nachdem man sich ja schon netterweise fast Sorgen gemacht hat, ob ich nun mitgelaufen bin (mit Hexenschuss) JAAAAAAAAAAAAAAAAAaaaa -ich hab meinen ersten Marathon nun hinter mich gebracht... lächelnd und babbelnd wie meine Freunde zu mir sagten.. was bei der eigentlichen Verfassung eigentlich eigentümlich ist... aber da war wohl das Adrenalin dran schuld oder mein unerschütterlicher Humor - das Beste draus zu machen.
Der Tag vor dem Marathon.. gebückt... kurze Krise bekommen... weil man weiß was gleich kommt... ein fieser Schmerz... Hexenschuss..
Supi.. was wünscht Mann (Frau) sich mehr vor dem Marathon...also (darf man hier Schleichwerbung machen? - egal) also eine Diclodispers eingeworfen.. so gehts ja nicht... Resultat.. ähm.. räusper.. nennen wir es Magen- und Darmproblem.. - so bekommt man dann eine Nacht auch rum... für was hatte ich eigentlich wie ein Kamel die Tage vorher getrunken? Die wenigen Stunden Schlaf endeten mit Migräne.. au weija .. nun bekam ich aber doch ein wenig Angst.. bitte nicht so weitermachen.. ich hab mich doch so drauf gefreut - und das letzte Jahr schon fast 9-10 Monate wg. Krankheit aussetzen können - also nicht wirklich eine tolle Marathon Vorbereitung gehabt.Mit Lauffreund und dessen Frau in Schierstein getroffen, in Kastel geparkt - und ab über die belebte Theodor Heuss Brücke bei schon jetzt strahlendem Sonnenschein. Oh Mann.... die Atmosphäre war jetzt schon so toll. Adrenalin stieg. Für mich alles das 1. Mal und ich sog die Eindrücke auf wie ein Schwamm - ok.. zwischendrin schloß ich beim Anstehen vor den Dixis und Toi Tois schon nette Laufbekanntschaften.. grins - ich bin eben kommunikativ
Startschuss - los gings... ich kürz das jetzt mal ein wenig ab.. sonst krieg ich auch locker 26 Seiten hin - grins... alles prima ... an jeder Verpflegungsstation auch die blauen Kabinen mitgenommen und als ich über die Theodor Heuss Brücke bin.. fing mein Knie an zu stechen.. das machte mich völlig fertig. Zu diesem Zeitpunkt gabelte ich Quasseltante eine nette Läuferin in blau (ihr merkt - die Farbe blau hatte es mir angtan...) auf und einen Läufer namens "Joachim", der nun auserkoren war, mich den restlichen Marathon zu bespaßen oder sich meine endlos Geschichten anzuhören - lach.. vielen Dank noch mal an ihn - falls er in diesem Forum ist - denn ohne ihn - wäre ich vermutlich wg. der Schmerzen beim 2/3 raus. - Die Dame in blau gab mir eine Ibuprofen und weiter gings - vorbei an lachenden und klatschenden Menschen. Es war toll. Unglaublich wie ausdauernd die Zuschauer am Straßenrand sind.. danke auch für die netten Duschen... ich habe zwar auf diesem Weg meinen mp3 Player ertränkt - grins - aber das wars mir dann auch wert.
Die Strecke zog sich für meine Begriffe etwas bis wir wieder auf der Theodor Heuss Brücke auf dem Rückweg waren. Und dann ging es Richtung Mombach die 2. !! Von den Erzählungen wusste ich, dass es gerade hier zum gefürchteten Hammermann kommen konnte. Aber dieser war nicht da - jedenfalls kam er zu diesem Zeitpunkt nicht zu mir... vielleicht hat er es aufgeben, weil ich immer kurz bevor er mich hatte - in diesen blauen Häuschen verschwand - keine Ahnung er wollte mich nicht. Mombach zog sich zwar ein wenig... aber nicht so schlimm wie ich dachte. Das Knie schwoll an und ich hoffte, dass wir bald wieder mehr Zuschauer bekämen, damit ich abgelenkt bin. Joachim wurde auch merklich ruhiger - und ich versuchte mich zu beruhigen, indem ich das Ziel visualisierte. In der Neustadt (ist das noch Neustadt - um die Kirche rum?) hatte ich dann meinen ersten Kontakt mit Mr. Hammer... puh.. die Beine wurden schwer und vor allem das rechte knickte manchmal regelrecht weg... eine Blase an den Zehen öffnete sich just in dem Moment, als ich dieses Schild "bitte leise, es ist Gottesdienst" las. Ist ja schon etwas komisch... die Menge lief tripp trapp schweigend durch die Straßen.. kaum ein Mensch am Rand und dann das Schild... naja.. evlt. für Leute wie mich, die alle Ritt wegen einem Wehwehchen laut "Aua" schreien könnten
Der Hammermann war wirklich hartnäckig.. und noch dazu bellte der innere Schweinhund.. "du hast Schmerzen, hör auf... das bringt jetzt nix mehr.. du machst dir nur alles kaputt" - aber dann kam eine innere Stimme und die sagte: Wenn du jetzt aufhörst, wirst du dir das nie verzeihen.. was sind schon läppische 4-5 km - die läufst du vor der Arbeit blind übers Feld und jetzt willst du aufgeben? Lächeln Susi - und ab mit dir... und es wirkte... wenn man meine Bilder sieht.. lächle ich zu 95 % a) weil ich mich natürlich über viele Zuschauerrufe gefreut habe, b) weil man glücklich ist, dabei zu sein... c) weil ich die meiste Zeit mich so motivieren konnte - indem ich mich ganz bewusst gefreut habe, es heute an dem Tag... der so mistig gelaufen war... geschafft zu haben.. denn innerlich war mir klar... den schaffst du - egal was noch passiert.
Endlich kamen die Menschen wieder an den Straßen zum Vorschein und der Endspurt ging los.. endlich sah ich meinen Arbeitskollgen am Rand, die mir noch mal Motivation gaben.. und endlich sah ich meine beiden Mädchen am Straßenrand. Die jüngere (11) kletterte über die Bande und lief mit mir Hand in Hand ins Ziel. Viele spurten die letzten Meter noch mal - ich konnte nicht.. ich war einfach glücklich.. meine Tochter sagte immer nur "Mami ich bin stolz auf dich" und das war mir schon der allergrößte Sieg - über die Zielmatte zu laufen, war ein Erlebnis, was ich nie mehr missen möchte. Der erste Marathon ist wahrlich ein Erlebnis was mit keinem anderen zu vergleichen ist.
Die Zeit ist natürlich im Vergleich zu den anderen hier im Forum nicht so schnell - 4:31 - aber vermutlich wäre ich viel schneller gewesen, hätte ich nicht alle blauen Häuschen mitgenommen sowie diese Probleme mit dem Knie gehabt. Es ist mir aber auch ehrlich gesagt - überhaupt - nicht wichtig. Der Lauf und das Ankommen hatten für mich Priorität und es war einfach nur gigantisch!
- und ich wurde von meinen beiden Mädels den ganzen Abend betüddelt und verwöhnt.. wenn sich da ein Marathon nicht lohnt 
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