Ich habe es getan. Zum ersten Mal stand die 30 vor'm Komma.
30,1 km am Stück (und wirklich exakt gemessen, damit auch alles stimmt mit ein wenig Zugabe). Und was soll ich sagen: Hinterher ist man denn echt stolz wie Bolle. Dooferweise merkte ich schon auf dem ersten Kilometer, dass heute die Form nicht so dolle ist. Und so fiel es mir denn auch etwas schwer, die ersten 5-6 km in guter Laune zu überstehen. Ein lustig/peinlicher Zwischenfall besserte dann meine Laune schlagartig: Nachdem ich vor dem Lauf extra viel getrunken hatte (ich hatte keinen Bock auf den doofen Trinkgürtel) musste ich denn mal einem dringenden Bedürfnis folgen und stellte ich mich an den Rand des Waldweges, natürlich nicht, ohne die sichtbare Wegstrecke nach vorne und hinten abzuscannen. Also, Hose gelüftet und - dummerweise hatte ich einen Trampelpfad wenige Meter weiter im Unterholz übersehen: Eine hübsche Läuferin schnitt scharf die Kurve und rannte auf mich zu! 
-Zack- Hose hoch gerissen und weiter. Sie grüßt & grinst, ich auch: "Ertappt!" Na, ich habe jedenfalls noch einige Kilometer in mich hinein gelächelt und eine geschützte Stelle wenig weiter genutzt. Dann ging's mit der Laune also und spätestens als geographisches Neuland betreten war, war ich bester Stimmung. Ein Hochgefühl stellte sich dann an der Wendemarke bei km 15 ein und danach ging's nur noch bergauf. Beintechnisch allerdings waren allerdings ab 20km erste Ermüdungserscheinungen zu bemerken und auf den letzten 5km wurde es dann richtig hart. "Ankommen, ankommen, weiterlaufen, nicht stoppen 
" waren im Großen und Ganzen die Gedanken, die in meinem Kopf herumkreisten. Ein Ampelstop 1km vor dem Ziel führte mir dann auch vor Augen, das Laufen und Loslaufen zwei verschiedene Dinge sind. Während der Wartezeit stellte sich bereits ein Gefühl ein, das mich denken ließ, die Dinger da unten sind Puddingstangen und keine Beine. Aber als ich mich dann die grüne Ampel gemahnte loszulaufen, habe ich es irgendwie geschafft, loszutraben. Und nach kurzer Zeit war der Diesel wieder warmgelaufen und es ging weiter. Geschafft am Auto angekommen und 10 Minuten später in der heißen Badewanne, die die beste Monna von allen -dank meines Handyhilferufes- schon vorbereitet hatte. Abtauchen und freuen. Aahh, tat das gut. Nun freue ich mich doch sehr und sehe dem Leipzig-Marathon im April, meinem allerallerersten, fast schon ein wenig gelassen entgegen. Und nach dem nächsten, ruhigeren Sonntag, dann auch dem unvermeidlichen 35km-Lauf. Ein wenig erstaunt hat mich allerdings dann doch, dass es ab km 25 so schwer wurde, denn 25 und auch 27km hatte ich vor kurzer Zeit ganz gut überstanden. Ich hoffe mal, dass es an der Tagesform lag. Gedanken mache ich mir deswegen jedenfalls erst mal nicht. Vielleicht lag es ja daran, dass ich nix zu trinken dabei hatte...
Ach ja, vergessen habe ich noch: Die Zeit war respektabel: 6:10 für den Kilometer, wobei es die ersten 6km leicht unter 6min/km lag. Da dies neben dem Wendepunkt meine einzige Marke ist, die ich mir gemerkt habe, hatte ich dann ein wenig Tempo rausgenommen. Und was ich auch noch erwähnen möchte: Für lange Läufe ist so eine MP3-Player ja wirklich Gold wert, 2 1/2 Stunden hat er mir das spannende Hörbuch "Der Schwarm" vorgespielt. Und es ist noch genug übrig für weitere lange Läufe.
So, das war's erstmal. Schönen Dank für's Lesen,
Frank
