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Bergablaufen

Bergablaufen

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Hallo,

am Wochenende bin ich bei meinem ersten richtigen Bergmarathon gestartet, hat einen riesen Spaß gemacht, allerdings haben mich die Bergabstrecken sehr gestört (schwieriges Gelände, lose Steine usw) und ich wurde dabei auch von allen überholt, die ich bergauf einholen konnte :nene:

Wie kann man dieses Defizit als Flachländer aufholen? Habe nicht die Möglichkeit ein paar mal pro Woche auf nen Berg raufzuhuschen und wieder runter zu bolzen..

Vielen Dank
mfg Domi

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schullair hat geschrieben: .. allerdings haben mich die Bergabstrecken sehr gestört (schwieriges Gelände, lose Steine usw)

das ist doch der geilste Teil eines Berglaufs überhaupt. Der (fast) einzige Grund sich das bergauf-Laufen anzutun :D . je technisch schwieriger desto besser!

schullair hat geschrieben: und ich wurde dabei auch von allen überholt, die ich bergauf einholen konnte :nene:

zu wenig Übung, zu wenig Mut, zu wenig Trittsicherheit, keine ausreichende Konzentration, falsche Technik, Kombination aus allem - da gibt's viele Gründe.
schullair hat geschrieben: Habe nicht die Möglichkeit ein paar mal pro Woche auf nen Berg raufzuhuschen und wieder runter zu bolzen..
mfg Domi

Muß ja nicht so oft sein, aber gar keinen (steilen) Berg zum Üben zu haben ist ein Problem. Denn das bergab-Laufen lernst du nur durch bergab Laufen!

Tipp(s):

Du mußt eine gewisse Rücksichtslosigkeit entwickeln - dir selbst gegenüber. Fürchten zu stürzen ist ganz schlecht, das macht dich zögerlich, langsam und evt. stürzt du erst recht.

Dort wo es nicht so steil ist, dass du dich direkt nach vorne überschlägst wenn du geradeaus runter rennst ist genau das das Beste - geradeaus runter rennen. Grundvoraussetzung: Die richtigen Schuhe (maximaler Grip), hohe Konzentration, vorausschauend wissen wo du für die nächsten 3,4 Schritte die Füsse hinsetzt, keinesfalls auf den Fersen aufkommen, besonders wenn es steinig/geröllig ist. Das geht nur wenn die bergab-Passage überschaubar lang ist.

Wenn es RICHTIG steil sein sollte: Säbelzahntiger-Technik (copyright Stephan - gripmaster):
Laufen wie ein Säbelzahntiger. Sprunggelenke locker lassen. Geschmeidig weich, voll am Fuß leicht über die Zehen von außen aufsetzen (keinesfalls auf der Ferse landen!!), die Beine etwas o-beinig halten (wegen der Stoßdämpfer-Wirkung), Spannung in den Knien, weich und elastisch landen. Schnelle Frequenz, kleine Schritte. Oberkörper leicht nach vorne, Arme an den Ellbogen abgewinkelt weit nach außen, leicht vor dem Körper pendelnd halten wegen Koordination und Gleichgewicht.
Serpentinen innen anschneiden, am Ausgang mit dem vorhandenen Schwung bis zum äußersten Rand raustreiben lassen um möglichst wenig Vortrieb zu verlieren, bzw., wenn man schon zu viel Schwung hat um Platz zum Abbremsen zu haben. Das funktioniert.

Ich liebe Bergläufe, habe von Zugspitze über Jungfrau, von Keufelskopf zu Chamonix schon Einiges gemacht. Leider bin ich bergauf eine echte Schnecke (falsche Hebel, ich bin 1,96m groß), bergab machen mir aber nicht viele etwas vor :D .

Viel Erfolg - und Spaß - beim nächsten Mal ausprobieren!

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Hallo,
ich weiß zwar nicht, wie du dein Defizit als Flachländer ändern kannst, ausser dir nen Berg zu suchen und es zu üben. Evtl hast ja ne Kiesgrube oder sowas um die Ecke?
Aber das Bergablaufen sollte genau wie das Hochlaufen geübt werden.
Das Bergablaufen macht mir übrigens auch nen Riesenspaß - man überholt und erholt sich gleichzeitig :)

Gruß
Olli

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cosmopolli hat geschrieben: Das Bergablaufen macht mir übrigens auch nen Riesenspaß - man überholt und erholt sich gleichzeitig :)
Gruß
Olli

:daumen: !
Kiesgrube ist ne gute Idee!

Wenn sie abgesoffen ist und du unten nicht rechtzeitig bremsen kannst dann hast du gleich 'ne anschließende TE für ein eventuelles Triathlon-Debut :D .

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Es wurde zwar nicht danach gefragt, aber orthopädisch ist bergablaufen höchst bedenklich, da bis zum 6fachen des Körpergewichtes in die Gelenke knallt. Vorsicht ist die Mutter des gesunden Läufers...

gruss hennes

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Es wurde zwar nicht danach gefragt
Klar erkannt Hennes!


Fehlendes Übungsgelände ist sicher ein Problem.
Aber auch schnelles Laufen auf schwierigeren Pisten im Flachland übt Trittsicherheit und Koordination.

Bei allem Bergablaufen übrigens hilfreich: auf gute Körperspannung und ordentlichen Armeinsatz achten.

Grüße
Rennrum

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@Walter: super erklärt :daumen: dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

@Hennes: Wer richtig bergabläuft, hat keine Probleme, ich renne und wandere bergab, mit Knorpelschaden und ohne Stöcke.
In Simonswald waren es mehrere Kilometer am Stück, richtig gemacht - einfach :geil:
A & O ist die Technik und eine gute trainierte (Bein-)Muskulatur.

Grüße Lisa
Gesperrt

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