taronja hat geschrieben:
Hmmm ... ich habe die Sache noch nicht wirlich zu Ende gedacht. Was mich interessieren würde: was bedeutet das Buch bzw. die Inhalte für euch? Wie geht ihr damit um?
Das Buch hat vieles bestätigt, was ich schon zuvor geahnt oder gelesen oder selber erfahren hatte.
Meine Laufanfänge waren von "Beschwerdefrei Laufen" und "Embodiment" von Benita Cantieni begleitet und einiges ihrer "Philosophie" findet sich in "Born to run" wieder.
Laufen kann leicht sein, beschwerdefrei, um seiner selbst willen geschehen.
Der Körperhaltung liegt auch eine geistige zugrunde (wobei der Einfluss aber auch umgekehrt erfolgen kann) usw. usw.
Das Barfusslaufen an sich bildet da eher eine untergeornete Rolle. Die Tarahumara laufen strenggenommen auch nicht barfuß, genauso wenig wie einige andere Helden des Buches, denen die richtige Laufphilosophie zugesagt wird.
Ich persönlich laufe auch nicht - oder nur versuchsweise und selten - barfuß, habe aber von anfang an die sehr flexiblen Nike free getragen. Aber erstmal nicht weil barfußlaufen so in ist, sondern weil diese mir im gegensatz zu gedämpfteren und starreren Schuhen keine Schmerzen bereiten.
Das Buch bestätigt meine Einstellung bzw. meine Vorstellung, immer neugierig zu bleiben, immer genau nachzufragen und nicht alles unbesehen zu glauben, was einem so vorgesetzt wird,
das heisst dann aber auch dass weder
"Man braucht zum Laufen unbedingt gute, gedämpfte Schuhe"
noch
"Barfusslaufen ist das Maß aller Dinge"
von mir klaglos als wahr und richtig hingenommen werden.
Vielleicht sind in den Höhlen der Canyons so einige Tarahumara versteckt, die unter Fersensporn und Achillessehnenproblemen leiden und sich vor Scham nicht trauen rauszukommen. Deshalb auch vom Autor nicht beachtet worden.
Und irgendwo gibt es sicherlich eine wissenschaftliche Theorie, die sehr plausibel darlegt, dass wir doch nicht zum laufen geboren sind, sondern immer am besten langsam und mit Walkingstöcken vorwärtstrotten sollten.