Alfathom hat geschrieben:
Mit sehr gut meine ich:
hohes Tempo,
immer kontrolliert gelaufen,
es war "jederzeit" machbar, die Geschwindigkeit zu erhöhen, bzw, aus taktischen Gründen mitzugehen
es wurde nicht übersäuert
Hallo,
ein interessantes Thema. Ein Problem ist: Jeder hat andere Kriterien. Nach Deinen Kriterien hätte ich dieses Jahr mit keinem meiner bisher 7 WK zufrieden sein können, nach meinen waren schon 3 gute bis sehr gute dabei. Ich kann auf meinem Leistungsniveau z. B. einfach nicht erwarten, dass ich "jederzeit" aus taktischen Gründen mitgehen kann. Weiterhin ist es wohl ziemlich schwierig, auf einer Mittelstrecke wie 800 oder 1000m das Optimum rauszuholen, ohne zu übersäuern, aber ich denke, du beziehst dich eben mehr auf die Langstrecke.
In meiner Schüler- und Jugendkarriere war meine Quote entschieden besser als heute und lag in den besten Jahren wohl so bei über 50%, allerdings bezieht sich das eben auf alle möglichen LA-Disziplinen und eher weniger auf Langlauf. Ich führe das aber auch darauf zurück, dass ich damals mehr routine hatte und denke, dass sich meine Erfolgsquote in Zukunft wieder erhöhen kann.
Je länger man trainiert und je mehr man erreicht hat, desto mehr steigen natürlich die Ansprüche. Deswegen hast du es in gewisser Hinsicht trotz der Erfahrung schwerer als ein Anfänger oder ein Wiedereinsteiger wie ich. Auch meine Meßlatte wird nächste Saison sicher höher liegen als diese - aber es hilft natürlich ungemein, auf dem Teppich zu bleiben.
Mir hilft es, sehr konkrete, auf die einzelnen WK abgestimmte Ziele anzupeilen. Meistens sind es momentan Zeitziele. Wenn ich am Samstag bei den Reigionsmeisterschaften 800m laufe, kann ich nicht auf Platz laufen - keine Chance. Erreiche ich mein Zeitziel, bin ich dann dennoch zufrieden - auch wenn das in diesem Fall wohl keine PB werden kann. Schlecht gehen wird es mir nachher sowieso, aber das konnte ich auf diesen Strecken nicht verhindern. Bei einigen Volkslaufen werde ich dagegen im Winter schon auch die AK-Platzierung im Auge behalten, insofern das möglich sein wird.
In dem Zusammenhang finde ich es ganz gut, WK zu machen, bei denen man wenig erwartet, weil es z. B. eine seltsame Distanz ist (extreme Unter- oder überdistanz) oder man eben bewusst ohne Tapering einen WK läuft. So kann man fast nur positiv überrascht werden.
Kotzen und Sanitätszelt sind mir bisher eh erspart geblieben, ich hoffe, das bleibt auch so.
Gruß
Christof