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Ermüdungsbrüche

Ermüdungsbrüche

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Hallo zusammen,

da ich hier im Forum häufiger mal was von Ermüdungsbrüchen lesen hätte ich ein paar Fragen dazu:
1) Warum tritt so etwas auf?
2) Wie kann man das vermeiden?

Ich laufe mit meinen 95kg ca. 3-4 pro Woche 30-50min in gut gedämpften Neutralschuhen (Nimbus 9, Glycerin 5).90% auf Asphalt. Zusätzlich gehen ich 2 pro Woche 1h schwimmen.

Ich laufe erst seit Dezember 2007. Zwischen meinen Laufeinheiten lass ich also immer einen Tag Pause an dem ich entweder Nichtsporteln oder Schwimmen ausübe.
Ansonsten bin ich eher Schreibtischtäter.

Da ich diese Diagnose hier häufiger lese würde ich das ganz gerne umgehen. :D :wink:

Vielen Dank für eure Antworten. :hallo:

Grüße,

Thomas
"Ich hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt." Woody Allen

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Hab das mal für Dich gefunden.

Ursachen

Verschiedene Gründe können das Auftreten von Ermüdungsbrüchen verursachen. Bei einem normal kräftigen Knochen sind häufig zu hohe Wiederholungszahlen innerhalb einer Belastung für einen solchen Bruch verantwortlich. Ein weiterer Grund ist die sehr intensive Belastung bei nur geringer Belastungsfrequenz, die beim Training mit Gewichten entsteht, wie zum Beispiel das wiederholte Sprinten mit einem Partner auf dem Rücken. Eine solche Belastung ist natürlich besonders gefährlich, da es hierbei auch zu anderen Überlastungsschäden an Muskeln und Sehnen kommen kann. Aber auch ungewohnte Belastungen können eine Streßfraktur hervorrufen.
Es gibt verschiedene Theorien zum Entstehen der Ermüdungsbrüche, wobei die erste Theorie von der "Materialermüdung" ausgeht. Bei einem ständig wiederkehrenden Hin- und Herbiegen eines dünnen Metalldrahtes kommt es irgendwann zum Überschreiten des Materialwiderstandes und dieser Draht bricht durch.
Ähnlich ist es beim menschlichen Körper. Nur werden die einzelnen Knochen noch durch die Muskulatur verspannt, so daß die Bewegung, die in einem Knochen auftritt, relativ gering ist.
Hat sich jedoch der Sportler über ein bestimmtes Maß hinaus belastet, stabilisiert die zur Verspannung des Knochens zuständige Muskulatur den Knochen nicht mehr ausreichend. Es entstehen Mikrobewegungen im Bereich des Knochens und es kann dann zu einem Streßbruch kommen.
Die Überlastungstheorie geht davon aus, daß bestimmte Muskelpartien mit ihrer Kraft derartig stark am Knochen ziehen, daß dieser in eine bestimmte Spannung gebracht wird, bis irgendwann die Stabilität des Knochens überschritten ist und dieser schließlich bricht.
Diese Streßfrakturen können bei Menschen jeden Alters auftreten und gerade Fußballspieler sowie Langstreckenläufer sind häufig davon betroffen.

Lokalisation

Im Fußballsport sehen wir die meisten Ermüdungsbrüche im Bereich des fünften Mittelfußknochens sowie im Bereich des Unterschenkels. Allerdings läßt sich die Fraktur in einem Verhältnis von zirka fünf zu eins häufiger am Mittelfußknochen feststellen. Im Bereich der Arme treten Ermüdungsbrüche ausgesprochen selten und dann hauptsächlich bei Turnern oder Werfern auf.

Symptome und Diagnose
In den meisten Fällen beginnt die Symptomatik bei den Streßfrakturen schleichend, so daß der Sportler anfangs nur einen leichten Schmerz im Bereich des veränderten Knochens bemerkt. Die Schmerzen treten dann meistens unter Belastung auf und sind im Ruhezustand wieder verschwunden. Stellt sich ein Sportler mit derartigen Beschwerden im Bereich eines Knochens bei einem Arzt vor, muß dieser zumindest an einen Ermüdungsbruch denken. Sollte sich auf den zunächst angefertigten Röntgenaufnahmen kein Hinweis auf eine Streßfraktur zeigen, so muß spätestens in sieben bis zehn Tagen eine zweite Röntgenaufnahme oder auch eine Skelettszinitgraphie durchgeführt werden.
Häufig werden jedoch die ersten Symptome eines Ermüdungsbruches ignoriert und der Fußballspieler belastet sich trotz gewisser Schmerzen weiter. Es kommt dann zu einer typischen Situation, in der der Spieler zu einem Kopfball hochsteigt und bei der Landung einen stechenden Schmerz im Fuß oder im Unterschenkel verspürt. Eine leichte Schwellung sowie gelegentlich auch eine blutige Verfärbung folgt. Die dann angefertigte Röntgenaufnahme zeigt recht deutlich den Ermüdungsbruch.
Andererseits gibt es auch immer wieder Sportler, die vor dem entstandenen Bruch nie über Beschwerden geklagt haben, obwohl eine Röntgenaufnahme zeigt, daß der Patient schon längere Zeit den verletzten knöchernen Bereich überlastet hat. Auf den Röntgenaufnahmen läßt sich dann um die Bruchlinie eine sogenannte Kallusbildung (spindelförmige Verdickung) erkennen.
"Das Unmögliche existiert nur solange, bis wir einen Weg gefunden haben, es möglich zu machen."
:daumen:

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Hi Thomas,

ich fasse mich mal etwas kürzer als meine Vorredner:

zu 1: Überlastung, Materialermüdung, Calziummangel, Proteinmangel, Osteoporose, Eßstörung/Mangelernährung

zu 2: angepaßes Training, langsame Umfangssteigerung, gutes Schuhwerk, ausgewogene Ernährung


Solltest Du mal ausführliche Info`s brauchen kann ich Dir sehr umfangreiche Unterlagen schicken, die mir Dr. K. Knobloch bei meinem ERmüdungsbruch geschickt hat.
Übrigens war bei mir keine Schwellung/Rötung zu sehen -nur ein Druckschmerz bei Belastung.
Aber immerhin hat die Heilung 4,5 Monate beansprucht.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de

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Lance Armstrong hatte bei seinem ersten Marathon sicher keine schlechten Voraussetzungen,was punkto Training,Ernährung und Betreuung angeht und trotzdem hatte Er einen Ermüdungsbruch?????????? :confused:
Den einen erwischts, denn anderen nicht.
"Das Unmögliche existiert nur solange, bis wir einen Weg gefunden haben, es möglich zu machen."
:daumen:

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@Mike: Danke für die Infos. Wenn sogar L.A. sowas hatte sehe ich schon schwarz für mich. :D

@Marion: Vielen Dank für das Angebot mit den Unterlagen. :daumen: Hier im Forum wird man geholfen. Ich hoffe ich bekomme nie mit mit so einer Stressfarktur zu tun. Sollte ich doch mal Probleme bekommen wäre es nett wenn ich mich wegen der Unterlagen noch mal an dich wenden könnte. :daumen: Könntest du vielleicht etwas zu den "Parametern" (Laufumfänge, Schuhwerk, Lauferfahrung, Untergründe) schreiben die zu deiner Fraktur führten?

Grüße,

Thomas
"Ich hasse die Wirklichkeit, aber es ist der einzige Ort, an dem man ein gutes Steak bekommt." Woody Allen

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Hatte auch Stressfraktur im letzten Jahr am Schienbein. Umfaenge lagen so bei 40-50km. Ursache war aber wahrscheinlich eher die Tatsache, dass ich die falschen Schuhe fuer meine Beinachstenfehlstellung genu varum (O-Beine) hatte. Bin dann auf neutrale umgestiegen und die Reizung der Knochenhaut laesst langsam nach..

Ich hatte bei mir erst auch keine Schwellung, jedoch starke Schmerzen beim Laufen, so dass ich eine Pause einlegte. Circa 2 Monate spaeter habe ich mich dann beim Klettern gestossen - natuerlich mit dem Schienbein - und hatte dann eine schoene Schwellung. Beim Knochenszintigramm wurde dann die Stressfraktur diagnostiziert.

MfG
Supra

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Hallo,

Ich kann dir auch ein Lied davon singen.

Ich hatte ein Bruch im Schambeinast. Ist erst sehr spät erkannt worden. Ich kann immer nur noch vermuten woran es letztendlich lag.
Vorausgegangen ist ein Sommer an dem fast jedes Wochenende ein WK anstand. Ich fühlte mich gut, war wie im Rausch. Die Zeiten wurden immer besser. Dachte nie an ne Verletzung. Trainingsumfang waren 50-60KM in der Woche. Irgendwann hatte ich dann Probleme mit dem Oberschenkel, dem Knie. Hat alles gezogen und gestochen. Bin trotzdem nach kurzer Pause ein HM voll mitgelaufen. Von da an konnte ich nur noch humpeln. Es dauerte 6-8 Wochen, bis nach langem hin und her endlich festgestellt wurde woran es liegt. In dieser Zeit bin ich locker noch Fahrrad gefahren nur laufen ging nicht. (habs immer mal wieder erfolglos versucht). Als die Diagnose klar war, hab ich dann mal schön alles sein gelassen. Ganz brav nix mehr gemacht. Hab soger ne Knochendichtemessung selbst bezahlt und teure Calziumtabletten gefuttert. (mein Arzt wollte das so, also hab ichs gemacht). Habe eine Cortisonbehandlung (wegen Darmkrankheit) abgebrochen und bin jetzt Versuchskanienchen für ein alternatives Medikament (klappt gut bis jetzt :daumen: ). Kurz um hab mal schnell einiges ändern müssen.
Seit Januar "darf" ich wieder laufen. Aber es ist nichts mehr so wie vor der Verletzung. Es zwackt, es zieht, es drückt und jedesmal die Angst, dass wieder irgendwas durchgebrochen ist (= 4 Monate Pause) wenn's mal wieder in diesem Bereich sticht.
Ich denke mal wenn ich dein Programm so sehe, dann dürfte da in dieser Richtung nichts passieren.
Mein Problem war wahrscheinlich, dass ich von Geburt an mit Kortison behandelt worden bin. Somit ist mein Knochenbau quasi schon vorgeschädigt. Mann merkt das im Normalfall erst im Alter (Osteoporose). Aber bei überbeansprUchung im Sport auch schon mal früher......da ist dann der Knochen durch.

Bleib gesund, :daumen:

grüsse

:hallo:

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maestrosys hat geschrieben:@Mike: Danke für die Infos. Wenn sogar L.A. sowas hatte sehe ich schon schwarz für mich. :D

@Marion: Vielen Dank für das Angebot mit den Unterlagen. :daumen: Hier im Forum wird man geholfen. Ich hoffe ich bekomme nie mit mit so einer Stressfarktur zu tun. Sollte ich doch mal Probleme bekommen wäre es nett wenn ich mich wegen der Unterlagen noch mal an dich wenden könnte. :daumen: Könntest du vielleicht etwas zu den "Parametern" (Laufumfänge, Schuhwerk, Lauferfahrung, Untergründe) schreiben die zu deiner Fraktur führten?

Grüße,

Thomas



Hatte Laufumfänge (damals!!) von 80-115km, wechselnde Untergründe (50 % WAldboden).
Meines Erachtens war der Hauptgrund, dass ich fast 6 Wochen mit der Adduktorenzerrung gelaufen bin und eine völlige Fußfehlstellung hatte.
Das merkte ich, da ich Blasen an Stellen bekam die völlig unüblich sind und meine Lieblingsschuhe plötzlich gerieben haben.
Denke das hat (unter anderem) zu beigetragen.
Punkt 2 war, das ich nach 2 Marathons nicht richtig regeneriert habe.
Wollte auch mal so DURCHZIEHEN wie viele andere hier, aber nun hab ich gelernt, dass nicht JEDER Körper alles ab kann.

Viel Glück!
Marion
http://www.hundephysioharz.de
Gesperrt

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