ihn, seine Frau und seine alten Sportfreunde etwas kennen zu lernen.
Dieser Mann hat noch immer so eine Ausstrahlung, seine Art, der Humor und die Freundlichkeit sind trotz schwerer Krankheit allgegenwärtig, auch wenn er sie häufig verbal nicht mehr äußern kann. Seine Frau, er selbst und seine Freunde kämpfen um jeden Fortschritt im Alltag. Diese Form von Zusammenhalt, Liebe und Freundschaft habe ich bisher noch nie so intensiv erlebt.

Ich beneide jeden, der diesen Menschen vor seiner Erkrankung kennengelernt hat, ich hätte es gerne....
Was mir bleibt ist das Vorbild...

So ein richtiges Vorbild habe ich nicht. Aber ich finde es immer wieder faszinierend, wenn Sportler (oder auch Menschen aus allen anderen möglichen
Gruppen) es schaffen nach harten Schicksalsschlägen, sich wieder hochzumotivieren und dem Schicksal trotzig die Stirn zu bieten.
Irgendwie ist mir gleich Lance Armstong eingefallen, wenn da nicht noch dieses fragliche Doping gewesen wäre.

Gruss Jörg

Vorbild ist ein ziemlich hochtrabender Begriff- aber so ein bisschen... siehe meine Sig.

Gruß
Krümelmonster

Ich bin selbst mein Vorbild, und zwar immer bezogen darauf als ich leistungstechnisch das letzte Mal so richtig stolz auf mich sein konnte. Meine für meine Verhältnisse "tolle" Leistung nehme ich dann immer als Vorbild für das nächste Vorhaben. Bei Vergleichen zwischen mir und anderen tue ich mich schwer.

Dieter Baumann war für mich mal so eine Art Vorbild. Er verkörperte eine Riesenleistung mit glaubwürdigem Auftreten. Um so schockierter war ich als diese unleidige Dopinggeschichte publik wurde. Damals war ich überzeugt, daß, wenn es überhaupt einen gibt, Dieter Baumann über jeden Zweifel erhaben ist. Mit dem Laufe der Zeit lernt man dann, dass viele erwischte Athleten die gleiche vehemente Reaktion an den Tag legen, wie er, und dann doch als gedopt enttarnt werden. Ich mag bis heute nicht glauben dass Dieter Baumann in diese Schublade passt, bin aber auch nicht mehr sooo überzeugt davon, nachdem es viele Negativbeispiele gab( Jan, Nils Schumann, Tailor Hammiltion, oder erst Recht dieser unsägliche Floyd Landis). Von daher ist es etwas schwieriger für mich geworden, eine solche Frage nach einem Vorbild zu beantworten, zumindest auf sportlichem Sektor.

LG Norbert

Laufen: Schnatterinchen und Alex W.
Schwimmen: Sebastian W. und Laszlo Cseh
Triathlon: felix__w

wtf hat geschrieben:Ich bin selbst mein Vorbild, und zwar immer bezogen darauf als ich leistungstechnisch das letzte Mal so richtig stolz auf mich sein konnte. Meine für meine Verhältnisse "tolle" Leistung nehme ich dann immer als Vorbild für das nächste Vorhaben. Bei Vergleichen zwischen mir und anderen tue ich mich schwer.

Bei mir ist es genau das selbe.

Hallo,

für mich gibt es nur einen Läufer, der als Vorbild taugt. Und das ist Steve Prefontaine. Der Typ war einfach eine andere Liga. Leider ist er viel zu früh gestorben und so konnte er keine weitere Rekorde mehr erzielen. Wenn´s bei mir zwickt oder wie auch immer nicht so läuft, dann motiviere ich mich z.B. an Pre, es gibt ja auch noch andere Sportler, den Piraten z.B. und jede Menge (deutsche) Radsportler.

Für mich kann das nur ein Sportler aus der Zeit sein, wo es noch keine so "gute Ernährung" und "hervorragende Zahnhygiene" gab, wie in den letzten 20-30 Jahren.

Aber auch unabhängig davon ist für mich Rudolf Harbig, der auch viel zu früh verstorben ist und in einer Zeit gelebt hat, wo es auch für Sportler nicht wirklich ideal war, der Läufer, der am ehesten als Vorbild dienen könnte.

Momentan ist ein Vorbild für mich: Barefoot Ted McDonald, meine Güte, was der alles barfuß (oder fast) runtergelaufen hat Respekt! Was trainierte Fußsohlen so alles erreichen können... Und ich finde ihn ziemlich sympathisch.

Sonst halte ich es auch mit dem 97'er Motto: "Quäl dich, du Sau!", das war's dann aber schon mit der Sympathie für Spitzen(leistungs)sportler...
Micht regt da mehr auf, dass überall (unentdeckt illegal, oder legal) gedopt wird und alle? mitmachen (weil sie müssen?)...
Sorry, sowas hat für mich nichts mehr mit Sport zu tun, wenn Leistung nicht mehr natürlich produziert werden kann.

ilpirata hat geschrieben:Hallo,

für mich gibt es nur einen Läufer, der als Vorbild taugt. Und das ist Steve Prefontaine. Der Typ war einfach eine andere Liga. Leider ist er viel zu früh gestorben und so konnte er keine weitere Rekorde mehr erzielen. Wenn´s bei mir zwickt oder wie auch immer nicht so läuft, dann motiviere ich mich z.B. an Pre, es gibt ja auch noch andere Sportler, den Piraten z.B. und jede Menge (deutsche) Radsportler.

ich habe überlegt, ob ich es hier schreiben soll. vielleicht ist er nicht der schnellste oder beste läufer aller zeiten gewesen. die art zu laufen, die art zu leben macht ihn aber einzigartig. es hiess, die wolken verziehen sich und die sonne erscheint, wenn er die bahn in hayward field betrat.

auf youtube sind noch einige alte aufnahmen zu sehen, unter anderem der verlorene endlauf 72 in münchen über 5.000m mit dem britischen originalkommentar. grosser sport.

Wenn es um prominente Sportler geht, so habe ich besonders die Skispringer bewundert - schon allein, weil sie überhaupt abgesprungen sind - egal wie weit sie geflogen sind
Hoch im Kurs stand auch Lance Armstrong - ich habe sein Buch gelesen und mich hat am meisten beeindruckt, dass er sich von dieser niederschmetternden Diagnose nicht kleinmachen ließ. Sein heutiges Auftreten steht auf einem anderen Blatt und über Doping... was soll man über Doping sagen, ich finde so schade, dass man keinem Leistungssportler mehr wirklich trauen kann und sowieso nicht weiß, was man glauben soll und was nicht. Darum hat Leistungssport für mich immer einen negativen Beigeschmack... Man weiß ja nie...
Im "wirklichen" Leben ziehe ich "unter uns" am meisten vor Schnatterinchen den Hut! Fröhlich, nett, fair, schnell... und immer mittendrin!
Liebe Grüße Binchen

Paula Radcliffe hab ich ja schon bewundert als sie minder erfolgreich war und immer den Hasen für die Afrikanerinnen abgab (24,5 Runden führen, dann 4.,5. oder 6. werden ).

Ihre Bereitschaft im Wettkampf sich zu quälen - So zu quälen, daß sie es nicht verbergen kann. Großartig.

Ich bewundere auch ihren Laufstil: Der wird zwar immer gerne als Negativbeispiel herangezogen, ich sehe es nur ganz anders: Sie wackelt zwar markerweichend mit dem Kopf, aber sonst ist die Muskelspannung top, der Schritt kraftsparend aber doch dynamisch.

Mein Kniehub ist noch geringer und von der Eleganz werde ich bei weitem nicht an sie rankommen (vom tempo noch viel viel weniger ), aber irgenwie sehen meine Wettkampfbilder immer ein wenig paula-mäßig aus.

Kleines Beispiel gefällig?
http://img11.picsplace.to/img10/24/autsch.jpg

gruß,
redcap

Tom4711 hat geschrieben:Für mich kann das nur ein Sportler aus der Zeit sein, wo es noch keine so "gute Ernährung" und "hervorragende Zahnhygiene" gab, wie in den letzten 20-30 Jahren.

Hallo Tom4711!

Das Folgende ist eigentlich OT zu diesem Thread. Aber Deine Aussage klingt abwertend und ich möchte sie so nicht stehen lassen.

Ich bin 49 Jahre alt und kann Dir sagen, vor 30 Jahren hatten wir für die Zahnhygiene schon Zahnbürsten - und sogar auch Zahnpasta!
Vor 40 Jahren gabs das übrigends auch schon :-)

Von der Ernährung her war es schon anders. Es gab damals noch keinen Salat aus Holland, aber den aus Mutters Garten. Der war sicher besser, vor allem gesünder, als der heute aus irgendwelchen ausländischen Gewächshäusern.
Für das Gemüse gilt das Gleiche.

Gruß, Wolfgang

Wolfis hat geschrieben:Hallo Tom4711!

Das Folgende ist eigentlich OT zu diesem Thread. Aber Deine Aussage klingt abwertend und ich möchte sie so nicht stehen lassen.

Ich bin 49 Jahre alt und kann Dir sagen, vor 30 Jahren hatten wir für die Zahnhygiene schon Zahnbürsten - und sogar auch Zahnpasta!
Vor 40 Jahren gabs das übrigends auch schon :-)

Von der Ernährung her war es schon anders. Es gab damals noch keinen Salat aus Holland, aber den aus Mutters Garten. Der war sicher besser, vor allem gesünder, als der heute aus irgendwelchen ausländischen Gewächshäusern.
Für das Gemüse gilt das Gleiche.

Gruß, Wolfgang

also einer von uns beiden steht jetzt auf dem schlauch...

Wolfis hat geschrieben:Hallo Tom4711!

Das Folgende ist eigentlich OT zu diesem Thread. Aber Deine Aussage klingt abwertend und ich möchte sie so nicht stehen lassen.

Ich bin 49 Jahre alt und kann Dir sagen, vor 30 Jahren hatten wir für die Zahnhygiene schon Zahnbürsten - und sogar auch Zahnpasta!
Vor 40 Jahren gabs das übrigends auch schon :-)

Von der Ernährung her war es schon anders. Es gab damals noch keinen Salat aus Holland, aber den aus Mutters Garten. Der war sicher besser, vor allem gesünder, als der heute aus irgendwelchen ausländischen Gewächshäusern.
Für das Gemüse gilt das Gleiche.

Gruß, Wolfgang

Da musst Du schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen

Ich hätte schon gedacht, dass jeder Läufer die Anspielung verstanden hat.

Ich musste bei dem Thema halt direkt an Dieter Baumann denken, der für mich um 1990 herum schon als Vorbild galt, bis dann die blöde Geschichte mit der Zahnpasta kam...

Tom4711 hat geschrieben:Da musst Du schon ein wenig zwischen den Zeilen lesen

Ich hätte schon gedacht, dass jeder Läufer die Anspielung verstanden hat.

Ich musste bei dem Thema halt direkt an Dieter Baumann denken, der für mich um 1990 herum schon als Vorbild galt, bis dann die blöde Geschichte mit der Zahnpasta kam...

Ok, ok, ok!

Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil.

Es war Sonntag abend um 22.00 Uhr, da stand ich wohl etwas auf meiner Leitung.

Nichts für Ungut, Gruß

Wolfgang

Vorbilder hab ich auch nicht, ich hab mit dem Laufen begonnen um meinem Dachschaden zu beweisen, dass ich stärker bin. Ja, vielleicht bin ich auch manchmal mein eigenes Vorbild, wenn ich an Phasen in meinem Leben denke, in denen ich, trotz widrigster Umstände, wieder aufgestanden bin und um mein Recht auf Bewegung gekämpft hab. Das sind die Punkte, die mich immer wieder anspornen und ich mir sagen kann: Es war schon viel schlimmer und ich habs dennoch wieder hinbekommen.

Für wahre Vorbilder, hab ich mich mit dem Thema "Laufsport" zuwenig bis garnicht auseinandergetzt. Und da ich bei 100 Läufen einmal andere Läufer treffe, ich somit eine Art Relikt darzustellen scheine, siehts mit Vorbildern in der Umgebung auch schlecht aus

Mein Vorbild in Sachen Laufen ist ganz klar Dr. Adlof Weidman.

Wer das war? Hier ein Auszug aus dem Bericht über ihn auf dem Steppenhahn:
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Dr. Adolf Weidmann (08.10.1901 - 26.06.1997)
"Ich habe ein Bett in der 'oberen Etage' belegt und lasse die Beine baumeln. Mir gilt mancher zweifelnde Blick. Ich kann es an ihren Mienen ablesen: Will der Alte da oben auch mitmachen? Ein verständlicher Gedanke. Schließlich kommt die Frage, 'Warst Du schon einmal dabei?' Wenn ich nicke und sage, daß ich schon die große Goldmedaille für 10malige erfolgreiche Teilnahme besitze, ändert sich das Bild schlagartig. Natürlich baumeln meine Beine dann noch lässiger von der Bettkante herab."
Dr. Adolf Weidmann in Biel, 1982

Dr. Adolf Weidmann, zu Lebzeiten der wohl älteste Ultra-Langläufer Deutschlands, hält diverse Altersklasserekorde im 100-km-Lauf (Straße), so den deutschen Rekord in der M85 und M90 sowie den Weltrekord in der M85. Sein Altersklassenrekord in der M80 bestand bis 1998.
Seinen ersten 100-km-Lauf bestritt er mit 65 Jahren 1966; insgesamt absolvierte er 24 100er erfolgreich.
Die Deutsche Ultramarathon Vereinigung (DUV) ernannte ihn 1994 zu ihrem ersten Ehrenmitglied und stiftete im Oktober 1997 den Dr. Adolf Weidmann Preis, der seitdem als Auszeichnung für besondere sportliche Leistungen bzw. beispielhaftes sportliches oder gesundheitsbewußtes Verhalten im höheren Seniorenalter in der Regel ab der Altersklasse M/W70 verliehen wird.

Am 08.10.2001 wäre er 100 Jahre alt geworden.

Grund genug, ein paar Wörter über ihn zu verlieren und ihn in seinen Berichten selbst noch einmal zu Wort kommen zu lassen...
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Das ganze Profil steht hier:
Dr. Adolf Weidmann

Adolf Weidmann in Persona: LG

Florian

Hallo Florian,

ich danke Dir. Mein Ziel ist, nächstes Jahr mit 65 meinen letzten Marathon zu laufen.
Das werde ich mir jetzt noch einmal überlegen.

Gruß Hans

Vorbildlich finde ich Horst Preisler, nachdem ich ihn zuerst in Kevelaer und jetzt zuletzt in Steinfurt gesehen habe. Bei seinem 14XX Marathon.

Er ist der gleiche Jahrgang wie mein Vater, aber dazwischen liegen Welten in der Einstellung. Jedenfalls sind die Chancen von Horst Preisler einmal in den Genuss einer Pflegeversicherung zu kommen ziemlich gering.

Peter

Hallo,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Meinungen zum Thema.
Es ist sehr interessant zu lesen was es sonst noch so für Vorbilder gibt oder auch nicht. Vielleicht war der Begriff "Vorbild" tatsächlich ein bißchen hochtrabend, wie Krümmelmonster es genannt hat.
Klar gibt es im Leben immer wieder Menschen und Leistungen die einen sehr beeindrucken. Sich diese dann zum Vorbild zu machen ist wieder etwas anderes.

blambi43 hat geschrieben:Hallo Florian,

Mein Ziel ist, nächstes Jahr mit 65 meinen letzten Marathon zu laufen.
Das werde ich mir jetzt noch einmal überlegen.

Gruß Hans

Und ich denk immer, wenn ich alt bin, dann hab' ich erstmal so richtig Zeit für all die Läufe, an denen ich so gerne teilnehmen möchte und es momentan absolut nicht schaffe...

Also lass Dich vom Laufen nicht abhalten Hans - solange es Dir noch gut geht dabei, ist es doch immer wieder ein tolles Gefühl - oder !

Gruß Binchen