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Trainingsfrage

Trainingsfrage

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Wie Sinnvoll ist es, eine "harte" Laufwoche und dann (k)eine (schwache/wenig) Laufwoche zu machen? Eher nicht so gut oder?

Savi

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entscheidend ist, dass du dich im training systematisch steigerst.

wenn du jede woche die gleiche intensität und den gleichen umfang läufst, wirst du deine laufleistung ab den zeitpunkt nicht mehr verbessern, wo dein körper sich auf deine trainingsbelastung eingestellt hat.

wenn du mal eine harte woche machst und mal eine lockere woche aber im mittelwert keine steigerung der trainingsbelastung über die wochen machst, wirst du dich ebenfalls ab dem zeitpunkt nicht mehr verbessern, wo sich dein körper an die mittlere belastung angepasst hat.


daher ist weder die härte der einzelnen trainingseinheit relevant noch die härte der einzelnen trainingswoche. es zählt im grunde nur der trend der trainingsbelastung über mehrere wochen und monate. der muss aufwärts gehen. dann bleibt deinem körper nichts anderes übrig, als sich anzupassen (oder aufzugeben :wink: ).

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savi hat geschrieben:Wie Sinnvoll ist es, eine "harte" Laufwoche und dann (k)eine (schwache/wenig) Laufwoche zu machen? Eher nicht so gut oder?
Ach, ich bin in der Vergangenheit mit so einer ähnlichen Taktik eigentlich sehr gut gefahren. Da war's dann so, dass ich über Monate hinweg so ungefähr jede 3. Woche kürzer getreten bin, und dazwischen halt schon ziemlich viel und konsequent trainiert habe (eher sogar ein bisschen zu viel für meinen damaligen Trainingszustand). Wenn sich meine Beine dann schwer und leer angefühlt haben, war es Zeit für solche ruhigeren Wochen - und die haben es voll gebracht, ich habe danach eigentlich immer eine Verbesserung festgestellt! :daumen:

Ist aber sicher sehr individuell zu betrachten - ab einem gewissen Niveau erreichst du mit einem anderen System oder zumindest einem längeren Rhythmus bestimmt mehr.

Bei mir wird es ab Herbst für ein geschätztes dreiviertel Jahr wohl so sein, dass ich abwechselnd eine Woche kaum und die darauffolgende relativ viel zum Laufen komme. Da möchte ("muss") ich dann wohl auch ausprobieren, wie gut es funktioniert, sich in diesem Takt zu verausgaben und zu regenerieren. Bin zwar nicht allzu angetan von diesem Gedanken, aber man wird sehen ...

Dem, was atp geschrieben hat, stimme ich im Grunde genommen zu - allerdings musst du halt auch bedenken, dass der menschliche Körper nicht so mathematisch berechenbar ist und diese Aussage
es zählt im grunde nur der trend der trainingsbelastung über mehrere wochen und monate. der muss aufwärts gehen.
lässt Spielraum für sehr vieles, wovon sicher bei weitem nicht jede Variante jedem Läufer gleich gut bekommt bzw. zum gleichen Ergebnis führt.

Willst du es so versuchen, mit "eine Woche hart, eine Woche kaum"? Freiwillig oder wegen äußerer Umstände?

vlg, salix

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Ich kann Salix nur zustimmen. Ich fahre fast das selbe System...fast immer...2-3, maximal vier Wochen volles Programm. Dann spürt man ganz deutlich, das der Körper nach Ruhe verlangt. Kriegt er und nach einer Woche kann man den Superkompensationseffekt sehen (an der Uhr) und fühlen (am Speed). :daumen: Am Ende solcher Wochen mach ich gern einen kleinen Wettkampf.

Was atp zur ständigen Steigerung sagt stimmt im Grunde. Hat aber alles seine Grenzen. Die Weltspitze hat ihren persönlichen optimalen Wochenumfang gefunden. (Haile ca. 230 km, Rötlin ca. 210...die Japaner jenseits der 300 km) Dieser Umfang wird nur noch selten gesteigert, sondern eher ausdefiniert und gestaltet mit Tempoläufen und Intervallen.
„Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein!“
(Philip Rosenthal)

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Corruptor hat geschrieben:Ich fahre fast das selbe System...fast immer...2-3, maximal vier Wochen volles Programm. Dann spürt man ganz deutlich, das der Körper nach Ruhe verlangt. Kriegt er und nach einer Woche kann man den Superkompensationseffekt sehen (an der Uhr) und fühlen (am Speed).
Interessant. Auch ich verfalle automatisch in diesen Rythmus, sobald ich im Schnitt über 80 km die Woche laufe. Nach 3-4 Wochen hartem Training fühle ich mich einfach nur leer. Ich füge dann manchmal bis zu 3 trainingsfreie Tage in der folgenden Woche ein. Erst dachte ich an Übertraining. Dann aber habe auch ich den positiven Trainingseffekt gespürt.
:D "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren" (Galaxy Quest) :D
"Never change a RUNNING SYSTEM" (Musculus77)
"Der Spanier ist ein Weichei" (Achim Achilles)
"Weiter, immer weiter" (Oliver Kahn)
"Tartanbahnen lügen nicht" (Musculus77)
:D "Good speed" (Haile Gebrselassie, Olympia '08) :D

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ein leichtes übertraining schadet nicht, wenn man sich danach entsprechend erholung gönnt.

aus diesem grund ist man im prinzip auf der sicheren seite, wenn man regelmäßig kürzer tritt. es ist eine art sicherheitspuffer, der gerade bei den läufern zu empfehlen ist, die dazu neigen, im training etwas zu ehrgeizig zu sein.

allein durch das regelmäßige kürzer treten wird man aber nicht besser. ohne die systematische belastungssteigerung macht man keine fortschritte.

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atp hat geschrieben:...
allein durch das regelmäßige kürzer treten wird man aber nicht besser. ohne die systematische belastungssteigerung macht man keine fortschritte.
Sicher. Ich denke aber, daß das, was Corruptor über Spitzenläufer geschrieben hat, im gewissen Maße auch für ambitionierte Hobbyläufer gilt. Irgendwann hat man doch die Grenze dessen erreicht, was man so pro Woche "abspulen" kann (von der verfügbaren Zeit her, von der Motivation etc.).
Wahrscheinlich bringt deswegen Abwechslung im Trainingsalltag ja auch so viel (über die Woche, aber anscheinend eben auch über ganze Wochen/Monate gesehen).

Aber keine Frage. Geht es auf einen Saisonhöhepunkt zu, dann muss man wohl die einzelnen Trainingseinheiten kontinuierlich "verschärfen" (Tempo/Distanz).
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Dieses System ist eher eine Notmaßnahme wegen der äußeren Umstände...

Was mir immer wieder auffällt, nach einer milden Wochen, fällt mir der "Neustart" dann erstmal richtig Schwer. Wenn ich dann die ersten Einheiten überwunden habe und ich mich wieder Lauffit fühle, dann ist die Woche wieder um und der eigentliche Spaß kommt mir dann etwas zu kurz... Hm...
Allerdings mag ich nicht zu hart Trainieren, weil sonst Erschöpfung usw. droht (ist zwar eher selten, da ich eine echt gute Regeneration zur Zeit habe) und dass will ich dann auch vermeiden. Andererseits, wie weit kann ich gehen um einen positiven Effekt zu erhalten ohne in die Erschöpfung rein zu laufen?

Den Trost von diesem Wechsel, sag ich mir immer wieder: besser als nur auf dem Sofa rumliegen...

lg Savi
Gesperrt

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