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Bewegungsanalyse

Bewegungsanalyse

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Bereits Ende Januar unterwarf ich mich einer Bewegungsanalyse. Die Ergebnisse waren aufschlussreich, ich habe daraufhin einige Umstellungen in meinem Training vorgenommen und ich kann die Bewegungsanalyse jedem empfehlen, der immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat und nicht so genau weiß, woran es denn eigentlich liegt. Jetzt sind ein paar Wochen ins Land gegangen, so dass ich ein vorläufiges Fazit ziehen kann.

Was trieb mich zu dieser Bewegungsanalyse?
Obwohl ich im Winter nie mehr als 50 Km in der Woche lief, reagierte mein Knie schon wieder etwas gereizt auf meine Laufversuche. Irgendetwas stimmte nicht, ich musste etwas tun, aber was?
Ich laufe schon seit Jahren mit Einlagen, diese wurden mir aufgrund von Fußdruckmessungen angefertigt. Was mich an diesen Messungen immer störte: Sie wurden nur im Gehen durchgeführt, nicht im Laufen, obwohl ich sie ja für das Laufen benötigte. Dann las ich in der Laufbibel von der Bewegungsanalyse: Hier wird nicht nur der Fußdruck gemessen, sondern der ganze Körper wird während des Laufens gefilmt. Genau das Richtige! Dr. Marquart, der Autor der Laufbibel, bietet diese Analyse an für 299 Euro. Zum Glück gibt es in Nürnberg den Diplom-Lauftherapeuten Roland Blumensaat, der das Ganze bis März noch für 90 Euro anbot, inzwischen kostet das volle Programm 120 Euro. Also nichts wie hin!

Bewegungsanalyse – wie läuft sie ab?
Wie bei jedem Schuhorthopäden werden die Füße ausgemessen, anschließend werden Körperachsen und Wirbel mit Punkten verziert. Dann geht’s endlich auf das Laufband: Im Trainingstempo von 13 Km/h laufe ich jeweils ein paar Minuten barfuß und mit Schuhen, jeweils nach vorne und hinten, damit ich von allen Seiten gefilmt werde. Anschließend kann ich meine Laufhaltung in Film und Bild begutachten, dank der markierten Punkte auf meinen Körperachsen kann selbst der Laie Fehl- und Schiefstellungen gut erkennen. Die CD mit dem Film bekommt man mit nach Hause, ebenso ein paar Ausdrucke mit Dehn- und Kraftübungen.
Gesamtdauer der Analyse bei mir: Drei Stunden!

Das Ergebnis:
1. Barfuß bin ich extremer Pronierer, das heißt mein Fuß knickt beim Aufprall stark Richtung Innenseite. Durch meine bisherigen Einlagen und Schuhe (mit Pronationsstütze) wurde diese Pronation so stark abgefedert, dass daraus eine Supination wurde, das heißt der Fuß knickte nach außen; ich war also überkorrigiert. Kein Wunder, dass das bis jetzt nicht auffiel: Im Gehen ist noch keine Supination zu erkennen, sie kommt erst mit dem Laufen. Jetzt habe ich neue Einlagen und Schuhe, die meine Pronation weniger stark abfedern. Sie sind leichter, ich fühle mich wohler in diesen Schuhen, sie sind einfach besser zu laufen.
2. Ich springe bei jedem Schritt weit nach oben. Roland Blumensaat meinte, dass er noch nie jemanden auf dem Laufband gehabt hat, der barfuß 22 cm nach oben springt, mit Schuhen 26 cm. Er gab mir den Rat, flacher zu laufen: Ich kann dann natürlich nicht so weit ausholen und mache kleinere Schritte, also muss ich meine Schrittfrequenz erhöhen. Der Vorteil einer höheren Schrittfrequenz ist natürlich, dass der Aufprall bei jedem Schritt geringer ist. Ich habe das in den letzten Wochen ausprobiert und bin mit diesem Laufstil nicht langsamer, in einem echten Wettkampf muss sich dieser Laufstil allerdings erst noch beweisen.
3. Ich knicke mit der Hüfte ein: Bei jedem Schritt knickt die Hüfte ein und so neige ich mit dem Oberkörper jeweils auf eine Seite. Hier setzen die Kraftübungen an, die ich am Ende der Analyse bekommen habe: Übungen wie der Seitstütz oder das seitliche Beinabspreizen trainieren die Muskulatur auf beiden Körperseiten.

Fazit: Neue Schuhe, neue Einlagen, neuer Laufstil, neue Kraftübungen. Dazu habe ich angefangen, ein wenig barfuß zu laufen (derzeit für 10 Minuten), außerdem führe ich Stabilisationsübungen durch. Durch die Analyse hat sich einiges geändert. Im Moment habe ich ein gutes Gefühl: In der letzten Woche lief ich beschwerdefreie 76 Kilometer.
Großer Sport fängt da an, wo gute Gesundheit aufhört.

Marathon: 2:43 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
Halbmarathon: 1:18:09 (Uralt-Bestzeit aus 2006)
(fast) 10 Km: 34:58 (24.05.2009)

Marathon-Jahresbestzeit 2010: 2:44:48
Sieg beim LGA-Indoor Marathon 2011

Marathonstorch-Homepage - alles über den zweiten Marathon der Geschichte :D

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Interessanter Bericht. Wenn außer Schmerz- und Verletzungsfreiheit auch noch ein verbesserter Laufstil, also evtl. sogar mehr Tempo dabei herauskommen: genial.

Ich wünsche dir ja sowieso nach deinen schlechten Erfahrungen des letzten Jahres eine hervorragende Saison mit neuer Marathonbestzeit.

Viele Grüße von Gugu

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Hi Marathonstorch

Danke für den interessanten Bericht.

Da ich ja nur 60 Kilometer östlich von Nürnberg wohne währe das eine Option für mich.

Tom
Servus

Tom
Bild
Fitnessstudio & CrossFit:daumen:

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Hört sich gut an!

Ich habe bei Marquardt eine fast identische Analyse gehabt. Eine CD bekam ich nicht und die Übungen musste ich mir selbst von der Homepage ziehen.
Da hast Du ja kostenmäßig ein schönes Schnäppchen gemacht.

Liebe Grüße
Marion
http://www.hundephysioharz.de
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