Geschlafen hab’ ich in der letzten Woche nur begrenzt gut, irgendwie hat sich alles um den Samstag gedreht. Konzentrieren konnte ich mich auch nicht so wirklich auf den Rest der Welt. Komisch, wenn ich mich so an meine verschiedenen Prüfungen zurückerinnere, so nervös war ich eigentlich nie (ging ja damals auch nur um meine Zukunft, heute ging’s um Triathlon ).
Die Wettervorhersage war bescheiden (bedeckt, windig, von Zeit zu Zeit Schauer). Und das mir, der seine erste Debut-Gelegenheit hat platzen lassen, nur weil es damals regne-te. Aber ich fahre nun mal überhaupt nicht gern (um nicht zu sagen, ich hasse es) im Regen. Aber wenn unsere Roth-Starter 180km im Regen fahren müssen, kann ich ja nicht wegen 20km kneifen.
Das ganze Gedöns mit dem Treffen der Firmenmannschaft, Verspätungen verschiedener Kollegen,… erspare ich Euch.
9:00h: Abholen der Startunterlagen ist fast so wie bei den Volksläufen, nur daß hier je-der noch ein Fahrrad und einen Haufen Ausrüstung mit sich herumschleift. Triathleten sind offenbar Leute, die es ohne weiteres schaffen, einen Kombi allein voll zu bekommen nur damit sie etwas Sport treiben können. Und beim Triathlon werden wir beschriftet, damit wir auch nicht vergessen, wie unsere Startnummer lautet. Grins: meine erste Startnummer auf dem Oberarm.
Einrichten der Wechsel-Zone: Da hat der Veranstalter einen super Job gemacht. Was ich an Bildern anderer Wettkäpfe schon gesehen hab’, hier ist alles perfekt gemacht. Wege ausgeschildert, genügend Platz für das ganze Wechselzeug (von dem ich natürlich zu viel dabei hatte, nächstes Mal wird gleich das Sportzeug angezogen, Zivil-Klamotten bleiben zu Hause).
Was hab’ ich mir einen Kopf gemacht, welche Schuhe ich mitnehme. Geplant war, daß ich mit meinen Radschuhen fahre und mit Laufschuhen laufe. Aber nun kann ich ja noch überhaupt nicht die Radschuhe auf dem Rad anziehen, deshalb war ich versucht, mit meinen alten Hakenpedalen und Laufschuhen zu fahren. War kurz davor, die Pedale um-zumontieren und hab’ dann aber festgestellt, daß meine Laufschuhe nicht in die Pedale passen. Also doch mit Radschuhen. Aber wie komme ich durch die Wechselzone? Mit den Radschuhen laufen wollte ich nicht, weil ich Bedenken hatte, daß ich die Cleats kaputt-mache. Also, höchst unprofessionell, Schuhe bis zum Wechselbalken tragen .
Wettkampfbesprechung (meine erste ). Wasser is’ kalt. Aus Zeitgründen (kaum Zeit zwischen den Startgruppen) entfällt leider das Einschwimmen. Frierend (hieß das nicht: beheiztes Bad) warten wir auf den Start, nachdem wir die Reihenfolge auf der Bahn ab-gesprochen hatten (alle aus der Mannschaft sind noch langsamer als ich, also darf ich auf die Polepositon).
Die 500m schwimme ich in 10:42min, was mich etwas enttäuscht, ich aber auf das feh-lende Eischwimmen schiebe (ich bin aber auch noch nicht oft viel schneller gewesen). Mein Durchschnittspuls lag bei 142, was ich als niedrig empfinde (Max. Puls Laufen ist 185) und ich schließe daraus, daß ich schneller könnte. Aber ich komme als erster meiner Bahn aus dem Wasser (den Rest der Startgruppe auf den anderen Bahnen bekomme ich nicht mit).
Aus dem Wasser und dann auf den langen Weg zum Rad. Zeitnahme ist kurz vor dem Rad, die offizielle Zwischenzeit ist 12:37min (also fast 2min Laufweg), meine eigene Uhr hab’ ich vergessen abzudrücken (76. Schwimmzeit)
Wechsel: in die Socken, Radhelm auf, Brille auf, Startnummernband um, Rad vom Halter und loslaufen. Sieht bestimmt nicht so elegant aus wie bei den Könnern: Rad in der ei-nen, Schuhe in der anderen Hand. Aber sicher ist sicher, bevor ich mich hier vor ver-sammelter Mannschaft auf die Schnut lege.
Vorm Wechselbalken schnell in die Schuhe und die letzten 2m gelaufen. Auf dem Rad gleich auf den Streckenteil mit Gegenwind (und natürlich wieder vergessen die Uhr abzudrücken, und ich sag’ noch: Denk an die Uhr ). Drei Runden über gut befestigte Wege sind zu fahren, leider ist die Strecke etwas eckig und daher nicht flüssig zu fahren. Mehrere scharfe Kurven (die der Veranstalter aber sogar gekehrt hat , letzte Woche bei der Besichtigung mit der Mannschaft lag dort noch Split) zwingen immer wieder zum Brem-sen und wieder Beschleunigen, aber ich kann einen großen Teil auf dem Auflieger fahren. Ach ja, der angekündigte Wind macht sich deutlich bemerkbar.
Einen nach dem anderen (aus der Startgruppe vor mir) kann ich einsammeln und werde selbst nur zweimal überholt, obwohl meine Radzeit nicht besonders gut wird (63. Radzeit, da hatte ich mehr erwartet). Letzte Woche beim Zeitfahren fürs Sportabzeichen lief es deutlich schneller (auf einer flüssiger zu fahrenden Strecke) und auch der Puls lag letzte Woche höher (heut’ nur 154). Letzte Runde, kurz vor dem Wechselbalken: ich riskier’s: noch auf dem Rad aus den Schuhen und elegant vor dem Balken abgesprungen, und in die Wechselzone gelaufen (geht doch ).
Rad aufhängen, Helm ab, Brille ab, in die Laufschuhe gewechselt, Startnummer nach vorn und über die Zwischenzeitnahme (und: natürlich die Uhr vergessen ). Bei km1 hab’ ich dann eine Zwischenzeit für mich genommen, damit ich wenigstens die nächsten km-Splits habe. Km2: 4:10min (161), km 3: 4:39min (163), Km4: 4:55min (165), Ziel: 2:37 (167). Auch das sollte ich eigentlich ein bischen schneller (bzw. mit höherem Puls) kön-nen. Hab’ mich wohl nicht genug gequält , oder die Schilder standen nicht richtig, die 4:10 glaub’ ich nicht. Aber mit dem Lauf bin ich dennoch zufrieden (23. Laufzeit), besonders im Hinblick auf die wenigen Lauf-Trainingseinheiten, die ich mit Rücksicht auf meinen Fuß in der letzten Zeit nur gemacht habe. Nur ein Läufer aus meiner Startgruppe überholt mich, und ich kann mehrere aus der Gruppe davor einsammeln.
Die Strecke ist leicht crossig, teilweise Rasen und gestreute Wege, aber schön in einem Park gelegen, allerdings etwas zu kurz.
Alles in allem eine klasse Veranstaltung, die Gesamtzeit und die Splits (ich hab’ mir sagen lassen, daß die unwichtig sind) kann man auf der Ergebnis-Seite des Veranstalters nachsehen, meine Startnummer war 720. Mit der Platzierung (43 von 271, AK Sen2: 9 von 68) bin ich zufrieden.
Was hab’ ich gelernt:
- Triathlon ist ein klasse Sport, macht tierisch Spaß, und selbst eine VD ist (für mich) noch eine Stufe anstrengender als ein 10km-Lauf. Und ich will jetzt mehr.
- Beim Schwimmen muß ich noch viel lernen.
- Wechseln muß ich auch noch ein paar Mal üben, und vielleicht sollte ich die Socken weg-lassen.
- Die Position auf dem Rad sollte man nicht 3 Tage vor dem Wettkampf ändern . Und vielleicht die letzte intensivere Trainingseinheit doch etwas früher machen und nicht zwei Tage vor dem Wettkampf.
- Ausreichend Schlaf vor Wettkämpfen soll auch besser für das Ergebnis sein.
- Beim nächsten Mal muß eine Sport-Tasche für das ganze Ausrüstungs-Geraffel ausrei-chen.
- Ladenburg ist ein sehr schöner Wettkampf (und ich komm’ im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder).
Edith sagt noch: Katrin hatte damals Recht: man kommt sich soo cool vor