nach einem 14 Tägigen Multi Sport Straek, hatte ich gestern schlicht weg keine Lust mehr zum trainieren. Die Woche davor war auch ganz schön hart gewesen. Am Freitag erwischte ich dann noch das falsche Programm auf dem Hometrainer, und spulte was härteres ab als vorgesehen. Der Nachteil am nicht trainieren ist das man schnell schwere Beine kriegt, der Vorteil merkt man nach ein paar Kilometer einlaufen am Zugersee entlang. Da lief ich dann rund, und so trabte ich weiter Richtung Oberwil bei Zug. Die an die Kaimauer schlagenden Wellen, der aufgebrachte Himmel und die stürmischen Böen verbreiteten eine einzigartige Stimmung die ich liebe. Dafür hatte ich jetzt aber wenig Zeit, denn es ging hoch zum Franziskusheim, einer Psychiatrischen Klinik hoch über dem See trohnend. Gerade dieser Teil der Strecke ist sehr schwer weil er immer steiler wird. Knapp oberhalb des Gebäudes führt ein Weg Richtung Schönegg, der Zugerbergbahn Station. Doch mich intressierte der breite Forstweg der sich immer noch steil den Zugerberg hochschlängelte. Nach ein paar 100 Meter knickt der Weg ab, wird etwas flacher und führt nun der Hügelflanke entlang weiter. Spektakuläre Aussichten zwischen den Bäumen, auf Pilatus, den Vierwaldstädtersee und weit im Hintergrund der Berneralpen, blitzen zwischen den Bäumen auf. Ich tipple in kurzen Schritten hoch und erreichte nach knapp 50 Min. den vorerst höchsten Punkt bei 725 MüM, knapp vor dem Eilenwald. Runde 300 HM auf knappen 4Km sind überwunden. Hier folgt eine 180° wende und ich laufe zurück Richtung Zug, hier kann man Gas geben und manchmal weiss ich nicht recht ob der Weg nach oben oder nach unten geht, ein Phänomen das ich hier schon vom Biken her kenne. Ein junges Mädchen kommt mir entgegen gejoggt,ich grüsse sie und lächle, für einen Moment fühle ich mich gleich alt.Sie lächelt stolz über das erreichte zurück, an Ihrem Gang erkenne ich das sie wohl nicht weiter hoch will. In diversen leichten Wellen erreiche ich kurz 784 MüM, nur um dann runter zustechen. Ein Vater und seine Tochter überholen mich kurz auf dem Bike, bis sie halten, um Jacken anzuziehen, dannach seh ich sie nicht mehr. Unterhalb vom Widis Hof biege ich endlich in die Zugerbergstrasse ein, nur um gleich wieder den kleinen Abzweiger zum Singeltrail zu nehmen, dem schönsten Stück der Strecke. Eng am hier steilen Berg anliegend, winded und krümmt sich der Trail. Ich hole mir bei einem der Bachüberquerungen einen nassen Schuh, und fluche über meine Unachtsamkeit. Der Wind weht ganz schön und die atemberaubende Aussicht auf den See, der aussieht als würde er von einem feingliedrigem Kamm durch kämmt, kann ich erst auf der kleinen Bogenbrücke geniesen die, die Ausweichstelle der Standseilbahn überbrückt. Schnaufend und ausgepowert von den Adrenalienstössen, verharre ich einen Moment des Glücks, bevor es mich wieder leicht aufwärts gehend weiter treibt. Jetzt heisst es wieder durchhalten Rythmus finden, zudem weiss ich, dass es fast nur noch abwärts geht. Unterhalb vom Restaurant Blasenberg, laufe ich kurz wieder Strasse, nur um gleich wieder in einer 180° drehung weiter Richtung Schönegg zu rennen. In riesen Schritten jage ich nun runter den Kiesweg entlag, rechts von mir krauseln sich die weisen Schaumkrönchen der Wellen auf dem See, den der Wind hat zugenommen. Nach zirka 1.5 std. bin ich unterhalb der Station, bereit das letzte Stück hinter mich zu bringen. Der Übergang vom steilen Schlussstück der Strasse, zum weiteren Singeltrail ist eine mächtige Kompression und staucht mich enorm zusammen. Nun leide ich,leide für den Rennsteig, presse die letzte vorhandene Kraft aus meinen Oberschenkel um die Wiese zu erreichen die mich weiter runter führt zur "Tschuepis Weid", wo ich auf den asphaltierten Kreuzweg treffe, der zur St. Verena Kappelle (582 MüM) führt. Es ist das letzte Stück hoch, und ich bleib voll dran. Hinter der Kappelle, stürze ich die letzten 2.5 Km, die ich vom hochlaufen so gut kenne, runter. Am Loreto Schulhaus, wo ich jeweils schwimme, vorbei, dampfe ich ab nach Hause, das ich nach 1 std. 50 Min. erreich. Mein Km Zähler sagt 18Km was ich nicht recht glauben kann, doch eine erneute nachrehnung auf der 1:25000 Karte gibt ihm Recht. Dazu kommen wohl 400 Hm rauf und dann halt wieder runter (Zug ligt auf 425MüM), was bei diesem ewigen auf und ab schwierig abzuschätzen ist. Rock-and-roll halt, mit einigen Elementen die mir beim Rennsteig helfen werden, auch die langen Abwärtspassagen. Doch dies ist nur ein kleiner Schritt dahin, und die Woche erst am Anfang, allerdings ein guter.
PS: das training schloss ich mit einem 20Min. Cooldown Programm auf dem Hometrainer ab, und Morgen ist schwimmen angesagt.
Spike
der für den Rennsteig leidet (Stnr. 83)
[ Dieser Beitrag wurde von spike am 21.03.2004 editiert. ]
Olli
