O je...............was nun

Hallo, ich ( Bj. 69, 12 Jahre Lauferfahrung) bin eher stiller Nutzer dieses Forums muß heute doch mal was loswerden.
Am gestrigen Sonntag begab ich mich sehr gut vorbereitet und topmotiviert zum M in Leipzig. Ich bin sehr gut und viel im Winter gelaufen und war mir eigentlich sicher meine Bestzeit von 3,22h deutlich zu unterbieten. Mein Ziel irgendwann den M unter 3h zu laufen ist jetzt noch nicht möglich aber ich habe mich zum Start doch mutig an den Zeitläufer 2.59,59h gehangen.
Alles war super ich konnte ohne Probleme in dem kleinen Pulk mitlaufen. Mein Vorhaben sah aus bis zum Km 20 mich mitziehen zu lassen um dann mein Tempo selber zu laufen. Dies sollte dann doch zu einer Zeit von 3,10-3,15h reichen.
Bis ca. Km 16 lief ich konstant die 4.15/km mit, merkte dann aber schon das ich das Tempo nicht mehr lange mitgehen kann. Ich ließ folglich abreißen und kam zum HM mit einer Zeit von 1.28h durch und begab mich auf die 2.Runde.
Was dann passiert habe ich noch nie mitgemacht. Innerhalb kürzester Zeit wurden meine Beine schwer. Es ging nichts mehr,und auch der Kopf sagte aufhören. Demzufolge stieg ich bei Km 25 aus und setze mich wütend an den Strassenrand und beobachtete die Läufer die an mir vorbeiliefen. Die nächste Tram sollte mich zum Ziel bringen.
Nach ein paar Minuten sagte ich mir aber, wo ich schon mal hier bin mach das beste draus und lauf locker den Trainingslauf zu Ende. Aber auch das ging nur einige Km gut und es wechselten sich immer mehr Gehpausen mir leichten Traben ab. Ich wußte nicht wie sich 13km ziehen können.
Irgenwann war ich im Ziel (3,44 h) und ich wollte nur noch weg vom Ort des Grauens.
Was mich beschäftigt ist jetzt am Tag dannach das warum.
War es nur das doch zu schnelle Anfanstempo? War es ein Hungerast,ich hatte leichten Hunger kurz vorm Start? Ich hatte mit sowas noch keine Erfahrungen und bin auch was Hitze betrifft nicht sehr anfällig. Habe ich vielleicht die Woche zuvor ,zuviel gemacht.
Am 17.4. 45 min
Am 19.4. 45 min
Am 22.4. 35 min.
Die Läufe waren langsam. Am Tag zuvor bin ich noch mit meiner Besseren Hälfte und unseren beiden Hunden 3h im Wald gewesen. Vielleicht kann ich die Schuld ja bei ihr suchen
Vielleicht zu wenig Kohlenhydrate. Meine Ernährung ist aber schon viel von Salat, Fisch und Pasta bestimmt.
Fragen über Fragen. Vielleicht hat von euch jemand paar Hinweise die mir weiterhelfen. Auf alle Fälle habe ich jetzt schon Bammel vorm nächsten M.
Schöne Woche allen

Mit 12 Jahren Lauferfahrung und einer M-Bestzeit von 3:22 (wie viele Ms bist du denn schon gelaufen?) solltest du dir diese Frage eigentlich selbst beantworten können. Du bist auf den ersten 16 km mindestens 15 Sek/km schneller gelaufen als es deiner Zielzeit (und wohl auch deinen Möglichkeiten) entspricht. Egal ob M, HM oder welche Distanz auch immer: Wer am Anfang gemessen dermaßen überzieht, muss mit einem heftigen Einbruch rechnen. Hungrig sollte man wohl auch nicht gerade an der Startlinie stehen, aber das halte ich für sekundär. Zu viel gelaufen in der Woche vorher bist du sicher nicht.

Also: Kopf hoch, Mund abputzen, weitermachen - und beim nächsten Mal mit einem realistischen Tempo asfangen!

vg,
kobold

Jo,
klarer Fall von Selbstüberschätzung.
Mit so viel Lauferfahrung und hättest Du wissen sollen, dass man beim Marathon für zu schnelles Anfangstempo bitter büßen muss. Den Mut (oder die Unvernunft) mit 3:22h sich an den 2:59h Zugläufer zu halten muss man erst mal haben. Den Respekt vor der Strecke sollte man nie verlieren!

Tapfer, dass Du noch ins Ziel gekommen bist, das ist sicher wichtig für die Psyche.
Ansonsten wie Kobold schon geschrieben hat: Mund abputzen und die richtigen Lehren daraus ziehen.

Gruß Forrest

Danke für eure Antworten. Im Nachhinein ist man ja immer schlauer. Der Fehler mit dem zu schnellen Anfangstempo ist mir jetzt auch klar geworden. Ich bin zwar erst 2 M gelaufen, glaubte aber anhand meiner Zeiten zuhause, das ich solche Probleme nicht bekomme. In der Regel laufe ich mindestens 1 mal oft auch 2 mal in der Woche längere Strecken von 20-25km. Nebenher noch kürzere Läufe oder auch Bersprints. Meist bin ich so 50 -60 km in der Woche unterwegs.
Na ja sicher ist der Umfang für 3h noch zu wenig. Hab ich mir leichter vorgestellt. Und Forrest du hast recht mit dem Respekt sollte man nie verlieren.
So dann hab ich richtig auf die Fresse bekommen, aber die Hoffnung gebe ich nicht auf.

Mein Rat für den nächsten Marathon. Such dir einen guten Marathontrainingsplan. Pass ihn auf dein Zeitmanagment an und versuche dadurch ein realistisches Marathontempo zu ermitteln und dann auch über die gesamte Distanz durchzuhalten. Vielleicht ist mal ein Blick zu Herrn Greif und seinen Plänen (nicht die zum Bezahlen, sondern die downloads - "heißes Feuer im alten Ofen" ) nicht schlecht. Da gibt es viele lange Läufe zur Gewöhnung an die Tempohärte auf lange Distanzen.
Jetzt erstmal gute Erholung und dann auf zu neuen Taten.

Chemiker6 hat geschrieben:12 Jahre Lauferfahrung

...und nichts gelernt?

gruss hennes

Was ich nicht verstehe, wenn du bei km 16 abreißeh lassen hast, wie du dann mit 1:28 beim Halbmarathon durchgehst und der Zeitläufer 1:29:30 gelaufen ist.
Da musst du ja deutlich vor ihm gewesen sein.
Abgesehen davon sind gestern in Leipzig ganz viele Leute weggeplatzt, auch der der nach der Hälfte Führende hat bei km 25 aufgegeben und so ging es auch einigen anderen, die sich durchaus Platzierungen unter den ersten sechs ausgerechnet haben. Ich selber habe für die zweite Hälfte 15 min mehr gebraucht und nicht unwesentlich ist daran die Wärme schuld gewesen.
Allerdings sind 50 bis 50 Wochen km nichr ausreichend und du hast nicht nur die Woche davor zu wenig gemacht.

Hallo, nachdem ich in Leipzig alles falsch gemacht habe was nur geht habe ich mein Training im Sommer über schon umgestellt und bin seit 3-4 Wochen im M Training. Da ich in 3 Schichten mit Wochenenddienst arbeite habe ich mir den Steffny Plan bzw. den Plan der Runnersworld genommen und mir selber was ausgedacht und wollte mal eure Meinung hören.

Der lange Lauf ist bei mir immer Freitags zwischen 26-32 km. Den mache ich jetzt schon einige Zeit auch deswegen weil ich immer einen Tag am WE frei mache.
So sieht meistens mein Wochenplan aus
MO 20km LDL
DI IV entweder 5x1000m in 3.40-4.00 min oder
5x2000m in 7.45- 8.00 min
MI 13km LDL
DO Frei
FR 26-32km da versuche ich schon zügig zu laufen. Bsp. 30.3km in 2.21 min ca. 4.40min/km
Am Wochenende je nach Lust einen Tag frei und den anderen 13 kmLDL

Am gestrigen Mittwoch habe ich an einem HM teilgenommen den ich mal als Test voll laufen wollte. Hatte lange keinen HM mehr gelaufen. Es war ein toller Wettkampf mit 2 Runden über 10,2 km wobei ich gerade auf den letzten 8-9km immer schnelle Km Zeiten von konstant 3,50-4.00min pro km hatte. Wir hatten uns da als Duo gefunden und so richtig schön gehetzt.
Für mich pers. kam dabei schlußendlich mit 1,26,37 auf 21.39km eine tolle Zeit raus.

Ich bin seit meinem letzten M in Leipzig etwas verunsichert aber für den Dresden M am 24. 10. würde ich schon bei 3.15- 3.25min mein Ziel setzen.

Was sagt ihr, vielleicht hatt auch noch jemand einen Hinweis zwecks Trainingsgestaltung.

Danke

Deine HM-Zeit deutet auf eine knappe 3:05h und eine relativ sichere 3:10h. Wieso willst du den Marathon so langsam angehen? Ok, du hast in Leipzig eins auf die Nuss bekommen. Dennoch kein Grund den Mara jetzt übervorsichtig anzugehen.

Ich bin der Meinung du machst den langen Lauf zu schnell. Bei 4:40Min/km kommt ein Mara unter 3:17 raus?! Wie geht es dir nach dem langen Lauf?

Die 5*2000 unter 8:00 sind auch sehr flott... wenn die gut gehen und die langen in 4:40 gelaufen werden, dann ist 3:10 noch defensiv.

Da es letztes Mal schiefgegangen ist würde ich auf 3:15 angehen und ab HM sehen, was geht. Muss eigentlich einen Negativsplit und ein Lauferlebnis geben, was Lust auf die nächsten Schritte macht.

Die Frage ist nur, wieviel Langzeitausdauer man mit Steffnys Plänen wirklich bekommt. Mit den Zeiten und einem GREIF Plan wäre 3:10 mein Tipp für die Marschtabelle.

psyXL hat geschrieben:
Ich bin der Meinung du machst den langen Lauf zu schnell. Bei 4:40Min/km kommt ein Mara unter 3:17 raus?! Wie geht es dir nach dem langen Lauf?

Also nach dem langen Kanten geht es mir doch sehr gut. Sicher ist es immer auch ne Kopfsache mal so eben 30km abzuspulen aber wenn ich es dann geschafft habe bin ich schnell wieder fit und könnte am nächsten Tag auch wieder was machen.

@RioLoucu Ich bin jetzt die letzten Jahre so für mich gelaufen ohne viel Gedanken mir wegen irgenwelchen Plänen zu machen und dachte mir nach meinem M Debüt mit 3,25STd das wird schon werden.
Erst dieses Jahr habe ich gemerkt das war wohl nix
Deswegen habe ich mir das Buch gehohlt im Netz gelesen und los gings. Bin jetzt nicht so bewandert bei Greif, aber ich wollte keine Unsummen bezahlen.

Schon mal vielen Dank für eure Antworten

Der GREIF-Plan findet sich im "Countdown zur Bestzeit", in dem auch immer ein paar nette Anekdoten zu finden sind, zur Auflockerung .

Den Countdown gabs mal umsonst, keine Ahnung wie das jetzt ist. Der Countdown ist ein spezifisches 8 Wochen Vorbereitungsprogramm. Von einer Jahresplanung halte ich persönlich nicht so viel, ich habe noch andere Hobbies als Laufen... und will nicht immer ein schlechtes Gewissen haben.

Das wird schon
RioLouco

Hallo, nach meiner negativen Erfahrung von Leipzig wo ich alles verkehrt gemacht habe was nur geht, hatte ich im Sommer meine Trainingsintensivität erhöht. Die langen Läufe 1x in der Woche habe ich immer zwischen 25-35 km gelaufen. Dazu noch einige Tempoläufe sowie ruhige Läufe so zum KM sammeln.
Nun war es heute Zeit die Schmach zu tilgen und mit einiger Portion Wut und Respekt habe ich den Dresden M in 3:10:11 h geschafft. Da ich noch ein Laufpartner getroffen hatte der auch in 4.30/km angehen wollte haben wir die ersten 15-16 km gemeinsam gemeistert. Danach habe ich mein Tempo erhöht. War die erste Runde noch mit 1:37h sehr angenehm wurde die 2. Runde zum absoluten Lauferlebniss.
Ich wurde immer schneller (4.15- 4.25) und ich konnte dadurch viele Plätze gutmachen.
Der schönste Lauf meines Lebens, einfach nur geil. Stellt sich nur die Frage ob ich zu defensiv angegangen bin?
Aber völlig egal. Bin einfach nur glücklich und weiß das in Leipzig nicht mein Tag war
Die Strecke, das Wetter alles perfekt am heutigen Tag.
Jetzt kann ich im Winter grübeln ob es nicht noch näher an 3h geht.
Schönen Sonntag noch.

Chemiker6 hat geschrieben: Der schönste Lauf meines Lebens, einfach nur geil. Stellt sich nur die Frage ob ich zu defensiv angegangen bin?

ja, aber nach dem Frühjahresmarathon zur Konsolidierung auch nicht verkehrt.

Chemiker6 hat geschrieben: Aber völlig egal. Bin einfach nur glücklich und weiß das in Leipzig nicht mein Tag war
Die Strecke, das Wetter alles perfekt am heutigen Tag.
Jetzt kann ich im Winter grübeln ob es nicht noch näher an 3h geht

in Leipzig bist du (sorry) dumm gelaufen.. wenn man bei 3:10-15 ankommen will, dann läuft man nicht so an. Du scheinst ja einiges umgestellt zu haben, bis wahrscheinlich jetzt so im 3:05-Bereich. Wenn du so weiter machst, kannst du das schon irgendwann knacken.

Gratulation!

Moin
Sicherlich hätte ich anders angehen können, jetzt ist es zu spät und ich würde es nach so einem Katastrophenlauf im Frühjahr auch wieder so machen. Beim nächsten werde ich mich bessern
Wenn ich mir heute so meine Km Zeiten ab Km 30 so anschaue,da hatte ich doch einige Reserven gehabt.
4,20
4,21
4,24
4,23
4,24
4,21
4,29
4,30
4,28
4,15
4,19
4,24
4,17
Hätte wenn und aber ich die ersten km etwas schneller angegangen, hätten es schon 3,05 werden können

Moin, und wieder einen gehörigen Sprung gemacht. Die Schmach von Leipzig ist damit endgültig getilgt. Nach einer sehr guten Vorbereitung in der ich ohne Probleme aus dem Winter kam habe ich meine PB um einige Minuten unterboten und habe gestern in Leipzig in 3:04:21h den Marathon beendet. Es war ein toller Lauf indem alles von alleine ging. Auf der 2. Runde wurde ich kaum langsamer und konnte immer wieder Läufer vor mir einsammeln. Das motiviert natürlich, verleitet aber schon mal zum überpacen. Ich konnte auch an einer Kehre die 2:59:59h Läufer sehen, aber das war dann doch zuviel des guten.
Stellt sich mir die Frage was geschehen wäre wenn ich vom Start weg in dieser Gruppe geblieben wäre?.
Die Trainingsumstellung vom letzten Jahr war wichtig und die langen Läufe jeden Freitag ca. 30km sind mir inzwischen heilig.
Werde das noch etwas ausdehnen und mal schauen was im Herbst rauskommt, vielleicht geht ja doch noch was in Dresden in Richtung 3 h.
Aber etwas über 4min sind dann schon noch mal was.
Auf jeden Fall bin ich gestern super zufrieden gewesen, erst der tolle Lauf und dann die Schwarz- Gelbe Glückseligkeit
Mfg

Glückwunsch!

Greetz
Quick

Ich hatte hier eben zuerst etwas Unpassendes geschrieben, weil ich nicht gesehen hatte, wie alt der Faden ist. So kann ich nur sagen, dass Du ein schönes Beispiel dafür bist, dass Training hilft. Glückwunsch!

Trotzdem: Wenn Dein Ziel ein Marathon unter 3h ist, dann konzentrier Dich erst einmal darauf, 10km (möglichst deutlich) unter 38 zu laufen.

Gruß

Carsten

Nun ja, danke für eure Antworten. Die Tempohärte auf den Unterdistanzen die fehlt mir mit Sicherheit. Ich habe schon einige mal verschiedene Tempoläufe z. Bsp. 3x3km, 10x500m oder ähnliches gemacht aber ich muß zugeben nicht regelmäßig.
Das macht mir pers. auch kein Spaß. Lieber, und ich dachte da komme ich auch weiter laufe ich die langen Strecken im Training relativ schnell. Meistens sind die Zeiten bei den 20-30km Strecken so ca. 4.30-4.45min.
Ich weiß natürlich das ich da noch einige Verbesserungen nötig habe. Jetzt da ich die 3h irgendwie in Sichtweite habe fängt man ntürlich an sich Gedanken zu machen wo man eventuell die fehlende Zeit noch holen kann.
Auf jeden Fall probier ich jetzt mal im Training die kurzen Strecken und werde mir mal ein WK über 10km gönnen, aber 38min und wie du schreibst möglichst deutlich drunter ne das glaub ich nicht.
Mfg Steffen