Am Aufregendsten war dann schon gleich zu Beginn, diesen Ort hier in der Pampa überhaupt zu finden. Ich und Orientierung sind zwei Sachen, die selten zusammen zu finden sind. Bis ich dann in der Turnhalle war und meine Startnummer abholen konnte, hatte ich schon einen Puls von über Hundert, der sich dann aber wieder beruhigte. Der Lauf war abends, um 18:30, und das Wetter war zwar wunderschön, aber leider auch ziemlich heiß. Vor dem Start habe ich deshalb gleich noch jede Menge Mineralwasser getankt, damit ich das auch durchhalte. Bei der Aufstellung habe ich mich dann gleich nach hinten eingereiht, weil ich immer noch zu den eher sehr langsamen Läuferinnen gehöre, und dann hieß es: auf die Plätze, fertig, los!
Laut Veranstalter hatte es geheißen, die Strecke verlaufe zu 80% eben im Wald, ich war dann aber doch ziemlich geschockt, denn die ersten 3 km verliefen leicht aber permanent ansteigend, und zwar auf offenem Feld in der brütenden Sonnenhitze.
. Obwohl ich dort sehr sehr langsam lief, hatte ich sehr schnell einen hohen Puls, und wusste genau, ich muß aufpassen, sonst kann ich demnächst aussteigen.Bei km 3 ging es dann endlich in den Wald, und dort überholten mich drei jugendliche Läuferinnen, die die ganze Zeit gemütlich plaudernd hinter mir waren. o.k, war ich halt Letzte, auch egal. Lustig war, dass dort ein Feuerwehr-Auto hinterher fuhr, sozusagen als "Besenwagen", und ich schaute mich dann immer wieder mal um, um zu sehen, wo das Auto war...Bei km 4 fiel dann eine weitere Läuferin immer weiter zurück, und irgendwann übrholte ich sie. Sie machte dann eine Gehpause, ich lief weiter, dann überholte sie wieder mich, und so ging das Spielchen eine ganze Weile weiter. Bis sie dann irgendwann sehr zurückfiel, und ich weiterlaufen konnte in der Gewissheit, nicht vom Feuerwehr-Auto gejagt zu werden!
Tja, und dann blieb die Strecke auch im Wald sehr "anspruchsvoll", von wegen eben! Immer wieder mal bergauf und bergab, zum Teil mit sehr langen, leicht verlaufenden Steigungen, die mir aber doch sehr zu schaffen machten. Zwischenzeitlich bereute ich auch, kurz vor dem Start so viel getrunken zu haben, ich bekam immer wieder mal leichte Magenkrämpfe und hatte das Gefühl, das liegt an der Kohlensäure, die da in mir rumgeistert...Bergab ging es oft sehr steil, so dass ich dort auch eher sehr langsam gehen musste, um bei dem Geröll, das dort war, nicht zu stürzen.
Ich hatte dann vor, bis km 7 mein Tempo zu halten, und dann zu schauen, ob noch Reserven da sind, nur hat sich dieser Plan leider nicht einhalten lassen. Erstens merkte ich sehr schnell, dass da keine Reserven mehr waren, und dann verliefen die letzten zwei km auf einer Strecke, die von einer Wiese abgemäht war, sehr uneben, und mit viel Gras, das irgendwie auch noch etwas "gebremst" hat. Immerhin war die Läuferin hinter mir total aus dem Blickfeld verschwunden, so dass ich trotzdem das Gefühl hatte, zumindest nicht die Letzte zu sein.
Ins Ziel kam ich dann mit einer Zeit von 1:14:58h, nicht gerade eine persönliche Bestzeit, aber mein vorrangiges Ziel war gewesen, den Lauf überhaupt zu schaffen, und ich fand die Streckenführung doch sehr anstrengend.
Inzwischen hatte ich drei Tage Zeit, mich wieder zu erholen, ich merkte erst am nächsten Abend, dass mich der Lauf doch ziemlich angestrengt hatte. Jetzt werde ich als nächstes versuchen, meine Trainingsläufe weiter auszubauen, auf weitere Strecken, und hoffe, damit dann auch irgendwann meine Zeit zu verbessern!
LG
U.
und guter Lauf, mutig mitgemacht, tapfer durchgezogen, das gefällt mir! 
