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Pace beim WK finden: "Gefühl" oder Fahrplan?

Pace beim WK finden: "Gefühl" oder Fahrplan?

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Hallo zusammen,

übernächsten Sonntag steht mein 3. HM auf dem Plan. Da ich nicht nach Zielzeit trainiere kann ich, bzgl. der zu erreichenden Zeit, nur ungefähr schätzen bzw. die prognostizierte Zeit des dynamischen Plans (Vic) als Basis für die Renneinteilung zu Grunde legen. Oder ich mache es ganz anders. Ich ignoriere den virtuellen Fahrplan im Kopf und laufe nur nach Körpergefühl und lasse mich am Ende überraschen was rauskommt. Das ist es was mich momentan Frage.

Habe im Training nämlich die Erfahrung gemacht, dass sich zwei verschiedene Tempi an zwei verschiedenen Tagen u.U. gleich "anfühlen", oder 2 identische Tempi auch völlig verschieden. Vor kurzem bin ich plangemäß einen 8,2 km TDL in 4:30 min/km (3 Sec zu schnell) gelaufen und es hat sich zwar fordernd aber nicht übermäßig hart angefühlt (avg. 172% HF). An einem anderen Tag habe ich wesentlich mehr Probleme 4:40 für eine sogar kürzere Strecke durchzustehen. Deshalb spiele ich mit dem Gedanken, die Tagesform in Verbindung mit dem jeweiligen Streckenprofil, also nur aus dem subjektiven Gefühl heraus die Pace zu bestimmen und die Vorstellung "welche Pace kann ich laufen" ein Stück weit zu ignorieren.

Frage an die Leser. Wie gestaltet ihr ein typisches Rennen? Versucht ihr einen zuvor zurechtgelegten Fahrplan km für km einzuhalten? Wie oft schaut ihr beim WK auf die Uhr? Lasst ihr euch von der Uhr gar bremsen oder antreiben (mit der Gefahr Zeit zu verschenken oder zu überziehen)?

Habe evtl. vor, nur die ersten beiden KM mit Hilfe der Uhr zu einer Anfangspace zu finden um von dem Moment an es nur noch nach Gefühl rollen zu lassen. Gute oder schlechte Idee?

Grüße
Andreas
Laufbeginn: April 07 (95kg)
24.02.08 - Weibertreulauf Weinsberg (9,8km) - 44:14 (PB)
07.09.08 - EBM Papst Marathon (HM) - 1:39:21 (PB)
17.05.09 - Trollinger Marathon (M) - 4:41:47 ("PB") *lach*

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Spricht etwas dagegen dieses Wochenende noch einen 10er als Testwettkampf zu laufen? Wenn du ab heute ein Minitapering anfängst, bekommst du noch eine recht aussagekräftige Zeit heraus, mit der du dann die Zielzeit für den HM bestimmen kannst.

Gruß Jan

Vertrauen in die Technik

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Da ich noch wenig Erfahrung habe, werde ich bei meinem ersten Halbmarathon den Virtuellen Trainingspartner meines Forerunners so programmieren dass er mich in der Zielzeit von 1:50 ins Ziel bringt und dann versuchen möglichst konstant meine Pace zu halten

Da ich gegen Schluss meist noch ein paar Reserven mobilisieren kann, werde ich die erste Hälfte aber unter Umständen ein paar Sekunden langsamer laufen.

Wenn ich mal etwas mehr Wettkampferfahrung habe, kann ich dann vielleicht mal was anderes probieren, fürs erste Mal fühle ich mich mit meinem virtuellen Pacemaker aber am sichersten

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Ich laufe zeitgesteuert. Bei den beiden letzten Wettkämpfen hatte ich auch einen festen Marschplan, davor war das mehr so "lande ich da, wo ich wünsche?". Da ich aber sowieso mindestens bei jedem Kilometerschild auf die Uhr schaue, kann ich mir auch feste KM-Splits vornehmen.

Gruß
Ralph

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Hallo Andreas,

ich laufe Wettkämpfe immer auf Zielzeit. (Trainiere auch so). Am Wettkampftag selber noch mal einen "Systemcheck". Wenn nix zwickt, das Wetter gut ist, ich mich gut fühle, dann nach Zeitziel A.
Ergibt der Systemcheck Unregelmäßigkeiten, gehe ich auf Zielzeit B.

Einen Wettkampf nur nach Gefühl zu laufen, geht bei mir nicht. Das lässt mein Ehrgeiz nicht zu. Ich habe dann danach das Gefühl, dass ich Zeit liegen gelassen habe.

Umgekehrt besteht auch Gefahr:
Wenn du die Zeit nicht kontrollierst, läufst du Gefahr am Anfang zu überziehen. (Schnelles Tempo fühlt sich bei mir am Anfang auch gut an) Und am Ende gehst du ein.

Also, ich habe immer eine feste Marschtabelle. Bei meinem ersten HM (übrigens auch am übernächsten Sonntag) hab ich 's leicht: leicht unter 5er Schnitt kann man gut im Kopf behalten. Sonst Zeiten ausdrucken und Armband draus machen.

Oder beim FR Pace/schnitt einstellen. Den kann man dann schön im Auge behalten.
Virtueller Partner im Wettkampf ist mir zu stressig. Mir reichten die realen. :D

Gruß vom Töffes

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Hallo,

ich nehme mir bei jedem Wettkampf auch eine entsprechende Endzeit vor. Somit ist man schon mal automatisch der getriebene :D . Vom Ablauf her ist meine wichtigste Konstante der Puls. Ich weiß vom Training her das der Puls die ersten 2 km hinaufgeht und sich dann, wenn das Tempo identisch bleibt, einpendelt. Die ersten 2 km versuche ich möglichst das Tempo von meiner Zielzeit zu treffen und zu laufen. Nach 2 km kann ich dann mal kontrollieren wie meine Tageverfassung ist. Puls zu hoch :sauer: Puls zu niedrig :daumen: . Je länger die Strecke umso weniger riskiere ich. Bei einem 10er packe ich gleich mal einen drauf wenn noch Luft ist. Sieht bei mir ungefähr so aus -2 km <175, -km 7 <180 dann alles rausquetschen was geht. Die Körner für das Ende behalten.

lg
Marathoni since 10.10.2010!!! :nick:http://laufligadernebenwerte.wordpress.com/
Bild

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töffes hat geschrieben:
Oder beim FR Pace/schnitt einstellen. Den kann man dann schön im Auge behalten.
Virtueller Partner im Wettkampf ist mir zu stressig. Mir reichten die realen. :D
Ich werd ihn vermutlich auch nicht so nutzen dass er Alarm gibt wenn ich zu langsam/schnell bin oder sonst was und vermutlich lass ich ihn mir nicht mal anzeigen. Wenn ich ihn programmiert habe, kann ich aber nachsehen wieviele Meter Vorsprung oder Rückstand ich auf meine Zielzeit habe.

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Fire hat geschrieben:Da ich noch wenig Erfahrung habe, werde ich bei meinem ersten Halbmarathon den Virtuellen Trainingspartner meines Forerunners so programmieren dass er mich in der Zielzeit von 1:50 ins Ziel bringt und dann versuchen möglichst konstant meine Pace zu halten

Da ich gegen Schluss meist noch ein paar Reserven mobilisieren kann, werde ich die erste Hälfte aber unter Umständen ein paar Sekunden langsamer laufen.

Wenn ich mal etwas mehr Wettkampferfahrung habe, kann ich dann vielleicht mal was anderes probieren, fürs erste Mal fühle ich mich mit meinem virtuellen Pacemaker aber am sichersten
Hallo Fire,
gut dass du das hier schreibst. Habe es mir nämlich auch schon überlegt. Somit reicht ein Blick auf den FR um zu sehen ob man im "SOLL" ist.
Ich habe im Rahmen meines Trainingsplans noch einen 10er Testwettkampf am 07.09.08.
Den muss ich leider alleine laufen. Aber hier werde ich das mit dem virtuellen Trainingspartner im FR testen. Ist auf jeden Fall ein bisschen motivierender als nur für mich selbst zu laufen.
Bild
Bild

meine PB's:
HM: 1:46:58 h (06/10) // 10km: 50:44 min (06/11)

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Murmler hat geschrieben:Hallo zusammen,

übernächsten Sonntag steht mein 3. HM auf dem Plan. Da ich nicht nach Zielzeit trainiere kann ich, bzgl. der zu erreichenden Zeit, nur ungefähr schätzen bzw. die prognostizierte Zeit des dynamischen Plans (Vic) als Basis für die Renneinteilung zu Grunde legen. Oder ich mache es ganz anders. Ich ignoriere den virtuellen Fahrplan im Kopf und laufe nur nach Körpergefühl und lasse mich am Ende überraschen was rauskommt. Das ist es was mich momentan Frage.


Grüße
Andreas
Hallo Andreas,

ich trainiere auch nach VIC und laufe am 7.9. meinen ersten HM. Habe auch das Problem das mir keine Aussagefähige 10er Zeit zur Verfügung steht. VIC gibt mir ein HMRT von 5:07 vor und die erforderten Trainingstempi konnte ich immer gut halten. Meine HF lag immer unter der Vorgabe. Aber trotzdem bin auch ich unsicher wie ich das Rennen angehen soll :confused:

Ich denke wenn ich schon nach VIC trainiere, werde ich auch versuchen mich an die Vorgaben zu halten. Bin jetzt fast so weit das ich es in Kauf nehme wenn es für mich doch zu schnell ist. Ob ich dir damit helfen konnte ?

Gruß
Ralf

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Murmler hat geschrieben: Versucht ihr einen zuvor zurechtgelegten Fahrplan km für km einzuhalten? Wie oft schaut ihr beim WK auf die Uhr? Lasst ihr euch von der Uhr gar bremsen oder antreiben (mit der Gefahr Zeit zu verschenken oder zu überziehen)?
Das hängt ganz von dem Ziel ab:

Die meisten Wettkämpfe lauf ich zügig, aber dennoch nach Lust und Laune, und was gerade herauskommt, ist gut. Bei diesen Läufen verlasse ich mich weitgehend auf mein Laufgefühl und schaue von Zeit zu Zeit informationshalber auf die Uhr, ohne aber groß zu korrigieren.

Dann gibt es auch die Wettkämpfe mit vorher festgelegtem Ziel. Die kontrolliere ich: beim Marathon Zeit pro Minute und vor allem Zeit für 5 km (km-Abstände sind fast immer ungleichmäßig, alle 5 km nivelliert sich das) oder bei Bahnrennen, z. B. 1.500 oder 5.000 m, alle 200 m mit Uhrsignal alle x sek.

Zu deinem HM: Wenn du keine Zielzeit hast, würde ich eher verhalten anlaufen am Anfang. Liegt das unter deinen Möglichkeiten, kannst du auf den letzten 5 oder 10 km noch ordentlich zulegen und 'ne Menge gutmachen. Das heißt, wenn du nicht gerade im Schneckentempo beginnst, kannst du gar nicht zu langsam anlaufen.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hallo Leute,

ich laufe alle meine Läufe (auch die 10 km) mit Marschtabelle und auf Zielzeit (wenn auch nicht besonders schnell). Gerade beim ersten Halbmarathon und erst recht beim ersten Marathon halte ich einen Lauf ohne Marschtabelle und Zielzeit für Harakiri. Wenn's dann gut läuft, laufe ich die letzten 2 Kilometer (aber nicht mehr) vielleicht noch schneller.

Ich für mich kann nur sagen, dass ich mit der Pace-/Schnitt-Anzeige bei meinem ForeRunner die besten Erfahrungen gemacht habe. Der Schnitt pro Kilometer neben dem Puls und der zurückgelegten Strecke ist meine Laufanzeige, - meine Laufzeit interessiert mich während des Laufs gar nicht, - die entnehme ich doch der Pace-/Schnitt-Anzeige.

Der virtuelle Trainingspartner ist ein nettes Spielzeug, aber was sagt mir die Information, dass ich nach 11 Kilometer 350 m vor oder hinter meinem Soll liege? Da müsste ich ja noch anfangen, die 350 m wieder in Zeiten zurück zu rechnen. Virtual Partner ist die einzige Option am FR, die ich nicht mal für eine nette Spielerei, sondern für völligen Quatsch halte.
Ich leg mich jetzt mal wieder hin ... :zwinker4:

Klaus-Peter

Träume ...
31.12.2009 Silvesterlauf Werl-Soest (15 km)
18.10.2009 Dresden Marathon (HM)
??.??. 2009 irgendein Frühjahrsmarathon (41,2 km)
14.02.2009 OTV-Meile Oberhausen (10,2 km)

Realität ...
31.12.2008 Silvesterlauf Werl-Soest (15 km): 1:26:54 h
19.10.2008 Amsterdam Marathon (HM): 2:11:40 h
18.05.2008 Ruhr-Marathon Dortmund-Essen: 4:46:47 h
16.02.2008 OTV-Meile Oberhausen (10.2 km): 0:53:13 h
31.12.2007 Silvesterlauf Werl-Soest (15 km): 1:29:30 h
30.04.2006 Rhein-Ruhr-Marathon Duisburg: 4:45:34 h
12.03.2006 Railwayrun Hattingen (HM): 2:02:20 h

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Da ich sonnen Technikschnickschnack nicht habe, kann ich mich dadurch auch nicht irritieren lassen.

Zielzeit durch zu laufende Strecke geteilt und schon kann ich mir ne Marschtabelle machen und ab geht es!

gadelandrunner

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viele nehmen sich beim wk eine zeit vor und laufen dann streng nach tempovorgabe. wenn sie es hinterher geschafft haben, war alles ok und wenn nicht, dann muss man eben sehen, woran es gelegen hat.

der nachteil bei diesem vorgehen ist, dass man im wettkampf nicht sein optimales tempo läuft. wenn das wunschtempo zu hoch ist, werden sie einbrechen. wenn das wunschtempo zu niedrig ist, werden sie das eben meist zu spät erkennen und nur auf den letzten km etwas mehr tempo machen.

meinen besten marathon bin ich nach gefühl (atmung) gelaufen ohne dass ich ein bestimmtes zeitziel durchdrücken wollte.

die erste hälfte muss erheblich leichter fallen als die zweite, wenn man ein optimales tempo konstant durchhalten will. das zu bedenken und vor allem umzusetzen , fällt gerade anfängern schwer. im optimal gelaufenen langstreckenwettkampf fängt die anstrengung frühestens in der zweiten hälfte erst an.

da du noch wenig wettkampferfahrung hast, hilft dir aber alles nichts. lauf nach uhr oder nach gefühl. lernen wirst du in jedem fall etwas dabei.

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Hallo,

im Training orientiere ich mich sehr stark an der Zeit, die ich mir für den Wettkampf vorgenommen habe (z.B. 10km unter 40:00 min). Danach wird alles ausgelegt.

Im Wettkampf selbst laufe ich immer ohne Uhr und ohne "Marschtabelle". Bisher war dies immer mit Erfolg gekrönt. Bei längeren Läufen (über 10km) stelle ich mich auch gerne recht weit hinten in der Startaufstellung auf. Das hat dann den Vorteil, dass ich dann das Feld von hinten aufräumen kann. Das mutiviert mich unglaublich.

Viel Erfolg,
Musculus
:D "Niemals aufgeben, niemals kapitulieren" (Galaxy Quest) :D
"Never change a RUNNING SYSTEM" (Musculus77)
"Der Spanier ist ein Weichei" (Achim Achilles)
"Weiter, immer weiter" (Oliver Kahn)
"Tartanbahnen lügen nicht" (Musculus77)
:D "Good speed" (Haile Gebrselassie, Olympia '08) :D

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burny hat geschrieben:Das hängt ganz von dem Ziel ab:

Die meisten Wettkämpfe lauf ich zügig, aber dennoch nach Lust und Laune, und was gerade herauskommt, ist gut. Bei diesen Läufen verlasse ich mich weitgehend auf mein Laufgefühl und schaue von Zeit zu Zeit informationshalber auf die Uhr, ohne aber groß zu korrigieren.
Womöglich mache ich das für den kommenden WK ähnlich. Gerade die Tempokorrekturen können einen mürbe machen, alleine schon aus psychologischer Sicht. Vor dem 8 km TDL, den ich oben erwähnte, dachte ich beim Blick auf den Plan, oh, jeh, das wird recht hart werden und ich müsste mich wohl ganz schön quälen. Der erste KM war auch, FR überwacht, langsamer als das Soll von 4:33. Danach habe ich keinen Blick mehr auf die Uhr verloren und nur nach Gefühl versucht die Pace in etwa zu halten, ohne auf gefühlte 10er Renntempo zu überziehen. Im nachhinein habe ich dann gesehen, dass ich im Schnitt immer schneller wurde und der Puls selbst beim letzten km in 4:26 noch unterhalb des Gesamtschnitts beim letzten HM war. Hätt ich während des Laufs nach den einzelnen km Zeit feingesteuert, also hie und da bewusst beschleunigt oder Tempo rausgenommen, wäre mir das Ganze wahrscheinlich wesentlich mühsamer vorgekommen. So zumindest meine Theorie.
burny hat geschrieben: Zu deinem HM: Wenn du keine Zielzeit hast, würde ich eher verhalten anlaufen am Anfang. Liegt das unter deinen Möglichkeiten, kannst du auf den letzten 5 oder 10 km noch ordentlich zulegen und 'ne Menge gutmachen. Das heißt, wenn du nicht gerade im Schneckentempo beginnst, kannst du gar nicht zu langsam anlaufen.
Ich hoffe eigentlich, dass ich eine Art perfekten Rythmus finde, wo ich instinktiv spüre, dass ist jetzt das richtige Tempo. Zu Beginn, da hast du vollkommen Recht, wird das sicherlich langsamer sein als nach 5 km. Nach allem was ich bisher erfahren habe ist zu Beginn meist eh viel Verkehr der ein wenig aufhält. Lücken Hopping, also kurz überholen, bremsen, überholen, bremsen...das habe ich bei meinem ersten HM fast 2 km lang gemacht um bloß die geplante Pace voan Anfang an zu halten. Folge war, dass nach bereits 800m der Puls bei 90% war und ich viel zu früh Energie verballert hab.

Die 5km Checks die du vorgeschlagen hast erscheinen mir ebenfalls sinnvoller zu sein, als sich alle 400m vom FR kirre machen zu lassen. Man weiß ja auch ohne Uhr ob man VIEL zu schnell oder VIEL zu langsam unterwegs ist.

Grüße
Andreas
Laufbeginn: April 07 (95kg)
24.02.08 - Weibertreulauf Weinsberg (9,8km) - 44:14 (PB)
07.09.08 - EBM Papst Marathon (HM) - 1:39:21 (PB)
17.05.09 - Trollinger Marathon (M) - 4:41:47 ("PB") *lach*

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Gadelandrunner hat geschrieben:Technikschnickschnack nicht habe
...
Zielzeit durch zu laufende Strecke geteilt und schon kann ich mir ne Marschtabelle machen und ab geht es!
Na gut, wenn die Sonne scheint, klappt das, aber wenn es bewölkt ist, funktioniert die Sonnenuhr doch nicht... :hihi: :hihi: :hihi:

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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burny hat geschrieben:Na gut, wenn die Sonne scheint, klappt das, aber wenn es bewölkt ist, funktioniert die Sonnenuhr doch nicht... :hihi: :hihi: :hihi:

Bernd
:hallo: Bernd,

ich weiß, hat mit dem Thema nix zu tun, aber... Ich bin heute von Kampen nach List getrabt und dabei mußte ich an deine Milchkanne denken. Wie geht´s der eigentlich? Schirmständer? Oder verwendest du das Teil, um zauberhafte Elexiere darin anzurühren, die wundersame Wirkungen haben? :teufel:

:winken:
der dicke Elch

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Hallo!
murexin2002 hat geschrieben:Je länger die Strecke umso weniger riskiere ich.
Das mache ich auch so. Heißt für mich: Umso länger die Strecke, umso mehr laufe ich nach Körpergefühl und weniger nach Pace. Das hat bei mir beim HM bisher immer sehr gut funktioniert, auch wenn ich damit vielleicht ein paar Sekunden unter meinen Möglichkeiten bleibe. Das klappt natürlich nur richtig, wenn man im Training schon ein ganz gutes Gefühl für das ungefähr mögliche Tempo entwickelt hat.
Nur zu Beginn kontrolliere ich häufiger mein Tempo, um mich nicht zu sehr mitreißen zu lassen.
Musculus77 hat geschrieben:Bei längeren Läufen (über 10km) stelle ich mich auch gerne recht weit hinten in der Startaufstellung auf. Das hat dann den Vorteil, dass ich dann das Feld von hinten aufräumen kann.
Das mache ich auch, nicht nur zur Motivation, sondern auch, damit ich mich nicht versehentlich an zu schnelle Läufer hefte.

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Hallo,

im Prinzip geht es doch um die Frage Tempogefühl. Meines ist da leider nicht sehr ausgeprägt. Ich habe schon Schwierigkeiten das Tempo der Intervalle ohne Kontrolle zu treffen.
atp hat geschrieben: viele nehmen sich beim wk eine zeit vor und laufen dann streng nach tempovorgabe. wenn sie es hinterher geschafft haben, war alles ok und wenn nicht, dann muss man eben sehen, woran es gelegen hat.
Die geplante Zeit muss natürlich realistisch sein. Wenn ich mir vornehme im HM unter 1:40 zu laufen, (das Tempo würde am Anfang sogar noch gehen) muss ich mich nicht wundern, wenn ich eingehe. Ich plane immer verschiedene Tempi vor dem Wettkampf. Eines wenn alle Rahmenbedingungen optimal sind, eines für schlechteres Wetter und wenn ich mich nicht gut fühle, nehme ich am Zeitziel noch mal was weg. Und die "perfekte" Marschtabelle muss auch das Streckenprofil berücksichtigen.

atp hat geschrieben: der nachteil bei diesem vorgehen ist, dass man im wettkampf nicht sein optimales tempo läuft. wenn das wunschtempo zu hoch ist, werden sie einbrechen. wenn das wunschtempo zu niedrig ist, werden sie das eben meist zu spät erkennen und nur auf den letzten km etwas mehr tempo machen.
Deswegen Zieltempo anpassen. Dann kommt man, denke ich, an das optimale Tempo zumindest sehr nah ran.
atp hat geschrieben: meinen besten marathon bin ich nach gefühl (atmung) gelaufen ohne dass ich ein bestimmtes zeitziel durchdrücken wollte.
Dazu braucht es, glaube ich, viel Lauf- und viel Wettkampferfahrung. Bei mir funktioniert das nicht. Ich bin im letzten Wettkampf den ersten Kilometer (der ist ja am schwersten zu kontrollieren) 40 sec :klatsch: schneller gelaufen als geplant. Ich hatte schon das Gefühl zu schnell zu sein, aber sooo viel? Das war mir nicht klar.
Murmler hat geschrieben: Zu Beginn, da hast du vollkommen Recht, wird das sicherlich langsamer sein als nach 5 km.
Ich habe eher das Problem, dass ich am Anfang überdrehe.
Murmler hat geschrieben:
Nach allem was ich bisher erfahren habe ist zu Beginn meist eh viel Verkehr der ein wenig aufhält.
Lücken Hopping, also kurz überholen, bremsen, überholen, bremsen...das habe ich bei meinem ersten HM fast 2 km lang gemacht um bloß die geplante Pace voan Anfang an zu halten. Folge war, dass nach bereits 800m der Puls bei 90% war und ich viel zu früh Energie verballert hab.
Deshalb bin ich inzwischen etwas weniger bescheiden, was das aufstellen hinter der Startlinie angeht. Zu weit hinten starte ich nicht mehr. Dieses Schlangenlinienlaufen mit beschleunigen und abstoppen gefährdet das Zeitziel enorm. Abgesehen davon, dass das ganze super anstrengend ist, ist es auch noch ausgesprochen ärgerlich.
Murmler hat geschrieben: Man weiß ja auch ohne Uhr ob man VIEL zu schnell oder VIEL zu langsam unterwegs ist.
Dazu reicht mein Tempogefühl (siehe weiter oben) nicht aus. Im Wettkampf kommt mir das TEmpo immer leichter vor. Ich bin daher tendenziell eher (viel) zu schnell. Ich glaube sicher, dass ich im letzten Wettkampf ohne die ersten beiden superschnellen Kilometer insgesamt wohl 30 sec schneller hätte laufen können. Beim letzten Km war 's grauslich hart.
Ich habe zwar keinen Pulsmesser, aber im Wettkampf das Tempo über den Puls zu steuern? Weiß nicht. Ich glaube im Wettkampf ist mein Puls durch das "Lampenfieber" eh schon jenseits von irgendwas.

Also: mein Tempogefühl ist nicht so ausgeprägt, dass ich eine mögliche Zielzeit ohne Marschtabelle treffe. Ich werde das vielleicht in fünf Jahren mal versuchen.
Murmler hat geschrieben: Ich hoffe eigentlich, dass ich eine Art perfekten Rythmus finde, wo ich instinktiv spüre, dass ist jetzt das richtige Tempo.
Das wäre ja dann der absolut perfekte Wettkampf. Ist dir zu wüschen. Wenn 's klappt, genial. Und entspannter als dauernde Kontrolle.
Aber ohne Zeitziel im WETTKAMPF? für mich (noch) undenkbar.

Grüße und Daumendrücken vom Töffes

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Ich mach es genau anders rum als die meisten.

Im Training laufe ich nach den Zeitvorgaben von VIC, im WK nur nach Körpergefühl. Für mich ist das die beste Art den WK zu genießen und trotzdem das Maximum aus mir rauszuholen.

Aber ich habe auch festgestellt, dass ich sehr gut meine Laufgeschwindigkeit einschätzen kann. Aus meinen bisherigen WKs weiß ich ja, was ich so drauf habe und da ist das Risiko, dass ich mich am Anfang verausgabe recht gering.

Gerade letzten Sonntag bin ich wieder HM gelaufen. Meine KM-Zeiten waren sehr stabil und sind lediglich um ein paar Sekunden geschwankt. Nur am Ende hab ich etwas Gas gegeben (hier hat mich allerdings mein Körpergefühl getäuscht, denn ich kam mir viel langsamer vor).

Es wird wohl eine Frage sein, wie wichtig dir eine bestimmt Zielzeit ist. Denn wenn du nur nach Körpergefühl läuftst, kann es schon sein, dass du halt an dem Tag nicht so gut drauf bist und deine Zielzeit verpaßt. Mir ist meine Endzeit ziemlich egal, mir zahlt ja keiner was, wenn ich schneller bin. Was die Gebeine hergeben wird investiert und am Ende schau ich was rauskommt. Bis jetzt waren es immer PBs.

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Einen tollen Halbmarathon war ich gelaufen, als die Kilometermarkierungen überhaupt nicht gestimmt hatten. Pulsmesser habe ich sowieso kaum dabei. Ich lief also immer so, dass ich dachte, es geht noch eine Spur schneller. Wurde auch nícht nervös, als sich einer absetzte. Nach wenigen Kilometern hatte ich den wieder eingeholt. Die letzten 7km konnte ich noch richtig beschleunigen. Ich überholte noch etliche Leute und im Ziel war das Gefühl einfach nur gut. Meine damalige Bestzeit hatte ich an diesem Tag um 3min unterboten. Zum ersten mal schaffte ich einen 4er Schnitt.

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Murmler hat geschrieben: Frage an die Leser. Wie gestaltet ihr ein typisches Rennen? Versucht ihr einen zuvor zurechtgelegten Fahrplan km für km einzuhalten?
Gute Frage. Wenn ich es mir so recht ueberlege, habe ich in den meisten Faellen keinen Fahrplan. Zwar versuche ich normalerweise, im Vorfeld abzuschaetzen, wie schnell der Wettkampf etwa geraten koennte, aber das Ergebnis betrachte ich nicht als festgelegten Fahrplan, nach dem ich mich richte - das dient eher dazu, sich geistig schon mal drauf einzustellen, was rauskommen koennte.

Ich denke, ich laufe meine Wettkaempfe nach einer Mischung aus Belastungsgefuehl, Puls und Zeit, wobei die Zeit die geringste und das Belastungsgefuehl die groesste Rolle spielen duerfte. Auf den ersten ein, zwei Kilometern schaue ich noch ab und zu auf die Pulsuhr, aber mit der Zeit bekomme ich ein Gefuehl fuer den Wettkampf und gucke kaum noch auf die Uhr. Jedenfalls ist das bei HMs so - die laufe ich am oeftesten und am liebsten.

Bei Zehnern kommt es dagegen schon vor, dass ich mich anhand der Kilometerzeiten und auch anhand des Pulses ein bisschen antreibe - da komme ich sonst leicht ins Troedeln.

Am meisten verwende ich "Fahrplaene" bei Marathons, da habe ich mir - ausser beim ersten - immer irgendwelche 5km-Zwischenzeiten aufgeschrieben. Allerdings hat sich zwei- von dreimal herausgestellt, dass die Fahrplaene falsch waren - einmal war ich viel zu langsam, was ich aber auch schon auf den ersten 10km gemerkt und den Fahrplan damit vergessen habe, und das andere Mal war ich mehr als eine Viertelstunde schneller als der Fahrplan - auch das habe ich schon auf den ersten 10km gemerkt. D.h., fuer mein Tempo entscheidend waren letztendlich Belastungsgefuehl und Puls, als ich gemerkt habe, dass beides nicht zum Fahrplan-Tempo passt.
Murmler hat geschrieben: Wie oft schaut ihr beim WK auf die Uhr?
Ich nehme normalerweise jedenfalls die km-Zwischenzeiten und schaue ab und zu nach dem Puls - je spaeter im Wettkampf, desto weniger. Eine Tempoangabe habe ich nicht auf der Uhr.
Murmler hat geschrieben: Lasst ihr euch von der Uhr gar bremsen oder antreiben (mit der Gefahr Zeit zu verschenken oder zu überziehen)?
Bremsen eher nicht - ich tendiere eigentlich nicht dazu, am Anfang loszurennen wie eine Bekloppte. Antreiben manchmal ja, aber nur dann, wenn es sich auch einigermassen mit dem Belastungsgefuehl vereinbaren laesst.
Murmler hat geschrieben: Habe evtl. vor, nur die ersten beiden KM mit Hilfe der Uhr zu einer Anfangspace zu finden um von dem Moment an es nur noch nach Gefühl rollen zu lassen. Gute oder schlechte Idee?
Ich glaube, gute Idee. Bei huegeligen Strecken kann man sich sowieso nicht nach der Zeit richten. Ich bin letzten Sonntag z.B. einen HM gelaufen mit Kilometerzeiten zwischen 5:40 und 4:30 (Durchschnitt: 5:04), weil ich bergauf ziemlich schlecht bin, aber bergab rollen lassen kann ich es ganz gut. Da haette mir ein Fahrplan sowieso gar nix genutzt - von daher ist es sicher nicht schlecht, ein halbwegs stimmiges Belastungsgefuehl zu entwickeln.

Gruss,
Katrin

23
Sodele...zur Vollständigkeit, hier noch das Resultat meines heutigen 'Experiments'.

Hatte mir als primäre Anzeige meines FR nur den Puls anzeigen lassen. Auf der ersten Hälfte wollte ich nicht über 92% kommen, doch an sonsten eben nur nach 'Gefühl' laufen. Es war zumindest eine lehrreiche Erfahrung und die Eindrücke, was Tempo- und Körpergefühl angehen, kann ich bestimmt für die nächsten Wettkämpfe mitnehmen.

Unterm Strich wars dann eine, noch inoffizielle, 01:39:23 und damit exakt 5 Min unter meiner bisherigen PB, welche auf einer Strecke mit ähnlichem Höhenprofil aufgestellt wurde :) . Hatte zwar auf der zweiten Hälfte über 2-3 km lang einen beängstigenden Durchhänger (ich befürchtete schon das Schlimmste), doch auf wundersame Weise konnte ich ab KM 18 wieder meinen Rhythmus finden.

Könnte mir vorstellen, dass ich das bei der nächsten Gelegenheit wieder so handhabe, oder zumindest mir lediglich 3-4 Zwischenzeiten nehme.

Grüße an die Gemeinschaft :hallo:
Andreas
Laufbeginn: April 07 (95kg)
24.02.08 - Weibertreulauf Weinsberg (9,8km) - 44:14 (PB)
07.09.08 - EBM Papst Marathon (HM) - 1:39:21 (PB)
17.05.09 - Trollinger Marathon (M) - 4:41:47 ("PB") *lach*
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