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Mein Marathon-Debut in Frankfurt

Mein Marathon-Debut in Frankfurt

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So, ein neuer Laufbericht.
Ein bißchen spät vielleicht, aber dafür lang! (Also, wer nicht viel lesen mag ...)


Mein Marathon-Debut in Frankfurt

Die Abenteuer des Laufschiffs Töfftöff

Der Marathon: unendlich scheinende Weite.
Dies ist das Abenteuer des Laufschiffs Töfftöff. Mit seiner Besatzung auf dem Weg in unbekanntes Land. Die Töfftöff dringt dabei in Galaxien vor, die (fast) noch kein Mensch zuvor erlebt hat.


Starring:
* Käptn Töffes, Kommandant des Laufschiffs Töfftöff, Chef des Ganzen
* Commander Spick, Wissenschaftsoffizier, zuständig für Spickzettel und Training. Außerdem Entwickler der Taktik und Überwacher der Zwischenzeiten.
* Dr. McKer, Arzt, zuständig für Wehwehchen.
* Lt. Commander Flott, Chefingenieur, zuständig für 's Weiterkommen und den Energiehaushalt.
* Lieutenant Hurra, Kommunikationsoffizier, zuständig für 's Jubeln und Reaktionen von außen auffangen. Verantwortlich außerdem für die interne Kommunikation.
* Lieutenant Checker, Navigation, zuständig für 's Finden des kürzesten Weges und Verhindern von STürzen und in die Hacken treten.
* Lieutenant Solo, Kampfstation, zuständig für 's Kampfschwein.


Sternzeit 25-10-20 09.09:30
Logbuch der Töfftöff, Käptn Töffes:
Jetzt ist es endlich soweit. Wir alle lassen uns auf ein Abenteuer ein, dessen Ausgang höchst ungewiss ist. Wir wollen in weniger als vier Stunden die unglaubliche Entfernung von 42,195 km zurücklegen. Der Marschplan ist auf 3:39 ausgelegt. Hoffentlich nicht zu optimistisch. Aber die Mannschaft hat sich lange auf diesen Tag vorbereitet. Zusammen sind wir durch dick und dünn gegangen. In ungezählten Trainingskilometern hat sich die Truppe schon bewährt. Wir sind bereit. Was ich der Mannschaft aber nicht sagen kann: Mich beschleichen immer noch leise Zweifel am Erfolg des Unternehmens. Außerdem ist heute morgen eine peinliche Panne bei der Ausrüstung passiert. Wir waren schon auf dem Weg zum Gate, als auffiel, dass die Laufhose nicht im Gepäck ist. Der Weg zurück brachte unnötige Hektik auf und das Treffen mit Gleichgesinnten am Anfang musste entfallen.


Das Laufschiff Töfftöff im Startblock.


Käptn Töffes:
Wie sieht 's aus, Flotti? Alles bereit?

Lt. Commander Flott:
Aye Käptn. Alles klar.

Käptn Töffes:
Lieutenant Checker! Autorunde im FR ausgeschaltet?

Lieutenant Checker:
Nein Käptn. Konnten die Bedienungsanleitung nicht finden.

Commander Spick:
Wir könnten jemand fragen. Sind ja genug da.

Käptn Töffes:
Lieutenant Hurra, stellen Sie Kontakt her.

Lieutenant Hurra:
Entschuldigung, können Sie mir sagen, wie die Autorunde ausgestellt wird?

-Warten auf Antwort-
Klar. Sie müssen nur ...


Lieutenant Checker nimmt schnell noch die nötigen Einstellungen vor. Nachdem Lieutenant Hurra noch ein bißchen höfliche Konversation betreibt ("Welche Zeit wollen Sie denn laufen?"- "Och so knapp unter drei Stunden!") ist schnell klar, dass Töfftöff ganz falsch aufgestellt ist.
Lieutenant Checker versucht, weiter nach hinten durchzukommen. Bis kurz vor den 3:30 Ballon geht alles gut, dann ist kein Durchkommen mehr.

Die Schuldige für das Dilemma ist schnell ermittelt. Lieutenant Hurra hat ein Skoda Schild gesehen und hat die Töfftöff gleich in diesen Startbereich gelotst.


Sternzeit 25-10-20 09. 9:45, persönliches Logbuch des Käptns:
Hätte man vorher wissen können, dass ein Sponsor sein Logo überall anbringt. Dieses Logo war auf jeden Fall nicht das Logo für den Startblock. Wir alle sind schuld. Keiner hat richtig geschaut.


Käptn Töffes:
Wir bleiben hier und warten am Rand, bis die Schnelleren vorbei sind. Dann reihen wir uns ein. Wollen ja niemanden behindern.

Alle:
Aye, Käptn!


Töfftöff wartet also am Rand. Gute Stimmung rundherum. Dann der Countdown. Startschuss ist keiner zu hören. Aber langsam setzt sich das Feld in Bewegung.

Checker legt den Geschwindigkeitshebel um.


Lt. Commander Flott:
He! Halt! Bis zur Startlinie im Energiesparmodus. GEHEN!!! Wir wollen keine 43 km laufen!


Checker reagiert sofort und schaltet runter.

Tatsächlich beginnen fast alle schon 200m vor der Startlinie mit dem Laufen. Töfftöff hält sich schön am Rand. Die Schnelleren überholen schon vor der Startlinie.
Dann ist es soweit: Das Töfftöff überquert unter dem tosenden Beifall vieler Zuschauer die Startlinie.


Sternzeit 25-10-20 09. 10:04, persönliches Logbuch des Käptns:
Endlich! Wir sind auf dem Weg. Das Abenteuer hat begonnen.
Ich muss gestehen, dass ich, als ich endlich realisiere, das wir Marathon laufen, den ersten, ein dümmliches Grinsen kaum aus dem Gesicht kriege.



Plötzlich bleibt Töfftöff an einer Straßenbahnschiene hängen und gerät gefährlich ins Trudeln. Durch ein gewagtes Manöver kann Checker einen Sturz verhindern.


Käptn Töffes:
Puh! Das war knapp. Gut gemacht, Mr. Checker. Ab jetzt höchste Aufmerksamkeit und Konzentration.


Töfftöff nimmt langsam Fahrt auf, während es durch Zuschauermassen geht. Commander Spick überwacht akribisch die Zwischenzeiten. Erster km in 5:16. Leicht zu schnell.


Commander Spick:
Ein bißchen Fahrt rausnehmen. Wir sind zu schnell.

Lieutenant Checker:
Aye, Sir.


Töfftöff hat jetzt deutlich Tempo rausgenommen. Nach dem nächsten km meldet sich wieder Commander Spick.


Commander Spick:
Käptn, wir haben zuviel Geschwindigkeit verloren. Wir müssen ein bißchen zulegen.


Sternzeit 25-10-20 09. 10:04, persönliches Logbuch des Käptns:
Der gute Spick hat sich vorher mächtig ins Zeug gelegt. Hat stundenlang über Excel-Tabellen gebrütet, unzählige Internetseiten studiert und eine ausgefeilte Marschtabelle erstellt. Die sieht einen langsameren Beginn vor und eine Steigerung ca. alle 10 km. "Negativer Split", wie er dazu sagt. Ich finde, wir liegen gut im Plan.


Käptn Töffes:
Flotti, wie sieht 's aus? Können wir noch ein bißchen zulegen?

Lt. Commander Flott:
Klar können wir. Die Energiespeicher sind randvoll. Wir gehen auf Worp 2.

Lieutenant Checker:
Warp 2. Aye.

Commander Spick:
Wir liegen bei km 5 schon 41 Sekunden hinter unserem Zeitplan zurück, Käptn.

Käptn Töffes:
Wir sollten Ruhe bewahren. Wir haben noch viel Zeit zum Aufholen. Flotti?

Lt. Commander Flott:
Sehe ich genauso. Die Maschine arbeitet wie ein Uhrwerk.


Die nächsten km verlaufen für Töfftöff recht ereignislos. Zuschauermassen an der Strecke. Tolle Stimmung. Die Mannschaft ist gut gelaunt und zuversichtlich. Spick, der wieder in seine Tabellen und Berechnungen vertieft ist, riskiert trotzdem ab und zu einen Blick nach draußen und murmelt vor sich hin.


Commander Spick:
Faszinierend!

Käptn Töffes:
Wie?

Commander Spick:
Ich meine, Käptn, all diese Menschen da draußen. Schreien und klatschen wie verrückt. Das ist faszinierend, nicht wahr?

Käptn Töffes: (schmunzelnd)
Ja durchaus, Mr. Spick.


Töfftöff überholt einige andere. Auch Staffelläufer.


Commander Spick:
Käptn! Wir überholen Staffelläufer. Nach der Logik ist das unmöglich. Die sind alle im Startblock hinter uns gestartet. Es müsste umgekehrt sein. Staffelläufer müssten uns überholen.

Dr. McKer:
Tja mein lieber Spick. Nicht alles ist eben logisch erklärbar.


Töfftöff bewegt sich inzwischen am Hauptbahnhof entlang, dann über die Mainbrücke.
Unter der Mannschaft macht sich Erleichterung breit, ist die Brücke doch nicht so steil wie befürchtet. Weiter geht es durch Sachsenhausen und über die Kennedyallee. Hier stehen kaum Zuschauer.


Sternzeit 25-10-20 09. 10:04, persönliches Logbuch des Käptns:
Hier ist es richtig langweilig. Keine Zuschauer, schnurgerade Strecke. Da kann das schwarze Loch an der Mainzer Landstraße nicht viel schlimmer sein.


Weiter führt der Weg von Töfftöff durch Niederrad und Schwanheim. Hier ist wieder was los. Einzelne haben private Verpflegung aufgebaut aber Dr. McKer rät ab. So hält sich die Besatzung immer an die offiziellen Verpflegungsstellen. Da hat Lieutenant Checker immer eine Menge zu tun. Viele gehen hier. Laufend mit Getränken vorbei zu kommen, erfordert hohe Konzentration und geschicktes Navigieren.


Käptn Töffes:
Mr. Spick! Führen sie einen ersten Systemcheck durch.

Commander Spick:
Aye Sir.
Sir: Alle Systeme arbeiten einwandfrei. Bei km 15 hatten wir noch einen Rückstand zum Plan von 26 Sekunden. Jetzt bei km 20 nur noch 11 Sekunden.

Käptn Töffes:
Sehr gut, Mr. Spick.

Lieutenant Checker:
AUSWEICHMANÖVER! ACHTUNG!!! FESTHALTEN!!!


Rumms!
Die Besatzung wird ordentlich durcheinander gewirbelt.
Töfftöff ist an einer Getränkestation voll in einen anderen Läufer gekracht, der zum Trinken aus vollem Lauf plötzlich stehen blieb. Checker hatte keine Chance zum Ausweichen. Zum Glück ist weiter nichts passiert.


Käptn Töffes:
Flotti! Lagebericht!

Lt. Commander Flott:
Alles klar, Käptn. Keine Schäden.

Dr. McKer: (sichtlich aufgebracht)
So ein Idiot. Hätte uns alle umbringen können.

Commander Spick:
Jetzt übertreiben Sie aber, Doktor.

Dr. McKer:
Kann der nicht im Laufen trinken? Oder wenigstens erst ein Stück weiter hinten anhalten? Ist doch wahr, Mensch!


Dr. McKer hat sich richtig in Rage geredet und auch der übrigen Mannschaft ist die Anspannung noch deutlich anzumerken. Mr. Spick wendet sich wieder seinen Berechnungen zu.

km 22 und damit die Schwanheimerbrücke nähert sich. Aber Töfftöff nimmt die Steigung ohne Schwierigkeiten. Viele Läufer werden hier überholt. Das Training Brücken rauf, Brücken runter, das die Mannschaft ab und zu durchführte, zahlt sich aus.
Commander Spick versucht den anderen seine komplizierten Berechnungen zu erklären, um wieviel langsamer eine solche Steigung angegangen werden müsste, damit die Maschinen die Belastung aushalten. Aber keiner versteht, was er erklärt und die Mannschaft ist sowieso in einer ausgelassenen Stimmung. Dieses Hindernis hat sich als leicht erwiesen.


Lt. Commander Flott:
Käptn, so langsam könnten wir hier ein bißchen Nachschub gebrauchen.

Käptn Töffes:
Ist unterwegs.


Der erste BioFruchtRiegel muss jetzt dran glauben. (Andere Sachen wie Gels wurden von Flotti getestet, aber für untauglich befunden.) Oben auf der Brücke. Schnauffaktor von Töfftöff hält sich in Grenzen und beim Runterlaufen gibt 's noch Erholung. Der Nachschub, von Flotti vorher so berechnet, kommt im richtigen Moment.

In Höchst ist wieder mächtig was los. Lieutenant Hurra gelingt es sogar aus dem Pulk die persönliche Fancrew von Töfftöff zu identifizieren. Die tauchen an anderen Stellen jetzt noch öfter auf. Für die Mannschaft ist das eine tolle Motivation. Auch in Nied viele Leute an der Strecke. Die Fancrew ist auch hier zu finden.

Bis km 28 läuft alles optimal und nach Plan.


Lieutenant Hurra:
Käptn, mir wird eben eine schmerzhafte Blase am rechten Fuß gemeldet.

Dr. McKer: (immer noch mächtig geladen)
Soll sich nicht so anstellen. Mein Gott. Ich dachte schon es wäre was ernstes. Nicht jammern. Laufen!

Lieutenant Hurra:
Käptn, mir wird soeben die nächste Getränkestelle gemeldet.

Käptn Töffes:
Alarmstufe rot! Jeder auf seinen Posten.
Du lieber Himmel, das sieht ja aus wie an der Theke auf dem Dorffest bei mir zu Hause. Stehen alle nur rum. Weiter, vobei, Mr. Checker. Die lassen wir aus. Ich will nichts riskieren.


Töfftöff manovriert sich außen an der Getränkestelle vorbei.


Lt. Commander Flott:
Käptn, wo bleibt der Nachschub? Hatte mich auf was eingestellt.

Käptn Töffes:
Getränkeaufnahme war nicht möglich. Muss so gehen. Aber ein Fruchtriegel ist noch da.

Lt. Commander Flott:
Immer her damit.


Die Mainzer Landstraße kommt in Sicht. Lang, gerade. Viele gehen und werden überholt.


Sternzeit 25-10-20 09. 12:40, persönliches Logbuch des Käptns:
Jetzt ist sie also da, die gefürchtete Mainzer Landstraße. Wir sind gut unterwegs und so langweilig ist hier auch nicht.


Die Besatzung lenkt sich ab durch die vielen Läufer, die hier jetzt eingesammelt werden.


Commander Spick:
Käptn, das ist nicht logisch. Die Leute, die jetzt von uns überholt werden, sind starke Läufer. Die wollten schneller im Ziel sein. Warum gehen die jetzt?

Käptn Töffes:
Weil sie keinen so guten Wissenschaftsoffizier haben, Mr. Spick. Die sind wahrscheinlich das Rennen viel zu schnell angegangen. Alle Energiereserven erschöpft.

Dr McKer:
Mit tun die Leute leid, Jim. Haben sich so lange vorbereitet und dann das.

Käptn Töffes:
Vorsicht, Palle. Wir sind noch nicht im Ziel. Das kann uns auch noch passieren, wenn wir nicht aufpassen.


Bei km 35 geht 's wieder in die Innenstadt. Menschenmassen stehen Spalier. Ein Höllenspektakel.
Lieutenant Solo rennt zum Steuer und gibt richtig Gas. Töfftöff fliegt durch die Menschenmassen. Ganz am Rand. Überholt ganz viele. Ganz dicht an den Zuschauern vorbei, die hier die Straße auf maximal 4 Meter verengen. Solo macht 's einen Heidenspaß, die übrige Mannschaft wird etwas blass um die Nase. Aber keiner unternimmt etwas. Alle wollen so schnell wie möglich aus der Enge wieder raus.
Nach etwa 1 km wird die Straße wieder breiter. An der Alten Oper ist die Laufstrecke zwar auch noch eng, aber hier ist mit Gittern abgesperrt.


Commander Spick:
Käptn, der letzte km war mit 4:47 viel zu schnell.

Käptn Töffes:
4:47? Ach du liebe Güte. Jetzt können wir uns auf was gefasst machen.

Lt. Commander Flott:
Was ist denn bei euch da oben los? Seid ihr übergeschnappt? Lange geht das nicht gut. Hier fliegt mir gleich alles um die Ohren!!!

Käptn Töffes:
Tu was du kannst Flotti. Hau alles raus.

Lt. Commander Flott:
Wir pfeifen jetzt schon aus dem letzten Loch. Mehr ist nicht drin.

Käptn Töffes:
Wenn das jemand schafft, dann du, Flotti.

Lt. Commander Flott:
Ich tu' mein bestes, Sir.


Töfftöff ist sichlich angeschlagen. Ob das noch gut ausgeht?


Käptn Töffes:
Reißt euch zusammen. Es sind nur noch vier km.

Dr. McKer:
Noch vier km? Mensch Jim, es kann sich ja jetzt schon keiner mehr auf den Beinen halten.

Käptn Töffes:
Wir werden jetzt nicht nachlassen. Mr. Solo, übernehmen Sie.


Mr. Solo versucht, noch mal Dampf zu machen. Aber so richtig in Fahrt kommt die Töfftöff nicht mehr. Immerhin wird sie auch nicht langsamer.


Dr. McKer:
Mir kommt 's vor, als würden wir schleichen.

Commander Spick:
Dafür gibt es keinen Beweis, Doktor. Wir sind nicht langsamer geworden. Bei km 40 liegen wir auf die Sekunde genau auf Kurs.

Dr. McKer:
Sie immer mit ihrer Logik, Spick. Mir kommt es so vor. Es fühlt sich an wie... Aber Gefühl, das sagt Ihnen ja nichts.
(nach einer kurzen Pause)
Außerdem ist mir schlecht.


Allen Bestzungsmitgliedern ist mulmig im Magen. Auch das noch.


Käptn Töffes:
Flotti, kannst du uns nicht hier rausbeamen?

Lt. Commander Flott:
Nein, bedaure Sir. Der Beamer ist schon ganz am Anfang ausgefallen. Ich dachte nicht, dass wir den brauchen. Sonst hätte ich ihn schon repariert.

Käptn Töffes:
Schon gut, Flotti.


Die Töfftöff hat schwer zu kämpfen um den Kurs zu halten. Das Fahrgestell ist reichlich mitgenommen. Drohende Krämpfe in den Waden und unangenehmes Magenrumpeln.


Lieutenant Hurra:
Dr. McKer! Die Beine melden schon seit einiger Zeit beginnende Krämpfe.

Dr. McKer:
Sagen sie ihnen, sie sollen schneller laufen. Bewusster. Ruhig platschen lassen. Jim wird nicht anhalten lassen. Also weiter.

Lieutenant Hurra:
Der Magen meldet steigende Übelkeit!

Dr. McKer:
Um Himmels willen! Bloß das nicht. Alles muss drin bleiben! Hören Sie! Das können wir uns nicht leisten. Sag ihm, das ist ein Befehl. Alles bleibt drin. Nichts geht raus!

Käptn Töffes:
Wir haben es jetzt so weit geschafft und wir bringen das auch zusammen zu Ende. Ich weiß es ist schwer und wahrscheinlich wird es noch schwerer. Aber haben wir uns so lange und so weit gequält nur um kurz vor dem Ziel aufzugeben? Nein! Also, bringen wir 's zu Ende!

Alle:
Zustimmendes Gemurmel.

Lt. Commander Flott:
Käptn! Viel mehr Saft ist nicht da. Alle Vorräte sind aufgebraucht.

Käptn Töffes:
Schalten sie auf Notversorgung um.

Lt. Commander Flott:
Das habe ich bereits getan.

Käptn Töffes:
Dann können wir nur hoffen, dass es bis ins Ziel reicht.


Die Besatzung tut weiter ihren Job. Jeder ist total erschöpft. Aber keiner denkt mehr an aufgeben. Jeder ist überzeugt die letzten Kilometer noch irgendwie zu überstehen.

Töfftöff läuft die letzten Meter auf die Festhalle zu. Glasiger Blick. Zusammengebissene Zähne. Aber es ist immer noch Laufen.
Biegt in die Festhalle ein. Und ...


Unter der Besatzung macht sich eine unwirkliche Stimmung breit. Die etwa 100 m bis zur Ziellinie werden zum Triumpfzug. Niemand denkt mehr an Tempo. Niemand denkt mehr an Schmerzen.
Empfangen von schreienden Zuschauern. Musik. Lichtshow. Wahnsinn.
Jubelnd reißen alle die Arme hoch. Klatschen sich ab. Umarmen sich.

Töfftöff wie in Zeitlupe auf den letzten Metern. Schwebend. Lachend. Jubelnd.


Sternzeit 25-10-20 09. 01:44, persönliches Logbuch des Käptns:
Ich gestehe es gerne:
So etwas ergreifendes wie diesen Zieleinlauf habe ich selten erlebt. Viele haben davon erzählt, geschwärmt, aber die Wirklichkeit hat diesmal alle meine Erwartungen übertroffen. Ich schäme mich meiner Tränen nicht. Total erschöpft und glücklich steht die ganze Mannschaft im Zielbereich. Alle freuen sich.
Und dieses Glücksgefühl wird noch eine Weile anhalten, da bin ich sicher.
Was kaum einer für möglich gehalten hat, haben wir geschafft.
Den ersten Marathon, eine echte Grenzerfahrung auf den letzten Kilometern. In einer Zeit, die unsere Erwartungen übertroffen hat: 3:39!!!
Die Schmerzen werden in wenigen Tagen vergessen sein. Aber die Freude über dieses tolle Erlebnis wird noch eine lange Zeit in unseren Herzen bleiben. Ob wir uns ein weiteres Mal dieser Herausforderung stellen werden, ist noch nicht entschieden.
Aber weitere Abenteuer warten bei jedem Lauf, das ist sicher.




ENDE
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

3
Gutes braucht Weile .... dafür ist der Bericht aber auch sehr gut geworden !!!
Und herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Erlebnis und der tollen Zeit !!!
Lese deine Berichte immer gerne !

Viele Grüße
Andrea

4
Ein sehr origineller Bericht und keine Zeile zu lang. :daumen: Ich hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt. :abwart:
Schade, dass wir uns nicht bei einem Foritreff gesehen haben.

Zu diesem fast perfekten Marathondebut kann man dem Käptn und seiner Crew nur gratulieren. Darauf darfst du wirklich stolz sein.

Viele Grüße :winken:

Gregor

5
Echt super Töffes!
:D

Hätte ich euch doch nur mal getroffen.... :D

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Geil! Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Premiere. :daumen: Das Resultat einer geschlossenen Mannschaftsleistung, würde ich sagen ... :zwinker2:

lg,
kobold

7
Hallo töffes,

mit diesem Log hast Du die Grenzen des Universums der Laufberichterstattung fast ausgelotet. Was ist der nächste Schritt? Welche unfassbare Welt des Kündens in Bewegung gemachten Erfahrens befindet sich hinter dem Ereignishorizont des Schwarzen Lochs, das vor Dir liegt? Ich bin gespannt.

Gruß Zwangsläufer

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möge die töfftöff niemals untergehen!! :daumen:

nochmals meine glückwünsche für dein tolles debüt. :nick: das hast du (habt ihr :zwinker2: ) echt toll gemacht!! :daumen:

und die originalität deiner laufberichte ist sowieso eine ganz andere liga!! preisverdächtig!! :geil:

lg,
line, immer mit töffes, töffer, töfftöff mitfiebernd
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PB: 5km: 21:14 (Juni 2010) - 10km: 43:38 (Juni 2011) - HM: 1:37:39 (Sept. 2010) - M: 3:31:47 (Oktober 2010)

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Da hat das Warten sich ja gelohnt.
Vielen Dank für diesen sehr unterhaltsamen Bericht.
Und natürlich an dieser Stelle noch mal herzlichen Glückwunsch zu dem supertollen Debüt :daumen:

LG
Bohne
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Danke euch allen für die Glückwünsche und netten Kommentare.

Eine Scene habe ich euch noch vorenthalten:

Bei km 39:

Käpt Töffes:
Hey Flotti,
kannst du uns da nicht rüberbeamen? Ich weiß nicht, ob das noch lange gut geht!

Lt. Commander Flott:
Tut mir leid, Käptn.
Beamen ist nicht erlaubt. Außerdem spinnt der Beamer sowieso die ganze Zeit schon. Tauchen immer mal so komische Gestalten auf.

Käptn Töffes:
Schon gut, Flotti. Wir packen das auch so. So kurz vor dem Ziel aufgeben, gibt 's nicht.
War auch nur so eine Schnappsidee. An alle: Zähne zusammenbeißen und kämpfen. Gleich ist es geschafft!


Frohes Laufen wünscht das Team der Töfftöff.

P.S.: Ein paar Ideen für Laufberichte schlummern noch in der Schublade. Fortsetzung folgt.
"Wer keine Zweifel hat, ist schlicht verrückt." (Peter Ustinov)

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Glückwunsch! :daumen: Und danke für den tollen Bericht! :hihi:
Liebe Grüße
- Carmen :hallo:
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Hi töffes,

erst mal Glückwunsch zum ja schon fast Traumdebüt.

Und danke für den tollen Bericht. Echt mal originell... und köstlich unterhaltsam! :)

Bibee

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Hallo,

ich hab' das jetzt erst gesehn ... Super toller Bericht, ganz großes Kino, bravo! :daumen: :daumen: :daumen:

Wie willst du das das nächste mal noch toppen? Ach ja, vor Begeisterung fast vergessen: Glückwunsch zum Marathon-Debüt!

Gruß, Manfred


PS: Einen ähnlich außergewöhnlich geschriebenen Bericht kenne ich bislang nur von Daniela über den HM in Köln - hier.
2022: erledigt: G1-Grüngürtel, Kölnpfad 100k, Burginsellauf Delmenhorst 24h Staffel(!), Mega Marsch Köln (63k) ... geplant: nix
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