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Laufperformance per Rad trainieren (?)

Laufperformance per Rad trainieren (?)

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Hallo zusammen,

Der Hintergrund zu meiner obigen Frage ist folgender: Vor 2,5 Monaten hab ich mich nach längerer Couch-Potato + Zigaretten-Phase dem Rennrad fahren zugewandt. Während dieser Zeit bin ich nur zweimal gelaufen (jeweils 10km); nämlich ganz am Anfang einmal (49:50) u. gestern (exakt 40:00). Von der großen Steigerung war ich doch sehr überrascht, da es meist heißt, dass man die Radperformance nur schwer auf´s Laufen übertragen könne.
Allerdings hat mich die erfreuliche Zeit nun dazu angespornt für den Winter/Frühjahr nun 2-3 Laufevents als weitere Trainingsmotivation für das kommende Jahr zu nutzen (ohne Ziel ist´s eben schwerer....).
Das Problem dabei ist, das ich vor vielen Jahren eine schwere Knieverletzung hatte und sich das ganze beim Laufen fast immer bemerkbar macht (beim Radfahren dagegen nie). Einzelne Läufe sind nicht so das große Problem (daher auch die Zielsetzung) da die Schmerzen auch nach anderthalb Tagen wieder weg sind, aber regelmäßiges Lauftraining dürfte unter solchen Umständen schwierig sein...
Meine Frage ist daher, inwieweit man das Radtraining ggf. am besten für eine gute Laufleistung anpassen könnte; evtl. wissen hier ja einige User, die beide Sportarten ausüben, darüber genaueres und könnten mal ihren Erfahrungsschatz diesbezüglich preisgeben.
Ich will jetzt eben nicht weiter "gedankenlos" drauflos radeln. Zwar hab ich ne recht große Steigerung hinbekommen, welche aber wohl eher dem Anfängerdasein geschuldet ist, und m.M.n. mit einen "weiter so" bald das vorläufige Ende erreicht wäre...


Gruß Klaus

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Das Radfahren bringt fuer die Kondition sicher etwas, auch fuer die Kraftausdauer, allerdings fast nichts fuer die Koordination und die spezifische Stuetzmuskulatur. Wenn du dich vor Verletzungen schuetzen willst, wuerde ich trotzdem eher Laufen empfehlen (und zwar gerade keine Wettkaempfe). Training nur auf dem Rad, Laufen nur bei Wettkaempfen duerfte so ziemlich der sicherste Weg sein, dich beim Laufen immer wieder zu verletzen.

Die Steigerung von 49 auf 40 finde ich auf jeden Fall beachtlich - was war denn deine PB vor der Couch-Phase?

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10 Kilometer in 40min durch Radfahren? Hut ab. Ich denke aber (aus meiner Erfahrung als ehemaliger Raucher), dass der Großteil der Steigerung durch die allgemeine Außdauer kommt, die vor allem durch die (totale?) Reduzierung von Qualm und Couch anfangs schnell gesteigert werden kann. Porridge hat ja schon geschrieben, dass dir vom Radfahren allerdings die Stützmuskulatur fehlt (auch wenn das Rennradfahren auch viel für Becken und Nacken bringt).

Ich würde definitiv auch Laufen, gerade wenn jetzt der Winter kommt. Aufgrund der Verletzung / Vorschaden aber wirklich gemütlich. Vielleicht sogar anfangs nur "walken" und schauen wie es klappt. Wenn du im Fitness-Studio Mitglied sein solltest, könntest du mal schauen wie Bergauflaufen auf dem Laufband für dich funktioniert. das bringt schon im Walking-Tempo einiges. Von den Umfängen her würde ich nen Anfänger- bzw. Fortgeschrittenentrainingsplan heranziehen und dabei die Grundlagenausdauerbereiche mit dem Fahrrad abdecken und mit gezieltem Krafttraining anreichern (Knie: Oberschenkel vorne u. hinten, Adduktoren, Abduktoren) und gut Dehnen. Die spezifischen Teile eines Trainingsplans machste mit Laufen, allerdings nicht gleich Intervalle sondern stattdessen anfangs wirklich gemütlich Laufen (das wird dann so einmal die Woche sein) und das steigern je nachdem wie dein Knie mitmacht.
So ähnlich hab ich das bei mir auch gemacht und damit den Trainingseinstieg trotz Knieproblemen hinbekommen, bei mir war allerdings lediglich ne Überlastung des Knies durch Sitzen in engen Hörsaalreihen Grund der schmerzen, deswegen weiß ich nicht wie sich das auf deine Vorgeschichte umlegen lässt.

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Die Kondition kannst Du durchs Radfahren schon verbessern.
Die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke müssen sich aber auch an die Belastung durchs laufen gewöhnen und das geht mit dem Fahrrad nicht.

10 Km ist da vermutlich grad so die obere Grenze was der Körper noch ohne regelmässiges Training wegstecken kann aber natürlich ist das auch individuell sehr unterschiedlich.

Wenn das mit deinem Knie funktionieren soll, musst Du wahrscheinlich mit kürzeren Strecken und langsamerem Tempo anfangen und dich langsam steigern. Ich denke dass man nach einem so schnellen 10Km Lauf ohne jede Vorbereitung Knieschmerzen kriegt ist nichts aussergewöhnliches, selbst wenn man keine Vorbelastung hat.

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Danke schonmal für die Hinweise; war ja zu befürchten dass ich um´s Laufen nicht drum herum komme... ;)

Ich werd mal versuchen mich langsam ranzutasten; auch wenn ich nach wie vor skeptisch bin was das Knie angeht. Dazu sollte ich evtl. nochmals klar stellen; dass die Verletzung schon Jahre her ist und sich danach eben immer bei "Laufversuchen" negativ bemerkbar machte, ganz unabhängig von der jeweiligen Dauer oder Intensität. Die zwei erwähnten Läufe waren ja jetzt nur die beiden Versuche nach einer längeren Phase genereller sportlicher Inaktivität.
Dennoch werd ich mal gucken ob sich mein Knie an die Belastung gewöhnen kann.
Wie groß würdet ihr den den Einfluß der Schuhqualität dabei bemessen? Ich benutzt zugebenermaßen recht ausgelutschte Schuhe aus zweiter Hand (respektive Fuß...), allerdings haben die bspw. bei meinem gesunden Knie niemals irgendwelche Beschwerden verursacht...
Zwar sind finanziellen Ausgaben für´s Laufen im Vergleich zum Radsport traumhaft billig; aber da gute Schuhe auch was kosten und ich als Bettelstudent eh chronisch pleite bin, sollte sowas auch wohl überlegt sein....

@ Porridge
Die Steigerung von 49 auf 40 finde ich auf jeden Fall beachtlich - was war denn deine PB vor der Couch-Phase?
Von früher gibt´s keine PB´s. Vor der Knieverletzung gab´s nur Fußball. Und danach wechselten sich hauptsächlich Couch- und Kippen-Phasen mit Rennradphasen ab; Laufeinheiten gab es dagegen in den letzten Jahren nur sporadisch und dann bis auf die beiden jüngsten Versuche auch nie mit nachgemessenen Distanzen.
Die Steigerung hat mich zugebenermaßen auch überrascht (was ja auch für mich zum Motivationsanreiz führte, mal ggf. an Laufevents teilzunehmen...), allerdings habe ich während der letzten 2,5 Monate auch ne Menge Kilometer auf dem Rad geschrubbt; dürften so ca. 3000km gewesen sein. Daher ist die Steigerung leider nicht nur überragendem Talent geschuldet... ;)
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