Erfahrungen Stammzellspende?

Ernstes Thema. Habe mich vor einigen Jahren als Stammzellspenderin in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. Nun habe ich Nachricht bekommen, dass mein HLA-Befund mit den Daten eines Patienten übereinstimmt und zur Zeit weiter untersucht wird, ob ich als Spenderin in Frage komme. Ist eigentlich Off Topic Laufsport, hoffe ihr seht mir das nach. Mich würde interessieren, ob jemand von euch schon einmal Stammzellen gespendet hat. Wie läuft das genau ab? Tut es weh? Ist man schnell wieder fit? Klar werde ich gleich googlen, aber eure persönlichen Erfahrungen würden mir mehr bedeuten. Wenn also jemand Erfahrungen hat, bitte antworten. Ich hoffe, dass diesem kranken Menschen geholfen werden kann. Von mir oder jemand anderem. Aber ich möchte vorab einfach wissen, was mich ungefähr erwartet. Und natürlich - hier schliesst sich der Kreis zum Laufsport - wie schnell man wieder fit ist körperlich. Oder ist das so ein kleiner Eingriff, dass man fit bleibt?

Hi PeDi,

ich hatte vor zig Jahren Krebs. In Vorfeld einer Chemo hat man mir Stammzellen entnommen, um sie mir eventuell hinterher wieder zuführen zu können.

Dabei wurden mir einfach in beide Armvenen reingepiekst. Dadurch wird dein Blut durch eine Maschine geschleust, wo die Stammzellen dann raussortiert werden. Dein Blut fließt sozusagen aus dem rechten Arm raus und mit weniger Stammzellen links wieder rein. Bei mir hat das damals 2 1/2 Stunden gedauert. Einziges Problem war, die Arme so lange gestreckt zu halten. Ich musste hinterher ganz vorsichtig die Ellenbogengelenke wieder bewegen.

Eine Knochenmarkspende läuft allerdings anders ab, wenn du das meinst. Da wird so ne Art Punktierung im Rückenmark gemacht, wenn ich das richtig weiß.

Dirkii hat geschrieben:Eine Knochenmarkspende läuft allerdings anders ab, wenn du das meinst. Da wird so ne Art Punktierung im Rückenmark gemacht, wenn ich das richtig weiß.

OH JE....DA KANN MAN GAR NICHT SO SCHNELL SCHREIBEN, WIE MAN MÖCHTE!!!
KNOCHENMARK ist NICHT DAS RÜCKENMARK!!!

pedinordschnecke hat geschrieben:Wie läuft das genau ab? [....]Aber ich möchte vorab einfach wissen, was mich ungefähr erwartet.

Nix für Ungut...aber über diese Dinge sollte man sich VOR der Registrierung Gedanken machen.

pedinordschnecke hat geschrieben:Wie läuft das genau ab?

Erstmal werden nochmal diverse Blutwerte überprüft und verglichen. Danach kann es schon sein, daß alles als falscher Alarm wieder einschläft.
Sollte es tatsächlich zur Stammzellspende kommen, gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Die "periphere Stammzellentnahme". Hier bekommst Du erst einige Tage lang ein Medikament, welches bestimmte Blutzellen zur Vermehrung anregt. Die Stammzellentnahme selbst ist dann ähnlich wie eine Blutspende. Keine Narkose und kein Krankenhausaufenthalt.
2) Knochenmarkentnahme, welche in Narkose vorgenommen wird und einen kurzen Krankenhausaufenthalt bedeutet.

Bambussprosse hat geschrieben:OH JE....DA KANN MAN GAR NICHT SO SCHNELL SCHREIBEN, WIE MAN MÖCHTE!!!
KNOCHENMARK ist NICHT DAS RÜCKENMARK!!!

Das ist richtig. Trotzdem wird das Knochenmark im Rücken entnommen. Hab mich sehr unglücklich ausgedrückt, sorry.

Bambussprosse hat geschrieben:Nix für Ungut...aber über diese Dinge sollte man sich VOR der Registrierung Gedanken machen.


Erstmal werden nochmal diverse Blutwerte überprüft und verglichen. Danach kann es schon sein, daß alles als falscher Alarm wieder einschläft.
Sollte es tatsächlich zur Stammzellspende kommen, gibt es zwei Möglichkeiten:
1) Die "periphere Stammzellentnahme". Hier bekommst Du erst einige Tage lang ein Medikament, welches bestimmte Blutzellen zur Vermehrung anregt. Die Stammzellentnahme selbst ist dann ähnlich wie eine Blutspende. Keine Narkose und kein Krankenhausaufenthalt.
2) Knochenmarkentnahme, welche in Narkose vorgenommen wird und einen kurzen Krankenhausaufenthalt bedeutet.

Hallo. Ich habe mir vor der Registrierung Gedanken darüber gemacht, ob ich es machen möchte. Die Antwort war und ist ein klares "JA". Und ich habe mich damals auch informiert, allerdings ist es mehrere Jahre her.
Welche Art der Entnahme mich evtl. erwartet, steht in dem Anschreiben nicht. Mir gings einfach darum zu hören, ob es jemanden gibt, der das schon mal gemacht hat. Klar, dass man sich Fragen stellt, wenn es konkreter wird. Also heisst es einfach abwarten.

Dirkii hat geschrieben:Das ist richtig. Trotzdem wird das Knochenmark im Rücken entnommen. Hab mich sehr unglücklich ausgedrückt, sorry.

Aber aus dem Beckenkamm, nicht aus dem Rückenmark. Das Rückenmark ist Nervengewebe, Knochenmark eben Gewebe, das für die Blutbildung verantwortlich ist, wenn du ins Rückenmark schneidest, bist du schlimmstenfalls querschnittsgelähmt.
Das würfeln aber viele durcheinander.

Gruss Jörg

Dirkii hat geschrieben:Das ist richtig. Trotzdem wird das Knochenmark im Rücken entnommen. Hab mich sehr unglücklich ausgedrückt, sorry.

Hallo Dirkii,
ich finde es ganz super, dass Du Deine Erkrankung überwunden hast und Dich so tapfer durchs Leben schlägst. Musst ich einfach loswerden!
Beide Möglichkeiten der Spende wären okay für mich, schliesslich hab ich mich vor einigen Jahren bewusst dafür entschieden. Trotzdem hätte ich gerne jemanden, der z.B. die Knochenmarkspende schon mal gemacht hat und mir darüber berichten kann. Aber wenn nicht, mach ichs natürlich trotzdem, falls es denn wirklich akut wird. Werd gleich noch ein bisschen im Internet gucken, denke rein faktenmässig werd ich da fündig. Ein Erfahrungsbericht wäre aber wirklich interessant....
Pedi

lonerunner hat geschrieben:Aber aus dem Beckenkamm, nicht aus dem Rückenmark. Das Rückenmark ist Nervengewebe, Knochenmark eben Gewebe, das für die Blutbildung verantwortlich ist, wenn du ins Rückenmark schneidest, bist du schlimmstenfalls querschnittsgelähmt.
Das würfeln aber viele durcheinander.

Gruss Jörg

Hallo lonerunner,

danke für die Richtigstellung. Ich werds mir für die Zukunft merken!!!

Bambussprosse hat geschrieben:OH JE....DA KANN MAN GAR NICHT SO SCHNELL SCHREIBEN, WIE MAN MÖCHTE!!!
KNOCHENMARK ist NICHT DAS RÜCKENMARK!!!

Dann schreib doch langsamer- dann verirrt man sich auch nicht unnötigerweise auf die Caps- Look Taste und kann sinnvolle, verwertbare Infos in das Posting reinpacken.

@persinoschnecke:
Wenn sich der Verdacht, dass du als Stammzellen- oder Knochenmarkspenderin in Frage kommst erhärtet wirst du nochmals Post von der DKMS bekommen, mit einigen Röhrchen zur Blutentnahme darin. Dann sollte dir der Hausarzt (oder sonstwer) nochmal Blut abnehmen, um einige weitere Übereinstimmungen abzuklären- danach entscheidet sich erst definitiv, ob du als Spenderin in Frage kommst. Wenn dies der Fall ist gibt es entweder die Möglichkeit der Stammzellenspende, die wie bereits gesagt wird vom "Aufwand" her mit einer Blutspende vergleichbar ist. Du bekommst fünf Tage lang ein Medikament, welches bewirkt, dass vermehrt Stammzellen ins Blut abgegeben werden. Während dieser Zeit solltest du evtl. mit dem Laufen etwas langsam machen, da die "Arbeit", die der Körper dabei zu leisten hat in etwa mit dem "Kampf" gegen einen Infekt vergleichbar ist. Danch wird dir wie von Dirkii beschrieben an jedem Arm eine Kanüle gelegt, das Blut aus dem einen entnommen, über eine Maschine die Stammzellen heraus gefiltert und das übrige Blut in den anderen Arm wieder zugeführt. Am selben Tag würde ich vielleicht noch nicht wieder "Vollgas geben" in sportlicher Hinsicht, aber anschließend solltest du recht schnell wieder fit sein.
Bei der Knochenmarkspende wird dir im KH unter Vollnarkose eine etwas größere Hohlnadel in den Beckenknochen eingeführt und dabei ca. ein Liter Knochenmark- Blut Gemisch aus dem Knochen entnommen. Dabei verbleiben zwei kleine Narbe über dem Gesäß. Die Neubildung des entnommenen Knochenmarks dauert beim gesunden Menschen ca. zwei Wochen, was bedeutet, dass du in dieser Zeit weniger leistungsfähig sein könntest und das Laufen etwas langsamer angehen lassen solltest- wie stark dich der Eingriff "beeinträchtigen" wird kann dir genau leider niemand vorhersagen.

Weitere Infos findest du unter http://www.dkms.de .

Hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiter helfen.

Liebe Grüße
Krümelmonster

Kruemelmonster hat geschrieben:Dann schreib doch langsamer- dann verirrt man sich auch nicht unnötigerweise auf die Caps- Look Taste und kann sinnvolle, verwertbare Infos in das Posting reinpacken.

@persinoschnecke:
Wenn sich der Verdacht, dass du als Stammzellen- oder Knochenmarkspenderin in Frage kommst erhärtet wirst du nochmals Post von der DKMS bekommen, mit einigen Röhrchen zur Blutentnahme darin. Dann sollte dir der Hausarzt (oder sonstwer) nochmal Blut abnehmen, um einige weitere Übereinstimmungen abzuklären- danach entscheidet sich erst definitiv, ob du als Spenderin in Frage kommst. Wenn dies der Fall ist gibt es entweder die Möglichkeit der Stammzellenspende, die wie bereits gesagt wird vom "Aufwand" her mit einer Blutspende vergleichbar ist. Du bekommst fünf Tage lang ein Medikament, welches bewirkt, dass vermehrt Stammzellen ins Blut abgegeben werden. Während dieser Zeit solltest du evtl. mit dem Laufen etwas langsam machen, da die "Arbeit", die der Körper dabei zu leisten hat in etwa mit dem "Kampf" gegen einen Infekt vergleichbar ist. Danch wird dir wie von Dirkii beschrieben an jedem Arm eine Kanüle gelegt, das Blut aus dem einen entnommen, über eine Maschine die Stammzellen heraus gefiltert und das übrige Blut in den anderen Arm wieder zugeführt. Am selben Tag würde ich vielleicht noch nicht wieder "Vollgas geben" in sportlicher Hinsicht, aber anschließend solltest du recht schnell wieder fit sein.
Bei der Knochenmarkspende wird dir im KH unter Vollnarkose eine etwas größere Hohlnadel in den Beckenknochen eingeführt und dabei ca. ein Liter Knochenmark- Blut Gemisch aus dem Knochen entnommen. Dabei verbleiben zwei kleine Narbe über dem Gesäß. Die Neubildung des entnommenen Knochenmarks dauert beim gesunden Menschen ca. zwei Wochen, was bedeutet, dass du in dieser Zeit weniger leistungsfähig sein könntest und das Laufen etwas langsamer angehen lassen solltest- wie stark dich der Eingriff "beeinträchtigen" wird kann dir genau leider niemand vorhersagen.

Weitere Infos findest du unter http://www.dkms.de .

Hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiter helfen.

Liebe Grüße
Krümelmonster

Hallo Krümelmonster,
hast mir sehr geholfen, danke. Hab auf der Seite http://www.dkms.de auch schon nachgelesen. Und habe einen Erfahrungsbericht eines Spenders im Internet gefunden und gelesen.
Bin gespannt. Danke.
Petra

Hallo,

werde eure Diskussion verfolgen, bin auch zur Spende angemeldet und wurde noch nicht aufgerufen, interessiert mich aber natürlich...

Bin immer wieder beim Blutspenden herausgefallen, weil mein Hb bei 12 lag( Norm bei Männern ab 13,5) - wenig Fleisch, viel Ausdauersport (...nicht nur Laufen . damit einhergehend Eisenverluste). Habe dann oft Fe - Tabletten vom DRK - Blutspendedienst erhalten - was tue ich aber hinsichtlich meiner Ernährung ?

Sollte dazu jemand Tips haben - was Ernährungsempfehlungen zur Eisenaufnahme über Nahrungsergänzungsmittel betrifft - wäre ich dankbar...

Beste Grüße

Heiko (...und 'rauf auf's Rad!)

Ich habe keine Ahnung wie es abläuft,

aber auf jeden Fall finde ich es ganz klasse, dass Du damit jemandem hilfst!

Liebe Grüße
Magimaus

Gulbi hat geschrieben:Hallo,

werde eure Diskussion verfolgen, bin auch zur Spende angemeldet und wurde noch nicht aufgerufen, interessiert mich aber natürlich...

Bin immer wieder beim Blutspenden herausgefallen, weil mein Hb bei 12 lag( Norm bei Männern ab 13,5) - wenig Fleisch, viel Ausdauersport (...nicht nur Laufen . damit einhergehend Eisenverluste). Habe dann oft Fe - Tabletten vom DRK - Blutspendedienst erhalten - was tue ich aber hinsichtlich meiner Ernährung ?

Sollte dazu jemand Tips haben - was Ernährungsempfehlungen zur Eisenaufnahme über Nahrungsergänzungsmittel betrifft - wäre ich dankbar...

Beste Grüße

Heiko (...und 'rauf auf's Rad!)

Hallo, ich habe mal Tabletten wegen Eisenmangel bekommen. Ferro sanol duodenal. Haben ganz gut geholfen. Ernährungsmässig kann ich Dir leider auch nicht wirklich weiterhelfen....
Bezüglich der Spende mach ich Meldung, falls ich tatsächlich die passenden Werte habe.
Schön, dass Du auch registriert bist.
Petra

Magimaus hat geschrieben:Ich habe keine Ahnung wie es abläuft,

aber auf jeden Fall finde ich es ganz klasse, dass Du damit jemandem hilfst!

Liebe Grüße
Magimaus

Na, warten wir mal ab, ob die Werte wirklich übereinstimmen. Und falls nicht, hoffen wir mal, dass der Patient einen anderen Spender findet. Finde das keine Heldentat, sondern für mich ist das selbstverständlich. Aber wenn ich damit wirklich helfen kann, freu ich mich total. Es gibt Menschen, die haben nur noch diesen Strohhalm und wenn ich einer vor den Strohhalmen sein kann, ist das doch ein gutes Gefühl.

Gulbi hat geschrieben: .. was tue ich aber hinsichtlich meiner Ernährung ?

Sollte dazu jemand Tips haben - was Ernährungsempfehlungen zur Eisenaufnahme über Nahrungsergänzungsmittel betrifft - wäre ich dankbar...

Hallo Heiko -
wieso Nahrungsergänzungsmittel?
Im kleinen Souci ist Salzhering mit 20-50mg bezüglich des Eisengehalts führend. Bei 10-20mg finden sich Innereien (ich durfte als Kind auch rohe Leber essen ... in der Küche, abseits von der family - mache ich noch heute ), Weizenkleie und Pfifferlinge (die haben auch gerade Saison, also zuschlagen!); Bohnen, Erbsen und Getreide sind auch reichhaltig, eigentlich ne ganze Menge. Hier einfach mal bei Nährstoff Eisen auswählen hilft hoffentlich weiter.