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Marathon Zeiteinteilung

Marathon Zeiteinteilung

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Es gibt ja fast kein Thema was eindeutig gelöst ist.

Auch bei der Zeiteinteilung. Viele empfehlen ein gleichmäßiges Tempo. Aber kann man das wirklich noch auf den letzten 10 km halten wo die Beine schon etwas groggy sind ?

Dann gibt es die Taktiker (irgend eine Schweizer Internetz-Seite die mir zur Zeit nicht einfällt) die laufen einen negativen Split. Da tue ich mich schwer damit weil ich glaube ein Spitzenathlet ist so gut trainiert, daß er das kann aber jemand auf Anfänger- oder Hobbyniveau hat doch auf jeden Fall schwere Beine im letzten Viertel; egal wie langsam man jetzt am Anfang war.

Jetzt habe ich bei Greif eine Taktik gefunden mit schnellem Mittelteil. Die finde ich nicht uninteressant. Hat jemand Erfahrungen ?

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Bedenke, daß solche Greif-Taktik auf Greif-Trainierte zugeschnitten ist, nicht auf solche Schnecken wie ... äh mich.
Meine (relativ) besten Marathons lief ich mit einem langsamsten mittleren Drittel.

Ist die Strecke in Paris eigentlich flach?
Sag nicht alles, was du weißt, aber wisse immer, was du sagst (Matthias Claudius)

http://artificial-nonsense.blogspot.com/

3
DanielaN hat geschrieben: Jetzt habe ich bei Greif eine Taktik gefunden mit schnellem Mittelteil. Die finde ich nicht uninteressant. Hat jemand Erfahrungen ?
Bei mir hat das bei meinem bisher einzigen Marathon nicht funktioniert und war wohl auch eine mentale Geschichte. Und das habe ich schon von vielen Läufern gehört, dass sie gerade in der "Mitte" Probleme haben.

Obwohl ich gleichmäßig, bei einer nicht einfachen Strecke, und langsam durchlaufen wollte, hatte ich ab km 20 Probleme. Und mit dem 30km-Schild lief es plötzlich wieder, im gleichen Tempo, wie das erste Drittel.

Ich denke, da du auch noch keine erfahrene Marathonläuferin bist, versuche doch einfach, in einem dir angenehmen Tempo durchzulaufen, so lange wie es geht.

Viel Erfolg in Paris
Anett :hallo:
Radiergummi-Liga
Bild

4
also ich habe bei meinen 3 marathons versucht, folgende taktik zu laufen:

1-17 in jenem tempo, das ich mir sicher zutraue
18-34 wenn geht (und es ging jedesmal) tempo steigern (bis zu +10 sek)
35-42 schauen was passiert. ging von mal zu mal besser.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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DanielaN hat geschrieben:Es gibt ja fast kein Thema was eindeutig gelöst ist.

Auch bei der Zeiteinteilung. Viele empfehlen ein gleichmäßiges Tempo. Aber kann man das wirklich noch auf den letzten 10 km halten wo die Beine schon etwas groggy sind ?

Dann gibt es die Taktiker (irgend eine Schweizer Internetz-Seite die mir zur Zeit nicht einfällt) die laufen einen negativen Split. Da tue ich mich schwer damit weil ich glaube ein Spitzenathlet ist so gut trainiert, daß er das kann aber jemand auf Anfänger- oder Hobbyniveau hat doch auf jeden Fall schwere Beine im letzten Viertel; egal wie langsam man jetzt am Anfang war.

Jetzt habe ich bei Greif eine Taktik gefunden mit schnellem Mittelteil. Die finde ich nicht uninteressant. Hat jemand Erfahrungen ?
Interessante Frage, an der ich mich auch reibe. Da spielt wohl die Befürchtung eine Rolle, dass die Grundlagen doch nicht so gut sind, wie man lt. Plan erwarten sollte. Die Angst kenne ich nur zu genau!

Das mit dem langsamen Mittelteil ist mir neu. Wie wäre denn da die Aufteilung, wie sind die Erfahrungen?

Die Schweizer Seite ist Lauftipps für Trainingsplanung, Ernährung und Ausrüstung  - www.lauftipps.ch, glaube ich.

Viele Grüße,
3fach
Bild

Some say there's no magic formula. I say there is. It's just that the magic is different for everyone. Keith Dowling

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Das hat mit Profi oder Volksläufer erstmal nicht viel zu tun. Ich bin bei meinem ersten Marathon die erste Hälfte in 1h59 gelaufen, die zweite in 1h58. Ich kann das zur Nachahmung nur empfehlen. ;-)

Gruß
Hendrik

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kann mich den vorrednern nur anschliessen.....der psychologische vorteil, wenn du dann auf einmal alle überholst die zu schnell angegangen sind ist sehr hoch
Grüsse von Manzoni :)

*****************
May your moccasins make happy tracks in many snows,
And may the rainbow always touch your shoulder

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Wettkampfplanung 2009
  • 22.03. Rom-Marathon sub 3:45
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HendrikO hat geschrieben:Das hat mit Profi oder Volksläufer erstmal nicht viel zu tun. Ich bin bei meinem ersten Marathon die erste Hälfte in 1h59 gelaufen, die zweite in 1h58. Ich kann das zur Nachahmung nur empfehlen. ;-)

Gruß
Hendrik
Hallo Hendrik,

DAS würd ich gern nachahmen ... aber das wird nix vor dem Herbst.. :hihi: :hihi:

Aber an so eine Aufteilung denke ich auch. Wobei das sicher auf dem Niveau keine große Rolle spiel. Das Problem ist eher, daß ich vor 14 Tagen nen 10er in 5:32er Tempo gelaufen bin und jetzt 6:10er angehen soll. Da werd ich aufpassen müssen nicht zu überziehen weil ich dafür eigentlich kein Tempogefühl hab. Immer wenn ich das im Training geübt hab war ich direkt auf 6er. Naja die Aufregung steigt halt.

9
DanielaN hat geschrieben:Naja die Aufregung steigt halt.
Sch.... Taperingphase, was, Daniela ? :zwinker4:

Bald ist Sonntag, dann darfste losrennen :daumen:
:winken: Hase


I am vegan because I feel that other sentient beings are not mine to use.

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running-rabbit hat geschrieben:Sch.... Taperingphase, was, Daniela ? :zwinker4:

Bald ist Sonntag, dann darfste losrennen :daumen:
ja Hase,

na gestern hab ich ja noch nen lockeren 10er in 7er Tempo gemacht. Da war der Puls immer um die 135; das ist schon gut. Dafür hab ich wieder die Verspannungsprobleme auf der Oberschenkelrückseite. Die ersten Schritte ist das wie Humpeln und dann legt es sich. Wahrscheinlich hab ich die Wochen-KM zu schnell gesteigert. Jetzt mach ich mir natürlich wieder Sorgen.

Achwas das wird schon ...

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Wenn es in Reg.-Wochen (oder im Tapering) zwickt und zwackt oder man sich erstmal müde und abgespannt fühlt, ist das kein Problem. Es zeigt, daß der Körper die Trainingsreize verdaut und sich wieder aufbaut. Wenn man dann wirklich die Ruhe behält und weder zuviel, noch zu schnell läuft, ist man nachher richtig gut drauf.

Gruß
Hendrik

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Hi Dani,

Das ist wirklich eine schwierige Frage. Ich zerbreche mir auch schon dauert den Kopf in welcher Taktik ich den Mainz Marathon laufen werde.
Mein bisher einziger Marathon war hügelig. Somit konnte man da sowieso keine Aussage darüber machen. Ich bin nur nach Gefühl gelaufen und wollte zum Schluß nicht mehr als 3:30 auf der Uhr stehen haben. Hat dann geklappt und es war sogar unter 3:25. Was will man mehr. Und das ganz ohne Renntaktik.
Tja und jetzt. Da wird streng nach Plan trainiert und alles wird zu einer Wissenschaft. Das sind Dinge über die ich mir noch vor einem Jahr keine Gedanken gemacht habe. Hatte nur ne Zielzeit im Kopf mehr nicht. Das interessante war aber bei fast allen Läufen, dass der 2. Teil schneller war als der erste.
Ich habe beim rumstöbern nach Renntaktiken diese Sache hier gefunden
MARCO Marathon-Rechner. Einfach & Schnell !
Vielleicht kennst du das schon. Was mir daran gefällt, ist das man das Tempo langsam steigert und auch die Pulsangaben dazu hat. Ich denke das könnte funktionieren, so wie es dort angegeben ist. Ob das irgendwann mal ausprobiere weis ich nicht. Aber die Idee ist ganz gut.

Viel Erfolg in Paris.

Grüsse

:hallo:

13
Erfahrung habe ich da bisher ja auch nicht. Angeblich soll es an ökonomischsten sein, ein bestimmtes Tempo von Anfang bis Ende durchzulaufen.
Bei meinen bisherigen zwei HMs bin ich immer die zweite Hälfte schneller gelaufen als die erste und fand das ideal.
Motivierend, wenn man ab der Hälfte nur noch überholt!
Ob beim Marathon hinten raus die Kraft noch da ist, ist aber natürlich fraglich.

Würde mich am ehestens der Taktik von schoaf anschließen. Aber im Marathon selbst kommt es sicher auch auf die Tagesform usw. an.

Eva

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Ich selber bin erst einen Marathon gelaufen und habe von daher keinen Vergleich. Ich denke aber, dass man - gerade als Anfänger (oder Neueinsteiger :) ) am wenigsten verkehrt machen kann, wenn man versucht durchweg ein gleichmäßiges Tempo zu laufen. Dabei würde ich so kalkulieren, dass ich etwa 1-2 Minuten schneller als die Zielzeit anvisiere, um ein kleines Polster zu haben, falls unterwegs mal irgendwas schiefgeht.

Bei den Trainingsumfängen, die du die letzten Monate hinter dich gebracht hast, bin ich auch ganz sicher, dass du ein langsames Tempo über die komplette Distanz laufen kannst. Pass nur auf, dass du nicht plötzlich irgendwann schneller wirst, ohne es zu merken. Das ist mir nämlich damals passiert und hat dazu geführt, dass am Ende ein paar Körner fehlten!

Mach dir keinen Kopp. Dein Trainigszustand ist sicher sehr gut und du läufst das ganz locker nach Hause! :daumen:


der schellsky

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evimaus hat geschrieben:Würde mich am ehestens der Taktik von schoaf anschließen.
:confused: "35-42 schauen was passiert."

Er wird das sicher gut gemacht haben. Aber eine für Außenstehende nachvollziehbare Taktik kann ich da nicht rauslesen.

Gruß
Hendrik

16
@HendrikO
ist doch ganz einfach.
die ersten 34 km hast du von den langen läufen her drinnen. da kannste ruhig mal langsamer anfangen und tempo zu steigern beginnen. und ab km 35 ist ohnehin jede taktik nur graue theorie.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

17
Ich sehe das etwas anders. Ab Kilometer 35 zeigt sich, ob die Taktik bis dahin richtig war.

Gruß
Hendrik

18
@Hendrik

nein. da zeigt sich dann, ob du tatsächlich genug grundlage trainiert hast! ;-) wenn ja, wirst du dein tempo weiter halten können, ja vielleicht noch einmal einen zahn zulegen können, wenn nein verglühst du so, oder so.
lieber laufend leben, als stehend sterben
2009: einfach abhaken und vergessen
2008: 10 km - 0:41:15 PB; HM - 1:29:46 PB; M - 3:18:43 PB

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schoaf hat geschrieben:@HendrikO
ist doch ganz einfach.
die ersten 34 km hast du von den langen läufen her drinnen. da kannste ruhig mal langsamer anfangen und tempo zu steigern beginnen. und ab km 35 ist ohnehin jede taktik nur graue theorie.
HendrikO hat geschrieben:Ich sehe das etwas anders. Ab Kilometer 35 zeigt sich, ob die Taktik bis dahin richtig war.

Gruß
Hendrik
Irgendwie habt ihr beide recht, entweder funzt das eine oder das andere! Aber das zeigt sich erst gegen Ende, ab km 30/31/32 beginnt der Marathon! Ich zähle dann nur noch rückwärts: Noch 12 km = meine kleine Strecke, noch 10 km= 1 kurzer Wettkampf, noch 9 km in ??? Minuten bist du im Ziel...

So weit zu meiner Taktik!

gruß gadelandrunner

21
Gadelandrunner hat geschrieben:Irgendwie habt ihr beide recht, entweder funzt das eine oder das andere! Aber das zeigt sich erst gegen Ende, ab km 30/31/32 beginnt der Marathon! Ich zähle dann nur noch rückwärts: Noch 12 km = meine kleine Strecke, noch 10 km= 1 kurzer Wettkampf, noch 9 km in ??? Minuten bist du im Ziel...

So weit zu meiner Taktik!

gruß gadelandrunner
:daumen: gefällt mir auch, so isses doch für Lauflaien verständlich

22
Ich habe eine Zielzeit und die wird lienear aufgeteilt, d.h. ich laufe gleichmässig diese Zeit bis der Zielstrich (oder der Arzt) kommt - mit der Einschränkung wenns mir bei 38 zu langweilig wird, laufe ich schneller, aber nicht vorher.

In Frankfurt bin ich die ersten 20km und die zweiten 20km auf die Sekunde gleich gelaufen (ohne es versucht zu haben).

gruss hennes

23
Hallo,

so gleichmäßig wie möglich halte ich für die beste Strategie.

Viel Erfolg am Sonntag!

Grüße
Monika

24
Hallo Hennes,

genau so mache ich es auch. Jenseits der 35 km weiß man dann, ob das gewählte Tempo das richtige war.

Gruß
Hendrik

25
Hennes hat geschrieben:In Frankfurt bin ich die ersten 20km und die zweiten 20km auf die sekunde gleich gelaufen (ohne es versucht zu haben).gruss hennes
und die letzten zwei????? :teufel: :teufel:
Grüsse von Manzoni :)

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Hennes hat geschrieben:Ich habe eine Zielzeit und die wird lienear aufgeteilt, d.h. ich laufe gleichmässig diese Zeit bis der Zielstrich (oder der Arzt) kommt - mit der Einschränkung wenns mir bei 38 zu langweilig wird, laufe ich schneller, aber nicht vorher.
Das hört sich aber sehr locker an. Wieviele schaffen denn das noch bei km 38? Um wieviel schneller auf den km soll das dann sein?

27
moengel hat geschrieben:Ich habe beim rumstöbern nach Renntaktiken diese Sache hier gefunden
*********** !
Nicht jeder, der etwas im Internet veröffentlicht, versteht auch etwas von der Materie. Manch einer ist ein plumper Werber, der eigentlich nur Geld verdienen möchte. (Es genügt eigentlich, die Beiträge von RalfM zu lesen.) MARCO ist übrigens so weit ich weiß nicht mehr ganz so bescheuert wie am Anfang, da sie auf Kritik reagiert haben.

Zum Thema: Gleichmäßiges Tempo ist das Grundprinzip. In allen anderen Ratschläge geht es nur um sehr geringe Abweichungen von diesem Prinzip.

28
Manzoni hat geschrieben:und die letzten zwei????? :teufel: :teufel:
...natürlich schneller: EB! you know! Sonst gibts ja keinen negativen Split wie es sich gehört, bei uns Profis :D :D :D

gruss hennes

29
woodstock hat geschrieben:Das hört sich aber sehr locker an. Wieviele schaffen denn das noch bei km 38?
Mir wurscht!
Um wieviel schneller auf den km soll das dann sein?
Da habe ich kein Ziel. Beim Poker hiess es: All in!

Meine message war aber nicht die Angeberei, sondern der Hinweis: nicht vor 38 Gas geben! Ich höre immer wieder "die 2. Hälfte Gas geben" - da kann aber schon bei 30 Feierabend sein - auch 30 halte ich für zu früh. Wer sich bei/nach 38 vergallopiert, der kommt trotzdem noch ohne grossen Zeiteinbruch an!

Bei dem Greif Rechner sehe ich: der erste und der zweite Teil ergeben im Schnitt den dritten Teil und damit die Zeit die ich eh linear laufe (n will). Ich sehe da die Gefahr, dass -wenn man den 2. schnelleren Teil gut übersteht, man dieses Tempo weiter durchzieht und dann... ???

In Düss laufe ich mit den 330 Pacern, die können eh nur "linear" - auch wenns manchmal komisch ungeau ist. Evtl. sollte ich denen mal den FR leihen :teufel:

gruss hennes

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Hi Hennes,

ich möchte einfach sagen, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass man da bei km38 noch ne Schippe drauflegen kann, wenn man von Anfang an das richtige Tempo gewählt hat.

Schauen wir doch mal auf das Ergebnis Deines Test-HMs, vielleicht kannst Du Deine Zielzeit für den M nach unten korrigieren (zumal Du ja auch heute sooo einen genialen Langen Lauf mit EB hingelegt hast :hallo: ).

VG Monika

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Wer beim Marathon zum Ende beschleunigen kann, ist zu langsam losgelaufen.

WieCarstenS schon sagte, alles andere als gleichmäßiges Tempo ist nicht ökonomisch.

Allein der psychologische Vorteil des Überholens in der zweiten Hälfte beim negativen Split erscheint mir logisch. Kenne ich aber persönlich bisher nur von 10ern.
Viele Grüße Dennis

32
Hennes hat geschrieben:In Düss laufe ich mit den 330 Pacern, die können eh nur "linear" - auch wenns manchmal komisch ungeau ist. Evtl. sollte ich denen mal den FR leihen :teufel:
Hallo Hennes,

ich bin erst einmal mit Pacern gelaufen und kann nur sagen: Vorsicht!

Viele Pacer laufen auf Brutto-Zeit, manchmal steht das sogar in den Ausschreibungen drin :wow: .
Viele Pacer laufen sehr konstant, weil zu zweit oder dritt. Einer holt Wasser (oder lässt Wasser), der andere rennt weiter
Viele Pacer laufen "auf Sicherheit", d.h. sie holen bis Km38/40 zwei, drei Minuten raus und lassen es dann austrudeln.

Lass die Pacer ziehen, wenn sie zu schnell angehen. Trau nur Deiner Uhr und den Kilometerschildern!

oLi

Einfach nach Plan laufen..

33
Die Schwierigkeit beim ersten Marathon ist doch, dass man
a) sein Leistungsvermögen nicht so gut einschätzen kann
b) seine Leidensfähigkeit und seinen Leidenswillen nicht kennt.

Bei a) hilft nur, möglichst aussagekräftige Unterdistanzzeiten hochzurechnen und dann konstant auf die Zielzeit hinzulaufen. Und wenn's ab km 30 nicht reicht, nimmt man halt 10-15sek pro km raus. Aber ankommen tut man in jedem Fall.

Für b) sollte man sich vorher klar machen, ob man wirklich auf eine bestimmte Zielzeit hin laufen will und was man bereit ist zu leiden. Wenn man laut Taktik a) bei km 30 noch im Zeitplan ist, kann man nach Gefühl entscheiden, ob
- noch mehr geht (dann Kampf um jede Minute),
- ob man es gerade so schaffen kann (dann entweder Kampf um jede Sekunde - oder - drauf pfeifen und Spaß haben) oder
- ob das Ziel nicht erreichbar ist (dann das zweitbeste oder drittbeste Ziel verfolgen - oder - Spaß haben)

Gerade für den ersten Marathon ist die letzte Variante die typische. Man hat a) oder b) überschätzt. Na und? Macht nix!

Gesund und mit Spaß ankommen, der Kick alleine reicht völlig aus.

Wär doch blöd, wenn man sich im Ziel über ein oder zwei Minuten ärgert. Die fallen beim zweiten Mal eh.

oLi

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oLi hat geschrieben:
Lass die Pacer ziehen, wenn sie zu schnell angehen. Trau nur Deiner Uhr und den Kilometerschildern!
:daumen: ja, ich sehe das auch nicht so streng.

In Frankfurt wollte ich mit dem 345 Pacern laufen, die in irgendwelchen Unterlagen aufgelistet standen - aber es gab keine. Toller Spass kurz vor dem Start. Na dann halt selbst ist der Mann mit FR und Tempotabelle am Arm. Hat auch geklappt!

gruss hennes

35
oLi hat geschrieben:Die Schwierigkeit beim ersten Marathon ist doch, dass man
a) sein Leistungsvermögen nicht so gut einschätzen kann
b) seine Leidensfähigkeit und seinen Leidenswillen nicht kennt.
Gesund und mit Spaß ankommen, der Kick alleine reicht völlig aus.
Wär doch blöd, wenn man sich im Ziel über ein oder zwei Minuten ärgert. Die fallen beim zweiten Mal eh.
oLi
Danke oLi,

du hast vieles ausgesprochen, was zumindest ich Debutant auch schon immer wieder für mich durchgekaut habe, wie ich es denn durchziehen will, aber hier nicht poste weil ich letztlich wie im Training als lonely runner unterwegs sein will und da brauch ich einen freien Kopf und meinen FR :nick: . Alles andere wird während des WK spontan entschieden getreu meiner ursprünglichen Ziele
- ankommen ist selbstverständlich
- unter 4h wär für einen M60 M-Debütanten mit gut 2 Jahren Lauferfahrung richtig gut
- irgendwo bei 3:45 anzukommen, davon träum ich ( da muss dann aber alles optimal passen)

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ich denke auch, dass du mit konstanten zeiten nichts falsch machen kannst.
die für dich günstigste renntaktik wird sich dann von lauf zu lauf herauskristallisieren.
ich hab beispielsweise n teamkollegen, der auf allen distanzen in etwa meine zeiten läuft, allerdings gehen wir total unterschiedlich vor. er geht schneller raus und ist am anfang weg, ich zieh lieber hinten dran, wenn möglich - trotzdem liegen die zeiten sehr dicht bei einander..

viel spaß beim ausprobieren und viel erfolg
:daumen:
:D sightseeing mal anders :D

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wenn man sich die statistiken der marathons ansieht, stellt man fest:

die mehrheit läuft in der zweiten hälfte langsamer als in der ersten hälfte.

dies ist ein schönes beispiel, dass das verhalten der mehrheit keineswegs das optimale verhalten ist.

optimal ist es nach literatur und eigener erfahrung, wenn man annähernd konstantes tempo läuft.

das bedeutet jedoch, dass man auf den ersten kilometern nicht das geringste gefühl der anstrengung spüren darf.
und erst die letzten 10km wirklich schwer fallen dürfen. was man dann jedoch mit den aufgesparten kraftreserven ausgleichen kann. auf diese weise entsteht ein gleichmäßiges tempo.
nur das gefühlte tempo ist daher in der ersten hälfte geringer als in der zweiten hälfte.

38
binoho hat geschrieben:- unter 4h wär für einen M60 M-Debütanten mit gut 2 Jahren Lauferfahrung richtig gut
- irgendwo bei 3:45 anzukommen, davon träum ich (da muss dann aber alles optimal passen)
Hallo Norbert,

am Start oder während des Rennens zu entscheiden, schneller als geplant zu laufen, das kann - wenn alles gut geht - vielleicht fünf Minuten bringen. Das wären allerdings zwischen km 30 und 42 auch schon 25sek/km schneller :haeh: . 15 Minuten schneller geht also nicht, 15 Minuten langsamer ist schon ein derber Einbruch (kann natürlich auch passieren).

Also: Wenn Du 3:45Std. laufen willst (und unter der Voraussetzung, dass Du ein Zeitenjäger bist), dann nimm Dir dieses Ziel JETZT vor und denke von heute an bis km30 an nichts anderes. Du glaubst nicht, wie wichtig die mentale Stärke für den Marathon ist.
Und so eine Zielzeit ist ein gutes Mantra, das die Gedanken in Richtung Finish lenkt.

oLi

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oLi hat geschrieben:Hallo Norbert,

am Start oder während des Rennens zu entscheiden, schneller als geplant zu laufen, das kann - wenn alles gut geht - vielleicht fünf Minuten bringen.
hatte ich nicht vor ,die Entscheidung ist mit Sicherheit mit Beginn des tapering gefallen
oLi hat geschrieben:Also: Wenn Du 3:45Std. laufen willst (und unter der Voraussetzung, dass Du ein Zeitenjäger bist), dann nimm Dir dieses Ziel JETZT vor und denke von heute an bis km30 an nichts anderes. Du glaubst nicht, wie wichtig die mentale Stärke für den Marathon ist.
eigentlich trainier ich ja mit nem 3h45er Plan um relativ sicher die sub 4 zu erreichen. Das Training ist aber so gut und fast krankheitsfrei gelaufen, dass eben vielleicht doch mehr drin ist und du bestärkst mich gerade darin :daumen: . Na ja morgen früh wieder ein langer mit vieeeeeeel Zeit zum Nachdenken...... schaun mer mal.....

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Hi zusammen,
@ DanielaN,
Na, wie ist es denn so "gelaufen" in Paris. Verlief alles schön und gut. Welche Taktik bezüglich Deiner Renneinteilung hattest Du Dir denn vor dem Start vorgenommen, was konntest Du realisieren und was hättest Du im nachhinein anders gemacht? Dies würde mich sehr interessieren.
@ woodstock
Sehe ich genauso, konstantes Tempo führt zu einem besseren Ergebnis, vor allem zum Schluß, wenn man mehrere überholt ...
Konntest Du in Forstenried Dein konstantes Renntempo durchhalten; ich hoffe, es ist Dir gelungen)

Beim nächsten Marathon wiederum könnte man, wenn es einem nach einer neuen PB dünkt, dann ein schnelleres MRT wählen (und/oder auch mit Negativ-Split am Schluß). Entscheidend wird auch sein, die alten "Fehler", welche das auch immer sein mögen, nicht mehr zu machen!

Bezüglich der MARCO-Strategie: Ist denn einer von Euch mal nach dieser Renneinteilung gelaufen? Dies würde mich mal sehr interessieren, vor allem, ob Du Dani, mit dieser Strategie losgelaufen bis, zwinker zwinker
Liebe Grüße
Georg

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oLi hat geschrieben:Viele Pacer laufen auf Brutto-Zeit, manchmal steht das sogar in den Ausschreibungen drin :wow: .
Viele Pacer laufen sehr konstant, weil zu zweit oder dritt. Einer holt Wasser (oder lässt Wasser), der andere rennt weiter
Viele Pacer laufen "auf Sicherheit", d.h. sie holen bis Km38/40 zwei, drei Minuten raus und lassen es dann austrudeln.

oLi
Hallo oLi,
habe das letztes Jahr genau andersherum erlebt. Laufe immer den km in 5 Min 20 sec., also auf Marathon 3:45. Beim Donautal Marathon in Tuttlingen überholte mich der Mann mit dem 3:30 Schild etwa beim Halbmarathon.

Ansonsten: ich laufe seit langem recht konstant meine 5:20 Min. Werde auf dne letzten kms langsamer und komme immer mit ca. 3:50 ins Ziel.

Bloss: Wenn man das 5 Marathons hintereinander ohne Probleme gemacht hat, wo ist dann die Motiviation für den 6.?
Grüsse
TONI

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Antonius hat geschrieben:

Bloss: Wenn man das 5 Marathons hintereinander ohne Probleme gemacht hat, wo ist dann die Motiviation für den 6.?
Grüsse
TONI
Warum quälen für eine M PB , die du nur mehr mit immensem Trainingsaufwand erreichen kannst.
Da würd ich lieber schöne Landschaftsmarathons laufen, wo das Thema Bestzeit eben einfach keines ist.

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binoho hat geschrieben:Warum quälen für eine M PB , die du nur mehr mit immensem Trainingsaufwand erreichen kannst.
Da würd ich lieber schöne Landschaftsmarathons laufen, wo das Thema Bestzeit eben einfach keines ist.
Du hasst recht Norbert !

Also 15. Juni Donautal Marathon, wunderschön im engen Donautal den Nebel aufsteigen sehen.
Gruß

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Antonius hat geschrieben:Ansonsten: ich laufe seit langem recht konstant meine 5:20 Min. Werde auf dne letzten kms langsamer und komme immer mit ca. 3:50 ins Ziel.
Hallo Toni,

dann fehlt Dir die Tempohärte.

Ich hab keine Ahnung, wie Du die letzten 10-12 Wochen vor dem Marathon trainierst, kann Dir aber in den letzten 5, 6 Wochen lange Läufe mit zunehmender Geschwindigkeit empfehlen. Beispielsweise die Kilometer 20-30 in Deinem Marathontempo (MRT). Oder sogar dreigeteilt: 10 km im MRT-40sek, 10km im MRT-20sek, 10km im MRT. Dazu noch je 2,5km Einlaufen und auslaufen, und Du hast einen hammerharten 35km-Lauf.
Davon 2-3 Stück (also bitte nicht jede Woche!) und dann klappt's auf den letzten 10km auch besser.

oLi

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oLi hat geschrieben:Hallo Toni,
dann fehlt Dir die Tempohärte.
Oder er läuft viel zu schnell los, da er z.B. die 3:45h nicht drauf hat. 3:50h sind ca. 5:27/km, sofern er mit 5:20/km anläuft als schon eine 5:34/km im Schnitt auf den letzten 21km wenn er ab der HM Marke langsamer wird und schon eine 5:48/km im Schnitt auf den letzten 10,5km wenn er die 5min auf den letzten 10.5km verliert.. Das ist verdammt viel zum. wenn man auf Anschlag und PB läuft, 28 Sekunden ist da (in diesem Tempobereich) sicherlich schon mehr als ein "nur" langsamer werden, das ist ein Einbruch. Möglichkeiten dafür gibt es mehrere, im Regelfall ist das aber nicht angepasstes Tempo bzgl. des eigenen zugrunde liegenden Trainings.

Grüße,
Torsten

46
ToMe hat geschrieben:Oder er läuft viel zu schnell los,
Hallo ToMe und ToNi,

berechtigte Fragen.

Es passt auch nicht, dass der 3:30-Pacemaker bei der HM-Marke überholt. Dann wärst Du (Toni) ja bis dahin unter 5:00min/km gelaufen. Erzähl noch mal was über Deine Rennverläufe.
Hast Du dazu Daten?

oLi

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Die Rechner (egal ob MARCO oder sonst wer) taugen (zumindest für mich) nix.

Grund:
Momentan trainiere ich für den Hamburg Marathon, der in drei Wochen stattfindet.
Mein Trainingstand ist folgender: Ich trainiere vier bis fünf mal die Woche, wobei eine Trainingseinheit kurz und schnell ist (mit Steigerungsläufen), zwei 15-20km lang sind und eine länger ist. die fünfte ist eine trainingseinheit, die allerhöchstens 11km ist und zur aktiven regeneration da ist. Es sind ferner vier lange Läufe über 31km vorgesehen, von denen ich jetzt drei habe.
Zum Rechner: Vor zwei Wochen bin ich einen Halbmarathon in 1:33:16 gelaufen (PB :daumen: ). Demzufolge errechnen mir die Rechner eine Zielzeit von 3:16:00. Das halte ich für unmöglich. So soll ich das letzte Drittel des Marathons in 4:32 laufen, ein Tempo, das nur knapp oberalb meines HM-Renntempos ist.
Die Rechner berücksichtigen den Trainingstand und die Ambitionen des Läufers nicht ausreichend. Ich schätzte mal, dass 3:16 nur mit viel mehr langen Läufen möglich ist. Da aber (seien wir ehrlich) kaum jemand mehr als 5 lange Läufe (über 30) macht, geht der Rechner von falschen Vorraussetzungen aus.
Übrigens bin ich quasi ein Erstläufer, ich bin beim ersten Marathon ausgestiegen und werde mich hüten schneller als 5:15 anzugehen.

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No_Surrender hat geschrieben:Die Rechner (egal ob MARCO oder sonst wer) taugen (zumindest für mich) nix.
Hi
und ein ganz klares jein :D Zum Marco Rechner sage ich jetzt nichts, das hat Carsten im Berliner Forum schon ausreichend getan und ich finde seine Argumentation da schlüssig.

Bzgl. der im "optimalen" Fall möglichen Zielzeiten (optimistische Zielzeiten halt) sind diese Rechner aber schon eine gute Orientierung, man muss mit den dort angegebenen Zeiten nur entsprechend umgehen können, es hängt also davon ab wie ich damit arbeite.

Du deutest das mit
No_Surrender hat geschrieben: Die Rechner berücksichtigen den Trainingstand und die Ambitionen des Läufers nicht ausreichend. Ich schätzte mal, dass 3:16 nur mit viel mehr langen Läufen möglich ist. Da aber (seien wir ehrlich) kaum jemand mehr als 5 lange Läufe (über 30) macht, geht der Rechner von falschen Vorraussetzungen aus.
ja auch schon selbst passend an.

Wie erwähnt die Rechner deuten an was machbar ist, indem sie "optimale" Zeiten miteinander vergleichen, also Zeiten als gleichwertig darstellen. Gleichwertig bedeutet aber aber auch, dass ich für die jeweilige Strecke ungefähr gleichwertiges Training geleistet habe und die WK Bedingungen müssen natürlich auch gleichwertig sein. Hinzu kommt dann auch noch was für ein Läufertyp bin ich und letztendlich gerade für die richtig langen Strecke, oberhalb von HM (M) wie lange laufe ich schon, wie lange habe ich meinen Körper also schon angepasst. Zusätzlich sollte man auch wissen, wie wirkt gewisses Training für mich und welche Trainingskonzepte und deren Prognosen kommen bei mir gut hin usw. .... Selbstständiges Nachdenken ist also auch hier gefragt.

Leider sind viele Läufer nicht so vernünftig wie du, die sehen nur die Zielzeitenrechner und wissen eben nicht wie diese einzusetzen sind bzw. wollen dies oft auch garnicht hören. :frown:

Ich finde die Rechner übrigens ganz gut, mit deren Hilfe habe ich meine pers. Zielzeiten bisher immer ganz gut erreicht:
2005: Zielzeit 3:25h, Ist 3:25,26
2006: Zielzeit 3:12h, Ist 3:12,17
2007: Zielzeit 3:10h (optimistisch, das Training lief evtl. sogar ein bischen schlechter als 2006), Ist: 3:11,58 nachdem ich "ängstlich" war und früh "rausgenommen" habe. Das war kein Anschlag, eine Zeit um die 3:10h wäre vermutlich doch gegangen, Die von dir oben erwähnten Ambitionen kommen da wohl ins Spiel, für die 2 Minuten wollte ich mich an diesem Tag nicht quälen.

Grüße,
Torsten

49
ToMe hat geschrieben:Leider sind viele Läufer nicht so vernünftig wie du, die sehen nur die Zielzeitenrechner und wissen eben nicht wie diese einzusetzen sind bzw. wollen dies oft auch garnicht hören. :frown:
Das nennt man "learning by doing". :zwinker5:
"If I had no sense of humor, I would long ago have committed suicide." (Gandhi)

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DanielaN hat geschrieben:... eine Taktik gefunden mit schnellem Mittelteil. Die finde ich nicht uninteressant. Hat jemand Erfahrungen? ...
Hallo Dani,
ich bin am Samstag in Springe im Dauerregen meinen neunten Marathon gelaufen und habe mich der von dir angedeuteten Greifschen Dritteltaktik bedient. Allerdings nicht, um eine neue Bestzeit zu laufen, sondern um einen fixeren langen Lauf zu machen.

Für mich ist diese Taktik gut geeignet. Zwar laufe ich auch gerne ein möglichst gleichbleibendes Tempo, aber ich will nicht zu schnell beginnen. Und da passt es gut nach einem Drittel an Tempo zuzulegen. Zu diesem Zeitpunkt läuft meistens alles wie geschmiert, so dass es auch i.d.R. kein Problem ist, im letzten Drittel das Tempo des zweiten Drittels zu halten.

Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich sowieso relativ viele lange Läufe zwischen 25 und 35 Kilometern mache. Das hilft mir ziemlich gut zu wissen, wie es am Wettkampftag "in mir" aussieht und was ich leisten will und kann (Samstag wollte ich um die 3:40; es wurden 3:28).
Christoph

"Ich bin kein Mensch.
Ich bin eine Maschine.
Ich kenne keinen Schmerz.
Ich laufe rein mechanisch."
(frei nach: Haruki Murakami)


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