Hendock hat geschrieben:Es geht ja nicht darum, Testosteronspritzen zu verharmlosen, sondern dass die, die spritzen und Wettkämpfe bestreiten, andere betrügen.
Was die Leute ihrem Körper antun, ist ganz allein deren Sache und mir ziemlich egal.
Genauso sehe ich das auch. Meine Kumpels sind von dem Testo-Trip auch schnell wieder runtergekommen. Jetzt haben sie wieder Bierbäuche, sind schlecht trainiert und dopen sich in erster Linie mit Grillfleisch und Bier.
TriRunner hat geschrieben:Ob die Wettkämpfe machen oder nicht ist kein Grund Testospritzen zu verharmlosen, für den Körper sind Testosteronspritzen ganz klar Doping.
Ich habe nix verharmlost. Aber beim Doping geht es darum, mit unerlaubtem Mitteln die Leistung im WK zu verbessern. Keine Wettkämpfe - kein Doping im engeren Sinn.
TriRunner hat geschrieben:
Zum Thema: Spitzensport bedeutet eben auch Spitzenmedizin, was nicht gleich Doping ist. Ich gehe jedenfalls nicht davon aus, dass in anderen Sportarten - BB ausgenommen - derart systematisch gedopt wird wie im Radsport, schon gar nicht im Triathlon.
Es ist in der Vergangenheit in jeder Sportart systematisch gedopt worden, in der es sich "lohnt". Also gerade die Individualsportarten, in denen es um Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer geht: Leichtathletik, Skilanglauf, Biathlon, Schwimmen, Radsport, etc. Warum soll der Triathlon, in dem 3 Sportarten vereinigt sind, in denen in den vergangen Jahrzehnten massiv gedopt wurde, außen vor sein? Es mag etwas weniger gedopt werden, weil etwas weniger Geld drin ist. Darauf verlassen würde ich mich nicht.
Lange Zeit waren Epo und Fremdblutdoping nicht nachweisbar. Lange Zeit gab es keine vernünftigen und zuverlässigen Trainingskontrollen - gibt es auch heute nicht in einigen Ländern. Mach doch mal in China ne unangemeldete Trainingskontrolle ... die können dir da 10 Sportler mit gleichem Nachnamen hinstellen, jetzt kontrollier mal die richtigen. Als Europäer kannst du die gar nicht auseinanderhalten.
Außerdem wissen die höchstwahrscheinlich Tage vorher, dass du kommst.
In den 80ern konnte man sich im Training mit Steroiden vollpumpen und war im WK sauber. Gerade im Osten ist das massiv praktiziert worden, Athleten machten im ganzen Jahr nur ein paar kleine WK (ohne Kontrolle) in der Heimat, aber bei den Spielen oder den WM holten sie die Medaillen. Andere Athleten verschwanden nach Super-Leistungen ganz plötzlich von der Bildfläche, bevor sie des Dopings überführt werden konnten - das waren die, wo der abbau der Substanzen nicht schnell genug ging oder die Verschleierungsmittel nicht richtig funktioniert haben.
Der US-LA-Verband hat dafür bei diversen Vergehen eigener Athleten großzügig die Augen zugemacht (z. B. Carl Lewis), aber als Kanadier hat man ebenweniger Glück oder Lobby (Ben Johnson).
In den 90ern gab es neu "designte" Stereoide - viele davon nicht nachweisbar. Diverse Wachstumshormone sind afaik immer noch nicht nachweisbar.
Bis zum "Fall des eisernen Vorhangs" wurde im "Ostblock" systematisch und staatlich unterstützt gedopt, im Westen eben individueller und Staat und Verband haben weggesehen, so nach dem Motto: "Bringt gefälligst ähnliche Leistungen wie "der böse Osten", wie ihr zu den Leistungen kommt, wollen wir nicht wissen." Dennoch wurde im kleineren Rahmen auch im Westen höchstwahrscheinlich systematisch gedopt, z. B. in einer gesamten Trainingsgruppe in der LA - ob in USA bei Bob Kersee (Joyner-Clan) oder in D bei T. Springstein.
Diesselben Politiker, die im kalten Krieg die hohen Leistungen und Normen verlangt haben, spielen sich heute lustigerweise als Dopinggegner auf, z. B. (Spenden-) Schäuble.
Diesselben Medien (ARD), die erst ein RadsportTeam sponsorten, über das sie berichteten (wie kann man das noch als seriösen Journalismus bezeichnen?), spielen sich jetzt als Dopingverurteiler auf. Seltsam, dass damals niemand über Doping im Team Telekom/T-Mobile recherchiert hat.
Im ZDF moderiert nachwievor eine Ex_Schwimmerin Katrin Otto, die offensichtlich Teil des DDR-Dopingsystems war, dies aber afair nie zugegeben hat. Glaubwürdig?
Gruß
Christof