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von AndreaKA
Hallo Jürgen,
ich bin in Karlsruhe zwei mal den Halbmarathon gelaufen, da habe ich jeweils sehr viele Sanitäter gesehen und zwar in regelmäßigen Abschnitten. Ich sah aber keinen, der ihre Hilfe benötigte. In Mannheim bin ich letztes Jahr den Marathon gelaufen. Start ist - wie du ja weißt - abends, es hatte am Start ca. 20 Grad, ich fand es doch schwül, an der ersten Wasserstation dampfte der Boden von dem verschütteten Wasser. Auf der ersten Hälfte des Marathons habe ich 4 Läufer gesehen, die am Straßenrand lagen und von Sanitätern versorgt wurden. Auf der zweiten Hälfte lagen 3, allerdings wurden die auch schon von Sanitätern versorgt. Auch da hatte es in regelmäßigen Abständen Sanitätern. Genaueres findes du vielleicht auf der Internetseite oder auf Nachfrage beim Veranstalter. Für die Halbmarathons bzw. zwei Marathons, die ich gelaufen bin kann ich nur sagen, dass es wenige Stellen gab, an denen weder Zuschauer noch Mitläufer waren, die man zum nächsten Sanitäter schicken könnte bzw. ein Handy dabei gehabt hätten.
Zur (moralischen) Hilfspflicht: Ich denke, dass man ohne Nachzudenken entweder anhält und hilft oder weiterläuft und erst im weiteren Verlauf nachdenkt und merkt, dass man doch besser angehalten hätte. Ich weiß ehrlich nicht, wie ich reagieren würde. Ich hoffe, dass ich anhalten würde. Beim Laufen schalte ich aber ab und merke teilweise nicht, was um mich herum geschieht. Kann im Wald auch passieren, dass ich irgendwann dann festgestellt habe, dass ich schon viel weiter bin, als ich dachte. Wenn ich registrieren würde, dass jemand Hilfe benötigt, würde ich anhalten. Wenn man dann der "entgangenen" PB hinterhertrauert, sollte man sich bewußt machen, dass man selber auch froh wäre, wenn einem geholfen wird.
Ich denke, man kann das alles sicherlich verallgemeinern und kann auch keinem Läufer einen Vorwurf machen, wenn er - vielleicht im Tran - nicht anhält. Es kommt sicherlich auch darauf an, wann so eine Hilfe erforderlich ist, ob bei km 5, wenn man selber noch frisch ist oder bei km 38, wenn man selber eher am Limit ist (und vielleicht selber schon nahe dem Delirium ist).
Ich finde deine Frage auch nicht "dumm". Im Gegenteil, wenn man sich diese Gedanken mit "klarem" Kopf macht, läuft man im Ernstfall vielleicht nicht einfach vorbei ???
Ich wünsche dir weiterhin gute Vorbereitung auf den Dämmermarathon und viel Spaß und Erfolg !!!
Viele Grüße
Andrea