Banner

will endlich wieder laufen!

will endlich wieder laufen!

1
hallo liebe laeufergemeinde! :winken:

mittlerweile bin ich schon echt frustriert. ich muss wegen hueft/leistenschmerzen beim laufen schon 3 monate lang pausieren und es will sich keine besserung einstellen. war schon bei verschiedensten aerzten und keiner kann was defintives sagen. ich habe versucht, mit heimtrainer etwas kondi aufrecht zu erhalten, aber es ist halt nicht das gleiche :nene: mein angepeilter HM im april ist jetzt mal gestrichen und so kann ich nur weiter abwarten.
ende des monats hab ich einen termin fuer eine laufanalyse, ich hoffe so sehr, dass sie mir dort helfen koennen.
also, drueckt mir die daumen, ich scharre schon in den startloechern, endlich wieder meine laufklamotten auszupacken!
sorry fuers herumjammern, ich musste mir das mal von der seele schreiben. andere versuchen mich ja zu vertroesten und meinen 'na, dann lass das laufen und such dir einen anderen sport'. ihr koennt ja auch verstehen, warum das nicht so einfach ist. :nick:
fuers laufen gibts fuer mich keinen ersatz.

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

2
:traurig:
Kann mir vorstellen, wie es dir geht. Wuensche dir eine baldige Besserung.
Du beschreibst deine Schmerzen nicht naeher, aber da du es schon so lange hast, gehe ich mal davon aus du hast seamtliche Aerzte abgeklappert und es ist nicht sowas simples wie der Ishias?
Das war bei mir naemlich das Problem, als ich Hueftschmerzen hatte.
Mir hilft es sehr zu dehnen (mehrmals am Tag) und ausserdem die Rumpfmuskulatur zu staerken...
Liebe Gruesse

3
Hallo,
ich stehe seit ungefähr 6 Monaten vor einem ähnlichen Problem :-(
Wo kann man denn so eine Laufanalyse machen lassen? Vllt
würde mir das auch weiter helfen...
Ansonsten wünsche ich dir alles alles gut und das du bald wieder
laufen gehen kannst!
verdammt, wo passt denn jetzt noch der Pausetag hin? :confused:

4
Hat sich denn jemand mal die Mühe gemacht und Sporteinlagen anfertigen lassen?

Grüße,

Guido
Am 22. April 2017 in Wuppertal Zuckerspiel (10/21)
Am 6. Mai 2017 zwischen Wupper und Ruhr WHEW100 Ultramarathon (100km + Staffeln, 10km, 5km)

5
NothingElseMatters hat geschrieben: Wo kann man denn so eine Laufanalyse machen lassen?
Such mal im Netz mit "Laufanalyse Stadt". Du ahnst sicher, dass Du Sportgeschäfte im Normalfall überlesen solltest.

Knippi

6
mh klar Sportgeschäfte fallen raus,
mein Vater hat mir spezielle Orthopäden
in Montabauer oder Frankfurt empfohlen,
weiß da jemand was?

Nein Sporteinlagen habe ich nicht machen lassen,
ich konnte seit dem nicht mehr als 5 minuten
schmerzfrei laufen... naja
verdammt, wo passt denn jetzt noch der Pausetag hin? :confused:

7
Es ist immer wieder dasselbe: Die einen wollen laufen und können nicht und die anderen könnten laufen und wollen nicht.
Hatte im Spätherbst Probleme mit dem linken Knie , kurz danach dann mit dem Springgelenk, nun schon die 2. Erkältung....
Ich kann sehr wohl mit Euch fühlen und auch bestätigen, das dies sehr zermürbend ist. Hoffe hier für alle "Nichtfitten", das die Talsohle durchschritten ist und es bald wieder voran geht mit Euch.
Sportorthopäde der sich das ganz genau anschaut (von seitlich wie auch von hinten) müsste zumindest Aufschlüsse über den Laufstil, Haltung etc. bringen - vielleicht kann auch ein geschulter Lauftrainer hierzu was sagen.
Gute Besserung und Kopf hoch....
Gruss TOM
sportliche Grüsse TOM:)
Bild


Schlag den Fischer - 2013 im HM sub1:37:33, 2012 im M sub3:41:36

http://www.editgrid.com/user/hadesnumb/ ... ll_of_Fame

8
morgen! :hallo:

danke fuer eure antworten! :)

@larin: an ischias habe ich noch nicht gedacht- ich glaube, dass es bei mir eher ein orthopaedisches problem ist, das sich an einem hueftmuskel niederschlaegt. dehnen hat teilweise geholfen, aber laufbar ist das noch lange nicht.

@ NothingElseMatters: seit 6 monaten? hast du dich schon mal vom arzt checken lassen? ich werde die laufanalyse von einem orthopaediefachgeschaeft machen lassen. in D gibt es sicher auch solche angebote. auch dir baldige besserung!

@66tom: es hat relativ lange gebraucht, um mich mehr an das problem heranzutasten. mittlerweile weiss ich von meinem beckenschiefstand und etwas schiefer lendenwirbelsaeule und einem 'beleidigten' psoasmuskel. ich hoffe, dass mir die sportmediziner bei der laufanalyse helfen koennen, ev. eine verbindung zwischen diesen dingen herzustellen.
hoffentlich bist du auch bald wieder fit!

@chuuido: einlagen habe ich noch nie probiert, wuerde mich natuerlich super freuen, wenn die abhilfe schaffen koennten..

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

9
Hallo Angie,

Einlagen helfen meist gar nicht; wichtig ist die Dysbalancen durch gute Dehnungs- und Kräftigungsgymnastik sowie evtl. chiropraktische Unterstützung auszugleichen. Mein Physio hat gesagt, wenn man das richtig hinbekommt, braucht eigentlich kein Mensch Einlagen weil der Körper das selbst schafft. Der ist allerdings auch Natural Running Fan.

Der Beckenschiefstand ist auch sehr häufig und nach Meinung der meisten Physios auch nicht anatomisch sondern funktionell begründet; darum lass bloß die Finger von einer Absatzerhöhung; da kommst Du vom Regen in die Traufe. Ich hab mir vor Jahren durch den Müll mal nen Ermüdungsbruch im Wadenbein eingefangen.

10
DanielaN hat geschrieben:Hallo Angie,

Einlagen helfen meist gar nicht; wichtig ist die Dysbalancen durch gute Dehnungs- und Kräftigungsgymnastik sowie evtl. chiropraktische Unterstützung auszugleichen. Mein Physio hat gesagt, wenn man das richtig hinbekommt, braucht eigentlich kein Mensch Einlagen weil der Körper das selbst schafft. Der ist allerdings auch Natural Running Fan.

Der Beckenschiefstand ist auch sehr häufig und nach Meinung der meisten Physios auch nicht anatomisch sondern funktionell begründet; darum lass bloß die Finger von einer Absatzerhöhung; da kommst Du vom Regen in die Traufe. Ich hab mir vor Jahren durch den Müll mal nen Ermüdungsbruch im Wadenbein eingefangen.

:unterschreib:

Sehe ich genauso.


Gestern oder vorgestern gab es hier einen Thread bezüglich eines Pirisformis-Artikels,
den kann ich Dir nur wärmstens ans Herz legen, darin wurde die ganze Sache mal endlich gründlich beschrieben.
Möglicherweise sind Deine Beschwerden recht artverwand.

LG
Marion
http://www.hundephysioharz.de

11
Magimaus hat geschrieben: Gestern oder vorgestern gab es hier einen Thread bezüglich eines Pirisformis-Artikels,
den kann ich Dir nur wärmstens ans Herz legen, darin wurde die ganze Sache mal endlich gründlich beschrieben
da > http://forum.runnersworld.de/forum/gesu ... tikel.html

will endlich wieder laufen!

:unterschreib:


gruss hennes, aktuell 7. Monat Laufpause... und sich langsam fragend ob das überhaupt noch "pause" ist...

13
danke, ich habe ihn den artikel kurz reingelesen, aber meine probleme scheint es nicht ganz zu treffen. es ist immer nur von ruecken und gesaess die rede, nicht aber von huefte/leiste.
ich muss ihn aber erst genauer durchschmoekern.
ich war schon mehrmals beim chiropraktiker, der meine beinlaengendifferenz ausgleichen konnte, was aber in keinster weise meine beschwerden verbessert hat.
der physio hat mir dehn-und kraeftigungsuebungen gezeigt, aber die gross loesung war das auch nicht.
naechste woche weiss ich dann hoffentlich mehr. solange heissts warten.. :abwart: und weiterradeln..

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

14
Hey,

Bin jetzt auch seit Neujahr lahmgelegt lauftechnisch... . Habs mit der Patella-Sehne und den Achillessehnen, beides beidseits... :D
Sitzen ist nach einer Belastung nur schwer möglich, tut einfach weh... .Seitdem war ich des öfteren Schwimmen, was mir sehr gut tut. Ich versuche auch Spaziergänge zu machen, was teilweise nicht so toll war... .
Aber ich geb die Hoffnung nicht auf, dass es mit bravem Beinachsentraining und lockeren Spaziergängen bald überwunden ist und ich mit einem Anfängerplan wieder einsteigen darf... :daumen:

Einfach konsequent weitermachen, tu das was dir guttut... .Wenns bei dir das Radeln ist, warum denn nicht... .
Irgendwann stellt sich Besserung ein und dann gilt es, Geduld zu üben bis alles wieder komplett im Lot ist. Vorherige Sportexperimente sind leider meißt nicht zu empfehlen, hängt aber auch schwer vom Verletzungsbild ab.

Gute Besserung,
Jonas

15
angie_84 hat geschrieben:danke, ich habe ihn den artikel kurz reingelesen, aber meine probleme scheint es nicht ganz zu treffen. es ist immer nur von ruecken und gesaess die rede, nicht aber von huefte/leiste.
lg angie
Das könnte trotzdem passen. Wenn bei mir der Pirisformis (manchmal auch der Gluteus Maximus) total zuschlägt, dann zieht es meist vom Kreuzdarmbein gelenk (Iliosakralgelenk) über den Po Richtung Hüftknochen/Leiste - ab und an zieht es auch im Unterschenkel runter.
Anfangs hatte ich viel unsinnige Bandscheibendiagnostik, doch mein "alter" (selbst laufender) Orthopäde hatte immer mit "Pseudoischias" oder Pirisformissyndrom recht.
Am besten haben mir knallharte Massagen (Po) geholfen. Auch Tennisball reindrücken half.
Die ganze Physio und MT war meist zwecklos.

Gute Besserung!
Marion
http://www.hundephysioharz.de

16
Hallo!
Könnte es evtl. auch eine Adduktorenverletzung (z.B. starke Reizung) sein? Das würde die Schmerzen in der Leiste erklären (also direkt am Ansatz/Wurzel des Muskels)! Durch diese Schmerzen belastest du unterbewusst das Bein anders --> zusätzliche Schmerzen in der Hüfte könnten das Ergebnis sein! So eine Verletzung geht auch nicht von alleine wieder weg und müsste durch einen Physiotherapeuten behandelt werden. Treten die Schmerzen denn nur beim Laufen auf oder auch im Alltag?

Gruß Carlos

17
hi,

naja, der physio hat nach einer 2 stündigen untersuchung den psoas-muskel als schmerzursprung entdeckt. adduktorenzerrung hatte ich schon mal, das hat sich wieder anders angefühlt. sowohl laufpause als auch dehnen konnten den muskel noch nicht wirklich besänftigen.. beim laufen sind die schmerzen ziemlich akut, im alltag spüre ich hin und wieder ein leichtes unangenehmes ziehen in der leiste.
und das radfahren.. tja, das ist zwar ganz nett, aber mir fehlt das erfolgserlebnis. ausser dass ich während einer stunde radeln neben dem fenster die nachbarn beobachten kann :hihi:

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

19
Hi!

Nur mal eine kurze Frage:

Wie zieht man sich solche Verletzungen zu??

:confused:

20
hi angi,

klar habe ich mich von einem Arzt durchchecken lassen, doch der blöde
orthopäde meinte nur: naja alles "normale" kann ich nicht feststellen, da
kann ich nix machen -.- ich soll halt aufhören zu laufen....
ich bin trotzdem durch meinen freund und trainiere in dauerhafter
behandlung eines physiotherapeuten und eines arztes (leider aber kein
Sportarzt), die beiden zusammen haben es geschafft festzustellen, das
wohl eine Verschiebung der Wirbelsäule grundlegend ist und die Schmerzen
soweit einzudämmen.

Nur jedes mal wenn ich wieder versuche zu laufen fängt alles von
vorn an -.- deswegen habe ich jetzt euren Rat befolgt und werde eine
Laufanalyse machen lasse (da freut sich auch der Physiotherapeut drauf)
und dann mal weitersehen...

Komisch ist nur, das die schmerzen erst nach zwei Jahren laufen
aufgetreten sind. Naja wir arbeiten dran!

@ erwin, oft ist sowas wohl eine dauerhafte falschbelastung, wie in meinem
fall, wo erst die dauer und die zeit zu muskelverklebungen führeten,die dann
ohne bemerkt zu werden zu verschiebungen und fehlbalstungen :-(
man kann das wohl durch spezielles training vorbeugen, aber das hilft leider
auch nicht immer, wenn man z.B einen falschen Bewegungsablauf hat....
verdammt, wo passt denn jetzt noch der Pausetag hin? :confused:

21
NothingElseMatters hat geschrieben:hi angi,

klar habe ich mich von einem Arzt durchchecken lassen, doch der blöde
orthopäde meinte nur: naja alles "normale" kann ich nicht feststellen, da
kann ich nix machen -.- ich soll halt aufhören zu laufen....
ich bin trotzdem durch meinen freund und trainiere in dauerhafter
behandlung eines physiotherapeuten und eines arztes (leider aber kein
Sportarzt), die beiden zusammen haben es geschafft festzustellen, das
wohl eine Verschiebung der Wirbelsäule grundlegend ist und die Schmerzen
soweit einzudämmen.

Nur jedes mal wenn ich wieder versuche zu laufen fängt alles von
vorn an -.- deswegen habe ich jetzt euren Rat befolgt und werde eine
Laufanalyse machen lasse (da freut sich auch der Physiotherapeut drauf)
und dann mal weitersehen...

Komisch ist nur, das die schmerzen erst nach zwei Jahren laufen
aufgetreten sind. Naja wir arbeiten dran!

@ erwin, oft ist sowas wohl eine dauerhafte falschbelastung, wie in meinem
fall, wo erst die dauer und die zeit zu muskelverklebungen führeten,die dann
ohne bemerkt zu werden zu verschiebungen und fehlbalstungen :-(
man kann das wohl durch spezielles training vorbeugen, aber das hilft leider
auch nicht immer, wenn man z.B einen falschen Bewegungsablauf hat....
Ich glaube ich beuge dem ziehmlich gut vor, weil ich von Anfang an gedehnt habe. Mir ist dennoch aufgefallen, dass mir die Fersen weh tun! Jetzt muss ich schauen wie ich das in den Griff bekomme. Das lustige ist ja, dass ich wärend der Belastung (Gehen, Laufen) nix spüre, aber kurz nach dem Laufen spür ich es dann beim auftreten auf beiden Fersen. Mal schauen was ich da dagegen machen kann... hatte das schonmal, und es ist dann irgendwann vergangen...
Habt ihr da wer Erfahrung damit?

22
mh ne keine Ahnung, schon die Suchfunktion mal gefragt?
verdammt, wo passt denn jetzt noch der Pausetag hin? :confused:

23
NothingElseMatters hat geschrieben:mh ne keine Ahnung, schon die Suchfunktion mal gefragt?
Ja schon, hab das auch früher schon mal gepostet! Naja, vielleicht schreibt ja mal ein Anderer darüber, dann werde ich gaaaaaanz laut "HIER" schreien und aufzeigen! he :zwinker2:

24
Hallo Erwin,

vielleicht heißt Dein Problem Plantarsehnenreizung.

gruß

Michael
Bild
Bild

25
micha2112 hat geschrieben:Hallo Erwin,

vielleicht heißt Dein Problem Plantarsehnenreizung.

gruß

Michael
Ok, und an was merkt man das, und wie bekommt man diese in den Griff? :winken:

26
erwin82 hat geschrieben:wie bekommt man diese in den Griff? :winken:
Ohja, tolle Frage - für die Antwort gibts den Nobelpreis!

gruss hennes

27
Hallo Angie,

keine traurige Situation entspricht der eines anderen Läufers. Aber meine ist deiner in ihrer Härte zumindest ähnlich. Nach einem Traumerfolg und 5.000 Laufkilometern im Jahr 2008 kam für mich 2009 das verläufige Aus. Nach einem "Abschiedsmarathon" im März 2009 musste ich einsehen, dass es so nicht mehr weiter geht, dass eine Zäsur unumgänglich ist. Schlimme Schmerzen (egal was, wo, wie, das werde ich in deinem Thread nicht auswalzen) trieben mich zum Arzt. Was folgte war ein Totalabsturz. Zunächst 6 Wochen Laufverbot. Danach kehrten die Schmerzen zurück und ich setzte ALLE Hebel in Bewegung, um zu genesen. Das war umso schwieriger, als es keine völlig klare Diagnose gab. Da war nicht wirklich was kaputt. Massagen, manuelle Therapie, Elektro- und Wärmetherapie, ärztliche Laufberatung halfen mir von außen. Ich zwang mich zu Barfußlaufen, Lauf-ABC, Dehnübungen bis zum Exzess und beschränkte mich auf kurze Distanzen. Nichts schien den Schmerz vertreiben zu können. April, Mai, Juni, Juli, August, September ... Es ging darum wieder mit gutem Schritt laufen zu lernen. Das wurde mir kurz vor der entscheidenden Anweisung meines Arztes klar, die da lautete "Nur noch so weit laufen, wie ich schnell laufen kann!". Mit anderen Worten: Langsamlaufverbot. Einige Wochen danach war es soweit. Über Nacht. Von heute auf morgen. Der erste Lauf ohne den vermaldedeiten Schmerz. Das war Ende Oktober 2009. Nun laufe ich seitdem schmerzfrei (jedenfalls frei von jenem unsäglichen Schmerz). Immer noch nicht weit, immer noch nur schnell (schnell heißt nicht langsamer als ein bestimmtes Tempo, bei dem noch "schöne", runde, gute Laufschritte möglich sind). Nun werde ich versuchen 2010 als Jahr des Aufbaus zu nutzen. Im Frühjahr an den HM heran tasten. Wenn der Schmerz sich nicht wieder meldet, einige HM, dann im Sommer der Übergang zu längeren Distanzen. Und wenn bitte, bitte, bitte, alles klappt, dann wage ich im September, also nach 1,5 Jahren, wieder den ersten Marathon. Marathon oder länger sind die Distanzen für die ich als Läufer lebe, nach denen ich mich sehne.

Sicher, ich laufe und du kannst nicht laufen. Insofern bist du in der weit schlimmeren Lage. Ich will dir mit meinem Beitrag nur vermitteln den Mut nicht sinken zu lassen. Kämpfe weiter. Such auch den Rat anderer Ärzte, wenn die bisherigen dich nciht weiter brachten. Vielleicht hilft die Laufanalyse.

Ich will dir auch sagen, dass ein Schmerzbild noch eine ganze Weile nach Beseitigung der Ursache weiter bestehen kann. Mir hat man das so erklärt: Die Zentren im Rückenmark entwickeln so etwas wie ein Gedächtnis, wenn man sich in einen chronischen Schmerzzustand manövriert. Diese "Erinnerung" veranlasst die nervale Steuerung manchmal auch dann noch Schmerzsignale zu senden, wenn längst alles in Ordnung ist. Ich bin davon überzeugt, dass es bei mir so war. Eine andere Erklärung gibt es nicht dafür, dass der Schmerz heute noch in üblicher Intenstität beim und nach dem Lauf fühlbar ist und morgen plötzlich und (scheinbar) endgültig und total ausbleibt ...

Auch das noch: Heilung und Schmerzfreiheit finden Läufer selten in der Zeit des Nichtlaufens. Zum Beispiel fing ich mir vor ein paar Wochen auf dem Schneeboden eine beginnende Schleimbeutelentzündung an der rechten Ferse ein. Nach kurzer Laufpause trainierte ich wieder. Natürlich tut das dann wieder weh. Es braucht einige Wochen vorsichtigen Herantastens, bis der Bereich vollkommen beschwerdefrei wird.

Bleib dran Angie. Kämpfe weiter gegen die inneren Dämonen. Und lass dich von niemand abspeisen. Irgendwann hast du das Problem überwunden und läufst wieder mit Spaß auf deinen Lieblingsstrecken. Gib nicht auf!

Rasche Besserung und dann wieder schöne Läufe :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

28
hallo zusammen! :winken:
so, da bin ich mal wieder, und es gibt gute neuigkeiten! :) jetzt aber mal schön langsam der reihe nach. der orthopäde konnte mir bei meinem ´schmerz in der leiste beim laufen´problem nicht wirklich helfen. er diagnostizierte mal wieder einen beckenschiefstand, eine seitlich gekrümmte lendenwirbelsäule, konnte aber keine verbindung zum laufen herstellen. er hat auch gemeint, dass bei mir einlagen sinnlos sind, weil das meine wirbelsäule noch mehr seitlich wegdrücken würde. er hat aber gemeint, ich könnte versuchen, mit einer dünnen schuheinlage zu laufen, um etwas entlastung fürs becken zu bringen.
dann hatte ich endlich meine laufanalyse. sehr informativ und aufschlussreich, aber so richtig grobe schnitzer in meinem laufstil hat man auch nicht gefunden. klar, ein paar dinge, die ich besser machen kann, aber nichts, was die schmerzen in der leiste erklären würde.
mir wurden ein paar neue dehnübungen gezeigt (die ich gleich mal mit denen vom physiotherapeuten kombiniert habe) und zum schluss auch noch ein paar gute sportorthopäden in der stadt empfohlen.
ich habe mittlerweile ein paar mal probiert, eine kleine runde zu drehen- schön langsam und mit (hoffentlich) korrektem laufstil, und siehe da- ich hatte plötzlich während des laufens keine schmerzen mehr! ich konnte es gar nicht fassen! nichts mehr von wegen messer in der leiste. nach dem lauf war da noch ein leichtes ziehen in der leiste, aber keineswegs vergleichbar mit den schmerzen von vorher.
ich habe keine ahnung was genau mir geholfen hat (vielleicht hatte es auch etwas mit der kälte zu tun?), ich hoffe auf alle fälle, dass es so bleibt! im moment versuche ich 1 -2 mal die woche ca 6 km laufen zu gehen, und falls alles klappt, mich dann ENDLICH nach 3 monaten pause wieder hochzutrainieren. noch traue ich das sache ja nicht wirklich.
ich war letzte woche skifahren, da gabs gott sei dank auch keine meldung von der leiste. aber ob die bewegung irgendwas gebracht hat?
ich werde das ganze mal weiterbeobachten und auch einen termin bei einem richtigen sportorthopäden ausmachen. ich bin immer noch der festen überzeugung, dass es für das alles eine erklärung gibt.

@micha2112: das ist ja interessant! triffts sehr genau und auch der beckenschiefstand wird erwähnt. werde ich beim orthopäden mal zur sprache bringen.

@Udo: danke! natürlich wünsche ich dir auch gute besserung und ich drücke dir die daumen, dass auch dein problem bald vergangenheit ist! noch kann ich das laufen nicht wirklich geniessen, weil ich immer noch den schmerz erwarte- es hat seit dem ´neustart´ja auch erst 3-4 mal geklappt, halbwegs beschwerdefrei zu laufen. was ich gelernt habe ist, soviele meinungen wie möglich einzuholen. bis man auf jemanden stösst, der sich wirklich auskennt. nach langem hatte ich das gefühl erst wieder bei der laufanalyse. endlich jemand vom fach, der noch dazu versteht, wie einem zumute ist, wenn man plötzlich sein liebstes hobby nicht mehr ausüben kann.

@NothingElseMatters: kommt mir sehr bekannt vor. mein orthopäde hat auch gesagt, ich ´solls halt bleiben lassen´. und ich habe auch vorher ein dreiviertel jahr trainiert, ohne probleme und dann plötzlich, von einem tag auf den anderen war der schmerz da. ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine laufanalyse auch bei dir helfen könnte, zumindest um neue ansatzpunkte zu finden. ansonsten kann ich nur empfehlen, einen arzt zu suchen, der sich auch mit sport auskennt.

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

29
Hallo Angie,

ob das bei mir eine Schambeinentzündung war weiß ich nicht. Ich hatte jedenfalls zu Beginn der Laufeinheit auch immer Schmerzen in der Leistengegend.

Geholfen hat mir Kraftigungsübungen zusatzlich zum Laufen, für Bauch Rücken und die Adukktoren, außerdem jeden Tag Dehnübungen, auch Adukktoren, bin jetzt so gut wie Beschwerdefrei

Gruß

Michael
Bild
Bild

30
angie_84 hat geschrieben:... ich habe keine ahnung was genau mir geholfen hat ...
... noch kann ich das laufen nicht wirklich geniessen, weil ich immer noch den schmerz erwarte ...
Hallo Angie,

was dir hilft spielt eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass es besser wird und auch so bleibt!

Anfang des Jahres 2006 war ich schon so weit, nicht zuletzt auf Anraten eines erfahrenen Orthopäden (O-Ton: "Wenn Sie nix tun, dann reißt die Sehne irgendwann!"), für Ende des Jahres, also nach der Laufsaison, eine Achillessehnen-OP in Betracht zu ziehen, weil ich da uralte Probleme hatte. Ursache war anderer Sport vor meiner Lauf"karriere". Aber die harten Marathons hatten das Problem drastisch verschärft. Ich wollte nur dieses Jahr noch abwarten, wie es sich entwickelt ... Dann kamen einige Veränderungen (z.B. Monate lang Laufen wegen superviel Schnee nur noch auf Straße, Einlagen wegen Spreizfuß, verschärftes Dehnprogramm, laufspezifisches Krafttraining, um die Hauptpunkte zu nennen). Nach wenigen Wochen war (und blieb) der Achillessehnenschmerz, na, nicht verschwunden, aber meist unter der Wahrnehmungsgrenze. Bis heute. Selbst in meinem Megalaufjahr 2008. Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, warum das so gekommen ist. Anfangs glaubte ich der Mär eines Arztes, die Endorphine, also die beim Laufen ausgeschütteten Glückshormone, würden die Schmerzen dämpfen. Tatsächlich senken solche Stoffe im Körper die Schmerzempfindlichkeit. Das mag angehen für einige Läufe, vielleicht auch während der Vorbereitung auf einen Saisonhöhepunkt. Aber irgendwann kämen die Probleme unweigerlich wieder. Nein, da muss "ETWAS" von dem was sich geändert hat, oder alles zusammen, zur Besserung geführt haben. Indem ich die Veränderungen beibehielt, blieb das Problem bis heute Vergangenheit.

Mir geht es auch so, dass ich meine Läufe noch immer nicht völlig genießen kann, obwohl ich seit Oktober diesen ekligen Schmerz in der Pobacke oben rechts und in den Oberschenkel ziehend, nicht mehr verspüre. Er war bis dahin Dauerbegleiter. Mit dem Entschluss "Jetzt gehe ich laufen!" verband sich automatisch die Unlust gleich wieder diesen Schmerz ertragen zu müssen. Das ist heute nicht mehr so. Dennoch wallt manchmal mit dem Gedanken an den bevorstehenden Jogg dieses ungute Gefühl auf.

Ich wünsche dir, dass du bald vollkommen schmerzfrei bist und du deine Erkrankung anderen hier im Forum als Geschichte erzählen kannst. :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

31
Hallo Angie,

ich hab momentan auch ein "Laufproblem" (wills nicht nochmal schildern), aber ich kann sehr gut verstehen, wie sehr dich das "anzipft" und wie sehr man sich freut, wenn man dann wieder mal nur einen halbwegs schmerzfreien Lauf machen kann. Ich bin momentan bei 2 mal die Woche 5km, was eine mehr als deprimierende Sache ist :-( Also unser Laufpensum ist ähnlich. War auch schon mehrmals beim Orthopäden, wurde eigentlich nur schlimmer. Deswegen würde mich interessieren, ob du mir vielleicht die Sportorthopäden in Wien nennen könntest, die dir empfohlen wurden. Es hat sich bei mir rausgestellt, dass mein letzter Orthopäde, die Einlage so gemacht hat, dass sich die Beschwerden noch verschlimmerten. Der EInlagentechniker, zu dem ich dann gegangen bin, hat mehr oder weniger den Kopf geschüttelt, als er die EInlagen und die Diagnose gesehen hat - er hat nicht verstanden, was sich der Orthopäde dabei gedacht hat :sauer:

@Udo:
ich hab sehr interessant gefunden, was du geschrieben hast; nämlich, dass du nur mehr kürzer dafür schneller laufen kannst. Seltsamerweise hab ich die gleiche Erfahrung gemacht: eine halbe Stunde dahinschlürfen ist von den Schmerzen her Hölle, aber lauf ich die halbe Stunde flott, dann gehts? Hast du eine Erklärung dafür? Versteh das nicht :confused:

Grüße,
Auf!Lauf!

32
hi!

die erfahrung, die ich gemacht habe ist: wenn man nicht bald an den 'richtigen' arzt geraet, kommt nur bloedsinn raus. ich weiss zwar nicht, was genau mich beim sportorthopaeden erwartet, aber er sollte auf alle faelle mehr ahnung haben, als ein normaler orthopaede, der zu 99% pensionisten behandelt.
mir wurden in wien folgende aerzte empfohlen:

Dr. Herbert Preschitz (Siebensterngasse 42, 1070 Wien)
Dr. Klaus Dann (KInderspitalgasse 1/4, 1090 Wien)
Dr. Reinhard Weinstabl (Pelikangasse 15,1090 Wien)

ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen, und dass du bald eine loesung fuer dein problem findest!

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

33
Hallo Angie,

das ganze könnte Deiner Beschreibung nach auch eine Leistenbandzerrung gewesen sein. Hat mein Arzt letztes Jahr bei mir diagnostiziert nachdem ich fast drei Monate lang Probleme mit Schmerzen an der Leiste hatte (konnte teilweise das Bein nicht mehr anheben). Nach einer Cortisoninjektion direkt in die Leiste und einer anschließenden einwöchigen Laufpause konnte ich langsam wieder mit dem Training beginnen und habe seitdem keine Probleme mehr.

Alles Gute!

34
@ shirley

ist ja interessant. ich war bis jetzt immer der meinung, dass muskelfaserrisse und zerrungen (hab mir das auch schon mal bei mir überlegt) nach 3 monaten pause verheilt sind. wenn sowas länger braucht, kommt es natürlich mit auf die liste mit potentiellen ursachen für die schmerzen. aber hätte der physiotherapeut nicht die zerrung sofort bemerken müssen?
gut, ich bin mal froh, dass es endlich besser geworden ist. trotzdem hätte ich das ganze gerne abgeklärt, bevor ich mich ins richtige training stürze.

@udo

und es funktioniert doch! ein fast schmerzfreier lauf- ich könnte jubeln! mittlerweile habe ich es auch geschafft, meinen kopf ´umzuprogrammieren´. ich konzentriere mich auf meine freude am laufen, auf meine durch 3 monate pause in mitleidenschaft gezogene atmung ;-), aber ich versuche meine hüfte/leiste auszublenden. mal schauen, wie gut das weiterklappt. wenn der schmerz mal wieder richtig da ist, kann ich ihn ohnehin nicht ignorieren. selbst wenn er gedämpft sein sollte, durch den willen, einfach weitertrainieren zu wollen, oder die von dir genannten endorphine- ich habe auch gesehen, wie wichtig es ist, rechtzeitig darauf zu reagieren. wenn ich letztes jahr nicht so verbissen weitergemacht hätte, wäre es eventuell nicht so schlimm gekommen. aber, man lernt ja bekanntlicherweise nie aus. ;-)

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

35
Hallo Angie,

vielen Dank für die Namen und Adressen ;-)
Werd dann mal wohl zu einem von denen gehen.

:winken:

36
Ich drücke Euch ganz fest die Daumen, dass es bei Euch weiter bergauf geht. Ich kann das gut nachempfinden. Ich kann seit "nur" vier Wochen aufgrund einer Erkältung (eine mit Rückfall), die ich einfach nicht los werde, nicht laufen. Und das nervt schon, wenn dann noch Schmerzen dazu kommen wirds noch heftiger. Es kostet mich ganz schön Überwindung, mich zu bremsen und nicht zu laufen, aber das ist mir einfach zu gefährlich (Herzmuskelentzündung etc.).
Und das Umdenken, sich beim Training nicht immer von Zeiten und Zielen leiten zu lassen, sondern das Laufen einfach zu genießen hat auch ganz schon Anstrengung gekostet. Hätte ich nicht gedacht.

37
hallo liebe laeufer! :winken:

seit 3 wochen kann ich nun wirklich wieder regelmaessig laufen, ohne hueftschmerz! im moment bin ich zwar wieder durch eine verkuehlung ausgebremst, aber es geht voran. :nick:
um ganz sicherzugehen, dass der spuk wirklich vorbei ist, habe ich in der zwischenzeit einen sportorthopaeden aufgesucht. was ich auf alle faelle gelernt habe: eine gute diagnose muss man sich mal leisten koennen. nach einer 15 minuetigen untersuchung (klingt jetzt relativ kurz, aber er hat tatsaechlich alles wichtige gecheckt) kam von der sprechstundenhilfe die frage: wollen sie die 100 euro bar bezahlen oder mit karte? hmpf, da hab ich mal geschaut... :haeh:
aber gut, wenn es mich zukuenftig vor weiteren hueftproblemchen bewahrt, wars das sicher wert. was hat rausgeschaut bei dem ganzen? eine ueberweisung fuer MRT, die heuzutage normale kassenaerzte ja nicht mehr rausruecken, und die insgesamt 5. theorie, warum sich denn meine heufte beim laufen so angefuehlt hat, als haette jemand ein messer reingerammt. um genauer zu sein- die leiste.
tja, in 2 wochen ist es soweit. dann weiss ich mehr rund um die diagnose 'pfannendysplasie, labrumlaesion und gelenkssklerotisierung'.
ich hoffe die meisten von euch sind schmerz/beschwerdefrei unterwegs und koennen das fruehlingswetter nuetzen!

lg angie

Neues Jahr, neues Glück! Der gute Vorsatz: vernünftiges, gesundheitsschonendes Trainieren. :zwinker2:

38
Hallo angie,

ich schick dir mal den hier: :daumen:

Ich hoffe du hast es bald ganz überstanden mit deiner Hüfte. Das ist eine der wenigen Stellen, an denen ich noch nie Probleme hatte. Mein Orthopäde meinte vor 4 Jahren: "Wenn wir schon dabei sind, dann röntgen wir ihre Hüftgelenke auch gleich." Und danach: "Na ja, in den Hüften altergersgemäße Degeneration, aber da ist noch Luft!"

Ich kann deine Schelte des Gesundheitssystems schon verstehen. Das ist in Deutschland sicher ähnlich. Als ehemaliger Soldat ging es mir da immer schon ein wenig besser. Zwar musste ich jede Krankengeschichte ungefähr 9.999mal erzählen, weil immer wieder die Ärzte wechselten, aber dafür waren sie durchweg gut, konnten sich Zeit nehmen und nahmen sie sich auch. Als Patient hat man aber auch eine wichtige Funktion: Man darf sich nicht zufrieden geben. Wer vage Diagnosen und halbherzige Verordnungen akzeptiert hat schon verloren. Wieder hin, noch mal hin, woanders hin, immer wieder neue Anläufe. Mediziner sind Menschen. Sie haben und machen Fehler. Und machen wir uns nichts vor: Sie unterliegen Zwängen und die werden immer gravierender. Darin ist in der konkreten Sitution der konkrete Patient mit seinem konkreten Problem zwar meist völlig unschuldig und damit Opfer. Aber insgesamt, machen wir uns auch dabei nichts vor, will keiner für seine Gesundheit mehr Geld ausgeben. Jede Erhöhung des Krankenkassenbeitrags wird als ungerechtfertigt betrachtet. Es kann ja sein, dass das Geld, das den Kassen zufließt, nicht korrekt verteilt wird, Es mag auch sein, dass sich Arzneimittelhersteller, manche Ärzte und wer sonst noch gerne bereichert. Aber Fakt ist auch, dass das erreichte Niveau der Medizin eben auch viel mehr Geld kostet. Und wer dieses Mehrgeld bezahlen muss, darüber gibt es sicher keinen Zweifel.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

39
Auf!Lauf! hat geschrieben:@Udo:
ich hab sehr interessant gefunden, was du geschrieben hast; nämlich, dass du nur mehr kürzer dafür schneller laufen kannst. Seltsamerweise hab ich die gleiche Erfahrung gemacht: eine halbe Stunde dahinschlürfen ist von den Schmerzen her Hölle, aber lauf ich die halbe Stunde flott, dann gehts? Hast du eine Erklärung dafür?
Hallo,
hab deine Frage leider erst heute entdeckt und antworte deshalb verspätet.

Bei mir geht es darum, dass sich durch abertausend langsame Kilometer mein Bewegungsablauf negativ verändert hat. Das Langsamlaufverbot des Arztes zielt darauf ab, dass bei schnellerem Lauf die Muskulatur gezwungen wird größere Winkelstellungen zu vollziehen, mehr Muskelkraft aufzuwenden, mehr Dynamik zu entfalten. Und damit werden die im Rückenmark gespeicherten Bewegungsmuster wieder zum guten, ursprünglichen Laufstil hin verändert. Bzw. dieser nach wie vor vorhandene Ablauf wird wiederbelebt. Anders ausgedrückt: Wer schneller läuft, läuft "sauberer". Langsames Dahinschlurfen begünstigt die Verstümmelung von Bewegungsabläufen. Ultras werden dazu immer wieder gezwungen. Also müssen sie im Trainining durch Tempoelemente dem entgegen wirken.

Man muss den Einzelfall betrachten: Es kommt natürlich darauf an, was das bei dir für Schmerzen sind. Man kann nicht generell sagen, dass langsamer Laufen "schmerzhafter" ist. Das wäre Unsinn, denn eigentlich lehrt die meisten Läufer ihr Körper das genaue Gegenteil. Hat einer eine ausheilende Zerrung, dann wird er bei leichtem Trab gar nichts spüren. Das Ziehen wird einsetzen, wenn er schneller wird.

Hat jemand zum Beispiel Probleme im Lendenwirbelbereich, dann kann das anders aussehen. Das schnelle Laufen erhöht den Tonus der Muskulatur rund um die Wirbel, wodurch er möglicherweise weniger Beschwerden zu ertragen hat, als wenn er "nur" langsam dahin trabt.

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

40
U_d_o hat geschrieben: Als Patient hat man aber auch eine wichtige Funktion: Man darf sich nicht zufrieden geben. Wer vage Diagnosen und halbherzige Verordnungen akzeptiert hat schon verloren.


Aber Fakt ist auch, dass das erreichte Niveau der Medizin eben auch viel mehr Geld kostet. Und wer dieses Mehrgeld bezahlen muss, darüber gibt es sicher keinen Zweifel.

Gruß Udo
Das erste ist genau das Problem. Was ist die Intention des Arztes? Er möchte den Patienten vor Schaden bewahren. Und es gibt halt sehr viele Ärzte, die haben sich noch nie mit Sportmedizin befaßt. Deren natürliche Reaktion ist, dem Patienten zur Schonung zu raten. Für den Arzt der einfachste Weg.

Hinzu kommt noch ein anderer Aspekt: da sitzen jede Menge Patienten im Wartezimmer. Da ist die normale Zeitspanne für einen Patienten eher 10 min als länger. Und dann kommt ein Patient mit dem "Luxusproblem" das er lange Strecken laufen möchte.


Zum Thema "das erreichte Niveau der Medizin kostet viel Geld" habe ich einige Anmerkungen. Es ließen sich riesige Beträge einsparen. Und ich meine nicht Ineffizienzen im Gesundheitsbetrieb, die es auch haufenweise gibt. Es ginge ganz einfach. Wenn es denn gelänge, einen Bewußtseinswandel herbeizuführen.

Dazu ein Beispiel: woran sterben Männer in Deutschland?

39 % sterben an Erkankungen des Herzkreislaufsystems. Der Herzinfarkt ist der Killer Nr. 1.

Rund 2/3 aller Männer in Deutschland sind übergewichtig.

Es gibt einen direkten Zusammenhang, im angelsächsischen als das Dealy Quartett bezeichnet. Die Kombination aus Fettleibigkeit, hohem Blutdruck, hohen Blutfettwerten und Insulinresistenz.

Folge: Arterisklerose und Diabetes mellulites. Bedeutet in der Praxis: tägliche Einnahme von Blutdrucksenkern wie Betablockern und Lipidsenkern. Kosten pro Patient: locker 100 - 200 Euro pro Monat. Ein Leben lang. Kontrolluntersuchungen alle 2 Monate. Praxisbesuch 1 mal im Monat. Damit wird Einkommen geschaffen im Gesundheitsbetrieb.

Statt dem Patienten einen Wechsel des Lebensstils mit geänderter Ernährung und mehr Bewegung anzuraten und die meisten Patienten innerhalb eines Jahres auf Normalwerte zu bringen. Ohne, dass dann weitere Kosten anfallen. Von der gesteigerten Lebensqualität, die sich der ökonomischen Bewertung entzieht, mal ganz abgesehen.

Solange der Patient aber nach der Ersatzteilmentalität lebt, nach dem Motto: ich kann fressen, saufen, rauchen und aktiv an allen übrigen lebensdauerreduzierenden Verhaltensweisen mitmachen und wenns klemmt, wird es der Onkel Doktor schon richten. Ich zahle ja schließlich Krankenkassenbeiträge.So lange werden Einsparungen im Gesundheitssystem nicht passieren.

Wohlgemerkt: nicht jede Krankheit ist durch eigenes Verhalten verschuldet. Aber viele könnten etwas tun.

Und unsere Mediziner haben nichts von Prävention. Der gutherzige altruistische Arzt, der den Lebensstil seines Patienten ändert, ihn zu Bewegung und Prävention ermuntert. Dann anschließend den Patienten 1 mal pro Jahr mit einer Muskelzerrung behandelt, die sich der beim letzten 30 km Trainingslauf zugezogen hat, wird verhungern.

Die sogenannte Hightechmedizin, die teure 6-stündige Herzoperation, die Rehabilitation eines Querschnittsgelähmten sind alle extrem teuer. Aber die Häufigkeit ist relativ gering. Die könnten wir uns leisten.

Ist nur ein Beispiel von vielen.


Sorry, falls ich einen etwas zu langen und zu emotionalen Text geschrieben habe.

Bild
Bild


Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Mensch läuft - Emil Zatopek

Running is not a sport, it´s a biological nessessity
- Yannnis Couros

Every human being is the author of his own health or desease
- Buddha

Gesperrt

Zurück zu „Foren-Archiv“