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Inzeller Tollpatschenlauf

Inzeller Tollpatschenlauf

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Ich habe zwar bisher noch nie einen Laufbericht geschrieben, aber ich werde es jetzt einmal versuchen. Vielleicht klappt es ja besser, als mein "Innerer"-Monolog in der Abschlussprüfung, der mehr zu einem Werbespot-Script wurde, als zu einen "Inneren"-Monolog :D


Vor einiger Zeit habe ich im Netz die Ausschreibung des Tollpatschen-Laufs gesehen, allerdings lies ich mir mit der Anmeldung bis zum letzten Voranmelderdatum noch etwas Zeit.

Nun gut, nun Laufe ich anscheinend bei diesem Lauf mit. Bei der Hinfahrt musste ich erst einmal bemerken, dass ich meinen Mp3-Player (mein wichtigstes Utensil für Läufe ab 5000m) zuhause vergessen habe und das, obwohl ich mir doch zuvor extra noch eine neue Batterie mitgenommen habe, weil die andere mittlerweile leer ist :klatsch:

Im Startbereich des Laufes angekommen, hole ich mir meine Startnummer ab und geh noch kurz auf die Toilette. Danach ist es aber immer noch eine Stunde bis zum vorgesehenen Start.

Eine halbe Stunde vor dem geplanten Start zieh ich mir meine Laufklamotten an und wärme mich einmal ganz locker auf. Laufe ca. einen Kilometer und Dehne mich ein bisschen, das übliche Programm halt.

Rund 20 Minuten vor dem Start beginnt die Siegerehrung der Kinderläufe. Schnell wird klar, dass der Lauf nicht pünktlich begonnen werden kann. Also habe ich mich auch viel zu früh aufgewärmt :motz: Na gut, Senf drüber, wärm ich mich halt noch länger auf.

25 Minuten nach dem geplanten Start, ist es dann so weit. Der Startschuss fällt.

Ich komme eigentlich recht gut weg, muss nur ein paar Leute überholen, die sich mitten in der ersten Reihe aufgestellt haben, hat mir zwar ein paar Sekunden geraubt, aber war auch nicht weiter tragisch, bin ich ja mittlerweile schon gewohnt, dass mir das passiert :wink:

Zu meiner Verwunderung kann ich sogar dem Spitzenfeld folgen und bin sogar nicht einmal von meine AK-Konkurenten entfernt. Da kamen mir auch schon die ersten Zweifel, ob ich in etwa dieses Tempo die nächsten 10km noch halten kann. Sicherheitshalber schalte ich mal einen Gang zurück. Nach den ersten 1,3km bemerke ich dann, dass meine Pulsuhr beim Start nicht richtig losgegangen ist und mir die Zeit bisher nicht mitgestoppt hat. Verdammt! Kurz auf Stopp gedrückt und das gute Teil noch einmal angeschalten und zur bisherigen Zeit immer gute vier einhalb Minuten dazu gerechnet.

Bisher hielt die Strecke auch noch ihr versprechen, vom "leichten stetigen Anstieg". Doch 300m weiter, sollte sich herausstellen, dass der Anstieg doch nicht so leicht ist wie gedacht. Ich merke schon am Anfang des Berges wie meine Beine schwerer und schwerer und schwerer werden und wie mir die Spitze davon läuft und ich von hinten aufgeholt werde. Die zweite Frau überholt mich. Von einem anderen Lauf kenne ich sie schon und denke mir, ihr evtl. folgen zu können. Auch hier wird schnell klar, keine Chance Bernhard.

Endlich geht es wieder einiger maßen flach dahin. Ich kann den Forderen relativ gut folgen.

Einige hundert Meter weiter kommt plötzlich ein 15% Gefälle. Von der Geschwindigkeit habe ich ganz wässrige Augen und kann die Strecke nicht zu 100% erkennen.

Nach dem Gefälle drehe ich mich kurz um, bevor ich in die Straßenunterführung laufe und schaue, wer alles hinter mir läuft. Einige Zehntner Meter hinter mir, sehe ich zwei Läufer und denke mir, dass ich mich von ihnen wohl noch überholt werde, dann dürfte aber Schluss sein. Nach der Unterführung kommt dann endlich der lang ersehnte und einzige Verpflegungsstand. Beim ersten "Becherhalter" schnappe ich mir einen Becher und beim nächsten danach versuche ich auch noch, einen Becher zu erhaschen, allerdings fällt mir der blöderweise zu Boden :peinlich:

Wieder ein leichter Anstieg, welche Abneigung ich inzwischen gegen diese Anstiege habe. Bisher habe ich ja immer gedacht, dass mir leichte Anstiege liegen würden, allerdings habe ich bemerkt, dass ich bei den Anstiegen die meißten Plätze einbußen musste.

Die folgenden Kilometer sind eher uninteressant und unwichtig, deshalb lasse ich sie einmal weg und beginne nachher wieder mit den letzten zwei Kilometern.

Aus dem Wald heraus, gelangen wir wieder auf eine Teerstraße, die zum größten Teil leicht bergab geht. Ich kann dem Läufer, hinter dem ich schon die 3/4 Strecke hinterher laufe, immer noch folgen und sogar einige Meter auf ihn gut machen. Als ich ihn fast eingeholt habe, kommt hinter uns ein Auto her. Beide verteilen wir uns auf die beiden Straßenseiten. "Nun komm schon, fahr halt vorbei" denk ich mir und "Wer wird das schon wieder sein? Hundert pro Touristen!" War ja auch klar, als das Auto dann endlich vorbei fährt, war es ein mir unbekanntes Nummernschild, mit einer nicht-bayerischen TÜV-Plakete.

Wegen dem Auto habe ich wieder einige Meter auf meinen Kontrahenten verloren, die es wieder gilt, auf zu holen. Es kommt wieder ein mäßig langes, aber steiles Gefälle. Ich kann meinen "Gegner" wieder überholen. Allerdings geht es auf der anderen Seite wieder Bergauf und ich muss meine Schwäche wieder einbußen und werde wieder überholt. Unglücklicher weise endet diese Steigung jetzt bis zum Schluss nicht mehr und ich muss meine Gegner ziehen lassen.

Am "Stadion" angekommen, höre ich wie der Moderator meinen Namen erwähnt, eigentlich muss ich an dieser Stelle immer total breit grinsen, aber dieses mal fehlt mir dazu einfach die Kraft. Auch für den Zielsprint fehlt mir dieses mal die Kraft und ich komme nach 10,3km mit einer Zeit von 42:19 ins Ziel. Eigentlich habe ich mir ja vor dem Rennen vorgenommen unter 40min oder zumindest unter 41min zu bleiben, allerdings haben mir die unerwartet steilen Steigungen wohl die Zeit etwas vermasselt.

Im Ziel jogge ich mich Anfangs noch aus, hol mir etwas zu trinken und beginne mit dem Ausgehen. Stark schwankend versuche ich die Flasche mit so einem komischen High-Tech Verschluss zu öffnen, keine Chance. Deshalb frage ich halt einen anderen Läufer. Meine Mutter macht sich indessen schon starke Sorgen um meine Gesundheitszustand, weil ich so wackle :D Für mich ist das aber schon fast Routine. Damit es mich nicht doch noch zusammen haut, setze ich mich vorsichtshalber auf eine Bank und trinke aus der Flasche, aus deren Verschluss nicht so wirklich etwas heraus kommen mag.

Ich bitte meine Mama, mir doch noch ein Wasser zu holen, dass ich mir über den Kopf schütten kann. Mit dem vermeintlichen Wasser angekommen, schütte ich es mir auch sofort über den Kopf. "Sch@?e" Das ist ja gar kein Wasser!, sondern irgend so ein Mineralzugeseztes Sportgetränk." Naja, war mir in dem Moment auch egal. Fünf Minuten später allerdings nicht mehr, das Zeug begann von meine Haaren in meine Augen zu tropfen, wie so ein "kalorienarmes" Trinken in den Augen brennen kann!!! Nächstes Mal schau ich mir auf alle Fälle die Flasche zuvor an. Nach dem Duschen war ich im übrigen immer noch ganz klebrig.

Bei der Siegerehrung komm ich dann auf einen sicheren dritten Platz in meiner Altersklasse (ca. 2 Min. hinter dem zweiten und ersten und ca. 2 Min. vor dem vierten) und bekomme eine Brotzeitplatte mit Speck, Kochsalami, usw., wie die andern Männer auch. [Die Frauen haben hingegen einen Blumenstock bekommen :hihi: (von den Damen waren im übrigen wie ich so in etwa erwartet habe nur zwei vor mir)].


Das wars erst einmal von meinem Lauf, ich hoffe der Bericht wurde nicht all zu lang.

Schöne Grüße, Berni

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gratuliere zum stockerlplatz
Du warst kein Übermensch, hast auch nie so 'tan, grad deswegen war da irgendwie a Kraft
Und duch die Art, wie du dein Leben g'lebt hast, hab i a Ahnung 'kriegt, wie man's vielleicht schafft
Dein Grundsatz war, z'erst überleg'n, a Meinung hab'n, dahinterstehn
Niemals Gewalt, alles bereden
Aber auch ka Angst vor irgendwem

:handshak:
Gesperrt

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