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100 Meter Sprint...

100 Meter Sprint...

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Hi,

ich wurde Heute von einem entfernten Bekannten zu einem Duell herausgefordert, er meinte er ist schneller auf 100 Metern wie ich und läuft das ganze in unter 15 sec. Dazu muß ich sagen das er Starkraucher, dem Alkohol nicht abgeneigt und vor 20 Jahren das letzte mal Sport trieb, allerdings das sogar erfolgreich im Jugendbereich. Habe mir das mal ausgerechnet, wenn man 15 sec. die 100 läuft man eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 24 Km/h draufhaben muß... :confused: Ich habe es ehrlich gesagt noch nie probiert, was ist denn da so drinne und was lauft Ihr denn so auf den 100 Metern ???

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Hagen1979 hat geschrieben: Ich habe es ehrlich gesagt noch nie probiert, was ist denn da so drinne und was lauft Ihr denn so auf den 100 Metern ???
Naja, ich sag's mal so: 400m laufe ich in 57,16s (einen Tag vor Beginn einer Seitenstrangangina). Das entspräche im Schnitt 14,29s / 100m-Teilstrecke, wobei sich das ganze wohl eher grob 14-12,5-13,5-17s mit Hochstart und Einbruch auf den letzten 100m verteilt hat. Ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich 100m in ca. 12,5s Sprinten könnte (inkl. Tiefstart), weiß es aber nicht. Generell liegen mir kürzere Strecken aber sowieso eher.

Die männlichen "Langdistanzspezialisten" (HM/M) meines (ehemaligen) Vereins sind an dem Abend (Sportabzeichenabnahme des Vereins) alle unter 15 Sekunden gelaufen (selbst mit teilweisem "Hinkeschritt").

Fazit: 100m unter 15 Sekunden sollten eigentlich locker zu schaffen sein, wenn man nicht gerade mit den Füßen am Boden festgewachsen ist und selbst beim Sprint über die Ferse abrollt. :zwinker5: Das gilt auch für Menschen, die etwa ein Jahrzehnt älter sind als ich. :daumen:

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Wenn er seit 20 Jahren keinen Sport mehr treibt gehe ich mal davon aus, dass er mindestens 35 Jahre ist. Dazu ein Starkraucher und dem Alkohol nicht abgeneigt... Solltest vielleicht noch etwas zum Gewicht und Größe sagen sagen und ob das Gewicht eher Muskel oder Fettmasse wäre. Ich bin DSA Prüfer und habe im Jahr einige überwiegend jugendliche Probanden bis maximal 25 Jahre. Aufgrund der Begleitumstände würde ich die Hundert unter 15 nicht als mal so pauschalisieren, da habe ich zu viele meiner Prüflinge scheitern sehen - nicht nur am DSA, auch an der 15sec Hürde. Auf Distanz gesehen sind die 1000m besser zu bewältigen. Bei 400m scheitert es an der Überschätzung der ersten 100m.

Schreib mal wie es ausgeht ... interessiert mich :)
PB: HM 1:24:01 - M: 2:59:xx
23.10.2009 0640Uhr - Uhuru Peak 5895m :giveme5:
Cologne 226 2010 --- 1:33:37//6:33//5:35:01//6:00//3:37:12 --- 10:58:22
IM Wales 2011 --- 1:16:06//0:12:28//6:25:07//0:5:39//3:30:38 --- 11:29:57 Das härteste je erlebte! Brutal!
IM Kentucky 2012 --- 10:45xx 131. und 22nd off the bike:D

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Chaos1978 hat geschrieben:Aufgrund der Begleitumstände würde ich die Hundert unter 15 nicht als mal so pauschalisieren, da habe ich zu viele meiner Prüflinge scheitern sehen - nicht nur am DSA, auch an der 15sec Hürde. Auf Distanz gesehen sind die 1000m besser zu bewältigen. Bei 400m scheitert es an der Überschätzung der ersten 100m.
Da kann ich natürlich nur zustimmen. Ich bin bei meiner Angabe auch eher von einer Einschätzung von Hagen ausgegangen, der selbst nicht weiß, wie schnell er die 100m rennen kann. Da er wohl kaum solche "gesundheitlichen Probleme" hat, sind für ihn i.d.R. 15s locker zu schaffen. Wie es für seinen Bekannten aussieht, ist eine andere Baustelle. Er könnte beim Abschluss der Wette natürlich auch 15s ohne Verstand gewesen sein - wer weiß das schon?! :zwinker2:

Die Erfahrung mit den verschiedenen Distanzen kann ich bestätigen: Die 1000m haben ebenfalls alle locker geschafft, 100m waren ebenfalls kein Problem, aber bei zweien deutlich enger und die 400m hat erst gar keiner in Angriff genommen, weil sie davon überzeugt waren, daran zu scheitern. Ich war einfach so mutig und habe mich daran gewagt und die Vorgabe von 68s mit den 57,16s trotz etwas verpatzter Renneinteilung locker unterboten.
(Habe im Vorfeld übrigens auf einen Halbmarathon hin trainiert, diesen dann entspannt gelaufen - weil die anderen Teammitglieder nicht so fleißig sein konnten oder wollten und dann 1 1/2 Wochen Pause gemacht. Also kein Sprinttraining o.ä..)

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Das weiß man bei meinem Bekannten nie so richtig ob er bei Verstand ist, zumindest hat er es großspurig rausgetönt das er es schafft, zu seinem Körper kann ich nur sagen das er sich hinter einer Laterne verstecken kann... Von Muskeln möchte ich nicht sprechen. In jedenfall will ich mich mal ranmachen was für diese Distanz zu tun, wäre ja peinlich wenn er mich doch versägt, man weiß ja nie, habe schon Pferde kotzen sehen...Was ist denn bei dieser Distanz so sinnvoll zu trainieren, Intervalle von 100-200 Metern ???

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Hagen1979 hat geschrieben:Das weiß man bei meinem Bekannten nie so richtig ob er bei Verstand ist, zumindest hat er es großspurig rausgetönt das er es schafft, zu seinem Körper kann ich nur sagen das er sich hinter einer Laterne verstecken kann... Von Muskeln möchte ich nicht sprechen. In jedenfall will ich mich mal ranmachen was für diese Distanz zu tun, wäre ja peinlich wenn er mich doch versägt, man weiß ja nie, habe schon Pferde kotzen sehen...Was ist denn bei dieser Distanz so sinnvoll zu trainieren, Intervalle von 100-200 Metern ???
Wenn Usain Bolt ab jetzt nicht mehr trainiert und 10 Jahre raucht und trinkt, wird er immer noch 99-100% des Forums über 100m schlagen. :teufel:

Ausdauer ist viel leichter trainierbar als Sprintfähigkeit. Zum Sprinter muss man geboren sein. Heißt aber nicht, dass man Sprinten nicht trainieren kann. Nur wird aus einem 15s Läufer niemals 10s Läufer über die 100m.

Ich hab hier an anderer Stelle schon was zum Sprinttraining geschrieben, bin aber gerade zu faul zum suchen.

Ganz kurz einige wesentliche Elemente

- Kurze volle Sprints zur steigerungen der maximalen Beschleunigung:
Z. B. 20-50m Sprints voll mit voller Erholung

- Steigerungen und fliegende Sprints zur Steigerungen der Maximalgeschwindigkeit
7. B. Steigerungen über 60-100m, Fliegende 30m mit 30m Anlauf

- Sprint- und Kraftausdauer
längere Sprintserien, submaximale Sprints auch in Überdistanz, Zirkel- und Krafttraining, Bergaufsprints

- MaximalKraft
Spezielles Sprung- und Krafttraining

- Technik
Lauf ABC, Startübungen, etc

Wichtig: Das meiste Sprinttraining nahe der Maximalgeschwindigkeit sollte mit voller Erholung absolviert werden. Als Faustregel haben sich 40-45s pro 10m Vollsprint bewährt. Also z. B. 30m Sprint: 2' - 2'25 Pause.

Ein ordentliches Programm für Langläufer:

1. Gut Warmlaufen (10-20')

2. kleines Lauf ABC 8-12 Übungen a 25-30m. Auch hier auf ausreichende Erholung achten, mind die 30m zurückgehen.

3. 3 Steigerungen über 60m a) 40m Steigern 20m 80% Vmax b) dito, 90%Vmax c) dito, 100% Vmax Pause ca. 2'

4. 3 Steigerungen über 100m 40m Steigern, 30m 100% Vmax 30m locker und schnell austrudeln lassen Pause ca. 4-5'

5. 6*30m voll, Pause 2'-2'30.

6. 5 - 15' Auslaufen

Das Programm maximal 1 mal pro Woche. Dazu gerade jetzt in der Grundlagenphase mind. 2*/Woche Kraft und allgemeine Athletik trainieren: Arme, Rumpf, beine auch etwas. Geht ohne Hanteln, gibt zig Übungen mit eigenem Körpergewicht als Last. Reine Sprinter kommen selten ohne Hanteltraining aus, für Langläufer, die die 100 nur etwas schneller laufen wollen, ist das kein Problem.

Weitere Schnelle Einheit, die auch für die Schnelligkeits- und Kraftausdauer wirkt Wiederholungsläufe ab 100m Länge. Dazu steht aber auch schon einigesim Forum.

Wer im Winter keine Halle zur Verfügung hat, besonders aufpassen und lieber mal bei 99%Vmax gut sein lassen, dafür keine Zerrung riskieren. Und gut warmmachen.

Oder mal über ein Crosstraining zur schnelligkeit in der Halle nachdenken: Fußball, Basketball ... kurze Sprints finden sich in vielen Sportarten.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat dir hier schon ganz gute Tips gegeben... paar Ergänzungen von mir:

-- Startübungen aus allen erdenklichen Positionen (liegend, verkehrt, knieend, hockend etc...)
-- kurze (15-30m) Sprints mit erhöhtem Widerstand (zB 25kg auf Rollen, mit Gurt an dir befestigt)
-- Rückwärtsläufe (oh ja, mein Liebling^^) mit maximaler Schrittlänge
-- Und vor allem Koordinationstraining... Sprungübungen Zb. wurden eh schon genannt, Steigerungen auch... bei den Steigerungen halt immer auf einwandfreie Technik (auch Arme!) achten. ordentlicher Kniehub, AKTIVES Fußsenken, Körperschwerpunkt weiter nach vorne.
-- Schrittfrequenz kannst du mit Läufen auf leichten Bergabstrecken trainieren.

Was wir im Feuerwehrwettkampftraining halt auch noch machen sind Sprints mit 3kg schweren Stiefeln... Geheimtipp für Knie-nicht-ordentlich-Heber^^

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Na, vielen Dank. Das hört sich ja alles recht gut an, mal nächste Woche damit anfangen, für diese Woche habe ich meine harten Belastungen durch das Intervalltraining schon hinter mir... :daumen:

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Hagen1979 hat geschrieben:was lauft Ihr denn so auf den 100 Metern ???
14,x

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Ich trau` mich nicht, die 100 m zu laufen.
Wenn ich mal versuche, zu sprinten, fallen mir 2:30 lt. Forerunner schon schwer, das wären dann auf 100 m 15 Sekunden. Ich weiß allerdings nicht, wie genau hier die Anzeige ist.

Ich befürchte auch, dass ich nicht die richtige Technik für Sprint drauf habe, sondern ähnlich wie auf Langstrecke laufe (also z.B. auf der Ferse oder Fußmitte aufkomme), nur eben schneller und größere Schritte.

Wenn Dein Bekannter als Jugendlicher z.B. eine 12,0 laufen konnte und Du eine 14,0, kann ich mir vorstellen, dass es nicht einfach für Dich wird.
Vielleicht kannst Du ihn zu 1000 Metern überreden?

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diego7 hat geschrieben:Ich trau` mich nicht, die 100 m zu laufen.
Wenn ich mal versuche, zu sprinten, fallen mir 2:30 lt. Forerunner schon schwer, das wären dann auf 100 m 15 Sekunden. Ich weiß allerdings nicht, wie genau hier die Anzeige ist.

Ich befürchte auch, dass ich nicht die richtige Technik für Sprint drauf habe, sondern ähnlich wie auf Langstrecke laufe (also z.B. auf der Ferse oder Fußmitte aufkomme), nur eben schneller und größere Schritte.

Wenn Dein Bekannter als Jugendlicher z.B. eine 12,0 laufen konnte und Du eine 14,0, kann ich mir vorstellen, dass es nicht einfach für Dich wird.
Vielleicht kannst Du ihn zu 1000 Metern überreden?
Er meint er lief eine 15, wie gesagt vor 20 Jahren und hunderten Litern Alkohol und Zehntausenden Zigaretten. 1000 Meter würden Ihn töten... :kruecke:

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Hagen1979 hat geschrieben:mal nächste Woche damit anfangen, für diese Woche habe ich meine harten Belastungen durch das Intervalltraining schon hinter mir...
Ich würd in so einem Fall überhaupt nicht dafür trainieren, und zwar aus 3 Gründen:
1. Langstreckentraining plus nochmal Kurzstreckentraining wär mir zu viel. Und die Langstrecke ist mir wichtiger.
2. DerC hat ja geschrieben, dass Sprintfähigkeit weniger trainierbar ist. Mir wär das Kosten-/Nutzenverhältnis zu ungünstig. Viel Sprinttraining, um vielleicht eine halbe oder eine ganze Sekunde herauszuholen?
3. Sprinten ist zum großen Teil Veranlagung. Wo ist das Problem, wenn er schneller sein sollte? Dann ist er eben besser veranlagt. Na und?

Das ist meine Einstellung dazu. Du kannst das natürlich anders handhaben.

Meine Haltung ist natürlich auch davon geprägt, dass ich einigermaßen gut im Langstreckenbereich bin, aber eine absolute Niete auf der Kurzstrecke. Ich kann auch prima damit leben, dass viele schneller sind als ich über z. B. 400 m, denen ich dann auf 10 km davon lauf.

Bernd
Das Remake
Infos zum Laufen und Vereinsgedöns gibt's auf www.sgnh.de

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Hagen1979 hat geschrieben:Er meint er lief eine 15, wie gesagt vor 20 Jahren und hunderten Litern Alkohol und Zehntausenden Zigaretten. 1000 Meter würden Ihn töten... :kruecke:
Vor ca. 30 Jahren bin ich 13,9 auf 100 m gelaufen, glaube aber nicht, dass ich das heute noch könnte, zumindest nicht einfach so ohne spezielles Training.
Bild
Bild

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burny hat geschrieben:Ich würd in so einem Fall überhaupt nicht dafür trainieren, und zwar aus 3 Gründen:
1. Langstreckentraining plus nochmal Kurzstreckentraining wär mir zu viel. Und die Langstrecke ist mir wichtiger.
2. DerC hat ja geschrieben, dass Sprintfähigkeit weniger trainierbar ist. Mir wär das Kosten-/Nutzenverhältnis zu ungünstig. Viel Sprinttraining, um vielleicht eine halbe oder eine ganze Sekunde herauszuholen?
3. Sprinten ist zum großen Teil Veranlagung. Wo ist das Problem, wenn er schneller sein sollte? Dann ist er eben besser veranlagt. Na und?

Das ist meine Einstellung dazu. Du kannst das natürlich anders handhaben.

Meine Haltung ist natürlich auch davon geprägt, dass ich einigermaßen gut im Langstreckenbereich bin, aber eine absolute Niete auf der Kurzstrecke. Ich kann auch prima damit leben, dass viele schneller sind als ich über z. B. 400 m, denen ich dann auf 10 km davon lauf.

Bernd
Bernd, eine Sekunde auf 100m ist mehr Wert als 2 Minuten auf 10k. Etwas Sprinttraining hilft auch einem Langstreckler.

Gruß
Rolli

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Mit etwas Training könnte ich vielleicht 13:xx laufen. Vor Allen beim Start müsste ich deutlich besser werden. Da steckt bestimmt schon 0,5s.

Gruß
Rolli

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burny hat geschrieben:Ich würd in so einem Fall überhaupt nicht dafür trainieren, und zwar aus 3 Gründen:
1. Langstreckentraining plus nochmal Kurzstreckentraining wär mir zu viel. Und die Langstrecke ist mir wichtiger.
2. DerC hat ja geschrieben, dass Sprintfähigkeit weniger trainierbar ist. Mir wär das Kosten-/Nutzenverhältnis zu ungünstig. Viel Sprinttraining, um vielleicht eine halbe oder eine ganze Sekunde herauszuholen?
3. Sprinten ist zum großen Teil Veranlagung. Wo ist das Problem, wenn er schneller sein sollte? Dann ist er eben besser veranlagt. Na und?

Das ist meine Einstellung dazu. Du kannst das natürlich anders handhaben.

Meine Haltung ist natürlich auch davon geprägt, dass ich einigermaßen gut im Langstreckenbereich bin, aber eine absolute Niete auf der Kurzstrecke. Ich kann auch prima damit leben, dass viele schneller sind als ich über z. B. 400 m, denen ich dann auf 10 km davon lauf.

Bernd
Naja, so ernst sehe ich die ganze Sache auch nicht. Allerdings würde es mich schon wurmen wenn er schneller ist, da ich ja 4 mal die Woche laufen gehe und er nüscht macht. Kann ja nicht schaden nen paar mal die 100 Meter vorher zu laufen, damit ich wenigstens weiß wie ich aus dem Startblock rauskomme und überhaupt zu wissen wie es ist 100 Meter in der Geschwindigkeit zu laufen...Danach werde ich mich auch wieder dem Langstreckenlauf widmen... :daumen:

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Hagen1979 hat geschrieben:Naja, so ernst sehe ich die ganze Sache auch nicht. Allerdings würde es mich schon wurmen wenn er schneller ist, da ich ja 4 mal die Woche laufen gehe und er nüscht macht. Kann ja nicht schaden nen paar mal die 100 Meter vorher zu laufen, damit ich wenigstens weiß wie ich aus dem Startblock rauskomme und überhaupt zu wissen wie es ist 100 Meter in der Geschwindigkeit zu laufen...Danach werde ich mich auch wieder dem Langstreckenlauf widmen... :daumen:
Ich kann mir vorstellen, dass er "plötzlich" Knieschmerzen bekommt oder so... Auch wenn er antritt, läuft er ohne Training so um 20s.

Gruß
Rolli

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Hagen1979 hat geschrieben:Allerdings würde es mich schon wurmen wenn er schneller ist, da ich ja 4 mal die Woche laufen gehe und er nüscht macht.
Lauf und Sprint sind verschiedene Disziplinen. Wärst Du auch enttäuscht, wenn er Dich beim Kugelstoßen schlagen würde?

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CarstenS hat geschrieben:Lauf und Sprint sind verschiedene Disziplinen. Wärst Du auch enttäuscht, wenn er Dich beim Kugelstoßen schlagen würde?
Na klar, bei jedem anderen wäre es mir egal, aber bei einem Klugscheißer der nur auf der Couch sitzt und sich berauscht und ich genau das Gegenteil in meinem Leben mache wäre ich irgendwie schon enttäuscht...

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Hagen1979 hat geschrieben:Naja, so ernst sehe ich die ganze Sache auch nicht. Allerdings würde es mich schon wurmen wenn er schneller ist, da ich ja 4 mal die Woche laufen gehe und er nüscht macht. Kann ja nicht schaden nen paar mal die 100 Meter vorher zu laufen, damit ich wenigstens weiß wie ich aus dem Startblock rauskomme und überhaupt zu wissen wie es ist 100 Meter in der Geschwindigkeit zu laufen...Danach werde ich mich auch wieder dem Langstreckenlauf widmen... :daumen:
Ich würde auch ein bisschen dafür trainieren, weil ich glaube, dass das zwischendurch mal Spaß macht. Deinen Langstreckenfähigkeiten wird das nicht besonders schaden, Du wirst die Sprints ja eh` in Dauerläufe einbetten, nehme ich an. Verletz` Dich aber bitte bei den schnellen Sachen nicht!

Wenn er übrigens als Jugendlicher schon 15 s brauchte, stehen Deine Chancen recht gut, denke ich.

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diego7 hat geschrieben: Wenn er übrigens als Jugendlicher schon 15 s brauchte, stehen Deine Chancen recht gut, denke ich.
Ja. 15s ist für einen männlichen Jugendlichen eine lausige Zeit. Mit etwas Training laufen eigentlich sehr viele jungen Männer unter 14 und auch eine ganze Menge unter 13.

Nur mal so als Fallbeispiel, wie wenig man sich im Sprint verbessert wenn man nicht sehr talentiert ist, und zudem schon einiges dafür trainiert hat, meine 100m-Zeiten aus der Jugend.

(Geboren 1974, regelmäßiges LA-Training seit Herbst 1984)

1990: 12,54 (umgerechnet aus 12,3 Handgestoppt)
1991: 12,50
1992: 12,25
1993: 12,13 (400m 54,7)

Wenn man jetzt bedenkt, dass die Bedingungen (Rückenwind, Temperatur) einige Zehntel ausmachen können, kann man nicht mal mit Sicherheit sagen, dass ich innerhalb von 4 Jahren deutlich schneller geworden wäre.

Zum Vergleich einer mit deutlich mehr Sprinttalent:
1990: 11,76
1991: 11,47
1992: 11,36
1993: 11,04 (400m 54,9)

Auf höherem Niveau kommt da mehr Steigerung - abr so weit ich weiß ist er auch später nie 10,xx gelaufen. Der Mann hat vielleicht etwas mehr Sprint trainiert als ich, denn bei mir waren noch mehr Mitteklstreckeneinheiten angesagt, aber so groß war der Unterschied im Training nicht (gleche Trainingsgruppe).

Die 400m Zeit mal nur als kleines Indiz, wie entscheidend die Ausdauer über diese (Langsprint-)Strecke schon ist - war übrigens im gleichen Rennen.

Nach meinem Wiedereinstieg in den Sport ging es übrigens so weiter:
2007 12,58
2008 12,83
2009 12,68

Dafür dass ich etwas älter geworden und nicht mehr jede Woche voll sprinte, bin ich damit ganz zufrieden. 2008 waren die Temperaturen bei meinen beiden 100m Sprints zu kalt.

Man müsste die Strecken öfter laufen, um besser die Entwicklung zu sehen. Im Moment laufe ich die 100 nur 1-2 mal pro Jahr, in den 90ern etwas öfter. Aber ich sehe auch an den Trainingsergebnissen, das die Sprintleistung bei mir recht stabil ist.

Wenn man bisher fast kein Sprint trainiert hat, kann man schon leichter deutliche Verbesserungen erzielen.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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So, habe heute mal die Sache in Angriff genommen und bin 2 mal die 100 Meter gesprintet. Wenn die weißen Pfähle am Straßenrand 50 Meter auseinander sind so wie ich es mal in der Fahrschule gelernt habe, bin ich die 100 Meter in 15 sec. und einmal in 16 sec. gelaufen. ungefähr 5-6 sec. langsamer wie Usain Bolt, da kann ich mit leben...;-)

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Hagen1979 hat geschrieben:So, habe heute mal die Sache in Angriff genommen und bin 2 mal die 100 Meter gesprintet. Wenn die weißen Pfähle am Straßenrand 50 Meter auseinander sind so wie ich es mal in der Fahrschule gelernt habe, bin ich die 100 Meter in 15 sec. und einmal in 16 sec. gelaufen. ungefähr 5-6 sec. langsamer wie Usain Bolt, da kann ich mit leben...;-)
Hmmm, ich bin mal nach den Straßenpfosten 400 m - Wiederholungen gelaufen, da kommen teilweise tolle Zeiten raus. Wenn Du sicher gehen willst, mach´ lieber einen Versuch auf abgemessenen 100 m, gibt`s ja oft in Parks oder gleich im Stadion.

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diego7 hat geschrieben:Hmmm, ich bin mal nach den Straßenpfosten 400 m - Wiederholungen gelaufen, da kommen teilweise tolle Zeiten raus. Wenn Du sicher gehen willst, mach´ lieber einen Versuch auf abgemessenen 100 m, gibt`s ja oft in Parks oder gleich im Stadion.
Genau. Die Pfosten kannst Du bei Fahrtspielen benutzen, aber nicht als Messstab für 100m Sprint. Viel zu ungenau.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:Genau. Die Pfosten kannst Du bei Fahrtspielen benutzen, aber nicht als Messstab für 100m Sprint. Viel zu ungenau.

Gruß
Rolli
Mein GPS kann ich aber dazu auch nicht gebrauchen, zeigt nicht in 10er Schritten an und ist ja auch nicht so genau. Muß ich wohl mal auf nen Platz gehen oder ich habe schon überlegt die 100 mit dem Rad abzumessen, das ist bei mir recht genau, zeigt auch in 10 er Schritten an .

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Na endlich fragt mal einer......

11,02 sek 100m -----9min50sek 3000m amtlich vermessen beim Schulsportfest "Jahnsportplatz" Hegel-Leibniz POS 1987...

Da war ich knackige 15 Jahre alt....man das waren geile Zeiten und jetzt ;-P (22 Jahre und 20 kg schwerer naja lassen wir das )
:winken:

Lg waschbärbauch
___________________


____________________________________________
Magdeburg '06 HM 1h:55min
Magdeburg '07 M 4h:12min
Magdeburg '07 Silvesterlauf 10km 47min

Osterburg Schlammschlacht '08 1h:05min
Tangermünde '08 HM 1h:58min
Hopfenlauf '08 11,6km 58min
Triathlon Mieste '08 1h:58min
Demker '08 12 km 60min
Gardelegen '08 HM
PB 1:42:hurra:

Magdeburg '08 HM 1:45min

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Hagen1979 hat geschrieben:Mein GPS kann ich aber dazu auch nicht gebrauchen, zeigt nicht in 10er Schritten an und ist ja auch nicht so genau. Muß ich wohl mal auf nen Platz gehen oder ich habe schon überlegt die 100 mit dem Rad abzumessen, das ist bei mir recht genau, zeigt auch in 10 er Schritten an .
Nur auf der Bahn. Fahrradtacho, GPS, Straßenlaternen... usw. alles zu ungenau.

Gruß
Rolli

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Habe auch eine Frage (100m Thread kommt hier sehr selten vor)
Bin 100m im WK noch nie gelaufen. Wie soll sich das Tempo anfühlen? Dass das ist nicht das gleiche wie im Training ist, müsste jedem bekannt sein. Aber wie?

Wir haben bei uns 2-3 Jugendliche, die sich mit mir im Training immer messen wollen. Natürlich habe ich bis 400m keine Chance, aber Spaß macht das schon. Vor 3 Wochen haben wir uns bei den Steigerungen einen 100m Wettrennen geleistet. Die letzte 20m waren wirklich ungewohnt und komisch zu laufen. Der Oberkörper wollte immer noch vorwärts, die Beine kamen aber nicht nach. Ich versuchte bis Ende mit sauberem Still zu laufen und die Frequenz so hoch wie möglich zu halten. Gut dass die Ziellinie kam, sonst würde ich auf die Nase landen. Die Beine waren 3m hinter mir geblieben. :haeh:
Danach 4 Tage Muskelkater.

Bitte ein Paar Hinweise zu Taktik und zum Laufgefühl.

Gruß
Rolli

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Die Renneinteilung im 100-m-Wettkampf ist denkbar einfach: vom ersten bis zum letzten Meter so schnell wie es nur irgendwie geht.

Der Oberkörper sollte die ganze Zeit aufrecht gehalten werden und nicht nach vorne kippen. Die Füße sollten genau unter dem Körper aufgesetzt werden. Im Moment des Aufsetzens bilden Oberkörper und Bein eine gerade Linie.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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waschbärbauch hat geschrieben:Na endlich fragt mal einer......

11,02 sek 100m -----9min50sek 3000m amtlich vermessen beim Schulsportfest "Jahnsportplatz" Hegel-Leibniz POS 1987...

Da war ich knackige 15 Jahre alt....man das waren geile Zeiten und jetzt ;-P (22 Jahre und 20 kg schwerer naja lassen wir das )
Respekt :daumen:
Hast da wl. auch so richtig sprinten trainiert oder? Kannst wl. am meisten zu den Fragen hier sagen :D

Rolli das was dir passiert is is ganz normal... auf den letzten Metern gibts bei (fast) allen (auch Profi)sprintern einen Einbruch im Tempo... Dass man nicht auf die Nase fällt das muss man halt irgendwie durchstehen *gg*

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SantaCruz hat geschrieben:Die Renneinteilung im 100-m-Wettkampf ist denkbar einfach: vom ersten bis zum letzten Meter so schnell wie es nur irgendwie geht.

Der Oberkörper sollte die ganze Zeit aufrecht gehalten werden und nicht nach vorne kippen. Die Füße sollten genau unter dem Körper aufgesetzt werden. Im Moment des Aufsetzens bilden Oberkörper und Bein eine gerade Linie.
So einfach ist das nicht.
Der Start ist schon mal ganz was Anderes als bei 800+.
Die ersten 20m, wo man das Tempo aufnimmt.
20-80m = Vmax
die letzten 20m.. keine Ahnung... :confused:

Gruß
Rolli

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harakiri hat geschrieben: Rolli das was dir passiert is is ganz normal... auf den letzten Metern gibts bei (fast) allen (auch Profi)sprintern einen Einbruch im Tempo... Dass man nicht auf die Nase fällt das muss man halt irgendwie durchstehen *gg*
Was ich falsch gemacht hab, weiß ich... glaube ich. Die Frage ist, wie man es richtg macht und wie man sich darauf vorbereiten soll.

Gruß
Rolli

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Rolli hat geschrieben:So einfach ist das nicht.
Der Start ist schon mal ganz was Anderes als bei 800+.
Die ersten 20m, wo man das Tempo aufnimmt.
20-80m = Vmax
die letzten 20m.. keine Ahnung... :confused:

Gruß
Rolli
Machs wie Bolt... Siegerpose :D
Dann merkt keiner, dass du die letzten 20 nicht drauf hast ^^

Ne Scherz beiseite... Vl. is dein Problem ja, dass du dich schon zu früh in die "Zieleinlaufhaltung" begibst (Oberkörper nach vorne). Trainieren ließe sich sowas natürlich auf Bergabstrecken ;)

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Rolli hat geschrieben:So einfach ist das nicht.
Der Start ist schon mal ganz was Anderes als bei 800+.
Die ersten 20m, wo man das Tempo aufnimmt.
20-80m = Vmax
die letzten 20m.. keine Ahnung... :confused:

Gruß
Rolli
Ja, Du läufst aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt des Rennens so schnell wie Du nur kannst. In der Beschleunigungsphase versuchst Du so schnell wie möglich Deine Vmax zu erreichen. Das dauert aber durchaus 40 m oder mehr. Dann versuchst Du natürlich, die Vmax so lange wie möglich zu halten. Spätestens nach 80 m wirst Du langsamer (das geht übrigens auch einem Usain Bolt nichts anders) und kannst nur noch versuchen den Geschwindigkeitsverlust so gering wie möglich zu halten.

"Lauf die gesamte Strecke so schnell wie Du kannst" heißt also nicht "Vmax" sondern "Anstrengung max". Es funktioniert nicht, auf der ersten Hälfte Kräfte zu sparen, um auf den letzten Metern mehr Kraftreserven zu haben. Du würdest dadurch am Anfang immer mehr Zeit verlieren als Du am Ende gewinnen würdest.
"What do you do, you just go out there and gambol about like a bunny?" - Sheldon Cooper

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Rolli hat geschrieben:Der Start ist schon mal ganz was Anderes als bei 800+.
Die ersten 20m, wo man das Tempo aufnimmt.
20-80m = Vmax
die letzten 20m.. keine Ahnung... :confused:
Die Uni Halle leistet in dieser Hinsicht recht brauchbare Analysen.
Hier mal die Auswertung vom 100m Finale der diesjährigen WM in Berlin.
Wie Du schon richtig vermutet hast, liegt die Vmax aller Finalisten bei etwa 80m (t60-80).

Ganz besonders interessant finde ich hierbei noch die Tatsache, dass die Zeitabstände von Usain Bolt zu Tyson Gay durch die Bank in den jew. Abschnitten konstant bei etwa 0.02 sec. liegen.
Die beiden trainieren wohl die sprintrelevanten Parameter mit gleicher Intensität.

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SantaCruz hat geschrieben:Ja, Du läufst aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt des Rennens so schnell wie Du nur kannst. In der Beschleunigungsphase versuchst Du so schnell wie möglich Deine Vmax zu erreichen. Das dauert aber durchaus 40 m oder mehr. Dann versuchst Du natürlich, die Vmax so lange wie möglich zu halten. Spätestens nach 80 m wirst Du langsamer (das geht übrigens auch einem Usain Bolt nichts anders) und kannst nur noch versuchen den Geschwindigkeitsverlust so gering wie möglich zu halten.

"Lauf die gesamte Strecke so schnell wie Du kannst" heißt also nicht "Vmax" sondern "Anstrengung max". Es funktioniert nicht, auf der ersten Hälfte Kräfte zu sparen, um auf den letzten Metern mehr Kraftreserven zu haben. Du würdest dadurch am Anfang immer mehr Zeit verlieren als Du am Ende gewinnen würdest.
In dieser mittleren Phase läuft man also mehr oder weniger konstant die nach der Beschleunigung erreichte (Spitzen-)Geschwindigkeit (in einem Tempodiagramm wäre also ein Plateau (keine Kurve) zu sehen)?
Und es ist nicht möglich, durch entsprechendes Training diese Vmax länger als die 80 Meter zu halten? Oder andersrum gesagt, wenn man die Geschwindigkeit länger halten könnte, wäre man unter seiner Vmax geblieben, und man hätte ein besseres Ergenis erreicht, wenn man im Mittelteil schneller gelaufen wäre, trotz Abbau auf den letzten 20 Metern?

(nur zum Verständnis; falls es so stimmt, reicht ein "ja" :) )

arai

Edit: Jetzt erst Weitspringers Post/Link gesehen!

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Weitspringer hat geschrieben:Die Uni Halle leistet in dieser Hinsicht recht brauchbare Analysen.
Hier mal die Auswertung vom 100m Finale der diesjährigen WM in Berlin.
Wie Du schon richtig vermutet hast, liegt die Vmax aller Finalisten bei etwa 80m (t60-80).

Ganz besonders interessant finde ich hierbei noch die Tatsache, dass die Zeitabstände von Usain Bolt zu Tyson Gay durch die Bank in den jew. Abschnitten konstant bei etwa 0.02 sec. liegen.
Die beiden trainieren wohl die sprintrelevanten Parameter mit gleicher Intensität.
Danke. Eine gute Seite. Auch anderen Disziplinen sind da lesenswert.

Gruß
Rolli

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Hallo Rolli,
im Sprinttraining spielt neben den von DerC u. a. genannten Methoden neurophysiologisches Training zur Ermöglichung einer hohen Schrittgrequenz (44 schritte in 10 sec sind selbst im Tippeln sehr anspruchsvoll) und zur Beibehaltung derselben über den erforderlichen Zeitraum eine wichtige Rolle. Sonst erfolgt die sogenannte Programmermüdung, der Du m. E. begegnet bist.
MfG Chris

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964c2 hat geschrieben:Hallo Rolli,
im Sprinttraining spielt neben den von DerC u. a. genannten Methoden neurophysiologisches Training zur Ermöglichung einer hohen Schrittgrequenz (44 schritte in 10 sec sind selbst im Tippeln sehr anspruchsvoll) und zur Beibehaltung derselben über den erforderlichen Zeitraum eine wichtige Rolle. Sonst erfolgt die sogenannte Programmermüdung, der Du m. E. begegnet bist.
MfG Chris
und welche möglichkeiten gibts da die schrittfrequenz zu trainieren? Mir ist nur der Bergablauf bekannt... Kennst du was anderes?

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Hallo harakiri,

ich kenne nur Steigerung der Frequenz eines Bewegungsablaufes bei geringem Bewegungsumfang über einen sich steigernden Zeitraum und sukkzessive Umsetzung auf immer größere Bewegungsumfänge.
Beispiel Sprint: Quibbern, Skipping, Sprint

MfG Chris
Gesperrt

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