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Halber Anfänger: Groß und schwer...

Halber Anfänger: Groß und schwer...

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Hallo in die Runde,

möchte mich kurz vorstellen: Thomas mein name, 37 J., 201 cm groß zur Zeit noch ca. 117 kg schwer, mein Ziel: wieder 100 kg.

Ca. im Sommer letzten Jahres hatte ich die Schnauze voll: Ich wog 134 kg, war völlig unsportlich (geworden), nur eine sitzende Tätigkeit und das Treppensteigen war eine Herausforderung.

Also was tun: Gewicht reduzieren, mehr bewegen und die Ernährung mehr ausgewogen gestalten.

Als Jugendlicher bin ich viel und gerne gelaufen, auch wenn ich es heute nicht mehr so glauben kann, aber mit 19/20 schaffte ich 10 km in 35 Minuten, im "ruhigen" Gang ca. 40 Minuten - tja lang ist's her, wog aber auch "nur" 91 kg.

Das Laufen war mein Ziel mittlerweile kann ich 5 km ohne Probleme komplett durchlaufen, egal in welcher Verfassung ich mich gerade befinde. War ein langer Weg, aber meine Zeiten, oh je, oh je, über 31 Minuten für 5 km...
Das Gewicht geht nur schleppend zurück, aber die Konturen ziehen wieder an ;-)

Nun möchte ich das Laufen auch vernünftig machen. Habe sehr gute Schuhe (Asics), die super dämpfen und jetzt ganz neu, eine Puls-Uhr (Polar RS100).

Also meine Fragen hier so in die Runde:
1) Gibt es hier Läufer, die so ungefähr meine "Gewichtsklasse" haben? Wie ist so deren Erfahrung bezüglich körperlichen Verschleisserscheinungen wie Knie, Hüfte, Fußgelenke)?
2) Mit der Pulsuhr laufe ich nun an der 150 Schläge/Minute Grenze. Damit erreiche ich meine Zeit auf 5 km. Wenn ich Tempo steigere, was ich ohne Mühe kann, bin ich bei 160 und habe am Tag darauf Muskelkater (Anaerobe Zone). Wenn ich regelmäßiger Lauf, sinkt dann eigentlich mein Puls insgesamt?
3) Ich stelle fest, dass ich bei der Bauchatmung den Puls senke (5 Schläge/Minute). Ist das nur Einbildung oder ist dieser Zusammenhang wirklich gegeben?

Ach und so: Mein Ziel sind eigentlich wieder die 10 km, meine Wunschzeit 45 Minuten. Aber das kann bis nächstes Jahr warten. Bevor ich meine 100 kg nicht habe, gehe ich auf die 10 km nicht los...

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ThomKat hat geschrieben: 1) Gibt es hier Läufer, die so ungefähr meine "Gewichtsklasse" haben? Wie ist so deren Erfahrung bezüglich körperlichen Verschleisserscheinungen wie Knie, Hüfte, Fußgelenke)?
Deine absolute Gewichtsklasse habe ich zwar nicht, aber ein Leichtgewicht (insbesondere für eine Läuferin) bin ich auch nicht. Und ich habe sehr zur Verwunderung aller noch nie Gelenkprobleme gehabt. Mein Mann dagegen ist schlank und hat seit Jahren massive Arthrose. Was sagt uns das? Natürlich wird der Körper mit mehr Gewicht mehr belastet, aber wieviel der individuelle Körper aushält, weiß keiner. Leider gibt es m.W. auch keine Untersuchung, die die Belastbarkeit im Vorfeld feststellen könnte. Da hilft nur vorsichtiges Rantasten.
2) Mit der Pulsuhr laufe ich nun an der 150 Schl#äge/Minute Grenze. Damit erreiche ich meine Zeit auf 5 km. Wenn ich Tempo steigere, was ich ohne Mühe kann, bin ich bei 160 und habe am Tag darauf Muskelkater (Anaerobe Zone).
Muskelkater hat weniger mit anaerober Zone zu tun als mit ungewohnter Belastung, man kann man leider auch welchen kriegen wenn man nicht im geringsten außer Atem kommt.
Wenn ich regelmäßiger Lauf, sinkt dann eigentlich mein Puls insgesamt?
Normalerweise schon. Aber der absolute Pulswert ist eine rein statistische Größe. Wenn Läufer A eine Bestzeit von 45 Minuten auf 10 km mit Puls 130 und Läufer B dieselbe Bestzeit mit Puls 170 erreicht, ist A nicht 'besser' als B, sein Herz arbeitet lediglich anders....

tina

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ThomKat hat geschrieben:1) Gibt es hier Läufer, die so ungefähr meine "Gewichtsklasse" haben? Wie ist so deren Erfahrung bezüglich körperlichen Verschleisserscheinungen wie Knie, Hüfte, Fußgelenke)?
Dazu kann ich nichts beitragen, aber wenn Du mit 90kg 3:30min/km geschafft hast, dann hast Du Lauftalent und dieses bleibt Dir im gegensatz zum Übergewicht Lebenslang erhalten.
2) Mit der Pulsuhr laufe ich nun an der 150 Schläge/Minute Grenze. Damit erreiche ich meine Zeit auf 5 km. Wenn ich Tempo steigere, was ich ohne Mühe kann, bin ich bei 160 und habe am Tag darauf Muskelkater (Anaerobe Zone). Wenn ich regelmäßiger Lauf, sinkt dann eigentlich mein Puls insgesamt?
Zunächst mal stimmt es, daß der Ruhepuls sinkt wenn man trainierter ist.
Wenn Du dein Training mit der Pulsuhr kontrollieren willst ist aber nicht irgendein bestimmter Pulswert entscheidend, sondern Deine individuelle maximale Herzfrequenz (HFmax).

Die Hfmax ist nicht trainierbar und für ihr absoluter Wert sagt nichts über die Leistungsfähigkeit aus.

Bestimme also zunächst Deine Hfmax, indem Du z.B die 5km so schnell wie möglich rennst, also am besten in 30min inclusive Endspurt.

Dann sofort Puls nehmen. Er dürfte bei Hfmax liegen.

Die Intensität Deiner Trainingseinheiten kontrollierst Du jetzt mithilfe der Pulsuhr, indem du bei

60- 65% Hfmax (Regeneration, langer Lauf)

70- 80% mittleres, angenehm hartes Tempo

85- 90% Schwellenlauf

läufst.

Der Anteil der lockeren und langen Läufe sollte 25- 50% des Trainings, Intervalle oder Schwellenläufe nicht mehr als 10- 12% des Wochenumfangs ausmachen.

3) Ich stelle fest, dass ich bei der Bauchatmung den Puls senke (5 Schläge/Minute). Ist das nur Einbildung oder ist dieser Zusammenhang wirklich gegeben?
Die optimale Atmung stellt sich von selbst ein, ohne daß Du Dich darauf konzentrieren mußt.

Anstatt auf die Bauchatmung zu achten, kannst Du die Intensität Deines Trainings an der Atemfrequenz feststellen:

brauchst Du für einen Atemzug 6 Schritte (3 Schritte Einatmen 3Schritte Ausatmen) bist Du locker unterwegs.

Sind es 4 Schritte (2ein 2 aus) läufst Du bei hoher Intensität.

Atmest Du noch schneller kommst Du in den anaeroben Bereich.

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ThomKat hat geschrieben:Hallo in die Runde,


1) Gibt es hier Läufer, die so ungefähr meine "Gewichtsklasse" haben? Wie ist so deren Erfahrung bezüglich körperlichen Verschleisserscheinungen wie Knie, Hüfte, Fußgelenke)?

Ach und so: Mein Ziel sind eigentlich wieder die 10 km, meine Wunschzeit 45 Minuten. Aber das kann bis nächstes Jahr warten. Bevor ich meine 100 kg nicht habe, gehe ich auf die 10 km nicht los...
Hallo
Ich komme auch aus deiner Gewichtsklasse.Meine Erfahrung ist das es 2,5 Jahre sehr gut lief und ich von 106KG auf 88KG runter bin und meine 5er PB auf 20:29 und die 10er auf 42:25 verbessert habe.
Nach einer Schulter OP ist alles aus dem Ruder gelaufen und ich hatte eine Verletzung nach der anderen.
Nur weiß ich nicht genau ob das nur die Schulter OP war oder auch verkürzte Muskeln durch zu wenig Dehnen u.s.w.
Ich bin mir nur sicher das du es richtig machst in dieser Gewichtsklasse nicht zu schnell und zu weit zu laufen.Je schneller desto so höher auch die Orthopädische Belastung würde ich sagen.
Lieber alles mit Ruhe angehen und das Dehnen zur Pflicht machen.Vor allen Dingen würde ich auch empfehlen nicht nur zu laufen.Schaffe dir einen Ausgleich mit anderen Sportart.Wenn es dich einmal hat so wie bei mir jetzt kommst du so schnell nicht mehr da raus.
LG Achim

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Plattfuß hat geschrieben: 60- 65% Hfmax (Regeneration, langer Lauf)

70- 80% mittleres, angenehm hartes Tempo

85- 90% Schwellenlauf
Sicher das die Werte Stimmen? Meinen langen Lauf mache "ich" zumindest bei 65-79 % (nach JD) ansonsten müsste ich spazieren gehen :nick:

:winken:

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Kalle99 hat geschrieben:Sicher das die Werte Stimmen? Meinen langen Lauf mache "ich" zumindest bei 65-79 % (nach JD) ansonsten müsste ich spazieren gehen :nick:

:winken:
65% sind sehr langsam.

79% sind flott.

Zudem kommt es auf 5- 10 Schläge mehr oder weniger nicht an.

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Plattfuß hat geschrieben:Dazu kann ich nichts beitragen, aber wenn Du mit 90kg 3:30min/km geschafft hast, dann hast Du Lauftalent und dieses bleibt Dir im gegensatz zum Übergewicht Lebenslang erhalten..
cool, den Spruch muß ich mir merken. Bin nämlich auch, zu besten Zeiten den km in 3:30 gelaufen, allerdings max 5km... :D

ThomKat
willkommen in der Welt der verrückten Läufer, falls du mal Kilomäßig Motivation brauchst kannst du auch gern hier vorbei schauen.. :winken:

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Kalle99 hat geschrieben:Meinen langen Lauf mache "ich" zumindest bei 65-79 % (nach JD) ansonsten müsste ich spazieren gehen :nick:
Dito - bei JD wird die "Easy Pace" bzw. der Lockere Lauf in den von Dir erwähnten Grenzen eingeordnet, Rumgeschlurfe mit 65% HFmax bringt (mir zumindest) nichts...
Grüße

schneapfla

I was running so fast - it was like the trees were standing still!

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Hallo in die Runde,

erstmal danke für die Statements. Von Lauftalent möchte ich aber nicht unbedingt reden, da ich mich erst jetzt über die Dinge "rund ums Laufen" direkt kümmere. "Früher" war ich halt "heiß", konnte sogar 250 Liegestützen am Stück, war sportlich topfit. Aber das ist nur der Glanz vergangener Zeiten.

Schon schade, wenn man aufhört...

Nun geht es darum, mich so langsam an die Belastung wieder zu gewöhnen. 5 km sind in Ordnung, ich möchte eigentlich schon gerne die Strecke erweitern, aber erstmal muss das Gewicht wieder auf der 100 stehen, Fernziel vielleicht wieder die 90er Marke, aber ich möchte auch nicht aussehen wie ein Hungerhaken.

Motivation ist auch nicht das Problem, ganz im Gegenteil: Wenn es nach mir ginge, könnte ich jeden Tag laufen, aber ich möchte meinem Körper auch Pausen geben - unbedingt. Momentan ein wenig Muskelkater in den Oberschenkeln. Heute morgen habe ich meine Tochter zum Kindergarten (rund 1km) gebracht, sie mit dem Roller, ich am Joggen, ganz leicht, aber jetzt tun mir die Beine ein wenig weh. Hm...

Und Ausgleichssport ist so eine Sache: Ich wohne auf dem plattesten Land. Hier gibt es nur zwei Freizeitmöglichkeiten: Fußball oder Freiwillige Feuerwehr. Andere Sportarten fast Fehlanzeige. Gut Karate gibt es noch, passt auch zu meinem "Profil", da ich den 2.Dan im Karate habe, aber ich habe damals damit aufgehört, weil mir der ganze Mist einfach zu Stocksteif wurde. Vor 6 oder 7 Jahren hatte ich mal wieder einen kurzen Ausflug in die Richtung, aber nee ... Es kam alles das hoch, was mich früher ankotzte ...

Nun denn, wenn nun erstmal keiner hier ist, der mit 117 kg joggen geht, dann werde ich mich noch ein wenig in Geduld üben. Pro Woche ein halbes Kilo sollte drinn sein.

Im Moment sortiere ich mich noch ein wenig hier auf der Seite.

Gruß
Thomas

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Hallo ThomKat,

auch ich hatte mal weit über 100Kilo. Um genau zu sein 120Kilo. Habe dann angefangen mit einem Kollegen zu laufen. Der ist dann Teilweise ein Stück vor gelaufen und dann wieder zurück gekommen. War so ähnlich als wenn man mit einem Hund raus geht der nicht angeleint ist. Probleme an Gelenken usw. hatte ich bis jetzt nie. Aber das kann ja bei jedem anders sein. Bei Schmerzen würde ich mal 2-3 Tage Pause machen. Wenn sie immer wieder auftreten und es sich nicht nur um einen Muskelkater handelt einen Artzt fragen. Außerdem schreibst Du das Du sehr gute Schuhe hast. Gehs't Du davon aus weil Du Dich beraten lassen hast oder nur weil sie von einer Marken Firma sind? Ich hatte z.B. auch immer Asics. Nun war ich vor ein par Wochen in einem Laufladen und habe mich mal richtig beraten lassen. Unter anderem bin ich da zwei Modelle (eins von Saucony, eins von Mizuno) probe gelaufen. Und ich war völlig Platt. Was für ein Unterschied! Ich werde mir nie wieder Laufschuhe holen, nur weil sie von einer Bestimmten Firma sind.

[quote="ThomKat"]

Und was ist mit Radfahren? Ist doch überall möglich und auch Gelenk schonend.

Gruß Rolle0811

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Naja, die Laufschuhe sind von ASICS Gel Kayano 16. Saßen und fühlten sich von allen am besten an. Mit Beratung ist es hier genauso schlecht in meiner Gegend. Eigentlich bei jedem Geschäft: Du musst einfach wissen, was du willst. Und frage nochmal einen 76kg Läufer nach mwinen Problemen...

Mit dem Fahrrad ist es genauso problematisch. Meins ist seit 5 Monaten kaputt, die Reparatur lohnt sich nicht. Aber kauf mal ein Fahrrad für jemanden, der 201 cm groß ist. Da passen alle. Die Rahmenhöhe ist das Problem. Ich bräuchte 63cm, gängige sind max. 61cm und dann auch nicht fahrbereit im Laden, sondern nur Bestellbar und dann sollte man die auch gleich kaufen - toller Service. Gute Fahrräder kosten nunmal 500 bis 750 Euro und da möchte ich schon genau wissen, was ich erhalte.

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Hallo,
ich komme von knapp über 150 kg....
am Anfang nur rad, seit ca. zwei Jahren immer mehr laufen dabei...
Radfahren halte ich aber bei, da die Lastwechsel von meinem Körper besser weggesteckt werden..täglich laufen kann ich nicht, ohne dass ich zipperlein bekomme..
Radfahren kann also deinen Hunger auf Sport stillen, ohne deinen Körper zu schädigen..natürlich nicht mit 400 Watt drei stunden durchtreten...locker halt..
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liebe grüsse
armin
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