Banner

Laufexperiment am frühen Morgen

Laufexperiment am frühen Morgen

1
Hallo zusammen!


Ich muss mal wieder etwas los werden. Und da ich mich mit meinen neun Monaten Lauferfahrung noch immer als Anfänger betrachte, und weil die Zeiten, von denen ich berichten möchte, wohl auch noch Anfängerzeiten sind, schreibe ich es in dieser Rubrik.


Geht es euch auch so, dass die besten Trainingsläufe nicht unverhofft kommen? Dass man schon vorher dieses Kribbeln spürt und weiß, da geht was? Bei mir war das gestern Abend wieder so. Mit meinem Laufpartner hatte ich beschlossen, dass wir uns um 6.00 Uhr heute früh treffen und dass wir flotte 5 km laufen wollen. Nun ist es aber so, dass ich im Frühjahr meinen ersten Halbmarathon laufen möchte und er keine solchen Ambitionen hat. Deshalb hänge ich oft schon vorher eine Extrarunde dran. Auf Grund dieses speziellen Kribbelns habe ich beschlossen, ein Experiment zu wagen. Der Plan sah folgendermaßen aus: 5.00 Uhr aufstehen, 5.15 Uhr Start zu meiner ziemlich hügeligen 7,5 km Runde. Hier wollte ich endlich die 45 min knacken (bisherige PB 45:49 min), was mir wegen der Anstiege aber noch nie gelungen war. Dann die paar hundert Meter zum Treffpunkt gehen/ traben und im Anschluss mit meinem Laufpartner die flache 5 km Runde laufen, welche aber laut Absprache auch nicht gerade gemütlich werden sollte. Ein bisschen Bammel hatte ich vor dem Programm schon...


Nun zur Umsetzung. Die ersten Teile des Plans (aufstehen und loslaufen :D ) klappten problemlos und pünktlich. Nur der leichte Regen und der (nicht ganz so leichte) Wind waren so nicht vorgesehen... Ich hatte also auf den ersten 2 km ziemlichen Gegenwind. Aber hat jemand gesagt, dass es einfach ist, eine neue PB zu laufen? Nö. Also streng dich gefälligst an. Gesagt, getan, flott losgelaufen (was für mich halt flott ist). Nach den 2 Gegenwindkilometern geht es direkt in einen ca. 1,2 km langen, aber noch nicht so steilen Anstieg. Danach kann ich mich auf etwa 20 Metern leichtem Gefälle ausruhen, bevor es in die erste richtige Steigung geht. Aber die ist zum Glück nur etwa 400 m lang. Tempo halten, die Herzfrequenz schießt in die Höhe. Hier bin ich froh, dass ich keinen HF-Messer besitze. Ich fürchte, die Anzeige hätte mich ein wenig schockiert :klatsch: . Dann folgt ein Kilometer zum Beruhigen der HF (soweit das auf Bestzeitkurs möglich ist), erst flach, dann leichtes Gefälle. Dann der nächste Hammer in Form des nächsten Anstieges. Der ist länger als der erste, und gegen Ende auch noch mal deutlich steiler. Aber davon kann ich mich doch jetzt nicht einschüchtern lassen. Schließlich muss man Hügel, die man raufläuft, auch wieder runter laufen. Das kommt direkt danach, und wenn ich unten bin, geht es die restlichen 1,5 km flach bis ins „Ziel“. Aber von Ausruhen keine Spur, schließlich will ich PB laufen. Es ist dunkel und an meiner Uhr ist die Beleuchtung kaputt. Ich habe also keinen Schimmer, wie es aussieht. Da gibt es wohl nur eine Lösung: nicht nachlassen, Beine noch mal schön strecken und – da bin ich auch schon drin. Zeit stoppen. Laterne suchen, auf die Uhr schauen und: 42:47 min :geil: . Drei Minuten schneller, trotz 2 km Gegenwind! Ein Grund stolz zu sein, aber das Experiment ist ja noch nicht zu Ende. Kurze Verschnaufpause, in der ich zum Treffpunkt gehe.


Die Pause dauert insgesamt 5 Minuten, dann laufen wir zusammen auf die 2. Runde. Aber - uuaaaahh - was ist denn das? Was machen denn meine Beine da? Nicht exakt das, was sie sollen, aber darauf kann und werde ich jetzt keine Rücksicht nehmen. War ja auch klar, dass das Anlaufen nicht einfach werden würde. Ich hänge mich erst mal an meinen Laufpartner und lasse mich ziehen, damit ich wieder auf Betriebstemperatur komme. Das klappt auch ganz gut, ich finde gut wieder in das Tempo rein. Und dieses Mal ist die Strecke auch flach. Nach etwa einem Kilometer läuft es richtig rund, und die Atmung des Kollegen neben mir wird auch immer besser hörbar :teufel: . Meine eigene war es ja von Anfang an, die HF war gleich wieder oben. Jetzt fängt es auch noch an, wie aus Eimern zu regnen, so dass ich bald völlig durchnässt bin. Das ist aber alles egal, ich laufe mein Tempo weiter. Auch wenn ich immer noch keinen Überblick habe (dunkel-Uhr-Licht...). Spielt auch keine Rolle, ich könnte eh nicht mehr schneller laufen. Das Ziel in Sichtweite reicht es dann doch noch für eine Schlussoffensive, einen kurzen Endspurt. Dann, im Ziel, wieder Zeit stoppen. Und fast hätte ich mich geärgert. Mit 28:25 min bin ich um 6 sek an meiner PB auf dieser Strecke vorbeigeschrammt. Aber Ärger kann nach einer deutlichen und einer Fast-PB nun wirklich nicht aufkommen.


Da kann man nur sagen: Experiment gelungen. Die Analyse zu Hause ergab, dass ich auf der zweiten Runde 1 sek/km schneller war als auf der ersten (5:42 zu 5:41). Dann wurde mir klar, dass das ziemlich genau das Tempo für einen HM unter 2 Stunden war, und das ist das erklärte Ziel für meinen ersten Halben. Und weil ich dieses Tempo heute, etwa 2,5 Monate vor der Premiere schon auf 12,5 km - unter erschwerten Bedingungen und im Training - durchgehalten habe, darf ich mir wohl ab sofort keine Sorgen mehr machen, ob ich mein Zeitziel beim 1. HM erreichen kann.


So, das war jetzt viel Geschreibsel, aber das musste raus.
Viele Grüße,
Maik
HM-> Kubili 0:00:00 - cafe 0:00:00 - kami76 0:00:00 <-HM
10k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-10k
5k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-5k

Bild

2
Hallo Maik,
das sind die tollen Erlebnisse, die uns den Spaß am Laufen erhalten! Aber übertreibs nicht, wir wollen dich frisch und munter sehen, im April, gell?

3
hallo Maik,

alle Achtung, so früh am Morgen schon so aktiv :daumen: . Übertreib nicht mit deinen Tempoeinheiten sonst kommst du zu früh in Form :hihi: und hast in Forstenried den Höhepunkt überschritten.

4
Hallo ihr zwei,

keine Angst, ich übertreib schon nicht. Dafür ist mir Forstenried zu wichtig. Von diesem HM können mich nur noch außergewöhnliche Umstände abhalten.

Auf dem Höhepunkt bin ich allein schon gewichtsmäßig noch lange nicht... :hihi:
Viele Grüße,
Maik
HM-> Kubili 0:00:00 - cafe 0:00:00 - kami76 0:00:00 <-HM
10k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-10k
5k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-5k

Bild

5
Dann freue ich mich mal auf eine nette Hatz durch den Stangerlwald!

6
kami76 hat geschrieben:Geht es euch auch so, dass die besten Trainingsläufe nicht unverhofft kommen? Dass man schon vorher dieses Kribbeln spürt und weiß, da geht was?
Hallo Maik,
da gehts mir meistens ganz anders. Die besten Läufe im Training passieren völlig unverhofft und ungeplant. Da merke ich zum Beispiel, dass ich nach 5 Kilometern nur 24 Minuten unterwegs war und dehne daraufhin die Runde ein wenig aus. Wenns weiter gut läuft, kommt hier und da noch ein Haken dazu und irgendwann weiß ich gar nicht mehr, wie weit ich denn schon gekommen bin und laufe einfach nur noch solang es mir Spaß macht. Wenn ich dann zu Hause die Route nachziehe, stelle ich fest, dass es mal wieder ein Streckenrekord war oder eine besonders gute Zeit.

7
Hallo cantullus,

das finde ich direkt beneidenswert, wenn man seine Läufe so flexibel gestalten kann. Da bin ich leider ziemlich eingeengt. Ich laufe immer morgens vor der Arbeit. Und da ich anstrebe, zu einer bestimmten Zeit am Schreibtisch zu sitzen, muss ich schon planen, wann ich wie weit laufen will. Auch am Wochenende laufe ich vor dem Frühstück, um meiner (Groß-)Familie den Rest des Tages zur Verfügung stehen zu können. Aber da es mir richtig viel Spaß macht, morgens durch die Natur zu laufen, ist das auch gar kein Problem.

Aber ich habe eben schon öfters festgestellt, dass die Läufe, vor denen es so richtig in den Beinen juckt, die besten werden.

Ich wünsche Dir noch viele tolle Läufe und freue mich schon auf ein Treffen im April.

P.S. Was heißt "weg" in Verbindung mit dem derzeitigen Ava?
Viele Grüße,
Maik
HM-> Kubili 0:00:00 - cafe 0:00:00 - kami76 0:00:00 <-HM
10k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-10k
5k-> Kubili 00:00 - cafe 00:00 - kami76 00:00 <-5k

Bild

8
Hallo Maik,
bist ja ein vorbildliches Familienoberhaupt!
Klasse! Das schaffe ich nicht. Bin viel zu faul.

(weg heißt soviel wie unsichtbar, verschwunden)
Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“