Ich werde mich auf meinen Frühjahrsmarathon anhand der Trainingsmethodik von Arthur Lydiard vorbereiten. Training orientiert sich am Hamburg Marathon 10, also am 25.04.10.
Nachdem meine dreiwöchige Ruhephase abgeschlossen ist, geht es dann in die zehnwöchige Grundlagenphase. Diese besteht bei Lydiard aus drei längeren Läufen die Woche, dazu kommen Sprints oder Strides und gelegentlich ein Fahrtspiel. Lydiard lässt nicht "long slow distance" laufen, sondern man soll die Läufe so schnell wie möglich, aber noch im "aeroben" Bereich laufen. Gleichzeitig gilt es, möglichst viele Kilometer zu laufen, eine Zahl die Lydiard seinen Pros vorgab, war 160 Wochenkilometer. Da muss man natürlich einen Kompromiss finden, denn wenn meine "best aerobic pace" bei bspw. 4:20 für einen Lauf über 60 min liegt, dann muss ich natürlich bei zweistündigen Läufen etwas anpassen. Ich werde versuchen, mich langsam an ein sich gut anfühlendes Tempo herantasten. "Go by effort" oder Laufen nach Belastungsgefühl wird dabei meine Devise sein. Was den Wochenumfang angeht, so werde ich versuchen, mich an einen zeitorientierten Plan ranzuarbeiten, den Lydiard später veröffentlichte. Das sähe ungefähr so aus:
Monday: Aerobic 1 hour.
Tuesday: Aerobic 1 ½ hours.
Wednesday: Easy fartlek 1 hour on hills
Thursday: Aerobic 1 ½ hours.
Friday: Jog I hour.
Saturday: Aerobic 2 hours or more.
Sunday: Aerobic 1 ½ hours.
Damit käme ich wöchentlich auf 9,5 h oder bei einer Beispielpace von 5:00/km auf 114 Kilometer.
An die Grundlagenphase schließt eine vierwöchige Hügelwiederstandsphase an. Hier gibt es neben einem langen Lauf und Sprintübungen 2 bis 3 Hügeleinheiten. Dazu später dann mehr. Diese Phase dient dazu, auf die dann folgende anaerobe Phase vorzubereiten. In dieser Phase geht es im Gegenteil zu Grundlagenphase darum, die anaerobe Kapazität maximal zu erhöhen. Das braucht laut Lydiard ca. 4-6 Wochen. Ich weiß aus vergangenen Vorbereitungen, dass ich eher zu schnell auf meinem Leistungsmaximum bin, deshalb wähle ich eher die kürzere Variante. Gleiches gilt für die dann folgenden Koordinationsphase: 4 bis 6 Wochen gilt es nun, Wettkampfspezifisch zu trainieren. Bei mir gibts dann Tempoläufe im HMRT sowie MRT, dazu lange Läufe mit Marathonrenntempoanteil bis 28 km (Wettkampf Hochbrückenlauf). Danach folgt ein zehntägiges bis vierzehntägiges Tapering.
Ich werde hier hin und wieder berichten, wies mir damit ergeht und möchte hier auch gerne über das Lydiard System und mögliches Optimieren diskutieren.
Ungefährer Zeitplan sieht so aus:
Beginn Base Training: 09.11.09
Wettkämpfe: Drelsdorfer Winterlaufserie 10k am 10.01
Beginn Hügeltraining: 17.01.10
Wettkämpfe: Drelsdorfer Winterlaufserie 15k+HM am 24.01 bzw. 07.02
Beginn anaerobes Training: 15.02.10
Wettkämpfe: Kiel 10k am 27.02; Husum Marathon als Trainingslauf am 06.03
Beginn Koordinierungsphase: 15.03.10
Wettkämpfe: Kiel Hochbrückenlauf (28k MRT) am 28.03, Osterlauf Neumünster HM Anfang April; dazu gerne noch einen 10er und einen 5er;
Taper ab: 12.04.10 Wettkämpfe: Hamburg Marathon am 25.04; Wettkämpfe bis Ende Mai;
Lydiards Terminologie wie z.B. aerob und anaerob sind vielleicht nicht mehr ganz zeitgemäß und wissenschaftlich, aber ich weiß, was damit gemeint ist und es hat sich als zweckdienlich erwiesen. Eines meiner erklärten Ziele wird es sein, mein Tempogefühl zu verbessern. Steuerung nach Pace und HF spielt daher eine untergeoordnete Rolle.
Gruß
Chris