Warum eigentlich? Manchmal werde ich auch das Gefühl nicht los das so mancher Läufer, mich eingeschlossen, schon etwas seltsam ist in den Entscheidungen die er trifft.
Aber warum schreibe ich das. Einfach mal der Reihe nach.
Aus gegebenem Anlass waren wir, d.h. meine Frau (Läuferin) und ich, in den USA (Westküste) im Urlaub. Das ist ja nun nichts besonderes wird jetzt so mancher denken. Richtig. Verrückt wird es nur wenn man dann auf die Idee kommt an einem Marathon teilzunehmen. Und jetzt kommt das „Verrückte“ der Start war um 07:00 Uhr und der Rückflug startete um 15:30 Uhr.
Wir haben also in Vorbereitung unseres Urlaubs im Internet recherchiert und sind dabei auf den Silicon Valley Marathon in San Jose gestoßen. Terminlich war kein anderer Lauf machbar da wir ja 3 Wochen mit Mietwagen unterwegs waren.
Nach langem hin und her wurde dann die Entscheidung getroffen, wir nehmen am 26.10.2008 an diesem Lauf teil, aber nur den Halbmarathon, denn das Zeitfenster war zu knapp.
Es ging einfach darum an einem Laufevent in den USA teilzunehmen. Natürlich nicht vergleichbar mit New York, Boston oder Chicago, aber trotzdem ein Erlebnis.
Pünktlich und etwas fröstelnd (es waren ca. 55° F) standen wir mit vielen Amerikanern im Stadtzentrum von San Jose am Start. Die meisten waren mit Dehnübungen und Aufwärmen beschäftigt. 5 Minuten vor dem Start wurde die Nationalhymne gespielt und alle standen regungslos, teilweise mit der Hand am Herzen und sangen mit. (Ich kenne nur den Schneewalzer zum Rennsteiglauf.) Anschließend wurden wir unter den Klängen von „We will rock you“ auf die Strecke geschickt. Sowohl Marathon als auch Halbmarathon gemeinsam.
An dieser Stelle sei schon erwähnt es war eine sehr gut organisierte Veranstaltung. Wir ließen uns von der Masse treiben. So langsam wurde es auch Hell und die Sonne ließ auch nicht lange auf sich warten. Schon nach der 1 Meile gab es die erste Verpflegungsstation, und das sollte sich auch in diesen Abständen fortsetzen. Was mich beeindruckte war, dass an jeder Versorgungsstelle auch „Dixis“ standen. Und der amerikanische Läufer stellt sich hier ganz brav an. Ich habe während des ganzen Laufes keinen gesehen der sich seitwärts in die Büsche geschlagen hat.
Interessant ist auch das Equipment welches ein Läufer mit sich führt. MP 3- Player wäre zu einfach. Hier sieht man schon komplette Hifi-Ausstattung am Arm oder am Gürtel und auch auf den Ohren kann man eine interessante Auswahl von Kopfhörern sehen.
Auch die mitgeführte Verpflegung lässt keine Wünsche offen. Da war schon so mancher ordentlich Versorgt und man hatte das Gefühl hier ist ein längerer Ausflug geplant.
Was den Lauf auch angenehm machte war die Feststellung das es vielen nicht um die Zeit ging sondern um die Teilnahme. Ich möchte auch nicht ausschließen das der eine oder andere bei Starbucks (Habe ich beobachtet) zum Frühstück eingegehrt ist.
Wir wurden an allen Verpflegungspunkten bestens versorgt und mit dem Hinweis „Good Job“ weitergeschickt.
Die Strecke hat mich ein wenig an den Oberelbemarathon erinnert. Es ging die meiste Zeit auf gut ausgebauten Radwegen fernab vom Großstadttrubel durch Parks und entlang an Gewässern.
Da es für die Halbmarathonteilnehmer kein Rundkurs war (die Marathonläufer sind zum Start zurück gelaufen) sind wir also irgendwo am Rand von San Jose an einem kleinen Sportplatz angekommen. Etwas kaputt, aber überglücklich habe wir unsere Medaille im Ziel in empfang genommen.
Mit einem typisch amerikanischen Schulbus wurden wir zum Start zurück gebracht. Allein das war schon die Teilnahme wert, denn wo bekommt man die Chance mit so einem Gerät transportiert zu werden.
Den Rückflug (ab SF) haben wir auch geschafft nur das lange Sitzen nach dem Lauf war etwas anstrengend.
Es war ein schönes Erlebnis und die „verrückte“ Entscheidung war richtig.
Man muss schon ein bisschen Laufverrückt sein!
1Ciao Achim
Je älter ich werde,
desto besser bin ich mal gewesen!
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