Die Premiere des Kölnpfad Laufs - einmal um Köln - hat auf Anhieb alle Zuschauerrekorde bei einer Ultralauf-Veranstaltung gebrochen. Sage und schreibe 40.000 begeisterte Zuschauer wollten dem Ereignis beiwohnen, nicht zuletzt durch die kluge Entscheidung des Organisations-Teams als Anheizer das Bundesliga Fußballspiel 1.FC Köln - VFL Wolfsburg im Vorprogramm aufzubieten. So sammelten sich bereits vorab die vielen Laufbegeisterten Zuschauer im Kölner Stadion und fieberten bei dem gelungenen Rahmenprogramm dem Eintreffen der 20 Läufer entgegen. Mit viel Kreativität wurde z.B. die Hymne des 1.FC Köln für das anstehende Ereignis umgedichtet und am Samstag Abend im Stadion lautstark angestimmt: "Müngersdorf - Raderthal - Niehl - Esch/Pesch - Porz und Wahn - überall da geht der Kölnpfad lang ... "
Für viele Diskussionen sorgte im Vorfeld der Umstand, dass der Kölnpfad nicht durch das Stadion hindurch führt, sondern daran vorbei. Auf ein kurzfristiges Ummarkierung des Weges durch das Stadion hindurch, wollte sich der verantwortliche Kölner Eifelverein nicht einlassen. So blieb es bei der original Wegführung direkt am Stadion vorbei. Die einzige kleine Panne bei der ansonsten perfekt durchgeplanten Veranstaltung war das etwas verfrührte Eintreffen des Spitzenläufers - Michael Irrgang - noch während des laufenden Spiels. Irrgang gab später als "Entschuldigung" an: "Auf dem 35 km langen waldlosen Streckenabschnitt zwischen Wahn und Rodenkirchen brannte am Nachmittag die Sonne so gnadenlos, da musste ich so richtig Gas gegeben, um schnell wieder in den kühleren Schatten zu kommen."
So kam es, dass der Spitzenläufer beim Vorbeilauf am Stadion nur von ein paar wenigen unentwegten Ultra-Fans angefeuert wurde, die sie sich so gar nicht für's Fußball-Rahmenprogramm interessierten - oder Stadionverbot hatten. Mit einem freundlichen "Mach dassu wechkommst, sonst machen wir dir Beine" wurde Michael Irrgang und seine Begleiter lautstark auf den noch ausstehenden Streckenabschnitt nach Dünnwald verabschiedet und nicht zuletzt aufgrund dieser herzlichen Aufmunterungen der Ultra-Fans verteidigte er seine Spitzenposition bis ins Ziel. Ein vorzeitiges Abpfeifen des Fußballspiels wäre unverantwortlich gewesen - sagte Wolfgang Olbrich vom Organisationsteam - das hätte ein Chaos mit Verletzte gegeben, wenn alle Zuschauer gleichzeitig versucht hätten das Stadion zu verlassen, um den Spitzenläufer hautnah zu erleben.
Nach dem Spielende verteilten sich dann die laufbegeisterten Zuschauer in geordneten Bahnen wie geplant entlang der Laufstrecke von der Aachener Straße durch den Grüngürtel bis zum Vereinsheim des 1.FC Köln am Decksteiner Weiher und feuerten die nachfolgenden Läufer durch laut gegröhlte Sprechchöre frenetisch an, wie man es normalerweise nur von Fußballfans kennt. Viele Fans bewiesen wahres Stehvermögen - andere alkoholbedingt weniger - aber gemeinsam harrten sie bis weit in die Nacht an der Strecke aus, bis dann irgendwann auch die letzten Läufer vorbeigekommen waren - oder bis morgens die ersten U-Bahnen wieder fuhren. Das ist wahre Laufsportbegeisterung - wie man sie nur in Köln findet.
40.000 Zuschauer bereits bei der Premiere - wie will man das noch toppen? Das ist das größte Problem, mit dem sich Wolgang Olbrich und sein Organisations-Team von der LG-DUV bis zum nächsten Mal auseinander setzen müssen - wenn es dann wieder heißt einmal rum um Köln - eine rundum gelungene Veranstaltung - viel besser geht es nicht mehr, war die einhellige Meinung aller, die dieses unvergesslichen Laufevents miterlebt haben.
40.000 Zuschauer beim Kölnpfad-Lauf rund um Köln
12022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix