Acht Runden a achthundert Meter, insgesamt 6,4 km. Das sollte noch mal Tempohärte bringen, vor dem Bad Waldseer Marathon hatte ich mit einem schnellen Wettkampf eine Woche davor (Ulmer Stadtlauf) schon beste Erfahrungen gemacht.
Auch gab es anschliessend einen Lauf der "Asse", und da war tatsächlich internationale Klasse am Start, kein Wunder wurde doch das Ganze von Böhringer-Ingelheim gesponsort.
Ich hatte mir vorgenommen unter 24 Minuten zu bleiben und mich wenn möglich nicht überrunden zu lassen. Nur ca 120 Läuferinnen und Läufe beim Hauptlauf dabei, aber wieder mal die ganze schnelle Riege aus Reinstetten und diesselbe vom SV oder SF Yeti. Auch im Hauptlauf gab es Umschläge für die Ersten, zu denen ich nicht gehören würde, mit einer Zehnerzeit von 38 Minuten galt es realistisch zu bleiben. Der Kurs hatte viele Ecken und führte über ein kurzes Stück sogar durch eine Baustelle mit unbefestigtem Boden, da hätte ich wohl nicht die dünnen Adizero einpacken sollen, aber was soll's.
Aufgefallen ist beim "Probedurchgang" aber, dass der Kurs an sensationell vielen Bäckereien und Dönerbuden vorbeiführte, noch nie bin ich durch soviel verschiedene verlockende Düfte gerannt.
Beim Start eher etwas gemässigt aufgestellt und mit einem richtigen Startschuss wurden wir auf die Strecke geschickt. Meinen Freund verlor ich sofort aus den Augen, ich stürmte einfach los. Die erste Runde war der Lauf noch sehr "kompakt" die Spitze verlor ich aber bei so vielen Ecken und Kehren sofort aus dem Blick. Nun war der Kurs aber so eng, dass man auf dem ganzen Lauf durch die Lautsprecherdurchsagen an Start/Ziel verfolgen konnte, wann die Spitze an Start/Ziel durchkam und wie sie Runde um Runde zu mir aufschloss......
Dabei war ich nicht gerade lahm, den ersten km hatte ich mit neuer 1000-er PB in 3:29 hingelegt, die folgenden waren zwischen 3:40 und 3:50 auch nicht gerade lahm, auch wenn ich die anstrengenden letzten Trainingswochen mit ihren über 100 Wochenkilometern deutlich in den Beinen spürte.
Kurz vor dem Schluss der siebten Runde bog ich auf Start und Ziel ein, als der Sprecher den Zieleinlauf des Siegers kommentierte, der knapp hinter mir über Start und Ziel rauschte. Als es dann hiess "und hier kommt der Sieger", konnte ich es mir nicht verkneifen die Arme jubelnd hochzureissen, was doch für deutlich wahrnehmbares Gelächter sorgte...
Aber ich hatte ja noch eine Runde und fahrlässig vermutet, meinen Freund in sicherer Distanz hinter mir gelassen zu haben.
Nun hat dieser aber wie ich einen FR 305 mit einer Rundeneinstellung auf 1000 Meter, die wir für das eine Rennen auch nicht abgeändert hatten. Und vierhundert Meter vor dem Ziel piepste es verdächtig nah hinter mir. Nun es hätte natürlich auch ein anderer sein können, aber als mein Freund dann neben mir auftauchte und mich auf den letzten vierhundert Metern versägen wollte, war der letzte Ehrgeiz geweckt. Seite an Seite rasten wir Richtung Ziel. Keiner liess nach und so erzielten wir mit 23:41 auch die genau identische Zeit.
Kurzes Ausrollen dann kam der Lauf der Asse. Aus Kenia, Moldawien,Holland etc. waren die Läufer angetreten, auch ein paar Deutsche waren dabei, darunter der aktuelle deutsche Studentenmeister über 10.000 Meter. Es war aber klar, dass die Deutschen keine Rolle würden spielen können. Auch nicht der Lokalmatador, der sich seltsamer Weise auch für den Hauptlauf gemeldet hatte, aber nicht antrat, warum auch immer .
Das war dann schon klasse, diese Läufer anzusehen, die die sechskommavier in 17Minutenhaumichblau absolvierten. Nun ja, waren aber auch alle mindestens 17Jahrehaumichblau jünger als ich.
Meine Patzierung-Platz 25,AK Platz neun.
Nun geht's tapern, Lindau am Sonntag ruft.....
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