Marathon Debüt - Der Countdown läuft....

Hallo zusammen,
dieses Thema hat vieleicht nicht einen so grossen Nutzen aber ich möchte einfach hier meine Gedanken mal los werden die vor meinem Grossen Marathon Debüt so im Kopf schwirren.

Was der Tag näher kommt was meine nervosität grösser wird. Auch wenn ich jetzt wärend den letzten 10 Wochen knallhart einen 3h29min Trainingsplan ohne Probleme durchgezogen habe, kommt die Frage immer wieder un mir auf ob ich es schaffen werde?
Ob ich mich mir mit einer Zielzeit unter 3h50min, die Latte doch zu hoch gesetzt habe?
Werde ich mein Tempo doch laufen können obwohl ich im letzten Block starten muss?

Jetzt kommt noch die Angst dabei, ob ich mich bis Sonntag nicht noch erkälten werde mit den vielen Kranken Leuten rundherum....

Wie ihr seht, was der Tag näher kommt was immer mehr Fragezeichen auftreten.

Wie schon gesagt, verschiedene Leute werden wohl jetzt denken, wieso ich so ein sinloses Thema poste, aber ich wollte meine Gedanken einfach mal los werden, resp. gibt es noch mehr Läufer die Ihr Debüt am Sonntag haben und auch ihre Gedanken einfach mal los werden wollen.

Lieber Christian,

klar bist du nervös - du hast so lange auf dieses Ziel hingearbeitet und das soll natürlich nichts schiefgehen! Und das wird es auch nicht!

Du hast dich sehr gründlich vorbereitet, hast dich über die letzten Monate hinweg noch einmal sehr gesteigert, nicht nur was die Umfänge angeht, sondern auch die Zeiten. In dem schwierigen Halbmarathon vor knapp 3 Wochen hast du dich tapfer durchgebissen und gezeigt, das du auch schwierig und schmerzhafte Wettkampfsituationen durchstehen kannst - du hast zwar hier im Forum fürchterlich gejammert hinterher, aber die Erfahrungen, die du dort gemacht hast, werden dir am Sonntag sehr, sehr nützlich sein, wenn es im letzten Teil des Rennens richtig hart wird!

Du wirst wohl nicht vom ersten km an dein Wunschtempo laufen können, vielleicht wird sich der Lauf erst einmal unrhythmisch anfühlen. Aber lass dich dadurch nicht verrückt machen. Die Distanz ist lang, und ein paar verlorene Sekunden spielen da nicht die große Rolle. Deine Zeit kommt dann nach ein paar Kilometern, wenn das Feld sich etwas auseinandergezogen hat. Wenn du ruhig beginnst, ist die Chance größer, dass du dir die Kräfte gut eingeteilt hast und in der zweiten Hälfte noch einmal zulegen kannst. Und dann wirst du auch deine Zeitziele erreichen!

Was das Erkältungsrisiko angeht: Wenn's irgend geht, solltest du nicht gerade in überfüllten Bussen durch die Gegend fahren. Und dich nicht von verrotzten Kollegen oder Familienmitgliedern anniesen lassen. Gesunde, vitaminreiche Ernährung ist ja (glaub ich) für dich eh selbstverständlich! Und dann wird schon nichts schiefgehen.

Hau rein, du packst das! Viel Erfolg wünsche ich dir .... und natürlich allen anderen Marathonis, insbesondere den Debütantinnen und Debütanten!

lg,
kobold

Hi Chrescht,

Chrescht hat geschrieben:dieses Thema hat vieleicht nicht einen so grossen Nutzen aber ich möchte einfach hier meine Gedanken mal los werden die vor meinem Grossen Marathon Debüt so im Kopf schwirren.

Nutzen eines Themas?
Mein Marathondebut steht auch bevor (ich habe noch 3 Wochen) und ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen.

Chrescht hat geschrieben: Was der Tag näher kommt was meine nervosität grösser wird.

Ich bin sogar jetzt schon ein bißchen nervös.
Aber Nervosität zeigt: Respekt vor der Strecke. Finde ich wichtig. Keine Angst, aber Respekt.
Und wer nervös ist, ist auch hoch konzentriert.

Chrescht hat geschrieben: Auch wenn ich jetzt wärend den letzten 10 Wochen knallhart einen 3h29min Trainingsplan ohne Probleme durchgezogen habe, kommt die Frage immer wieder un mir auf ob ich es schaffen werde?

Wirst du. Ganz sicher. Du hast dich gut vorbereitet, läufst schon etwas länger. Was soll da schief gehen?

Chrescht hat geschrieben: Ob ich mich mir mit einer Zielzeit unter 3h50min, die Latte doch zu hoch gesetzt habe?

Ne, eher zu niedrig. Ich habe ganz ähnliche Unterdistanzzeiten und werde auf 3:40 bis 3:45 anlaufen.

Chrescht hat geschrieben: Werde ich mein Tempo doch laufen können obwohl ich im letzten Block starten muss?

Ich würde mich mit diesem Zeitziel nicht in den letzten Block verbannen lassen. Stell dich ein bißchen vor den 4:00 Pacer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da so akribisch kontrolliert wird. Noch weniger glaube ich, dass die dich aus dem anderen Block wieder rausholen würden.

Chrescht hat geschrieben: Jetzt kommt noch die Angst dabei, ob ich mich bis Sonntag nicht noch erkälten werde mit den vielen Kranken Leuten rundherum....

Das ist auch meine größte Sorge. Überall schnieft 's gerade. Wie Kobold schon schrieb: große Menschensammlungen meiden. Öfter mal ausgiebig Hände waschen. Von schniefenden Leuten möglichst fernhalten. Vitaminreich essen. Dann klappt auch das noch.


Ich drücke dir jedenfalls die Daumen.
Nicht verrückt machen lassen. Du hast im Training wirklich alle Hausaufgaben gemacht, taperst jetzt noch schön und dann geht 's endlich los.

Töffes

Hallo,
ich verstehe Dich gut...bin 3 Wochen vor meinem 2. Marathon. Beim ersten vor 4 Jahren in Mainz wollte ich eigentlich nur einen HM laufen und bin dann aber weiter gelaufen, weil ich mich gut fühlte (das geht in Mainz) und habe dann über 5 Stunden gebraucht. Bei km 39 wollte ich stehen bleiben, aufhören. Da kam meine Tochter auf dem Roller vorbei und hat mich bis in Ziel begleitet. Das werde ich (ihr) nie vergessen.

Danach habe ich etlich HMs "gemacht", mit immer besser werdenden Zeiten und bin nun soweit, dass ein HM von der Distanz her gesehen, quasi immer machbar ist. Daher die wirre Idee, nochmal einen Marathon anzugehen. Weil irgendwas ja noch kommen muss. Ob das alles Sinn macht, weiß ich noch nicht, aber ich trainiere deutlich mehr im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten. Den Steffny Trainingsplan, besonders die laaangen Läufe, kann ich kaum einhalten, aber ich gebe mein Bestes.

Mal abgesehen von dem, was nach km 30 in Beinen, Füßen, Magen oder sonstwo passiert: Entscheidend ist der Kopf. Ich sage mir: Was ist los? ich gehe nur eben mal 4 STUNDEN JOGGEN mit ein paar tausend anderen JOGGERN. Und wenn ich die angepeilten 3:45 packe, dann hatte ich einen guten Tag. Und wenn ich mit 4:15 ankomme, dann bin ich ANGEKOMMEN!
Das müssen 5 Milliarden andere Menschen auf der Welt erst mal schaffen.

Trotzdem bin ich scheiß-nervös. Die Angst, noch krank zu werden kurz vorher, einzubrechen bei km 17 oder so, zu schnell anzugehen (wie bei jedem HM, aber da kann man sich´s leisten) etc. etc.

Je mehr ich (als Neuling in diesen Foren) hier so lese, umso deutlicher wird mir, dass es viele viele Wahrheiten gibt und jeder muss für sich seine eigene Strategie der Selbstbeherrschung finden.
Letztendlich muss man es wollen und Spaß haben, dann wird es auch klappen. Ohne Spaß, nur mit Verbissenheit und Ehrgeiz gehört man eher an die Börse oder in die Politik. All die ganzen Forerunners, Superschuhe, Stützstrümpfe und Wundergels können über eines nicht hinwegtäuschen: Laufen musst Du selbst....

In diesem Sinne: VIEL SPASS!!!

Es grüsst der Feldrändler

Hallo Ihr 3,
ich danke euch für eure super Motivation!!!

Ich werde am Sonntag mein bestes einfach geben, vieleicht überrasche ich mich ja selber und es läuft besser als geplant!

Danke nochmals!

Ich wünsche euch auch noch viel Erfolg und Spass!!

Ich stehe zwei Tage vor meinem vierten Marathon und bin fast so nervös wie vor dem ersten. Vielleicht liegt es ja (auch) am Zeitziel-sub 3. Ich denke, das bringt das tapering so mit sich, man darf (fast) nix mehr tun und fühlt die Form quasi "verfliegen". Wie gerne würd ich heute mittag noch nen 25-er machen, nur um mir zu zeigen dass die Form stimmt.

Aber ich bin ja nicht wahnsinnig und steh die letzten 48 Stunden Trainingsplan auch noch durch.

Renntaktik einbleuen, das kann ich jedem "Erstläufer" nur empfehlen. Und dann die ersten Kilometer geniessen, richtig in sich aufsaugen, hart wird es von ganz alleine.Und wenn man einen Hänger hat-Fluchen hilft !!! Senkt nachweislich die Schmerzwahrnehmung. Ruhig sich mal anschreien, etwa "nimm die Beine hoch,alter Sack". Es sollte nur keiner gerade in Hörweite stehen und es auf sich beziehen.....

Redapricot hat geschrieben:Ich stehe zwei Tage vor meinem vierten Marathon und bin fast so nervös wie vor dem ersten. Vielleicht liegt es ja (auch) am Zeitziel-sub 3. Ich denke, das bringt das tapering so mit sich, man darf (fast) nix mehr tun und fühlt die Form quasi "verfliegen". Wie gerne würd ich heute mittag noch nen 25-er machen, nur um mir zu zeigen dass die Form stimmt.

Mir geht es auch so, jetzt fast nichts zu machen und Angst zu haben die Form zu verlieren!
Na dann halte ich dir die Daumen dass du die sub 3 schaffen wirst!!

Redapricot hat geschrieben: Senkt nachweislich die Schmerzwahrnehmung. Ruhig sich mal anschreien, etwa "nimm die Beine hoch,alter Sack". Es sollte nur keiner gerade in Hörweite stehen und es auf sich beziehen.....

Das werde ich mir einprägen!! Ich weis das Hilft!!

Dann Viel Glück!!

Hi Crescht ,

vom Termin her nehme ich an, daß es sich bei dir um den Köln-M handelt. Da muß ich dir leider sagen, daß hier sehr streng (so was habe bei keinem meiner anderen 14 Ms erlebt) auf die Blockeinteilung geachtet wird, sowohl nach vorn als auch zurück. Du solltest aber mal schauen, ob du da unerlaubte Maßnahmen treffen kannst, damit du etwas weiter vorn starten kannst. Die Mitläufer haben dafür normalerweise Verständnis. Habe ich so in Köln erlebt. Obwohl es einer meiner schlechteren Ms war - von der Zeit her, denke ich gerne an das fabelhafte Publikum und die beispiellose Verpflegung im Zielbereich zurück. Genieße deinen ersten M.
Viel Erfolg wünscht

Harald

Hallo Chrescht,

die kleine Psycho-Mühle, die jetzt täglich deine Gedanken zerreibt, kennt jeder, der zum ersten Mal auf diese 42,195 km geht. Es sind immer dieselben Zweifel. Wie kann ich 42 km in DEM Tempo laufen, das mich zuvor im Training schon auf 10 km oder weniger sooo müde macht? Werde ich das schaffen? Werde ich überhaupt durchhalten? Was wird sein bei 35, 36, 37, 38 km? Werde ich einbrechen, gehen müssen? Wie gesagt, diese Zweifel sind normal und sollten dich nicht beunruhigen. Wenn du dein Trainingsprogramm im Großen und Ganzen absolviert hast, genügend lange Läufe dabei waren, dann wirst du es schaffen. Auch eine Zielzeit unter 3:50h kann kein Problem sein, wenn du einen Trainingsplan für 3:30h absolviert hast.

Mach dir auch keine Gedanken über den Platz im letzten Startblock. Du wirst natürlich auf den ersten 2, 3, 4 km langsamer laufen müssen und bis 10 km oder noch weiter eine Menge Leute überholen. Aber auf den ersten 4 Kilometern solltest du ohnehin unter deiner durchschnittlichen Marathon-Pace bleiben. Die liegt etwa bei 5:20 min/km (für ca. 3:45h) und schneller als 5:35 min/km solltest du die ersten 4 Km nicht laufen. Dann sind etwa 20 Minuten um. 20 Minuten braucht der Fettsäurestoffwechsel, um voll auf Touren zu kommen. Wer in der ersten Viertelstunde zu schnell läuft, verschleudert Unmengen Muskel-Kohlenhydrate, die ihm dann auf den letzten 5 Kilometern schmerzlich fehlen. Die "verlorenen" 60 Sekunden der ersten 4 Kilometer machst du auf den verbleibenden 38 ohne Probleme wieder wett. Das hat auch den Vorteil die Behinderungen auf der Anfangsstrecke als nicht so übel zu empfinden. Versuch in der Anfangsphase keine zu großen Bögen zu laufen, um an Leuten vorbei zu kommen. Das kostet Kraft (Kohlenhydrate), die du später nötig brauchst.

Ich wünsche dir Erfolg und Spaß beim Marathondebüt

Gruß Udo