Hallo zusammen,wie kann ich den tollen Tag eigentlich in Worte fassen? Eigentlich stimmte alles, beim grübeln, ob ich etwas negatives finde, bleibe ich wohl stecken, da gibt’s einfach nichts (zumindest hab ich nichts bemerkt). Im letzten Jahr gabs zu viele Steigungen, die sind wir dieses Mal zum Glück andersherum gelaufen (z.B. zw. Km 6-8 .)
Leider habe ich kein Forumslogo gesehen. Vielleicht sind wir uns auf der Strecke begegnet und wussten es nur nicht ...
Wenn ich jetzt hier sitze und schreibe, versuche ich meine Eindrücke zu sortieren.
Bereits der Start war klasse. Eberhard Ginger sprang mit einem Gleitschirm aus dem Flugzeug ab, das hatte doch schon was. Der Start selber dauerte dieses Jahr nicht so lange wie im letzten Jahr. Und dann ging es endlich los. Die Pullis flogen in hohen Bögen an die Seiten, alles wurde noch einmal zurechtgezupft, die Uhr geprüft, seinem Nachbarn viel Glück gewünscht: Halbmarathon ich komme! Kaum hatte ich mich in Dortmund warm gelaufen, da war es auch schon hin mit Dortmund: Herzlich Willkommen in Bochum. Letztes Jahr wurde ja viel darüber geschrieben, dass die Dortmunder nicht so enthusiastisch an der Strecke gewesen wären, das war auf dem kurzen Stück in Bövinghausen diesmal gar nicht zu merken, da ging schon auf den ersten Metern die Post ab. In einigen Gärten schienen die Bewohner eine Grillparty angeschmissen zu haben, das roch teilweise schon mächtig lecker, und das direkt am Start... Dann war es schon soweit, die erste Verlockung zum Gas geben, das wollte ich doch nicht.
Es kam was kommen musste, leichtes Seitenstechen. Also runter vom Gas, vernünftig Atmen und für ein paar Meter langsamer laufen. Das hat geholfen, also konnte ich wieder „normal“ weiterlaufen.
Die 5 Km Marke kam, endlich war schon ein Teilstück hinter mir (ich teile die Strecken immer in 5 Km Stücke ein). Ein gutes viertel hatte ich schon geschafft. Ich stelle mir dabei immer meine Trainingsstrecken im Geiste vor, wo ich gerade wäre, das motiviert mich dann meistens. Auf der Strecke war noch die letztjährige Markierung zu sehen. Jetzt ging es erst einmal bergab. Am Ende dieses Stückes (ca. Km 8 .) lag doch der Anstieg zum Opel Werk Jetzt also nur noch die paar Meter hinunter bis Km 8. Hier standen nicht ganz soviel Leute, was aber meines Stimmung keinen Abbruch tat. Jetzt kam er, der Anstieg zum Opel Werk. Meine Zeit ging ganz mächtig in den Keller. Im hatte mir die Strecke ja eine Woche vorher per Auto angeschaut und konnte mich so an einige Punkte erinnern, aber was dann bei Km 9 kam, war doch etwas besonderes: das Opel Werk. Sein wir doch mal ehrlich, wie häufig läuft man bei irgendwelchen Läufen durch eine Produktionshalle? Gut die Luft war nicht besonders, aber es hatte für mich schon etwas besonderes. Als Belohnung für die „schlechte“ Luft im Werk ging es anschließend wieder bergrunter Richtung Hardeck.
Altenbochum war fast erreicht. Im letzten Jahr spielte hier an einer Tankstelle eine Samba Band. Dieses Mal habe ich keine entdeckt, vielleicht hat diese ja gerade Pause gemacht. Ok, weiter durch Altenbochum Richtung Hauptbahnhof.
Den Hauptbahnhof lasse ich doch einfach links liegen und ab auf den Ring. Es läuft richtig gut. Besonders weil hier die Zuschauer besonders dicht gedrängt stehen. An der Commödie Bochum ist eine Party am Gange. Gleich im Anschluß in der Linkskurve feuern Cheerleader (?) die Läufer an, da hätte man eigentlich stehen bleiben sollen ... „Gleich kommt doch schon das Bergbaumuseum“ geht mir durch den Kopf. Na ja, wobei „gleich“ eher geschmeichelt ist. Ich schau mich so ein wenig um. Da vorne war doch früher ein Computerladen, jetzt ist dort ein Küchenladen. Ich war wohl doch schon länger nicht mehr hier ...
Im Internet stand, dass am Bergbaumuseum eine Musikband spielen solle. Na ja, ob die wirklich gespielt hat, kann ich jetzt nicht wirklich mehr sagen, aber die Stimmung dort war umwerfend. Die gesamte Strecke ab Bergbaumuseum war klasse (was die Zuschauer betrifft) Ansonsten ging es hier leicht bergan anschließend wieder herunter usw. und immer nur geradeaus. Aber was mich jetzt richtig motiviert hat, war, das es schon Richtung Herne ging. Irgendwie hatte ich einen Durchhänger, hatte ich nicht genug trainiert, war meine Vorbereitung nicht gut genug? Hier merkte ich auch, dass es richtig sinnvoll war, den Vornamen mit auf die Startnummer zu drucken. Die Zuschauer haben meinen Durchhänger scheinbar bemerkt „Los Jörg Du schaffst es“. Das motiviert.
Endlich sind die „Hochhäuser“ von Herne zu erkennen. Das Ziel ist nicht mehr weit. Wenn ich mir vorstelle, jetzt noch einmal die gleiche Distanz zurückzulegen ... ne, zumindest heute nicht. Ehrlich gesagt, ich bin froh, dass das Ziel nur noch ein paar Meter entfernt ist.
Auf den letzten Metern bis zu Km 20 Markierung stelle ich mir schon die Stimmung in der Fußgängerzone vor. Auf der Gegenseite laufen die H-Marathonis schon wieder „zurück“. Da bin ich auch gleich! Es ist doch klasse, die Mitläufer auf der anderen Strassenseite zu sehen ... Auf dem Mittelstreifen hat es einen Läufer erwischt, die Rettungssanitäter eilen schnell zur Hilfe. Da wird man schon abgelenkt und ist dann doch glücklich, dass zum einen einem selber nichts passiert ist, und zum anderen, dass es viele Helfer gibt, auf die man sich verlassen kann.
An dieser Stelle von mir auch meinen herzlichsten Dank für alle diese Helfer an der Strecke!
Die Fußgängerzone ist erreicht, das Ziel vor Augen. Ich hab’s geschafft! Die Medaille (diesmal sogar bunt) hängt um meinen Hals, ich bin (fast) glücklich!
Ach so, meine selbstgestoppte Zeit: 2:02:45
So das wars!
Schöne grüße aus dem Ruhrgebiet,
[ Dieser Beitrag wurde von Jublu am 25.04.2004 editiert. ]
zu der tollen Zeit!!!
