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Nike* Human Race Light Run Berlin

Nike* Human Race Light Run Berlin

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Liebe Foris,

gestern Abend fand in Berlin der sog. Nike+ Human Race Light Run über 10 km statt, der an diversen, besonders angeleuchteten Sehenswürdigkeiten in Berlin Mitte vorbeiführte. Ich hatte nach 2 1/2 monatiger Verletzungspause erst Anfang September wieder ins Training einsteigen können, hoffte aber angesichts einer guten Zeit beim Asics Grand 10 vor zwei Wochen trotzdem auf eine neue Bestzeit. Die datierte vom Oktober 2008 und lag bei 0:52:19. Hier ist mein Bericht:

Als ich am Freitag kurz nach 17 Uhr die Startunterlagen im Niketown abholen wollte, sah ich eine Menschenschlange, die sich fast bis zum Eingang von Saturn hinzog. Ich erkundigte mich zunächst einmal, ob die Leute wirklich alle nur ihre Unterlagen abholen wollen, regte mich ein bisschen gegenüber dem Menschen am Informationsstand auf und verschwand erst einmal gegenüber bei McDonalds. Dann machte ich noch ein paar Erledigungen bei Saturn und reihte mich schließlich kurz vor 18 Uhr doch in die nicht kürzer gewordene Schlange ein. Nach genau 32 Minuten hatte ich dann meinen orangefarbenen Beutel mit verpflichtend beim Lauf zu tragendem roten T-Shirt mit „Human-Race-2009“-Aufdruck, Startnummer, usw.

Am Samstag (24.10.) gammelte ich im Wesentlichen zu Hause herum und aß zum Mittagessen eine große Portion thailändisches Essen. Obwohl bis zum Lauf noch knapp 6 Stunden Zeit waren, hatte ich unmittelbar nach dem Essen das Gefühl, einen Fehler begangen zu haben, denn ich fühlte mich doch ziemlich vollgefressen. Gegen 17 Uhr wäre ich dann fast eingeschlafen, raffte mich dann aber auf und machte mich fertig. Wie beim Asics Grand 10 vertraute ich auch diesmal auf meine bewährten weiß-blauen Adistar Cushion 6, die mittlerweile über 500 km runter haben. Ich parkte an der Philharmonie und ging dann bei bewölkten 9 Grad durch den Tiergarten in Richtung Brandenburger Tor. Um die Dixi-Klos zu vermeiden machte ich abseits des Weges kurz „Rast“ und schaute mich dann auf der Straße des 17. Juni um. Da waren eine ganze Menge Stände und insbesondere eine sehr große Bühne aufgebaut, wo u.a. Thomas D. von den Fantastischen Vier und Irina Mikitenko interviewt wurden. Ich brachte meinen Kleiderbeutel weg und lief mich ein wenig ein. Um 18:47 Uhr ordnete ich mich dann in den Block zwischen 50 und 55 min. ein. Dummerweise schaffte es die Polizei wohl nicht rechtzeitig, die Straße frei zu bekommen, so dass 19 Uhr schon lange vorbei war und wir immer noch nicht gestartet waren. Die Menge wurde zunehmend unruhig und etwas unwirsch; ich hingegen wurde langsam wieder müde, und meine Füße begannen, kalt zu werden. Positiv war allerdings, dass sich mein Magen mittlerweile wieder ganz ordentlich anfühlte. Um 19:20 Uhr kam dann endlich die Ansage aus dem Startbereich: Die Straßen sind frei, und es kann losgehen!

Es dauerte etwas mehr als eine Minute, bis ich über den Startstrich lief, und es ging wegen der anfangs recht schmalen Strecke sehr verhalten los. Kurz vor dem schön angeleuchteten Brandenburger Tor staute es sich dann sogar, so dass ich bereits zu akzeptieren versuchte, dass dieser Lauf wohl nicht dazu geeignet sein würde, eine neue Bestzeit zu laufen. So schnell musste ich diese Hoffnung aber doch nicht aufgeben, denn hinter dem Brandenburger Tor wurde die Strecke etwas breiter und ich begann, in sehr zügigem Tempo an diversen Leuten vorbeizulaufen. Den ersten Kilometer, der in etwa an der Kreuzung Unter den Linden / Friedrichstraße endete, schaffte ich so immerhin noch mit einer Pace von 5:30. Es waren übrigens jede Menge Leute an der Strecke – vermutlich überwiegend Touristen, die den Lauf wahrscheinlich als ergänzende Sehenswürdigkeit mitnahmen. Einige feuerten die Läufer sogar etwas an, aber auch wenn das eher verhalten vonstatten ging, empfand ich die Stimmung als gut. Ich war weiter schnell unterwegs, hatte aber trotzdem Muße genug, um mir die Gegend anzuschauen. Insbesondere der Gendarmenmarkt mit deutschem und französischem Dom war beeindruckend – toll angeleuchtet, und vor dem Schauspielhaus fand wohl gerade ein kleines Kammermusikkonzert statt. Zudem standen überall Leute an der Strecke. Ich fühlte mich gut und hatte dann doch relativ schnell eine Pace auf Bestzeitkurs erreicht: An der 3-km-Markierung am Wendepunkt vor dem AquaDom (Abweichung zu meinem Forerunner nur 10 Meter!) lag meine Durchschnitts-Pace schon bei 5:12. Anschließend ging es 2 km geradeaus Unter den Linden zurück zum Brandenburger Tor. Es lief weiter bestens mit einer Durchschnitts-Pace von nun 5:09.

Die zweite Runde – wie ich gleich zu Beginn feststellen musste – würde ungleich härter als die erste werden, aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass eine Bestzeit heute möglich wäre. Wieder an der Ecke Unter den Linden / Friedrichstraße angekommen wunderte ich mich, dass die 1-km- und die 6-km-Markierung identisch waren – wir waren die ganz zu Anfang gelaufenen 200 Meter vom Start zum Brandenburger Tor doch gar nicht gelaufen, sondern hatten – streckengetreu – eine kurze Kehre direkt vor dem Platz des 18. März gemacht! Meine Verwunderung wurde durch meinen Forerunner bestätigt, der an der 6-km-Markierung nicht 6 km, sondern nur 5,76 km anzeigte. Da konnte etwas nicht stimmen, aber egal – ich konzentrierte mich darauf, meine Pace von 5:09 bis 5:10 zu halten, dann würde ich auch nach meiner inoffiziellen Streckenmessung Bestzeit laufen. Ich hatte mittlerweile übrigens relativ viel Platz zum Laufen, denn das Feld hatte sich stark auseinandergezogen. Trotzdem achtete ich auf dieser zweiten Runde nun etwas weniger auf die Umgebung, denn ich brauchte meine volle Konzentration dafür, meine Pace zu halten. Und dann tauchte wieder der eher spartanisch angeleuchtete Berliner Dom auf und ich erreichte die Kehre vor dem Aquadom – noch 2 km also, und ich lief nach wie vor absolut gleichmäßig. Das 2 km lange Stück zum Brandenburger Tor zog sich dann etwas, und ich wurde trotz nach wie vor konstanter Pace zunehmend von anderen Läufern überholt. Dann ging es ein viertes und letztes Mal durch das Brandenburger Tor hindurch, und als ich bei einer gestoppten Zeit von 0:50:16 im Ziel war, mein Forerunner aber nur 9,75 km anzeigte, begann ich mich wieder zu fragen, ob ich nun wirklich 10 km gelaufen war.

Zunächst war das aber sekundär. Ich war richtig stolz auf meine Leistung, denn ich hatte im Vergleich zum Asics Grand 10 vor knapp 2 Wochen noch einmal deutlich zulegen können, hatte keinerlei Beschwerden und fühlte mich schon nach einigen Minuten wieder ganz gut erholt. Eigentlich hätte ich mir im Zielbereich gerne noch etwas Zeit gelassen, aber da ich schon ahnte, was es gleich für einen Stress bei der Abholung der Kleiderbeutel geben würde (jeweils ein LKW für 1.000(!) Teilnehmer), holte ich mir im Vorbeigehen nur schnell einen Tee und stellte mich dann in die schon lange Schlange vor dem LKW, in dem meine Tasche deponiert war. Nach schon längerer Wartezeit zeigte sich der „Human-Race-Gedanke“ dann darin, dass sich diverse Leute ganz ungeniert am LKW in die Schlange drängelten und die überforderten und bedauernswerten Helfer nur blöd anguckten, sich aber nicht vor der Stelle bewegten. Bei den Teilnehmern, die schon lange angestanden hatte, erzeugte dieses unwürdige Verhalten auch großen Unmut. Ich schüttelte zwar erneut den Kopf über die wenig überzeugende Organisationsleistung des Veranstalters, nahm die Wartezeit aber hin und hatte dann auch irgendwann meinen Beutel. Zufrieden ging ich durch den dunklen Tiergarten zum Auto und fuhr nach Hause.

Nach Essen und Duschen hing ich den Forerunner an den Computer nebst SportTracks und maß die leicht auszumessene Strecke aus. Ich bekam das bestätigt, was ich ohnehin schon vermutet hatte: Die Strecke war nur ca. 9,75 km lang! Da gab es keinen Zweifel, und das ärgerte mich schon ein bisschen, denn von so einem großen Lauf mit über 5.000 Finishern erwarte ich schon, dass die Strecke richtig ausgemessen ist. Ich schaute mir daraufhin noch einmal die Ausschreibungs-Flyer an, und vermutlich hat es etwas zu bedeuten, dass man nach dem Hinweis „offiziell vermessene Strecke“ vergeblich sucht. Allerdings hielt sich mein Ärger in Grenzen, denn ich addierte einfach noch 250 Meter in 5:11er Pace (meiner Pace auf dem letzten Kilometer) hinzu, und hielt für mich als inoffizielle 10-km-Zeit 0:51:35 fest – und das ist immer noch 44 Sekunden unter meiner Bestzeit vom Oktober 2008! Was für ein Abschluss einer Laufsaison, in der ich über 2½ Monate verletzungsbedingt pausieren musste! Das hätte ich vor zwei Monaten noch nicht für möglich gehalten. Sehr gefreut hat mich auch, dass ich (auch nach erfolgten Bereinigungen mit SportTracks) meine Pace durchgehend zwischen 5:02 und 5:13 halten konnte. Die schnellste Phase war übrigens zwischen Km 1 und Km 6, wo ich mit 0:25:19 ganz nebenbei noch eine neue 5-km-Bestzeit (6 Sekunden besser als bei der Lichtenrader Meile) aufgestellt habe. Insgesamt war der Nike+ Human Race Light Run somit eine schönes Erlebnis, auch wenn ich es natürlich vorgezogen hätte, meine neue Bestzeit nicht manuell korrigieren zu müssen. Jetzt ruhe ich mich erst einmal ein bisschen aus und freue mich auch daran, dass mein Körper den Lauf so gut überstanden hat. Wenn das so weiter geht, steht meiner geplanten Teilnahme am rbb-Drittelmarathon im April 2010 nichts mehr im Wege...
Beste Grüße aus Berlin :hallo:

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@Ancalagon : ja, herzlichen Glückwunsch erstmal nach der Verletzungspause zu Deiner neuen PB. Rein nach Zielzeit war es auch für mich eine PB, distanzbereinigt war ich allerdings beim Asics Grand 10 noch einen Tick besser. Da Gegehe am Start hat mir bestimmt eine ganze Minute geraubt.

Mein Forerunner ist bei 9,73 km stehen geblieben. In einem anderen Thread haben zahlreiche User ähnliches geschrieben. Meiner Erfahrung nach sind die Strecken eher immer ein wenig zu lang als zu kurz. Insofern war ich nach der ersten Freude über die Zielzeit doch ein wenig enttäuscht. Na ja, dann werde ich bei der Marathonstaffel wohl noch mal etwas zulegen müssen.

Mich würde aber mal interessieren, ob Du in SportTracks viel korrigieren musstest. Ich musste bei anderen Läufen schon recht viel Hand anlegen, da es diverse Abweichungen in den Häuserschluchten gab, die dann sich auch minimal auf die Streckenlänge auswirkten. Beim Human Race habe ich aber nur zwei kleinere Korrekturen durchführen müssen, die dann selbst an der Länge nichts mehr verändert haben. Hattest Du mehr zu tun?

Viele Grüße
Uwe
08.05.11|BIG 25 Berlin (25): 2:23:52 (PB)
19.06.11|5. AirportRun Berlin (21,1): 1:49:04 (PB)
23.06.11|12. Berliner Wasserbetriebe 5x5 km TEAM-Staffel (5): 22:05 (PB, inoffiziell)
26.06.11|6. Lichtenauer Wasserlauf (10): 48:44 (PB)
25.09.11|38. BMW Berlin-Marathon (42,2): 4:28:48 (PB)
09.10.11|4. ASICS Grand 10 Berlin (10): 45:46 (PB)
16.10.11|5. Müggelsee Halbmarathon (21,1): 1:55:19
20.10.11|Linden Leaves LightRun Berlin 2011 (9,5): 42:31 (PB)
20.11.11|19. Berliner Marathonstaffel (5): 22:49

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Noch was: versteht einer von Euch die lustige Grafik, die kommt, wenn man sich über http://www.nikeplus.com über die Ergebnisse über Berlin hin zum Punkt "Läufer in der Stadt" durchgeklickt hat? Im Vorfeld ist ja schon angedroht worden, dass man seinen Lauf unter nikeplus.com" verfolgen bzw. nachvollziehen kann, aber verstehen tue ich das Ergebnis nicht. Es gibt insgesamt vier Punkte auf einer Kurve, die wohl Zwischenzeiten darstellen sollen.

1. 2,5 km - 5:22 /km
2. 5 km - 10:44 /km
3. 7,5 km - 15:18 /km
4. 10 km - 20:24 /km

Also Kilometerzeiten sind das nicht. Meine Nettozielzeit war 51:00. Meine Durchgangszeiten:

1. 2,5 km = 14:33 min
2. 5 km = 27:27 min
3. 7,5 km = 40:11 min
4. 10 km = 51:00 min

Kann es etwa sein, dass die Kollegen von Nike die echten Durchgangszeiten und nicht die Differenzen (also die 2,5 km-Zeit) durch 2,5 km geteilt haben?

Lustig. Ist das bei Euch auch so?

Gruß
Uwe
08.05.11|BIG 25 Berlin (25): 2:23:52 (PB)
19.06.11|5. AirportRun Berlin (21,1): 1:49:04 (PB)
23.06.11|12. Berliner Wasserbetriebe 5x5 km TEAM-Staffel (5): 22:05 (PB, inoffiziell)
26.06.11|6. Lichtenauer Wasserlauf (10): 48:44 (PB)
25.09.11|38. BMW Berlin-Marathon (42,2): 4:28:48 (PB)
09.10.11|4. ASICS Grand 10 Berlin (10): 45:46 (PB)
16.10.11|5. Müggelsee Halbmarathon (21,1): 1:55:19
20.10.11|Linden Leaves LightRun Berlin 2011 (9,5): 42:31 (PB)
20.11.11|19. Berliner Marathonstaffel (5): 22:49

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Hallo Uwe,

vielen Dank erstmal für die Glückwünsche! Einige moderate Korrekturen musste ich in SportTracks zwar vornehmen, die aber in der Gesamtdistanz kaum etwas verändert haben; hätte ich mir also auch sparen können. Am Ende kam ich dann auf einen Unterschied von 10 Metern.

Die komische Nike-Graphik verstehe ich übrigens auch nicht. Ich habe sowieso den Eindruck, dass die ganze Veranstaltung mehr als Show-Event denn als ernstzunehmende Laufveranstaltung angesehen werden muss. Das zeigt schon die Schlamperei bei der Vermessung, die absolut inakzeptabel ist. Dem Reiz der Laufstrecke hat das aber keinen Abbruch getan; die Streckenführung war schon außergewöhnlich.
Beste Grüße aus Berlin :hallo:
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