Ich will niemanden hier mit meinen Verletzungsgeschichten langweilen, da die Meisten eh davon wissen. Lauftraining ist bei mir seit ca. einem Jahr eher dürftig ausgefallen. Als Ausgleich bin ich mit meinem Rad gefahren und habe zwei Kraulseminare mitgemacht. Alles ohne Hintergedanken, ich brauchte einfach ab und an mal einen Ausgleich.
Vor ca. sieben Wochen „überredete“ mich meine Freundin Mayte, dass wir uns gemeinsam zum Volkstriathlon in Hannover anmelden. Gut, anmelden kann man sich ja mal. Immerhin sind es noch ein paar Wochen bis dahin, in denen ich trainieren könnte. Es gibt keine Entschuldigungen und keine Ausreden, ich habe es nicht hinbekommen zu trainieren
Jeder vernünftige Mensch hätte es eingesehen, dass so etwas ohne Training total unvernünftig ist. Ich habe auch lange überlegt und dann aus verschiedenen Gründen beschlossen, dass einer Letzter werden muss und das werde dann eben ich sein.Um sieben Uhr traf ich mich also mit Mayte an der Autobahn, wo wir ihr Rad in mein Auto luden und nach Hannover fuhren. Auf dem Schützenplatz parkten wir zufälligerweise direkt neben Dirk und ich freute mich sehr ihn mal wieder zu treffen. Der arme musste sich dann auch bis zum Start mit meiner Nervosität auseinandersetzen
Nächstes Mal geht er mir bestimmt aus dem Weg 
Wir holten unsere Startunterlagen und suchten unseren Platz in der Wechselzone. Dann mussten wir auch schon Richtung Schwimmstart gehen. Bei 15 °C Außentemperatur war uns jedoch in unseren Einteilern ganz schnell ganz kalt, aber es sollte noch besser kommen.Der überwiegende Teil der Schwimmer hatte einen Neoprenanzug an, was bei 17 °C Wassertemperatur nicht das Verkehrteste ist. Ich mag Badeseen überhaupt nicht und weiß auch nicht, wann ich das letzte Mal in einem war. Das sollte sich gleich ändern und beim Hüpfer ins Wasser blieb mir sofort die Luft weg. Jetzt nur bewegen und nix anmerken lassen, nach drei Minuten im Wasser kam der Startschuss. Die Athleten und das Wasser kam in Bewegung und ich merkte sofort, dass wenn ich irgendwie ankommen will, dann nur mit Brustschwimmen. Jetzt weiß auch ich, warum Freiwassertraining so wichtig ist, denn ich merkte eine leichte aufkommende Panik und sehnte mich nach den warmen Socken in der Wechselzone
Nach 500 m und 14:48 min. kletterte ich endlich aus dem Wasser Was ich 5 min. in der Wechselzone gemacht habe, weiß ich nicht mehr so genau
Auf dem Rad fühle ich mich eigentlich recht wohl, zumindest bis es anfing zu regnen. Irgendwann merkte ich, dass ich überhaupt nicht mehr überholt wurde. OK, das war dann wohl der Zeitpunkt sich einzugestehen, dass ich wohl ganz alleine auf der Strecke bin. Auf der zweiten Runde kam mir dann auch niemand mehr entgegen, doch plötzlich sah ich noch welche, ich war also doch noch nicht so ganz alleine. Leider hat die Zeitmessung versagt und ich kann nur das angeben, was mein Tacho anzeigte. Laut Tacho war die Strecke 20,9 km lang und ich benötigte 45:38 min. Wenn die Gesamtzeit wieder stimmt, dann brauchte ich für den zweiten Wechsel 4 min.Jetzt also in die Laufschuhe und los. Leider merkte ich noch in der Wechselzone, dass meine Kondition aufgebraucht war. Es gab jetzt zwei Möglichkeiten, entweder ich gab auf oder ich ging die restlichen 5 km zu Fuß
Aufgeben wollte ich nicht, also versuche ich immer wieder locker loszulaufen und schob ab und an eine kurze Gehpause ein. Ich hätte in dem Moment vor Wut über mich selber heulen können, aber ich musste da durch, so hatte ich es schließlich gewollt. Auf der Wendestrecke traf ich zuerst auf Mayte, der ich ein „Nie wieder“ zurief und dann auf Dirk, der mich freundlich und aufmunternd anlächelte. Auf der Rückrunde sah ich zu meiner großen Überraschung, dass tatsächlich noch ein paar Läufer auf der Strecke waren und es kam noch der Wille auf endlich das Ziel zu erreichen. Dort wurde ich sofort von Mayte und Dirk in Empfang und in die Arme genommen. Der Sprecher erwähnte noch, dass ich für die Radiergummiliga unterwegs war und Radiergummis sind eben hinten 
Meine Laufzeit für die 5 km war –jetzt wieder offiziell- 32:08 min. Insgesamt benötigte ich 1:41:39, belegte Platz 70 in der Gesamtwertung und Platz 8 in der AK
Letztendlich bin ich einfach nur froh, dass ich angekommen bin und diese Erfahrung machen konnte. Mehr war unter diesen Umständen einfach nicht drin. Ich weiß, dass diese Zeiten nicht gut sind und ich werde bestimmt keinen Triathlon mehr machen oder nur mit vorherigem Training 
Mein Respekt vor allen Triathleten und ihrer Leistung ist seit heute noch größer.
Jetzt wisst ihr, wieso ich mich besser zum „stiller Mitleser“ eigne
Silke
Da hinter mir noch andere Startgruppen gestartet sind, kam ich mir zwar nicht einsam vor aber es ist auch nicht gerade motivierend KEINEN zu überholen. Und meine Radzeit war auch nicht gerade berauschend. 40km in 1:33:xx hier sind beide Wechselzeiten drin). 
Nur leider ist das mit fast zweijähriger verletzungsbedingter Pause nicht möglich 
