Banner

Marathon in 2:29- Talent oder Ehrgeiz?

Marathon in 2:29- Talent oder Ehrgeiz?

1
Letztes Jahr bin ich meinen ersten Marathon in 3:12 gelaufen, heuer den zweiten in 2:49. Ich würde mich als höchstens durchschnittlich talentiert bezeichnen. Mein Arzt hat gemeint, dass jeder Mann in jüngeren Jahren, der gesund ist und entsprechend trainiert zwischen 2:40 und 2:45 laufen kann. Ich bin 27 Jahre und überaus ehrgeizig. Wie schnell denkt ihr kann man mit meinen Vorleistungen noch werden? Braucht man für einen Marathon unter 2:30 extreme Grundschnelligkeit?

Sportliche Grüße
gamma :hallo:

2
Du weisst es erst, wenn Du es probiert hast. Jeder ist anderes, jeder reagiert anders auf Trainingsreize. Hast aber noch ca. 10 Jahre im vollen Saft, also lass es langsam angehen. Denn solch grosse Töne spucken und sich dann ins Lazarett laufen ist superpeinlich! ;)

Spass beiseite: Wenn Du dir ~1:13 im HM und 32 auf 10k zutraust, warum nicht? Plane auf 5 Jahre, suche noch dieses Jahr einen guten Verein mit Trainer, gib der Freundin die Ansage 5*52 Wochen mit 10+ Stunden Training und teste es. Das ist Leben! Geht ja nicht darum, wohlbehalten in die Grube zu fahren, sondern richtig abgewrackt darein zu schlittern, kreischend wie auf ner Achterbahnfahrt!

Nebenbei: 2:30 mit 27 Jahren entspricht in den WMA-Tabellen ~2:34 mit 40 Jahren. Es ist also keine Eile vonnöten. Ausdauersport! ;)

3
@cpr
WMA-tabellen? klingt interessant. wo findet man die?

@gamma
zu deiner frage fällt mir leider gar nix ein, wenn ich meine eigenen talente und zeiten betrachte! ;-)
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

6
gammaeins hat geschrieben:Wie schnell denkt ihr kann man mit meinen Vorleistungen noch werden?
Sportliche Grüße
gamma :hallo:

Um das zu beurteilen, wäre es vielleicht nicht schlecht, deine Vorleistungen (Trainingsumfang etc.) zu erläutern.

Gruß Tobi
- Das Leben ist absurd -

7
gammaeins hat geschrieben:Letztes Jahr bin ich meinen ersten Marathon in 3:12 gelaufen, heuer den zweiten in 2:49. Ich würde mich als höchstens durchschnittlich talentiert bezeichnen. Mein Arzt hat gemeint, dass jeder Mann in jüngeren Jahren, der gesund ist und entsprechend trainiert zwischen 2:40 und 2:45 laufen kann.
Dazu fallen mir 2 Sachen ein:

1. 2:49 im 2. Marathon ist eine Superzeit, das läßt hoffen, Hut ab.

2. Entweder wollte dein Arzt dich verarschen, oder er ist ein ignoranter Idiot. In dieser Größenordnung läuft nur ein sehr kleiner Teil der Läufergemeinde. Dazu gehören Talent, Training und noch ein bißchen mehr.

Wo du selbst landen kannst, wäre derzeit nicht nur auf Grund deiner spärlichen obigen Annahmen, sondern überhaupt reine Kaffeesatzleserei. Wenn du mit erfahrenen Leuten deine weitere Entwicklung analysiert, lassen sich vielleicht Trends erkennen, im Moment nicht.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

8
gammaeins hat geschrieben:Letztes Jahr bin ich meinen ersten Marathon in 3:12 gelaufen, heuer den zweiten in 2:49. Ich würde mich als höchstens durchschnittlich talentiert bezeichnen. Mein Arzt hat gemeint, dass jeder Mann in jüngeren Jahren, der gesund ist und entsprechend trainiert zwischen 2:40 und 2:45 laufen kann. Ich bin 27 Jahre und überaus ehrgeizig. Wie schnell denkt ihr kann man mit meinen Vorleistungen noch werden? Braucht man für einen Marathon unter 2:30 extreme Grundschnelligkeit?

Sportliche Grüße
gamma :hallo:

Extreme Grundschnelligkeit braucht man für 2:30 im Marathon nicht, grober Richtwert sind da in etwa 32 Min. auf 10.000 Meter.
[SIGPIC][/SIGPIC]

9
Tom4711 hat geschrieben:Extreme Grundschnelligkeit braucht man für 2:30 im Marathon nicht, grober Richtwert sind da in etwa 32 Min. auf 10.000 Meter.
Es geht sogar noch langsamer.
Globi

10
burny hat geschrieben:Dazu gehören Talent, Training und noch ein bißchen mehr.
Was das bißchen mehr sein soll, würde ich jetzt gern von dir wissen.

@gammaeins: Ein früherer Trainingskamerad von mir ist in seinem ersten Marathon (nach einem Jahr Training) 2:40 gelaufen, im zweiten 2:24. Der war talentierter als du. Aber Deine Zeit ist schon ganz gut.
Unterdistanz-Zeiten sind natürlich ein Gradmesser für die Möglichkeiten im Marathon. Wenn du unter 2:30 laufen willst, musst du mindestens in der Lage sein, aus dem Marathon-Training heraus eine 32er-Zeit über 10 km zu laufen. Wenn du das nicht kannst, ist auch die Marathon-Traumzeit nicht drin. Training muß dein Leben sein, das hat dir cpr schon gesteckt.

11
Globi hat geschrieben:Es geht sogar noch langsamer.
Ist halt nur ein grober Richtwert, der individuell etwas in beide Richtungen abweichen kann. Hängt auch ein wenig vom Trainingsumfang und von der Trainingsphilosophie ab.

Bei dem was ich verfolgt habe, passt es in diesem Tempobereich eigentlich ganz gut, dass bei der 10 KM-Zeit, die man aus dem Marathontraining heraus läuft, 1 Min. auf 10KM ca. 5 Min. im Marathon ausmachen. Will z.B. heissen für eine 2:20 muss man in etwa 30 Min. glatt laufen, für ein 2:25 ca. 31 Min. und für eine 2:30 eben ca. 32 Min.

Die 32:58 würden daher eher zu einer 2:34 als zu einer 2:30 passen, aber gewisse Abweichungen sind natürlich immer drin.

Vor allem bei alten Hasen beobachte ich allerdings vermehrt, dass die 10 KM Zeiten im Vergleich zu den Marathonzeiten etwas schwächer sind, was wohl zu einem großen Teil daran liegen wird, dass man in der Altersklasse auf kürzeren Strecken etwas mehr abbaut als auf längeren Distanzen.
[SIGPIC][/SIGPIC]

12
RalfM hat geschrieben:. Training muß dein Leben sein, das hat dir cpr schon gesteckt.

Naja, wenn man einigermaßen talentiert ist, reichen 80-100 Wochenkilometer für eine 2:30, da bleibt auch noch Zeit für andere Dinge im Leben.
[SIGPIC][/SIGPIC]

13
Also meine derzeitigen Unterdistanzzeiten sind auf 10km 35:42 und bei Halbmarathon 1:19. Ich trainiere seit etwa drei Jahren. Mein Umfang beträgt so maximal 100km pro Woche. Ein Trainer organisiert meine Pläne mit Tempoeinheiten, Long Jog und allem was dazu gehört. Möchte nächstes Jahr auf jeden Fall beim Zehner auf 34:30 und beim Halbmarathon auf 1:17 kommen. Dann hoffe ich, dass ich 2008 im Marathon auf 2:44 komme. Ich bin bereit mein Leben in jungen Jahren nach dem Sport auszurichten und notfalls eine Weile arbeitsmäßig kürzer zu treten. :nick:

14
Gut 80-100km mögen jemanden reichen, der einigermaßen Talent hat, aber leider bin ich ein höchst durchschnittlicher Athlet und deshalb interessiert es mich ja, ob man solche Zeiten durch puren Fleiß erarbeiten kann. Wenn nötig mit 200 Wochenkilometern.

15
gammaeins hat geschrieben:Gut 80-100km mögen jemanden reichen, der einigermaßen Talent hat, aber leider bin ich ein höchst durchschnittlicher Athlet und deshalb interessiert es mich ja, ob man solche Zeiten durch puren Fleiß erarbeiten kann. Wenn nötig mit 200 Wochenkilometern.
So durchschnittlich talentiert bist du bei deinen Zeiten nun auch nicht, damit bist du im Vergleich zu der Gesamtheit der Marathonläufer sogar schon ziemlich weit vorne.

Also wenn du mit dem "puren Fleiß" irgendwann mal ca. 32:30 auf 10Km läufst hast du gute Chancen die 2:30 zu schaffen, wobei dir niemand prognostizieren kann, wie sich das zusätzliche Training in der Leistung niederschlagen wird und vor allem wieviel Training deine Knochen mitmachen.

Wenn du noch jung bist, würde ich auch erstmal vermehrt auf kürzeren Distanzen hin trainieren, um mir die nötige Grundschnelligkeit zu erarbeiten. Wie jung bist du denn?

Ist aber auch nur meine persönliche Meinung, die von vielen anderen Meinungen abweicht, wo man sogar teilweise Kinder schon Marathon laufen lässt. Was ich auch einen großen Nachteil finde ist, dass der Marathon die langfristige Trainingsplanung schon arg negativ beeinflusst, da man einerseits in der Marathonvorbereitung nicht optimal für die Grundschnelligkeit trainieren kann und man andererseits nach dem Marathonwettkampf erstmal wieder den Trainingsumfang ziemlich runterfahren muss, wenn man vermeiden möchte sich langfristig platt zu trainieren.

Wenn man jetzt ziemlich wild darauf ist, schon in jungen Jahren Marathon zu laufen, würde ich wenigstens nur maximal einen Marathon pro Jahr laufen.

Grundsätzlich sollte man auch auf jeden Fall den Trainingsumfang nur nach und nach steigern und nicht z.B. auf einmal von 100 auf 200 Wochenkilometer steigern. Als berufstätiger 200 KM in der Woche trainieren ist allerdings schon eine ziemliche Hausnummer. Bei so einem Trainingsumfang würde ich auf jeden Falla auch aufmerksam überwachen, dass kein Übertraining vorliegt.
[SIGPIC][/SIGPIC]

16
gammaeins hat geschrieben:Ich bin bereit mein Leben in jungen Jahren nach dem Sport auszurichten und notfalls eine Weile arbeitsmäßig kürzer zu treten. :nick:
gammaeins hat geschrieben:Gut 80-100km mögen jemanden reichen, der einigermaßen Talent hat, aber leider bin ich ein höchst durchschnittlicher Athlet und deshalb interessiert es mich ja, ob man solche Zeiten durch puren Fleiß erarbeiten kann. Wenn nötig mit 200 Wochenkilometern.
2:30 sind natürlich für die meisten von uns eine Traumzeit, aber ich bezweifle, dass es hier viele gibt, die ihr Leben danach ausrichten würden. Wozu? Mit 2:30 kannst du ja weder finanziell noch sonstwie einen Blumentopf gewinnen. Versteh mich nicht falsch - ich würde einiges dafür geben, mal so schnell zu laufen, aber das Leben danach auszurichten bedeutet eben auch, dass du es evtl. sehr bedauern wirst, wenn es nicht klappt und du dafür anderes (Beziehung, Familie, Freunde, Beruf) vernachlässigt hast. Arbeitsmäßig kürzer treten finde ich grundsätzlich gut, wenn man es sich leisten kann. Das solltest du dann aber nicht an einer Marathonzeit festmachen.

Ich glaube aber, dass es grundsätzlich möglich ist, auch ohne dein ganzes Leben auf den Kopf zu stellen. Einen guten Trainer oder ein außerordentlich gutes Gefühl für deinen Körper sowie gutes Fachwissen wirst du wohl brauchen.

Viel Glück!

17
Hallo Tom ich bin 27! Hallo Quarterbrain, naja grundsätzlich bin ich auch der Meinung, dass es schade wäre, an meinen Zielen zu scheitern. Andererseits dürfte man sich, um nicht zu scheitern und enttäuscht zu sein nur immer niedrige Hürden setzen, dann erreicht man die Ziele immer. Ich finde jedoch, dass man den Mut haben sollte, sich an hohen Zielen zu orientieren und notfalls ein scheitern in Kauf zu nehmen. Tiefstapelei führt zu einem Leben in der Mittelmäßigkeit und genau das möchte ich nicht. Lieber an der 2:30 scheitern, danach habe ich die Ruhe, mich voll und ganz auf andere Dinge zu konzentrieren. Ich möchte mir niemals selber vorwerfen müssen, nicht alles gegeben zu haben, nur so kann ich das Machbare ausloten. Natürlich ist in der westlichen Kultur ein Porsche in der Garage oder eine Villa in der Toskana angesehener als eine relativ flotte Marathonzeit. Allerdings sollte sich jeder überlegen, ob man alles nur an Geldwerten festmachen kann. Das muss meiner Meinung nach eine sehr individuelle Entscheidung sein. Mein Porsche ist das Marathonlaufen und was mein Nachbar darüber denkt, der auf seine 60-Stunden-Arbeitswoche und den Besitz von 5 Wohnblöcken stolz ist, ist mir piepegal. Ich gönn ihm das von ganzem Herzen und wünsche ihm, dass dies sein Herzenswunsch ist und kein Ausdruck gesellschaftlicher Zwänge.

18
Tom4711 hat geschrieben: Vor allem bei alten Hasen beobachte ich allerdings vermehrt, dass die 10 KM Zeiten im Vergleich zu den Marathonzeiten etwas schwächer sind, was wohl zu einem großen Teil daran liegen wird, dass man in der Altersklasse auf kürzeren Strecken etwas mehr abbaut als auf längeren Distanzen.
Wobei für die im höheren Alter bsw. gelaufene "nur" 33 auf 10 auch mit einem Altersfaktor versehen werden muß, und dann paßt es wieder.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

19
Für 200Km die Woche braucht ein so schneller Läufer auch deutlich weniger als 20 h Zeitaufwand. Vergleichbar ambitionierte Triathleten müssen noch mehr Zeit aufwenden. Wenn man da auch noch die Materialpflege zu rechnen würde .... :l
Bei einer 40h Arbeitswoche sollte das machbar sein.

20
Globi hat geschrieben:Es geht sogar noch langsamer.
Er hat doch bestimmt den 10ner aus dem Marathontraining heraus gelaufen, insofern ist die Zeit nicht so aussagekräftig. Meine 10 km Durchgangzeit beim Test-HM vor dem Marathon betrug auch nur 34 min, bevor ich den Marathon in 2:32:58 lief.
Einen 10ner WK bin ich vorher nicht gelaufen. Um da eine konkrete Aussage zu bekommen, müßte ich gezielt 10 Wochen diese Strecke trainieren, aber nicht aus einem umfangbetonten Marathontraining aus einem 10ner eine Zeit hochrechen.

Ausnahme, ich laufe jedes Jahr den gleichen 10ner als Vorbereitung, dann ließe sich schon zuverlässiger die pot. Marathonzeit pronostizieren.

Ansonsten muß immer unterschieden werden zwischen Mittelstrecklern, die irgendwann mal ihre 5 oder 10 km Bestzeiten gelaufen sind und die sich dann auf Marathon konzentrieren mit entsprechenden Prognosen - und den reinen Marathonläufern ( mit Frühjahr / Herbstlauf ), die nebenbei 5 oder 10 km laufen, die werden meistens nicht an ihre mögl. Bestzeiten heraunlaufen, wie soll das auch gehen. Wenn es jemand weiss, ich bin für jeden Rat dankbar.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

21
gammaeins hat geschrieben:Lieber an der 2:30 scheitern, danach habe ich die Ruhe, mich voll und ganz auf andere Dinge zu konzentrieren.
Du scheinst ja in einer beruflich komfortablen Situation zu leben. Kannst Du in ein paar Jahren ohne Probleme den Schalter umlegen und ohne Verlust neu aufsetzen bzw. Gas geben?

Es muß ja kein Porsche, ein Haus in der Toscana oder ein 5er-Wohnblock sein.

Was sagt denn Dein soziales Umfeld dazu? Tauscht Du Dich mit denen aus?

Ach ja, einen Trainer hast Du ja auch. Was meint der denn?

22
RalfM hat geschrieben:Was das bißchen mehr sein soll, würde ich jetzt gern von dir wissen.
Psyche: Biß, sich quälen können, sich selbst motivieren, wenn's mal nicht rund läuft; das, was z.B. einen Boris Becker stark ausgezeichnet hat

Physis: körperliche Robustheit, trotz hoher Umfänge (weitgehend) verletzungsfrei zu bleiben

Äußere Bedingungen: 2, max. 3 Versuche pro Jahr hast du, wenn am Wettkampftag dann das Wetter nicht mitspielt, kannst du'S vergessen

Alles oben gilt im Hinblick auf Ausschöpfen des eigenen vorhandenen Potenzials. Wenn du eine 2:20 drauf hast, wird du locker mal 2:30 laufen. Aber ich möchte den sehen, der dann nicht auch die 2:20 anstrebt. Insofern trifft das dann wieder alles zu.

Im Übrigen: In diesem Jahr gibt es ganze 31 Läufer in Deutschland, die die 2:30 unterboten haben (Greif'sche Bestenliste).


@gammaeins:
Das soll dich nicht abhalten, dich auf die 2:30 zu konzentrieren, wenn das deine Ambition ist. Wie schätzt denn dein Trainer, der dich doch besser kennt, dein Potenzial ein?

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

23
Zum Vergleich fällt mir der diesjährige Deutsche Polizeimarathonmeister Thomas B. ein. Der ist mit 39 Jahren in München eine 2:29 Std. gelaufen. Seine Zeiten über HM liegen um 1:10 Std. und die 10er läuft er in niedrigen 31ern. Hängt also auch von der Trainingsgestaltung ab, wie sich Unterdistanzzeiten beim Marathon auswirken.

Gruß Rono

24
Als durchschnittlich talentierter Läufer wirst du die 2:30 leider auch mit noch so viel Fleiss nicht erreichen.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

25
Also mein Trainer hält mit solchen Prognosen ziemlich hinterm Berg. Als ich ihn vor gut einem Jahr mal fragte, was ich im Halbmarathon so maximal erreichen kann, sagte er, dass langfristig so knapp unter 1:20 drin sind, die habe ich jetzt erreicht. Jetzt meint er, wir sollten für den nächsten Marathon eine 2:45 anstreben, was ich auch für vernünftig halte. Ich glaube ja auch nicht, dass ich in drei oder vier Jahren bereits diese Zeit (2:30) laufen werde, so blauäugig bin ich nicht. Aber mein Trainer hat auch gesagt, dass ich ungefähr 10-15 Jahre brauche, bis ich mein Potential voll ausgeschöpft habe und so hoffe ich, dass ich meinen Höhepunkt im Marathon so zwischen 35 und 39 erreichen werde. Er sagt ja auch, dass er mit Wochenkilometern vorsichtig umgeht, um immer noch ein Türchen für Steigerungen offenzuhalten, mich nicht zu überfordern und langsamen, aber stetigen Fortschritt ohne Verletzungen zu gewährleisten.
Meinem Umfeld erzähle ich nicht so furchtbar viel davon. Einige konnten mich nur zu Anfang nicht verstehen, als ich noch nie einen Marathon gelaufen bin und schon von solchen Vorhaben erzählte, haben sich aber durch die (in den Augen der anderen) großen Fortschritte überzeugen lassen. Andere wiederum halten mich eher für einen abgedrehten Spinner, der nichts anderes im Sinn hat als laufen. Aber jeder soll sich selbst ein Urteil bilden, ist wohl immer Ansichtssache.

26
Da die Trainierbarkeit der VO2max begrenzt (20% - 50%) ist, ist es entscheidend wie hoch die genetische VO2max ist die dir in die Wiege gelegt wurde. Dieses "Talent" entscheidet letztendlich (bei entsprechendem Training natürlich) darüber, wie schnell du sein wirst. Darum sage ich, mit einer durchschnittlichen VO2max (in untrainiertem Zustand) wirst du eben keine 2:30 laufen.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

27
Hallo,

extreme Grundschnelligkeit brauchst Du für eine 2:30 nicht, Talent schon. On Du sie drauf hast, weiß ich nicht. Im Moment wäre ich eher skeptisch, aber wer kann das schon voraussehen. Ich würde Dir raten, Dich nicht auf Traumziele zu versteifen. Trainiere so gut, wie Du kannst, und sieh, was dabei heraus kommt!

Viel Erfolg,

Carsten

28
Klar, ich werde es auch überleben, wenn ich es nicht packen sollte. Aber Visionen darf man ja haben. Carsten, du hast meinen Respekt für deine tollen Leistungen, du weißt mit Sicherheit wovon du sprichst. Ich weiß auch, wie unendlich weit der Schritt von 2:49 zu 2:29 ist und bin auch eigentlich eher ein Realist. Dieses Ziel ist daraus entsprungen, weil ein Kollege aus meinem Verein mich auf so einen Versuch angesprochen hat.

29
romawi hat geschrieben:Da die Trainierbarkeit der VO2max begrenzt (20% - 50%) ist, ist es entscheidend wie hoch die genetische VO2max ist die dir in die Wiege gelegt wurde. Dieses "Talent" entscheidet letztendlich (bei entsprechendem Training natürlich) darüber, wie schnell du sein wirst. Darum sage ich, mit einer durchschnittlichen VO2max (in untrainiertem Zustand) wirst du eben keine 2:30 laufen.
Ich möchte meine Aussage dahingehend präzisieren, dass ich nicht gesagt haben will, dass du es nicht schaffst. Es ist durchaus möglich, dass du eben doch überdurchschnittlich begabt bist. Mein Einwand bezog sich lediglich darauf, dass bei einer durchschnittlichen Begabung die 2:30 eben auch mit Training nicht zu schaffen sind.
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

30
bei einer durchschnittlichen Begabung die 2:30 eben auch mit Training nicht zu schaffen sind.
da bin ich anderer meinung
2:30 ist schon 20 % langsamer als ein topläufer,
bei dem 2:30 schon ein langsamer dauerlauf ist.

31
Hallo gammaeins!

Ich bin in meinem 2.ten Laufjahr (2005) meinen ersten Marathon gelaufen und das in 2:44 und 2007, meinem 4 Laufjahr, den
zweiten Marathon in 2:39. Kann mir aber nicht vorstellen das ich jemals auf eine 2:30 kommen könnte.

Meiner Meinung nach braucht man doch eine gewisse Grundschnelligkeit, sonst wird das nichts.

Meine HM PB ist 1:13:37, aber wahrscheinlich mache ich was falsch in meinem Training, (habe keinen Trainer!!!!, braucht man so was???)denn so mancher hier glaubt mit so einer HM PB kann man 2:30 laufen, was ich nicht ganz nachvollziehen kann!!!!???

Meiner Meinung nach braucht man doch eine gewisse Grundschnelligkeit, sonst wird das nichts.

Gut du hast noch einige Jahre Zeit, um dein Ziel zu erreichen aber spätestens mit 35 solltest du dein Ziel erreicht haben, wenn 8 Jahre nicht reichen, was dann?

Wünsche Dir auf jeden Fall alles Gute für dein Vorhaben.

Schöne Grüße aus der Steiermark

Kraxi

32
vollaumax hat geschrieben:da bin ich anderer meinung
2:30 ist schon 20 % langsamer als ein topläufer,
bei dem 2:30 schon ein langsamer dauerlauf ist.
Vom Anfang der überdurchschnittlichen Begabung bis zur Weltklasse liegen mehr als 20%.
Oder glaubst du dass man als durschnittlich begabter 31 Minuten über 10000 Meter laufen
kann?
Selig sind Jene, die nichts zu sagen haben und trotzdem schweigen

33
romawi hat geschrieben:Vom Anfang der überdurchschnittlichen Begabung bis zur Weltklasse liegen mehr als 20%.
Oder glaubst du dass man als durschnittlich begabter 31 Minuten über 10000 Meter laufen
kann?
Nö, aber die brauchst auch für eine 2:30 nicht. Ne ganz tiefe 33 reicht da schon - und sehr gute Ausdauer dazu.

Ich habe dazu schon mehrfach provokante Thesen aufgestellt (die mir bislang noch keiner widerlegen konnte). Irgendwo im Bereich von 2:30-2:40 für den Marathon ist aber sicherlich Schluß, wenn man ziemlich talentfrei ist.

Ingo

34
Hallo Kraxl, bitte etwas mehr Optimismus, also wenn du bei entsprechendem Training die 2:30 nicht schaffen solltest, wer dann? Mit einer HM-Zeit von 1:13 im Rücken und noch einige Jahre Training denke ich dürfte das kein Problem sein.

35
Ich habe mittlerweile soviel Theorien gehört und glaube (vielleicht aus Naivität) gerne an die These, dass im Marathontraining der Ehrgeiz die entscheidende Größe ist mit der alles steht und fällt. Deshalb habe ich auch den Marathon aus Disziplin gewählt, weil ich glaube, dass es für die Ausprägung extremer Grundschnelligkeit mit 27 deutlich zu spät ist. Allerdings habe ich auch schon von Marathonis gehört, die erst mit 28 eingestiegen sind und an die 2:20 gelaufen sind. Ich weiß natürlich nicht, wieviel von den Stories wahr ist und ob die nach meiner Trainingszeit noch bei solchen Zeiten rumgekrebst sind. Allerdings glaube ich, dass sich zuviele entmutigen lassen, wenn nach fünf Jahren oder so die Stagnation eintritt. Ich denke auch, dass es Typen gibt, die zwar nur ganz langsam Fortschritte machen, aber dennoch mit den Jahren weit vorankommen, andere hingegen laufen "aus der Hose" schon eine 2:35, kommen aber dann kaum mehr vorwärts.

36
Hallo,

Also ich finde das einen sehr interessanten Thread hier. Ich glaube auf jeden Fall auch das jeder mit durchschnittlichem Talent einen Marathon in ca 2.30 h - 2.40 h laufen kann. Aber ich denke auch das dann das Laufen im Leben Priorität 1 haben muss. Das heißt Training, Ernährung richtige Regeneration also man für das Laufen leben muss. Und das ist glaube ich auch der Punkt den viele Hobbysportler nicht einsehen. Ist ja auch klar. Wozu auch?? Kriegt man ja kein Geld für.

Darum glaube ich auch das unser Freund gammaeins das schaffen wird, denn er ist bereit sein Leben dem Laufen unterzuordnen. Und das ist der entscheidende Faktor!

Hau rein Junge :zwinker5:

37
Ingo77 hat geschrieben:Nö, aber die brauchst auch für eine 2:30 nicht. Ne ganz tiefe 33 reicht da schon - und sehr gute Ausdauer dazu.

Ich habe dazu schon mehrfach provokante Thesen aufgestellt (die mir bislang noch keiner widerlegen konnte). Irgendwo im Bereich von 2:30-2:40 für den Marathon ist aber sicherlich Schluß, wenn man ziemlich talentfrei ist.
Und ne tiefe 33 auf 10k ist "durchschnittlich"?
Konntest Du Deine Thesen denn belegen?
Mit 2:30 ist man unter den 30 oder so schnellsten Männern in Deutschland (30. der DLV-Liste 2:30:33, 50. 2:33:13). Ich weiß nicht, ob man mit 2:39 unter den besten 500, 1000 oder 3000 ist, aber das läßt sich sicher rauskriegen. Schau dann mal in die deutsche Bestenliste, was der 30. über 800m (1:50,6) und 5000m (14:27), im Hochsprung (2,05) und im Speerwerfen (66,88) hat. Ziemlich sicher ist der Trainings- gegenüber dem Talentanteil bei diesen Disziplinen geringer als im Marathon, gerade bei 5000 ist er aber nicht soviel geringer. (Dafür hat man im Marathon mehr Zeit die Höchstform zu erreichen und es gibt sicher viel mehr Leute, die versuchen, möglichst schnell Marathon zu laufen als einen Speer möglichst weit zu werfen, es müßte daher eigentlich hunderte von 2:30 Läufern geben, nicht 30)
Du glaubst nicht im Ernst, dass man einen beliebigen durchschnittlich talentierten 15-17jährigen nehmen kann und nach 10 Jahren läuft er entweder 800m sub 2, 5000 sub 15, springt 1,95 hoch oder wirft 55m Speer (ich habe jetzt mal grob die Leistungen so modifiziert, dass es vermutlich ein paar hundert oder sogar mehr schaffen). Wer immer auch nur eine von diesen Leistungen, egal mit wieviel Training schafft, ist auf dem jeweiligen Gebiet klar überdurchschnittlich begabt. Wenn ich von 15-25 trainiert hätte wie ein Irrer hätte ich *vielleicht* sub 2 oder ~15:30 schaffen können (entspricht nach MacMillans Rechner 2:29 auf M), denn ich lief mit 15 etwa 2:15 über 800 nach knapp 3 Jahren nicht besonders systematischem Training, aber niemals hätte ich geschafft, so weit zu werfen oder so hoch zu springen. Wahrscheinlicher ist aber, dass bei 2:02 oder 16:10 oder so Ende der Fahnenstange gewesen wäre, unabhängig von der Verletzungsgefahr bei (vorausgesetzt) "beliebig" intensivem Training. Das wären aber immer noch überdurchschnittliche, wenn auch alles andere als überragende Leistungen gewesen. Mit einer dieser 5000er-Zeit entsprechenden 10k-zeit von 33-34 ist man bei ziemlich vielen Volksläufen unter den besten 10.
Klar, gibt es vermutlich ein paar Radfahrer oder Skilangläufer, die 15 min auf 5000 laufen könnten; Turner, Volley- oder Basketballer, die 2m hoch springen würden usw. Aber das sind dann Hochtalentierte auf den jeweiligen Gebieten.
(Mich würde tatsächlich mal interessieren, was z.B. ein Bundesligafuß- oder handballer über 100, 800, 3000 und 10k läuft, machen die Sprint- oder Coopertests in der Vorbereitung? Wenn die besten Schiedsrichter ca. 3000 im Cooper schaffen, läuft ein durchschnittlicher Spieler eher 3300 oder eher 3600, die besten eher 3600 oder 4000?))

Im Marathon läßt sich sicher etwas mehr trainieren und man hat mehr Zeit, auch als Späteinsteiger noch gut zu werden. Aber dass jemand, der "ziemlich talentfrei" ist, 2:40 laufen könnte, halte ich für ebenso fragwürdig wie die oben durchgespielten Beispiele.
Mal abgesehen davon, dass jemand nicht halbwegs talentiertes kaum die Motivation für Trainingsumfang und Härte, die notwendig wären, aufbrächte.

Und jemand, der nach drei Jahren 2:50 oder 2:40 läuft ist ganz sicher nicht durchschnittlich talentiert, sondern ziemlich laufbegabt.


:winken:

Mountaineer

38
Alles Theorisieren hin oder her, man muss es halt ausprobieren. Diese Fixierung auf die Zeiten ist im Laufsport halt leider ausgeprägt, kann man nix dran machen. Denn besser hiesse die Parole "Ich will 8 Jahre lang sinnoll trainieren, was muss ich machen, um mich von den Zeiten im 8. Jahr überraschen zu lassen?".
Ob nach 5-8 Jahren eine 33er, 32er oder 31er Zeit rauskommt, ist doch wirklich müßig zu diskutieren! Erstmal muss man die ganzen Jahre trainieren, auch wenn der Vereinskollege-der-einen-gerade-heiss-gemacht-hat mit Unlust oder Verletzung auf dem Sofa liegt.

Besser ist mMn: Alles geben, und nach x Jahren sich vom Leistungsgedanken verabschieden, im Wissen, alles gegeben zu haben.

Ich behaupte mal frech, wer heute schon auf die Zeiten in 8 Jahren schielt, wird zwischendurch die Lust verlieren. Schnell begeistert, schnell verschwunden. Ich setze keinen Pfifferling darauf!

39
mountaineer hat geschrieben:Und ne tiefe 33 auf 10k ist "durchschnittlich"?
Konntest Du Deine Thesen denn belegen?
Mit 2:30 ist man unter den 30 oder so schnellsten Männern in Deutschland (30. der DLV-Liste 2:30:33, 50. 2:33:13). Ich weiß nicht, ob man mit 2:39 unter den besten 500, 1000 oder 3000 ist, aber das läßt sich sicher rauskriegen. Schau dann mal in die deutsche Bestenliste, was der 30. über 800m (1:50,6) und 5000m (14:27), im Hochsprung (2,05) und im Speerwerfen (66,88) hat. Ziemlich sicher ist der Trainings- gegenüber dem Talentanteil bei diesen Disziplinen geringer als im Marathon, gerade bei 5000 ist er aber nicht soviel geringer. (Dafür hat man im Marathon mehr Zeit die Höchstform zu erreichen und es gibt sicher viel mehr Leute, die versuchen, möglichst schnell Marathon zu laufen als einen Speer möglichst weit zu werfen, es müßte daher eigentlich hunderte von 2:30 Läufern geben, nicht 30)
Du glaubst nicht im Ernst, dass man einen beliebigen durchschnittlich talentierten 15-17jährigen nehmen kann und nach 10 Jahren läuft er entweder 800m sub 2, 5000 sub 15, springt 1,95 hoch oder wirft 55m Speer (ich habe jetzt mal grob die Leistungen so modifiziert, dass es vermutlich ein paar hundert oder sogar mehr schaffen). Wer immer auch nur eine von diesen Leistungen, egal mit wieviel Training schafft, ist auf dem jeweiligen Gebiet klar überdurchschnittlich begabt. Wenn ich von 15-25 trainiert hätte wie ein Irrer hätte ich *vielleicht* sub 2 oder ~15:30 schaffen können (entspricht nach MacMillans Rechner 2:29 auf M), denn ich lief mit 15 etwa 2:15 über 800 nach knapp 3 Jahren nicht besonders systematischem Training, aber niemals hätte ich geschafft, so weit zu werfen oder so hoch zu springen. Wahrscheinlicher ist aber, dass bei 2:02 oder 16:10 oder so Ende der Fahnenstange gewesen wäre, unabhängig von der Verletzungsgefahr bei (vorausgesetzt) "beliebig" intensivem Training. Das wären aber immer noch überdurchschnittliche, wenn auch alles andere als überragende Leistungen gewesen. Mit einer dieser 5000er-Zeit entsprechenden 10k-zeit von 33-34 ist man bei ziemlich vielen Volksläufen unter den besten 10.
Klar, gibt es vermutlich ein paar Radfahrer oder Skilangläufer, die 15 min auf 5000 laufen könnten; Turner, Volley- oder Basketballer, die 2m hoch springen würden usw. Aber das sind dann Hochtalentierte auf den jeweiligen Gebieten.
(Mich würde tatsächlich mal interessieren, was z.B. ein Bundesligafuß- oder handballer über 100, 800, 3000 und 10k läuft, machen die Sprint- oder Coopertests in der Vorbereitung? Wenn die besten Schiedsrichter ca. 3000 im Cooper schaffen, läuft ein durchschnittlicher Spieler eher 3300 oder eher 3600, die besten eher 3600 oder 4000?))

Im Marathon läßt sich sicher etwas mehr trainieren und man hat mehr Zeit, auch als Späteinsteiger noch gut zu werden. Aber dass jemand, der "ziemlich talentfrei" ist, 2:40 laufen könnte, halte ich für ebenso fragwürdig wie die oben durchgespielten Beispiele.
Mal abgesehen davon, dass jemand nicht halbwegs talentiertes kaum die Motivation für Trainingsumfang und Härte, die notwendig wären, aufbrächte.

Und jemand, der nach drei Jahren 2:50 oder 2:40 läuft ist ganz sicher nicht durchschnittlich talentiert, sondern ziemlich laufbegabt.


:winken:

Mountaineer
So ganz stimmen die Relationen da aber nicht, 800Meter sub 2 ist jedenfalls eine wesentlich geringere Hürde als 5.000 M sub 15. Zu Sprung und Wurf kann ich allerdings so gar nix sagen.

Woran die im Vergleich zu früher extrem schwachen Leistungen im Marathon liegen vermag ich auch nicht zu beurteilen, ob die potenziell guten Marathonläufer alle lieber Triathlon machen???

Hier ein Zitat von der Homepage eines Laufvereins, das sagt schon ziemlich viel über die Leistungsentwicklung im Marathon aus finde ich:

"Kaum zu glauben aber wahr!
Am 20.2.1983 lief das VSV-Marathon-Team, mit Michael Königs, Manfred Schmidt und Dieter Bolle in Hilfarth den bis heute gültigen Kreisrekord von 7:42:05 Std. Mit dieser Leistung war in Deutschland damals auf Rang 35. 20 Jahre später, im Jahre 2003, wäre man mit dieser Leistung die Nummer 1 in Deutschland!!! Und dies obwohl es damals nur ein paar tausend Marathonis gab, während es inzwischen über 100.000 geworden sind."
[SIGPIC][/SIGPIC]

40
Ich glaube, dass der Rückgang der Leistungen im Marathon daran liegt, dass sich in unserer Spaßgesellschaft die Wenigsten noch richtig quälen wollen. Die meisten Leute laufen denke ich zu selten und dann aber deutlich zu schnell. Ich kenne so viele Menschen, die versuchen, alles zu können. Die üben Gitarre, spielen Golf, gehen zu Laufwettbewerben, sind im Billardclub, engagieren sind im Kleingärtnerverein und haben obendrein eine Großfamilie. Klar, dass die nicht die Geduld haben am Wochenende einen langen, langsamen Dauerlauf über drei Stunden zu absolvieren. Das soll nicht heißen, dass mir das Verständnis für eine solche Lebensweise fehlt. Einerseits kann ich diese Leute als oberflächlich bezeichnen, andererseits könnten sie mir Engstirnigkeit entgegenwerfen. Aber um auf den Zusammenhang zwischen der Anzahl und der Leistungen der Marathonis zurückzukommen: Die steigende Zahl der Teilnehmer bei Volksläufen beim gleichzeitigen Rückgang der Leistungen verdeutlicht für mich nur den Trend, dass viele denken alles schaffen zu können u.a. einen Marathon nach drei Monaten. Und bei der Mehrzahl der Bevölkerung erntet man für einen Marathon in sechs Stunden mehr Bewunderung als für einen 10km-Lauf in 32 Minuten. Ich will hier beide Leistungen nicht schmälern, sondern nur die Unwissenheit der Leute verdeutlichen. Früher waren die Freizeitmöglichkeiten geringer, die beruflichen Anforderungen zum Großteil niedriger und die Flut der Reize deutlich weniger. Also konzentrierten sich die Meisten folglich auf weniger Dinge, taten diese dafür aber mit mehr Muse. Ich glaube wohl kaum, dass damals die genetischen Voraussetzungen bessere waren.

Zielsetzung im nächsten Jahr ?

41
Guten Morgen gammaeins,

nach der spannenden Diskussion möchte ich neugierig nach Deinen Plänen für 2008 fragen:

Wirst Du einen Frühjahrs- und / oder Herbstmarathon laufen ?
Welche Zeit strebst Du in 2008 an ?
Welche Renntaktik bevorzugst Du ? Läufst Du gleichmäßig durch oder mit einem negativen Split ?

Wünsche Dir auf jeden Fall eine verletzungsfreie Vorbereitungszeit .

Risinghigh

42
Tom4711 hat geschrieben:So ganz stimmen die Relationen da aber nicht, 800Meter sub 2 ist jedenfalls eine wesentlich geringere Hürde als 5.000 M sub 15. Zu Sprung und Wurf kann ich allerdings so gar nix sagen.
Du hast natürlich recht. Ich habe es ja dann auf 15:30 korrigiert; nimm halt sub 16. Es geht ja auch nicht darum, welche Leistung exakt welcher anderen entspricht. Oder nimm einfach jeweils den letzten Platz der DLV-Liste.
Der Punkt ist doch nur, dass selbst wenn man für "durchschnittlich" durchschnittlich sportlich setzt, unter 2:40 im Marathon oder unter 2 auf 800 gewiß keine durchschnittlichen Leistungen sind. Für den Durchschnitt ist wohl eher als Ausgangspunkt zu nehmen, was in Berufen, in denen überdurchschnittliche Fitness erwartet wird, als Einstellungs- oder Leistungstest (etwa beim Coopertest) verlangt wird. Und obwohl ich der Ansicht bin, dass 3000 in 12 min ziemlich sicher noch im Rahmen dessen liegen muß, was fast jeder Mann unter 35 mit einigem Training leisten kann, gilt das als überdurchschnittliche Leistung. Nach wikipedia gilt >2800m für Männer unter 30 als "sehr gut", kriegen 19jährige Männer im Abi für 3175m 15 Punkte, also die Bestnote. Natürlich schafft das ein halbwegs begabter 12-13jähriger schon mit etwas Training. Aber für den Durchschnitt ist sicher die Schulnotenvergabe aussagekräftiger als was der begabte Nachwuchs leistet.
Daher würde ich eher vermuten, dass für den durchschnittlich Laufbegabten (Mann) die Grenze des Erreichbaren eher bei ca. 38-40 min über 10 (nicht bei 33) und bei knapp unter oder über 3h im Marathon liegen dürfte. Denn der JackDaniels-Rechner gibt für 11min auf 3000 (also mehr als 15% über dem, was im Cooper schon als "sehr gut" gilt und "16 Punkte" im Sport-Abi!) 39:30 und 3:02. Wer nach zwei Jahren Lauftraining sub3 oder sub 2:50 läuft, ist ziemlich sicher nicht nur durchschnittlich begabt.
Für den Marathon muß natürlich noch die orthopädisch Konstitution stimmen; mancher, der schneller laufen könnte, hält den erforderlichen Umfang physisch einfach nicht aus.
Woran die im Vergleich zu früher extrem schwachen Leistungen im Marathon liegen vermag ich auch nicht zu beurteilen, ob die potenziell guten Marathonläufer alle lieber Triathlon machen???
Sicher ein wichtiger Punkt. Ein anderer könnte vielleicht sein, dass heute viele Leute später mit dem Laufen beginnen. Vor 20 Jahren hat man oft praktisch nahtlos nach oder parallel zum Sport, den man als Teenager betrieb (Fußball, Handball, LA was auch immer) mit dem Laufen begonnen, hatte also noch mehr Spritzigkeit, konnte gleich höhere Belastungen gehen. Heute haben viele eine Unterbrechung mit eher wenig Sport, evtl. Gewichtszunahme zwischen 20 und 30 oder sogar 40, wenn sie dann wieder beginnen. Für die Spitze sollte das keine Bedeutung haben, aber für die Leistungen der ehrgeizigeren Breitensportler (also den Bereich zwischen 2:30 und 3:00)

viele Grüße

Mountaineer

43
Also 2:30 als langsamen Dauerlauf zu bezeichnen, ist schon provokativ, wäre bei mir umgerechnet etwas über 4 min / km, und das ist nicht langsam. es ist eben eine dieser Märchen, dass die Weltklassemarathonläufer immer schnell ( unter 4 min. / km ) trainieren, das widerspricht auch nicht einer Aussage von Haile, der sich nicht vorstellen kann, 5 min / km zu laufen, zwischen 4 und 5 min liegen dann schon ein paar Sekündchen

Die Grundschnelligkeit wird imho überbewertet, oder ist schon mal ein Sprinter zum Marathon gewechselt ? Das war jetzt auch provokativ.
Sie verloren das Ziel aus den Augen und verdoppelten ihre Geschwindigkeit

44
mountaineer hat geschrieben:Daher würde ich eher vermuten, dass für den durchschnittlich Laufbegabten (Mann) die Grenze des Erreichbaren eher bei ca. 38-40 min über 10 (nicht bei 33) und bei knapp unter oder über 3h im Marathon liegen dürfte.
Das könnte ungefähr stimmen, wobei auch die 40 min- oder 3h-Grenze für viele noch eine unüberwindbare Hürde selbst bei hohem Trainingseinsatz darstellt. Aussagen von oben, wonach 2:30 - 2:40 ohne Talent zu erreichen sind, halte ich für gelinde gesagt Humbug.

Ich hab mir gerade die Ergebnisse des diesjährigen Hamburg-Marathons angesehen:

4 (!) deutsche Läufer unter 2:30
24 deutsche Läufer unter 2:40

Hamburg ist sicher nicht schlecht besetzt.

Außerdem scheint mir die Diskussion merkwürdig digital. Es gilt doch nicht:
(überdurchschnittlich) talentiert vs. nicht (=durchschnittlich) talentiert,
sondern das bewegt sich doch in einem Kontinuum, d.h. Talent in unterschiedlichen Ausprägungsgraden.

Meine persönliche, sicher angreifbare, weil nicht wissenschaftlich untermauerte Formel lautet:

Erfolg = 40% Talent + 40 % Training + 20 % mentale Stärke

Über die Zahlen kann man sicher streiten.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

45
Alfathom hat geschrieben:Also 2:30 als langsamen Dauerlauf zu bezeichnen, ist schon provokativ, wäre bei mir umgerechnet etwas über 4 min / km, und das ist nicht langsam. es ist eben eine dieser Märchen, dass die Weltklassemarathonläufer immer schnell ( unter 4 min. / km ) trainieren, das widerspricht auch nicht einer Aussage von Haile, der sich nicht vorstellen kann, 5 min / km zu laufen, zwischen 4 und 5 min liegen dann schon ein paar Sekündchen

Die Grundschnelligkeit wird imho überbewertet, oder ist schon mal ein Sprinter zum Marathon gewechselt ? Das war jetzt auch provokativ.
Aus seinem Buch "Laufen mit Haile..":

HAILE GEBRSELASSIE
Wöchentliches Trainingsprogramm

von
Montags:
1. Fahrtspiel hügeliges Gelände 60 Min./17km
2. Regenerationslauf 50 Min./12 km
Dienstags:
1.mittlerer Dauerlauf (DL) 70 Min./18 km
2.ruhiger DL 10 km + Schnelligkeitstraining 10x 100m
Mittwochs:
Ein-/Auslaufen + Tempodauerlauf 48 Min./15km
Donnerstags:
1.mittlerer DL 80 Min./20 km
2.ruhiger DL 10 km + Krafttraining 60 Min
Freitags:
1.DL 75 Min./18 km
2.ruhiger DL 10 km + Schnelligkeitstraining 10x 100m
Samstags:
1.Bahntraining 6x 2000 m, 5:40 Min. – 3Min
Pause
2. Regenerationslauf 43 Min./10 km
Sonntags:
langer DL 90 Min./25 km.
ca. 170km/wo

bis
Montags
1. Fahrtspiel hügeliges Gelände ca.3h bei 17km/h
2. Regenerationslauf 60´
Dienstags:
1.mittlerer Dauerlauf (DL) 90 Min
2.ruhiger DL 60´
Mittwochs:
1.Ein-/Auslaufen + Tempodauerlauf bis35km
2.ruhiger DL 60´
Donnerstags:
1.laufen mit kurzen Sprints (bis zu 10*100m)
2.lockeres Traben bis 30km
Freitags:
1.Hügelläufe 15*400m
2.60´locker Traben
Samstags:
1.Bahntraining: z.B. 3*1200, 3*4000, (oder auch 8* 2000 m, 5:40 Min. – 3Min TP)
2. Regenerationslauf 60´
Sonntags:
1.Regenerationslauf 60´
ca. 270/km/wo

Regenerationslauf mit 4´10/km ist nicht unbedingt langsam. Und Haile hat eine enorme Grundschnelligkeit.

Und hier liegt das Dilemma: Grundschnelligkeit hat man. Die kann man nicht verbessern, sondern nur durch Training so nah wie möglich an diese Grenze herankommen. Und Läufer die von Natur aus eine geringe Grundschnelligkeit besitzen, können trainieren wie sie wollen, sie erreichen bestenfalls nur den Grenzwert "Ihrer Grundschnelligkeit". Daher wird es immer welche geben die nie 2:29 erreichen, auch wenn Sie 300km/wo trainieren.

Wenn man mit 3´33/km den Marathon laufen will, sollte man schon eine hohe "genetische"
Grundschnelligkeit besitzen, und/oder durch Training so nah wie möglich an diese herankommen.
- Das Leben ist absurd -

46
tobi_nb hat geschrieben: Wenn man mit 3´33/km den Marathon laufen will, sollte man schon eine hohe "genetische"
Grundschnelligkeit besitzen, und/oder durch Training so nah wie möglich an diese herankommen.
3:33/km - da sind doch grade mal 17km/h - sprich 21 sec/100m. Das hat doch mit Grundschnelligkeit rein gar nicts zu tun.

"Grundschnelligkeit" legt fest, ob du 100m "aus dem Stand, ohne spezifisches Training" eher in 12 (gut) oder in 16 (schlecht) Sekunden laufen kannst. Das ist auch in einem viel kleineren Maße trainierbar, als die Ausdauer.

Für eine ambitionierte Langstreckenzeit auf 5,10,21 oder 42 km braucht es kaum Grundschnelligkeit - die Ausdauer ist der limitierende Faktor.

Ingo

47
mountaineer hat geschrieben:Und ne tiefe 33 auf 10k ist "durchschnittlich"?
Konntest Du Deine Thesen denn belegen?
Es geht sich darum, was man erreichen kann, wenn man seine persönlichen (genetisch veranlagten) Möglichkeiten optimal ausschöpft. Das tun nur die wenigsten und in diesem Forum hier NIEMAND. Optimal ausschöpfen bedeutet für mich, dem Sport alles unterzuordnen - sprich danach zu leben: Vernünftige Ernährung, überflüssigs Gewicht abbauen, bis an die Belastungsgrenzen zu gehen - auch im Training. Und da geht bei fast allen hier noch sehr viel mehr, als manche für möglich halten.

Das "optimale Ausschöpfen" macht natürlich niemand - weil es sich nicht lohnt. Man kann damit kein Geld verdienen und die meisten Afrikaner sind trotzdem noch deutlich schneller - es sie denn, man ist mit ähnlichem Talent gesegnet.


mountaineer hat geschrieben: Wahrscheinlicher ist aber, dass bei 2:02 oder 16:10 oder so Ende der Fahnenstange gewesen wäre, unabhängig von der Verletzungsgefahr bei (vorausgesetzt) "beliebig" intensivem Training. Das wären aber immer noch überdurchschnittliche, wenn auch alles andere als überragende Leistungen gewesen. Mit einer dieser 5000er-Zeit entsprechenden 10k-zeit von 33-34 ist man bei ziemlich vielen Volksläufen unter den besten 10.
Mit ner tiefen 16 (und nach deiner Einschätzung "optimiertem Training" fällst du halt noch nicht unter "besonders begabt" - aber man könnte vermuten, dass du damit zumindest nah dran warst an dem, was ich mit "Ausschöpfen der persönlichen Möglichkeiten" meine.

Du willst doch nicht die Ergebnisse von Volksläufen für deine Leistungsbewertung heranziehen? Die wenigsten Starter dort haben Ihr persönliches Optimum erreicht. Ziehe lieber Meisterschaftsergebnisse heran. Nicht alle dort sind überragend talentiert (aber dafür dann sehr fleißig)
mountaineer hat geschrieben: Klar, gibt es vermutlich ein paar Radfahrer oder Skilangläufer, die 15 min auf 5000 laufen könnten; Turner, Volley- oder Basketballer, die 2m hoch springen würden usw. Aber das sind dann Hochtalentierte auf den jeweiligen Gebieten.
(Mich würde tatsächlich mal interessieren, was z.B. ein Bundesligafuß- oder handballer über 100, 800, 3000 und 10k läuft, machen die Sprint- oder Coopertests in der Vorbereitung? Wenn die besten Schiedsrichter ca. 3000 im Cooper schaffen, läuft ein durchschnittlicher Spieler eher 3300 oder eher 3600, die besten eher 3600 oder 4000?))
Fußballer sind (und so böse es klingen mag) Konditionsflaschen. Die wenigsten Spieler können Schiedsrichtern auf der Langstrecke folgen. Ich wage mal zu behaupten, dass nur eine Handvoll Bundesligaprofis die 10km unter 40min laufen können. Wenn es überhaupt welche gibt. Aber das muss ein Fußballprofi auch gar nicht können.
Dafür können Langstreckenläufer nicht, was Fußballer können: 50x kurz hintereinander 30-50m Sprints und sich davon wieder erholen.


mountaineer hat geschrieben: Im Marathon läßt sich sicher etwas mehr trainieren und man hat mehr Zeit, auch als Späteinsteiger noch gut zu werden. Aber dass jemand, der "ziemlich talentfrei" ist, 2:40 laufen könnte, halte ich für ebenso fragwürdig wie die oben durchgespielten Beispiele.
Mal abgesehen davon, dass jemand nicht halbwegs talentiertes kaum die Motivation für Trainingsumfang und Härte, die notwendig wären, aufbrächte.
Talent sind nicht nur die körperlichen Voraussetzungen: der Wille, die Psyche und die Härte zu sich selbst gehören da ganz sicherlich auch zu.


Ingo

48
Ingo77 hat geschrieben:Für eine ambitionierte Langstreckenzeit auf 5,10,21 oder 42 km braucht es kaum Grundschnelligkeit - die Ausdauer ist der limitierende Faktor.

Ingo
nein. beides !
Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden. (John Ruskin)
http://www.shakalryan.welt.ms

49
weitmeister hat geschrieben:nein. beides !
Das darfst du dann aber auch begründen. Um einen Marathon im 4er Schnitt zu laufen (also 24sec/100m) brauch' ich die 100m nicht in 12 sec laufen zu können.

Dafür ist mir ein 2:20h marathonläufer bekannt, der die 100m nicht unter 14 sec schafft. Und damit hat der gute Mann schon eine ziemlich mittelmäßige Grundschnelligkeit - und ist dennoch ein guter Langstreckler.

Ingo

50
Ingo77 hat geschrieben:3:33/km - da sind doch grade mal 17km/h - sprich 21 sec/100m. Das hat doch mit Grundschnelligkeit rein gar nicts zu tun.
Doch natürlich. Mir als halbwegs grundschnellem hobbyläufer fehlt es z. b. viel leichter, 1000er Intervalle in 3'30 laufen als jemandem, der sehr grundlangsam ist. Den ersten Marathon Sub3 zu laufen hab ich mit 15 Monaten Training bei ca. 50 Wochenkm im Schnitt geschafft - das liegt auch an meiner Grundschnelligkeit.
Ingo77 hat geschrieben: "Grundschnelligkeit" legt fest, ob du 100m "aus dem Stand, ohne spezifisches Training" eher in 12 (gut) oder in 16 (schlecht) Sekunden laufen kannst. Das ist auch in einem viel kleineren Maße trainierbar, als die Ausdauer.
Nein. 100m sind schon eine Sprintausdauerleistung. Die Grundschnelligkeit misst man, indem man den Kandidaten z. B. 30m fliegend laufen lässt, da so der Start keine Rolle spielt - wie bei den Langstrecken auch.

100m Zeiten sind also in vielerlei Hinsicht nur sehr begrenzt aussagefähig. Ein guter Starter profitiert, ein grundschneller, aber schlecht trainierter kann seine Grundschnelligkeit nicht voll ausspielen, ein ausdauernder Sprinter mit schlechtem Start kann sein Können nicht voll zeigen.

Ingo77 hat geschrieben: Für eine ambitionierte Langstreckenzeit auf 5,10,21 oder 42 km braucht es kaum Grundschnelligkeit - die Ausdauer ist der limitierende Faktor.
Definiere "kaum Grundschnelligkeit"! Du wirfst dauernd mit irgendwelchen total schwammigen Begriffen um dich.

Für Weltklassezeiten braucht man überdurchschnittliche Grundschnelligkeit. Auf der Bahn werden in 5k und 10k Meisterschaftsrennen die letzten 100m unter 12s gelaufen. Die meisten Wk-Langstreckler laufen die 100 fliegend unter 11,5. Die 400 natürlich unter 50, meist eher unter 49s.

Das kannst du hochrechnen, und dann wirst du feststellen, dass auch für 2:30 im Marathon eben eine gewisse Grundschnelligkeit erforderlich ist - mit 16s auf 100m wird es auch für einen lausigen Starter z. B. ziemlich schwer.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“