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Schmerz in der Hüfte - was tun?

Schmerz in der Hüfte - was tun?

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Servus Gemeinde :hallo:

Mein erstes Posting hier und schon warte ich mit einer Frage auf, auf welche mein Hausarzt keine Antwort wusste...

Ich habe vor etwa 2 Monaten meine 15jährige "Karriere" als Radrennfahrer abgeschlossen, weil ich keine Zeit und auch keine Lust mehr hatte, stundenlang im Sattel zu sitzen und einfach mal was Neues machen wollte. Mir war natürlich bewusst, dass der Kreislauf durch die 15-20'000 Jahreskilometer noch in Schuss, die Sehnen und Bänder aber relativ anfällig sein würden. Aus diesem Grunde habe ich sehr behutsam mit Laufen begonnen (2-3x pro Woche 30-40 Minuten mit einem Pausentag dazwischen), entsprechende Schuhe aus dem Fachgeschäft verwendet und Asphalt gemieden.
Nach knapp einem Monat tauchte aber dann doch wieder dieses Zwicken in der rechten Hüfte, ziemlich exakt am "Beinansatz", etwa in der Mitte zwischen Leiste und Hüftknochen auf. Dieses begleitete jeweils auch mein Lauftraining im November, dem einzigen Monat, in welchem ich bis anhin gelaufen bin. Mein Arzt meinte, es wäre vermutlich eine Entzündung des Sehnenansatzes, konnte aber nichts genau diagnostizieren. Hüftgelenk und Knochenhaut seien in Ordnung, auch eine Verkalkung sei ausgeschlossen. Man müsse einfach warten, bis die Entzündung abgeklungen sein. Kortisonspritze war wegen fehlendem Schmerzpunkt nicht möglich, wollte ich aber auch nicht, da sie die Ursache ja nicht behoben hätte.
Bis anhin habe ich über dieses Problem so gut wie nichts gelesen, meist schmerzen Knie oder Achillessehnen, diese bereiten mir keine Probleme.

Was könnte hier das Problem sein? Mich erstaunt va, dass immer das rechte Bein betroffen ist. Kann ich, ausser langsamer Steigerung noch etwas tun, um dieses Problem in den Griff zu bekommen? Evtl. einen Orthopäden aufsuchen, einen spezifischen Sportmediziner?

So, das war erstmal ne Menge Text für ein erstes Posting...

Vielen Dank für Eure Ratschläge und schonmal ein schönes Wochenende!

Manü

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ich wurde auch am anfang meiner lauferei von heftigen hüftschmerzen begleitet. klingt zwar simpel, aber als ich auf anraten meines (selbst marathon laufenden) hausarztes auch meine adduktoren auseichend gedehnt und meinen unterbauchmuskel trainiert habe, sind mir weitere hüftschmerzen erspart geblieben.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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Sowas hatte ich letztes Jahr auch. Bin von Arzt zu Arzt, Röntgen, Kernspin
und Nervenbahnenkontrolle etc... keiner konnte was diagnostizieren.
Vermutet wurde von Sehenansatzreizung bis zum gereizten Nerv so einiges.
Letztendlich war es sowas ähnliches wie ein Pirisformissyndrom oder Pseudoischias der in die Hüfte zog.

Durch Behandlungen beim Ostheopathen, der mir Trampolinspringen empfahl habe ich es nach und nach wieder in den Griff bekommen.
Krafttraining und Dehnen sind sehr wichtig -vor allem für einen sauberen Laufstil.
Der wiederum ist nämlich Vorraussetzung, dass nichts einseitig überbelastet wird.
Dein einseitiger Schmerz spricht ja für eine Dysbalance die eine Überbelastung auslösen kann.

Laufstilanalyse und Schuh-Check würde ich auch mal machen um weitere Schmerzen zu vermeiden.

Gute Besserung!
Magimaus
http://www.hundephysioharz.de

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Schau mal hier...da habe ich zum gleichen Thema schon einmal geantwortet. Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Jörg

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Erstmal besten Dank für Eure schnellen Antworten!
schoaf hat geschrieben:...auch meine adduktoren auseichend gedehnt und meinen unterbauchmuskel trainiert ...
Dehnen tue ich den Bereich schon sehr ausgiebig, das hilft auch. Unterbauchmuskeln? Gibt's da spezielle Übungen oder einfach wie gehabt über "Chrunches"?
Magimaus hat geschrieben:Laufstilanalyse und Schuh-Check würde ich auch mal machen um weitere Schmerzen zu vermeiden.
Laufschuhe hab ich zweimal überprüfen lassen, beide kamen zum Ergebnis, ich hätte einen Normalfuss und benötigte keine speziell stützenden Schuhe.
Mit Laufstilanalyse meinst Du eine Videoaufzeichnung im Fachgeschäft? Ich hab mich auf alle Fälle mal für einen Workshop angemeldet, in welchem auch die Technik thematisiert werden soll.

Was vielleicht noch von Interesse sein könnte: Die Schmerzen sind gleich nach dem Aufwachen am schlimmsten, sobald sich die Stelle durch Bewegung erwärmt, geht es. Ich bin 1.83 gross und ca 65 kg schwer, eigentlich sollten meine Sehnen und Bänder nicht sooo viel zu tun haben ;)

Besten Dank an alle und schönes Wochenende

Manü

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Hallo Manü,

das kenne ich, hatte ich nach meinem ersten längeren Lauf auch. Bei mir waren es wohl auch die Adduktoren. Ich glaube dehnen hilft da auch nicht viel, wenn die Muskulatur fehlt, man muss sie erst einmal aufbauen (Stichwort: Kräftigungsübungen).

Und daß Dein Problem hauptsächlich auf der rechten Seite auftaucht, könnte daran liegen, daß die meisten Wege zu einer Seite leicht abfallen. Du könntest es mal damit versuchen, Deine Runde zur Abwechslung mal anders herum zu laufen (und beobachten, wie sich das auf Deine Hüfte auswirkt).

Grüße,
Katrin
... duelliert sich 2008 auch:
knrb vs. JoeSch
00:00:00 5km 00:00:00
00:54:21 10km 00:51:26
00:00:00 HM 00:00:00


(Best of 3, der Verlierer übernimmt die Startgebühren von den Sieg-Läufen des Gewinners, abzüglich der Startgebühren seines gewonnenen Laufes, falls es am Ende 2:1 oder 1:2 stehen sollte. Ziele: 5km sub25 / 10km sub55 / HM sub2)

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Generell bin ich kein Freund von Muskelaufbau im Hobbyläuferbereich.

- Erstens kann man, meiner Meinung nach, ohne fachliches Wissen viel falsch machen dabei.
- Auf unserem Leistungsniveau sollte der Muskelaufbau durchs Laufen ausreichend sein.
- Ich würde eher an der Beweglichkeit der beteiligten Muskel arbeiten (Muskelaufbau ist da oft kontraproduktiv).
- Und v.a. am Laufstil arbeiten, aber auch hier bitte fachlichen Rat einholen und nicht selber herumexperimentieren, sonst kommt die nächste Baustelle.

Hoffe geholfen zu haben,

Jörg

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mit crunches trainierst du eher den oberbauch. die übung, die mir mein arzt gezeigt hat:

auf den rücken liegend hände parallel zum körper an die seite zum abstützen , oberschenkel in 90 grad-winkel vom boden weg (dabei unterschenkel in 90 grad , also parallel zum boden, angewinkelt) und dann einfach den po in die höhe drücken. das ganze 20-30 mal mit 3 wiederholungen.

ich hoffe meine beschreibung war verständlich! ;-))
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2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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schoaf hat geschrieben:ich hoffe meine beschreibung war verständlich! ;-))
ja, absolut plastisch, danke! hab's grad ausprobiert - die übung ist ganz schön fies ;)

kurz zu meinem verständnis: was ich als schmerz wahrnehme, sind nicht die adduktoren selbst, sondern die sehne, die - weil der muskel die belastung nicht ausreichend auffangen kann - überlastet sind, oder? weil heranziehen, rotation und abwinkeln des beins sind eigentlich schmerzfrei.

besten dank noch einmal für eure hilfe, als radsportler kennt man sich mit solcherlei verletzungen (glücklicherweise) nicht aus, da konnte ich über jahre problemlos um die 20h/woche trainieren.

würde es unter umständen helfen, neben den umfängen auch das tempo zurückzunehmen? ich hab mich mal geachtet, laufe meist so um die 4:40/km, ohne das als besonders schnell zu empfinden. bei geringerem tempo würde ich ja mit weniger wucht aufkommen - könnte das weitere verbesserungen bringen?

vielen dank und grüsse aus der sonnigen schweiz!

manü

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du solltest dir ganz grundsätzlich an einen gewissen trainingsablauf gewöhnen.
2/3 der einheiten können und sollen ruhig im langsamen bereich sein (<75% HFmax) und nur den rest solltest du mit tempoeinheiten garnieren (für das eigene ego ;-)). das hilft natürlich auch, dich nicht zu überlasten und macht vor allem auch trainingstechnisch sinn.
aber trainingsweisheiten und pläne findest du hier im forum und auch im internet zur genüge, also mach dich einfach mal diesbezüglich schlau.
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Manü hat geschrieben:bei geringerem tempo würde ich ja mit weniger wucht aufkommen - könnte das weitere verbesserungen bringen?
bei mir tut es eine höhere Schrittfrequenz, ich versuche auf die angeblich optimalen 180 Schritte/min. zu kommen.
Ich hatte Schmerzen in der Hüfte, die bei der Abduktion des OS zu spüren waren und das kann man sehr gut wegdehnen.

zwischenbericht

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ich dachte, ich gebe einmal einen kurzen zwischenbericht bzgl. des momentanen standes, evtl. habt ihr ja weitere gute tipps auf lager:

seit dem arztbesuch sind nun knapp 3 wochen um und ich habe den rat meines arztes, nicht zu laufen, bis die schmerzen weg sind, befolgt bzw. nur auf dem rad trainiert.
die schmerzen sind leider nicht verschwunden, sondern haben sich lediglich insofern verlagert, als dass anheben und abspreizen des beins nun schmerzlos möglich sind, ich dafür einen weiter "innen" sitzenden, nicht genau lokalisierbaren schmerz verspüre, wenn ich mich auf das entsprechende bein stelle und es anschliessend wieder entlaste. es fühlt sich nahezu so an, als käme der schmerz aus dem gelenk, allerdings ist dieses frei beweglich.

ich denke, ich werde mich nächste woche noch einmal zum arzt begeben (komme mir bald leicht hypochondrisch vor) und ihn evtl. bitten, mich an einen orthopäden zu überstellen. von euch kennt nicht zufälligerweise jemand einen guten (sport-)orthopäden im raum zürich bzw. ostschweiz?

vielen dank, manü

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zum einen würde ich es einmal als positiv ansehen, dass dein schmerz wandert und sich nicht auf den punkt genau lokalisieren läßt. das hatte ich auch so ähnlich und irgendwann ist er dann ganz aus dem körper gewandert, der hüftschmerz! ;-)

zum anderen habe ich vor ärzten wenig respekt, deren einzige antwort auf schmerzen ist, solange nichts zu tun, bis die schmerzen wieder weg sind. das klingt mir dann doch nach etwas "sehr einfach gemacht". wenn ich seinerzeit auf den diensthabenden arzt im UKH kalwang gehört hätte, der mir anläßlich meines MRs vom rechten knie, das starke knorpelabnützungen gezeigt hat, erklärt hatte ich solle auf bewegung verzichten zumindest einmal ein paar wochen lang, dann hätte meine laufkarriere damals geendet, bevor sie überhaupt begonnen hat. war aber auch so ein dicker alter arzt, der vermutlich mit einem glas rotwein in der couch grundsätzlich mehr anzufangen wußte, als mit bewegung. nicht dass ich etwas gegen ein gutes glas rotwein hätte! ;-)
such' dir jedenfalls einen sportlich ambitionierten arzt oder eine ebensolche ärztin. die gehen mit derartigen themen dann auch schon anders um.
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2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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schoaf hat geschrieben:zum anderen habe ich vor ärzten wenig respekt, deren einzige antwort auf schmerzen ist, solange nichts zu tun, bis die schmerzen wieder weg sind. das klingt mir dann doch nach etwas "sehr einfach gemacht".
das dachte ich mir auch. war auch einigermassen erstaunt, da mein arzt eigentlich selbst relativ sportlich ist (bergsteiger). vermutlich wusste er nicht wirklich weiter, weil er keinen beckenschiefstand, verkalkung etc erkennen konnte.
Magimaus hat geschrieben:Such Dir mal einen Ostheopathen!
ok, so heisst der mensch. werd ich mir merken und mich dahin überweisen lassen!

vielen dank euch beiden, manü

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Magimaus hat geschrieben: Durch Behandlungen beim Ostheopathen, der mir Trampolinspringen empfahl habe ich es nach und nach wieder in den Griff bekommen.
Hi, da ich mich auch mit Hüftschmerzen plage und die ganzen Threads durchgehe:
was ist denn / macht denn ein Ostheopath? (Selbst wiki kennt ihn nicht?)


Danke!

Gruss
Heike

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Vielleicht kann ja ein Osteopath weiterhelfen. :zwinker2:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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Servus,

mir geht es seit ein paar Wochen genauso wie Manü. Nach dem FFT Halbmarathon traten auf einmal Schmerzen in der rechten Hüfte/Oberschenkelansatz auf. Bei jedem normalen Gehen schmerzte nun der Hüftansatz, so daß ich quasi humpelte. Zum Laufen fehlte mir dadurch entsprechend die Motivation. Habe mich dann doch aufgerafft und festgestellt, daß nach einer gewissen Zeit der Schmerz im Bereich Oberschenkelknochen/Hüftansatz wegging und stattdessen der Bereich Leiste/vorderer Oberschenkel schmerzte. Auffällig ist der Schmerz beim Socken anziehen. Wenn ich mich auf das lädierte Bein stelle und es danach wieder entlaste, tritt dieser Schmerz recht heftig auf und ist kurz darauf aber auch wieder verschwunden. Kurioserweise musste ich nach einem 21km-Trainigslauf feststellen, daß die Beschwerden plötzlich weg waren. Leider kamen die gegen Abend aber wieder. Mittlerweile nehme ich Traumeel-Tabletten (seit 1,5 Wochen) und salbe zusätzlich mit Traumon-Gel. Die Beschwerden sind besser geworden, bin auch den Weinstraßen-HM am Wochenende gelaufen, ohne daß die Beeinträchtigungen zu groß gewesen wären. Trotzdem behindert das beim Laufen, natürlich auch mental. Tipps sind gerne gesehen.....Meinungen etc. natürlich auch. Würde mich auf Feedback freuen.

Grüße
Phidippides
Wormser Nibelungenlauf www.nibelungenlauf.de :daumen:
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