zuerst einmal ist mir die idee dazu folgendermaßen in den sinn gekommen:
2oo5 bin ich beim röntgenlauf den halbmarathon gelaufen, im letzten jahr dann den marathon.. etwas spöttisch und ein wenig unbedacht habe ich dann herausposaunt: "ha, dann laufe ich im nächsten jahr die ganze runde".
joaa.. ratz fatz war ich dann auch gemeldet und es dämmerte mir langsam, auf was ich mich da eingelassen hatte.
mein laufpartner, welcher mich 2oo5 ans laufen gebracht hatte (was das ergebnis 2-jähriger, hartnäckiger ünerredungskunst war) und gleichzeitig mein bruder ist, hat sich dann bereit erklärt, die 63,3km, die er schon 2x hinter sich gebracht hat, gemeinsam mit mir zu bewältigen - VIELEN VIELEN DANK an dieser stelle!
die letzten 2 monate bin ich einige 1oer und hm gelaufen, sodass mir das training für die lange strecke irgendwie gefehlt hat. nichts desto trotz war ich einiger maßen guter dinge und wollte eigtl nur ankommen.
die frage des tempos setzte sich aus ~6h zielzeit, 5min/km und so laufen, dass wir noch quatschen könnten zusammen..
letzteres war dann die taktik für den besagten sonntag.
1.hm - 1:50.08, 2.hm - 1:56.41, 3.hm - 2:17.05
hat soweit auch eigtl ganz gut geklappt.
die ersten 35km sind echt wie im flug vergangen. hört sich komisch an, aber von denen hab ich echt kaum was mitbekommen. kurz vorm marathonziel fing es dann an, etwas anstrengender zu werden. die 3 stücke banane, die ich mir kurz nach dem 1.hm untern nagel gerissen hatte (hatte blöderweise schlecht/zu wenig gefrühstückt), waren bis dahin auch verdaut. im freibad hieß es also, kurz aufs klo, n schlückchen trinken und weiter..
zwischen km 45 und km 55 hab ich dann n hänger gehabt und mir ging echt alles aufn keks. jeder nochso kleine stein aufm weg, die fahrradbegleitung, das gerede von meinem bruder - ja einfach alles! selbst das pferd, das mich von seiner weide angesehen hat, hat nen blöden spruch gekriegt
kurz vor der 50km-matte gabs son kleinen verwurzelten feldweg, der links mit stacheldraht abgezäunt war. ausgerechnet da bin ich natürlich gestolpert und fast im draht gelandet, konnte mich aber auf den beinen halten - weiter gings..
ab km 55 wurde ich mental irgendwie sehr stark, warum auch immer. obwohl mir alles weh tat, wollte ich nur noch ins ziel. da mir beim anhalten oder gehen sofort höllisch die beine gebrannt haben, ich hab kaum noch angehalten, nicht mal mehr am verpflegungsstand.
ich muss sagen, ich hab leider kaum was von der landschaft im letzten drittel mitkeommen - war wohl zu sehr mit mir selbst beschäftigt.
achso, was mir da gerade noch einfällt: kurz nach dem marathonziel im freibad habe ich irgendwie son komisches stechen in der brust bekommen und ernsthaft überlegt auszusteigen, weil ich doch n bisschen angst bekommen hatte. hab dann n gang zurück geschaltet und erst mal abgewartet. glücklicherweise hatte ich hinterher überall, nur nicht mehr in herznähe schmerzen, was mich dann zum weiterkämpfen ermutigt hat.
ob es die richtige entscheidung war, kann ich nicht sagen. es wäre sicherlich vernünftiger gewesen auszusteigen, aber als der schmerz verging, war ich guter dinge und wieder ohne sorge - jedenfalls was das anging
endlich im ziel warteten dann die freundin von meinem bruder + anhang.
war n schöner und herzlicher empfang und ich war verdammt froh angekommen zu sein und bekannte gesichter zu sehen. ich hatte furchtbare schmerzen in meinen füßen und waden, kann jedoch heute schon wieder einigermaßen schmerzfrei gehen, was mich schon irgendwie wundert. die heiße wanne gestern abend war bestimmt nicht verkehrt.
für alle laufverrückten, die mit nem ähnlichen gedanken spielen:
respekt zu haben ist nicht verkehrt, aber eine solche erfahrung kann euch keiner nehmen und ist durch nichts zu ersetzen!
joaa, das wars dann von mir.
euch weiterhin gutes, gesundes gelingen!
viele gruße,
falko
Und herzlichen Glückwunsch! Bin jetzt meinen ersten Marathon gelaufen. Lief richtig gut, kann mir aber beim besten Willen nich vorstellen, da noch nen HM dranzuhängen... Aber: Sag niemals nie ;)
und Gratulation.
