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Trainingspuls bestimmen

Trainingspuls bestimmen

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Hallo mal wieder. Nun hätte ich noch eine kleine Frage die sich mir aufwirft.

Bisher habe ich den Trainingspuls immer mit MaxHf * Intensität in % / 100 bestimmt. Als Folge kommt bei 70% mit 202 MaxHF ca. 140 Schläge/ min heraus. Schön und gut. Beim Wikipedia stöbern bin ich aber über die Karvonen Formel gestolpert Karvonen-Formel – Wikipedia

Hiernach wird der Trainingspuls mit
THF = RHF + (MHF - RHF) x % der Intensität
RHF = Ruhe Hf
MHF = MaxHf

-> 50 + (202 -50) * 0.7 = ~156 Schläge/ min

16 Schläge mehr ist ja schon einiges. Wie sollte ich also meinen Trainingspuls bestimmen wenn ich mit Uhr laufe? Die Karvonen Formel hätte den Vorteil, daß ich endlich mal vom Fleck komme beim laufen ;)

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Nouser hat geschrieben: Die Karvonen Formel hätte den Vorteil, daß ich endlich mal vom Fleck komme beim laufen ;)
Wenn Du beim Laufen "endlich mal vom Fleck kommen willst", mußt Du einfach schneller laufen und dabei auf den Puls pfeifen. :zwinker4:

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Danke für die Antworten ;)

@August der Starke: Ja, ich laufe auch mittlerweile recht schnell und auch, je nach Laune, mal an der Leistungsgrenze. Darum geht es mir hier aber primär nicht. Vielmehr drängt sich die Frage auf, ob es sich hier um einen linearen Verlauf handelt (was die Angabe mittels Prozent ersmal vermittelt), oder ob die Pulsberieche mittels einer 'Formel' errechnet werden.
Denn, sollte ich Lust auf einen Lauf mit Pulsuhr verspüren und mich in der trügerischen Sicherheit wiegen wollen, im exakt richtigen Pulsbereich zu meinem erstrebten Trainingsziel zu laufen, dann ist es nicht unerheblich, ob dies z.B. bei 70% mit 140 oder 156 Hf stattfindet.

@Djävul-Löpare: Merci für den Link. Reduziert man den Inhalt auf das Wesentliche, erfährt man, daß der Autor den Pulsbereich nach der Karvonen Formel bestimmt.

Wie macht Ihr anderen das? Linear oder sagt Euch die Pulsuhr, wo es langgeht oder ... ??

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Hallo Nouser,

mit ein bisschen Werte einsetzen und Rechnen ist es nicht getan. Man sollte schon verstehen, was mit der Karvonenformel tatsächlich beabsichtigt ist, bzw. welchen Vorteil sie hat. Deine Missverständnisse sind folgende:
  • Der Intensitätsfaktor für GA1 = langsamer Dauerlauf ist eher 0,6 und nicht 0,7 wie bei der Formel ohne Ruhepuls.
  • Die Karvonenformel hat den Vorteil, dass sie den Ausdauerzuwachs einkalkuliert. Der äußerst sich bei fast allen Läufern durch ein Sinken des Ruhepulses. Wenn du das mal probehalber in die Formel einsetzt (also z.B. ein nach viel Training um 10 reduzierter Ruhepuls), dann wirst du sehen, dass für gleiche Intensität ein geringerer und nicht ein höherer Trainingspuls raus kommt. Und das ist selbstverständlich richtig so. Ein besser ausdauertrainiertes Herz muss für dieselbe Laufgeschwindigkeit weniger oft schlagen, als früher, vor der Trainingswirkung. Dennoch vollbringt der Körper nach wie vor dieselbe Leistung.
Falls dich die Zusammenhänge rund um Pulsmesser gesteuertes Training interessieren, kannst du sie auf unserer Laufseite nachlesen. Versuch aber nicht den Text "auf das Wesentliche zu reduzieren", denn das steht schon da. Verkürzen heißt weniger oder gar nicht verstehen.

Ich wünsche dir Erfolg und Laufspaß :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Danke, das war sehr hilfreich. Der Sinn hinter der Karvonen-Formel blieb mir nicht verborgen; nur stand bei keinem Trainingsplan etwas zur Berechnung der Pulsbereiche. Daß es mal wieder an einem selbst liegt, auf welche (Berechnungs-) Seite man sich schlägt, hätte ich mir auch denken können.
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