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Mal wieder Laufstil... und Tübinger Stadtlauf

Mal wieder Laufstil... und Tübinger Stadtlauf

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Also, erstmal muss ich Reklame für das Tübinger Stadtlauftraining machen: der LAV Tübingen bietet ein fantastisches Vorbereitungsprogramm für den Tübinger Stadtlauf. Und dazu noch kostenlos. Kann ich jedem nur empfehlen. Dabei wird ordentlich was an 'Laufprominenz' aufgefahren. Heute waren dabei:
...David Rudisha (aktuell der schnellste 800-Meter-Läufer der Welt. Nur Wilson Kipketer lief je schneller)
...Isaac Songok (Vizeweltmeister 2006 im Crosslauf)
...Yusuf Biwott (Vierter über die 3000 Meter beim Leichtathketik-Weltfinale 2006 in Stuttgart)
...Boaz Lalang (Hallen-Vizeweltmeister 2010 über die 800 Meter)
...Sammy Tangui (Tempomacher für David Rudisha bei dessen 800-Meter-Weltjahresbestzeit)
...und Augustine Choge (mehrfacher Goldmedaillengewinner bei Junioren- und Cross-WMs)

Jedesmal kommen andere Top-läufer (Bernard Lagat, Arne Gabius, Filmon Ghirmai waren auch schon da, Dieter Baumann kommt bestimmt noch.)
Also, ich kann allen nur empfehlen, da mitzulaufen. Die Gelegenheit, solche Spitzenläufer aus der Nähe zu sehen, hat man selten.

Ein Stückchen weit konnte ich heute hinter den Jungs dreinrennen. (Nicht dass ich so schnell wäre: Die haben locker getrabt und ich bin mit meiner HFmax dahinter hergerast... :peinlich: )
Was mir dabei aufgefallen ist: Auch bei 'langsamer' Geschwindigkeit (also für die langsam, für mich wie gesagt sehr schnell :sauer: ) laufen die mit Mittel- oder Vorfuß-Aufsatz.
Komisch, bisher hatte ich das so verstanden, dass ich vor allem Fersenläufer bin, weil ich langsam laufe... bei entsprechend hoher Laufgeschwindigkeit wäre ich auch Vorfuß-Läufer... Im Umkehrschluss hatte ich gedacht, auch die wirklich schnellen Läufer würden, wenn sie bei so einer Spassveranstaltung langsam traben, zum Fersenlauf übergehen. Stimmt aber nicht. Zum Teil kommt bei denen nicht mal die Ferse auf den Boden. Fand ich interessant. :winken:
Gruß,
Peter.Silie
PB : 7,5km 0h36min (2010):hurra: 10km 0h55min (2008) HM 1h48min (2010) M : 4h20min (2009)

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Peter.Silie hat geschrieben:Auch bei 'langsamer' Geschwindigkeit (also für die langsam, für mich wie gesagt sehr schnell :sauer: ) laufen die mit Mittel- oder Vorfuß-Aufsatz.
Komisch, bisher hatte ich das so verstanden, dass ich vor allem Fersenläufer bin, weil ich langsam laufe... bei entsprechend hoher Laufgeschwindigkeit wäre ich auch Vorfuß-Läufer... Im Umkehrschluss hatte ich gedacht, auch die wirklich schnellen Läufer würden, wenn sie bei so einer Spassveranstaltung langsam traben, zum Fersenlauf übergehen. Stimmt aber nicht.
Natürlich stimmt es nicht (auch wenn es immer wieder behauptet wird). Das weiß jeder, der mal auf der Stelle - also "unendlich langsam" gelaufen ist.
Meines Erachtens gibt es für einen halbwegs normal gebauten Menschen bei keiner Laufgeschwindigkeit einen vernünftigen Grund, mit der Ferse zuerst den Boden zu berühren. Es sei denn, die verwendeten Laufschuhe haben eine so große Sprengung, daß sie sich nicht zum Ballenlaufen eignen. Aber das wäre eher ein Grund, sich schleunigst andere Schuhe zu besorgen :) .

Sportlich grüßt
Martin
Die Laufschule Marburg
Twitter
Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Gueng hat geschrieben:Natürlich stimmt es nicht (auch wenn es immer wieder behauptet wird). Das weiß jeder, der mal auf der Stelle - also "unendlich langsam" gelaufen ist.
Genauso wenig stimmt, dass man bei "schnellem" Tempo automatisch auf dem Vorfuß läuft, Bei maximalem Tempo laufen die meisten auf dem Ballen, aber auch nicht alle. Und es gibt doch einige Leute die verdammt schnell über den Mittelfuß oder die Ferse kommen.
Ich habe oder hatte aber schon zwei oder drei Kinder im Training, denen man erst bei bringen muss, auf dem Vorfuß zu sprinten, die laufen einfach immer über den ganzen Fuß. Ist schwer zu glauben, aber wahr, ich kann es bei Gelegenheit mal filmen.

Und "auf der Stelle laufen" ist leider ein ganz ganz schlechtes Beispiel.Wer auf der Stelle läuft, macht automatisch schwere technische Fehler. Wenn er die nicht machen würde, würde er vorwärts kommen. :zwinker5:

Bei ungefähr 50-60 Leuten die bisher in meiner Zeit in der Trainingsgruppe waren ist mir übrigens bisher ein einziger aufgefallen, der bei langsamen Tempo freiwillig von alleine auf dem Vorfuß läuft. Der läuft ansonsten aber nicht besonders schön, da gibt es noch einiges zu arbeiten.
Gueng hat geschrieben: Meines Erachtens gibt es für einen halbwegs normal gebauten Menschen bei keiner Laufgeschwindigkeit einen vernünftigen Grund, mit der Ferse zuerst den Boden zu berühren.
Warum machen es dann so viele? Wegen der bösen Schuhkonzerne? (Die ähnlich "böse" sind wie die meisten anderen Konzerne der Größenordnung in unserem kapitalistischen System eben sind.)

Oder hat es ihnen jemand falsch beigebracht? Wenn ja, wer?

Wenn du gehst, mit welchem Teil des Fußes berührt dein Fuß zuerst den Boden?
Gueng hat geschrieben: Es sei denn, die verwendeten Laufschuhe haben eine so große Sprengung, daß sie sich nicht zum Ballenlaufen eignen. Aber das wäre eher ein Grund, sich schleunigst andere Schuhe zu besorgen :) .
Ich hab noch keine Laufschuhe getragen, in denen ich nicht auf dem Vorfuß hätte laufen können, wenn ich wollte. Und wenn da bei zig verschiedenen Paaren noch keins dabei war, mit dem das nicht geht, kann das nicht so häufig vorkommen.

Versteh mich nicht falsch, ich stehe nicht auf der Seite der Schuhindustrie. Natürlich werden Läufern viele Sachen für teure Geld angedreht, die sie nicht brauchen. Aber es zwingt einen ja keiner den größten und überteuerten Mist zu kaufen.
Mein neuester Erwerb, in denen ich manche Runde drehe, kommt mal wieder aus dem "Retrolifesytle Segment", hat eine simple dünne EVA Sohle ohne Stütze, Gel und Laufkissen und wird als "Sneaker" verkauft. Für mich ist das ein 240g schwerer Trainingsschuh, Kostenpunkt ca. 20 Euro (regulär wären es vielleicht 70,-). Ein Kumpel von mir hat keine Knieschmerzen, wenn er in den adidas "Samba" läuft - ein im Vergleich zu den meisten Laufschuhen brettharter Volllederschuh der fürs Fußballspielen auf Hartplätzen und in der Halle gedacht ist. (Aktuell auch ein Lifestyle-Schuh. :D )
Das was der mit den Samba macht oder viele andere Läufer mit ihren Schuhen machen ginge gar nicht, sondern endete mit Sicherheit in sofortiger Verletzungskatastrophe, wenn man den Aussagen mancher Schuhverkäufer glauben würde. Wenn ich in einen Schuhladen gehen und mich dumm stellen würde, käme ich möglicherweise nachher mit 2 Paar überteuerten, mir zu schweren gestützten Schuhen raus und hätte noch eine Empfehlung für einen Einlagenmacher oder Orthopäden, der mich dann nochmal zur Kasse bitten würden für die Einlagen (ich trage seit etwa 20 Jahren keine Einlagen mehr und bin so gut wie nie verletzt).
Doch selbst mit dieser Ausrüstung könnte ich auf dem Vorfuß, dem Mittelfuß oder über die Ferse laufen. Das ist eine Entscheidung, die ich mir doch nicht von einem Laufschuh diktieren lasse.

Aber viele abenteuerliche Thesen vieler Barfussfreaks , Vorfußlauf- oder Fußfetischisten teile ich auch nicht. Viele können ja nicht mal zwischen Ballen-und Mittelfußlauf unterscheiden. Und so lange es so viele erfolgreiche und gesunde Läufer gibt, die fast ausschließlich den Fersenlauf praktizieren, gibt es keinen Grund den Fersenlauf pauschal zu verdammen. Und aufhören, das Klischee zu verbreiten, dass die meisten Fersenläufer ihre Ferse mit gestrecktem Bein in den Boden rammen, können manche leider auch nicht.

Warum ich hauptsächlich auf dem Mittelfuß laufe, hat übrigens einen banalen Hauptgrund: Ich kann gefühlt schneller beschleunigen und schneller auf den Ballen wechseln und dann noch schneller beschleunigen.

Dennoch würde ich nie auf die Idee kommen, dass ich mir was gutes tun würde, wenn ich z. B. 20km oder mehr auf dem Ballen laufen würde.

Ach so, auch wenn meine Definition vom Ballenlauf erst einmal seltsam klingen mag, sie ist wenigstens schmerzhaft eindeutig: Für mich ist es dann "reinrassiger Ballenlauf", wenn du unter der Ferse einen Reißnagel mit der Spitze nach oben verstecken könntest und dann beim Laufen keinen Piekser spüren würdest (Einnahme von Schmerzmitteln und örtliche Betäubung ausgeschlossen. :teufel: )

Also anders formuliert: Die Ferse berührt den Boden nicht oder nur so leicht, dass da kein wirklicher Aufprall stattfindet, der dir den Reißnagel in die Ferse treiben würde.

Wenn du jetzt minimal mit dem Vorfuß zuerst aufkommst, dann aber in der Stützphase über den ganzen Fuß läufst, sehe ich das eher noch im Bereich Mittelfußlauf. Ich verstehe schon, warum das einige lieber Vorfußlauf nennen wollen.

Und meine Definition mag jetzt nicht sofort logisch erscheinen, ist es aber möglicherweise doch, wenn ich einen Sprinter bei voller Geschwindigkeit als Vorbild für diese Art zu laufen nehme. Und von der muskulären Belastung ist der Unterschied imo riesengroß. Das eine (den "reinrassiger Ballenlauf") halten viele maximal einen km durch, das andere (wenn man es nicht Mittelfuß lauf nennen will, kann man es von mir aus Vorfuß mit Tendenz zum Mittelfußlauf oder eher umgekehrt nennen, oder Vor/Mittelfußlauf oder Hauptsachenichtfersenlauf. :D ) viele recht bald über 45' und mehr.

Und jetzt habe ich wieder den Fehler gemacht, dass ich einen ganzen Beitrag über so ein so wenig wichtiges Detail des Laufstils, von dem weit aus wichtiger Elemente eher wenig abhängen, verfasst habe, womit ich die Diskussion, die meist leider mehr von Gläubigen als von Wissenden bestimmt wird, unnötig aufgewertet habe ... :peinlich:
Wenn ein Läufer sonst technisch alles richtig macht, was die technisch besten Kenianer richtig machen, braucht er sich wenig Gedanken machen, mit welchem Teil des Fußes er zuerst aufsetzt.

Im Volkslauf habe ich auch mal einen nicht gerade langsamen Läufer kennengelernt, der sehr stolz auf seinen Laufstil war. Der lief wirklich auf den Vorfuß. So, dass er den Vorfuß bei jedem Schritt in den Boden rammte und nicht richtig abrollte. Bei jedem Schritt bremste der sich selbst aus und verschwendete Energie. Armarbeit stimmte auch nicht, sein Stil war eine einzige Katastrophe. Aber Vorfußläufer und stolz drauf.

Mit welchem Teil des Fußes ein Läufer zu erst aufsetzt, sagt wenig bis nichts darüber aus, was er sonst alles technisch falsch oder richtig macht.

Gruß
C.

"If a man coaches himself, then he has only himself to blame when he is beaten."
- Sir Roger Bannister

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DerC hat geschrieben:Im Volkslauf habe ich auch mal einen nicht gerade langsamen Läufer kennengelernt, der sehr stolz auf seinen Laufstil war. Der lief wirklich auf den Vorfuß. So, dass er den Vorfuß bei jedem Schritt in den Boden rammte und nicht richtig abrollte. Bei jedem Schritt bremste der sich selbst aus und verschwendete Energie.
Vielleicht hat er das beim Laufen auf der Stelle geübt.

SCNR

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Nicht trainieren wollen wie die Profis, nicht so wenig wiegen wollen wie die Profis, nicht so schnell sein wollen wie die Profis, keinen Laufschritt wie die Profis - aber Vorfußlaufen wie die Profis :nick:

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wann und wo ist das Training denn ?
Ich lauf ja (leider) beim Stadtlauf nicht mit, mensch, muss auch immer alles auf einmal sein...bin zu er Zeit beim HM in Karlsruhe. Sonst gerne. Aber das Lautraining würd mich trotzdem interessieren. Oder verlangen die da ne Anmeldebestätigung zum Lauf ? :D
Viele Grüße
von der Svenja

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DerC hat geschrieben:Ich habe oder hatte aber schon zwei oder drei Kinder im Training, denen man erst bei bringen muss, auf dem Vorfuß zu sprinten, die laufen einfach immer über den ganzen Fuß. Ist schwer zu glauben, aber wahr, ich kann es bei Gelegenheit mal filmen.
Das glaub' ich Dir ohne Weiteres. Kunststoffbahnen und Spikes sind eben immer noch zu weich, um das zuverlässig zu verhindern. Laß die Jungs/Mädels mal barfuß auf Stein oder Beton rennen :) .
Und "auf der Stelle laufen" ist leider ein ganz ganz schlechtes Beispiel.Wer auf der Stelle läuft, macht automatisch schwere technische Fehler. Wenn er die nicht machen würde, würde er vorwärts kommen. :zwinker5:
Naja, ich sehe das Laufen auf der Stelle wie eine mathematische Grenzwertbildung (Grenzfall unendlich geringer Geschwindigkeit). Fakt ist, daß so gut wie jeder auf der Stelle über den Ballen läuft. Weil in der Natur aber so ziemlich alles stetig und stetig differenzierbar ist, muß es auch einen gewissen Bereich von Null verschiedener Geschwindigkeiten geben, in dem man automatisch auf dem Ballen läuft.
Bei ungefähr 50-60 Leuten die bisher in meiner Zeit in der Trainingsgruppe waren ist mir übrigens bisher ein einziger aufgefallen, der bei langsamen Tempo freiwillig von alleine auf dem Vorfuß läuft. Der läuft ansonsten aber nicht besonders schön, da gibt es noch einiges zu arbeiten.
Keine Frage: Man kann auch schlecht auf dem Ballen laufen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Warum machen es dann so viele? Wegen der bösen Schuhkonzerne? (Die ähnlich "böse" sind wie die meisten anderen Konzerne der Größenordnung in unserem kapitalistischen System eben sind.)
Weil die meisten von uns ihre Füße in weiche Hüllen stecken - meist um so weicher, je härter der belaufene Untergrund ist. Wie soll man so jemals ein Gefühl für die auftretenden Kräfte bekommen?
Wenn du gehst, mit welchem Teil des Fußes berührt dein Fuß zuerst den Boden?
Mit der Ferse. Aber ich gehe auch nur mit Geschwindigkeiten bis 6 km/h, außerdem fehlt beim Gehen die Flugphase. Aber: Auch beim Gehen wird der Fußaufsatz normalerweise schon flacher, wenn man es barfuß tut.
Ich hab noch keine Laufschuhe getragen, in denen ich nicht auf dem Vorfuß hätte laufen können, wenn ich wollte. Und wenn da bei zig verschiedenen Paaren noch keins dabei war, mit dem das nicht geht, kann das nicht so häufig vorkommen.
Sicher kann man sich zu vielem zwingen. Ich habe mir damals das Ballenlaufen erst dauerhaft angewöhnt, als ich anstatt meiner dick gedämpften Laufschuhe ein Paar flache Sneakers benutzte.
Mein neuester Erwerb, in denen ich manche Runde drehe, kommt mal wieder aus dem "Retrolifesytle Segment", hat eine simple dünne EVA Sohle ohne Stütze, Gel und Laufkissen und wird als "Sneaker" verkauft. Für mich ist das ein 240g schwerer Trainingsschuh, Kostenpunkt ca. 20 Euro (regulär wären es vielleicht 70,-).
Ha - ich kann billiger. Auf sauberem Asphalt liebe ich meine Wasserschläppchen von Aldi (3,50 €), mit denen ich auch meinen letzten Halbmarathon absolviert habe. Darin merke ich deutlich, daß die Stützmuskulatur noch mehr zu tun hat als in den flachsten und direktesten Wettkampf-Laufschuhen. Das legt wohl daran, daß in den Wasserschläppchen jegliche anatomische Ausformung des Fußbetts fehlt.
Wenn ich in einen Schuhladen gehen und mich dumm stellen würde, käme ich möglicherweise nachher mit 2 Paar überteuerten, mir zu schweren gestützten Schuhen raus und hätte noch eine Empfehlung für einen Einlagenmacher oder Orthopäden, ...
Ginge mir sicher genauso :) .
Doch selbst mit dieser Ausrüstung könnte ich auf dem Vorfuß, dem Mittelfuß oder über die Ferse laufen. Das ist eine Entscheidung, die ich mir doch nicht von einem Laufschuh diktieren lasse.
Trotzdem bleibe ich dabei, daß es Laufschuhe gibt, die eine aktiv stützende und federnde Lauftechnik eher fördern und solche, die sie eher behindern. Das empfinden viele Leute so, die ich kenne.
Viele können ja nicht mal zwischen Ballen-und Mittelfußlauf unterscheiden.
Streng genommen gibt es ja auch keinen Unterschied, da der Ballen Teil des Mittelfußes ist. Weil der Vorfuß laut Definition ausschließlich aus den Zehen besteht, habe ich mir auch weitgehend abgewöhnt, vom Vorfußlauf zu sprechen.
Ich selbst bezeichne mich als Ballenläufer, weil mein Kleinzehenballen zuerst landet - ungeachtet der Tatsache, daß etwas später auch die Ferse noch den Boden berührt. Du würdest das als "Mittelfußlauf" bezeichnen, was ebenfalls völlig o.k. ist.
Und so lange es so viele erfolgreiche und gesunde Läufer gibt, die fast ausschließlich den Fersenlauf praktizieren, gibt es keinen Grund den Fersenlauf pauschal zu verdammen.
Das sehe ich genauso und habe keinerlei Ambitionen, Mitläufer, die seit Jahren beschwerdefrei und ohne externe Stützen über die Ferse laufen, von einer Umstellung zu überzeugen.
Ach so, auch wenn meine Definition vom Ballenlauf erst einmal seltsam klingen mag, sie ist wenigstens schmerzhaft eindeutig: Für mich ist es dann "reinrassiger Ballenlauf", wenn du unter der Ferse einen Reißnagel mit der Spitze nach oben verstecken könntest und dann beim Laufen keinen Piekser spüren würdest (Einnahme von Schmerzmitteln und örtliche Betäubung ausgeschlossen. :teufel: )
Diese Methode wäre sicher gut, um sich den Ballenlauf beizubringen. Ich glaube, man lernt neue Bewegungsabläufe ganz gut, indem man sie zunächst übertreibt. Ebenso verhindert übrigens ein Reißnagel unter dem Fußgewölbe wesentlich zuverlässiger Überpronation als dies eine vollflächig stützende Einlage jemals könnte :teufel: .
Und jetzt habe ich wieder den Fehler gemacht, dass ich einen ganzen Beitrag über so ein so wenig wichtiges Detail des Laufstils, von dem weit aus wichtiger Elemente eher wenig abhängen, verfasst habe, womit ich die Diskussion, die meist leider mehr von Gläubigen als von Wissenden bestimmt wird, unnötig aufgewertet habe ... :peinlich:
Es gibt schon auch harte Fakten. Unzählige Publikationen in biomechanischen Fachzeitschriften sind sich immerhin einig, daß die Aufpralltransiente, jener scharfe Peak in der vertikalen Bodenreaktionskraft, der beim Fersenaufprall entsteht, vermieden wird, sobald man im vorderen Bereich des Mittelfußes aufsetzt.
Im Volkslauf habe ich auch mal einen nicht gerade langsamen Läufer kennengelernt, der sehr stolz auf seinen Laufstil war. Der lief wirklich auf den Vorfuß. So, dass er den Vorfuß bei jedem Schritt in den Boden rammte und nicht richtig abrollte. Bei jedem Schritt bremste der sich selbst aus und verschwendete Energie.
Dann verstand er es nicht, vor der Landung die Bewegung des Fußes mit der des Bodens zu synchronisieren. Also etwa so, wie wenn man bei einem Auto mit unsynchronisiertem Getriebe schaltet, ohne Zwischengas zu geben. Dann kracht es halt :D . Im Getriebe verlieren dann die Zahnräder ihre Zähne, beim Laufen die Schuhe ihr Profil.

Sportlich grüßt
Martin
Die Laufschule Marburg
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Video-Anleitung zur Selbsthilfe bei Überpronationsproblemen

"Barfuß - das ist ehrlich!" (Zuschauer eines Straßenlaufs in Marburg, während ihn eine Barfußläuferin passiert)

Persönliche Bestzeiten

5.000 m (Bahn) in 21:39 (barfuß) - Bahnlauf des ASC Breidenbach, 6.9.2013
10.000 m (Bahn) in 45:14 (barfuß) - Kreismeisterschaften in Eschenburg-Eibelshausen, 09.10.2015
10 km (Straße) in 46:16 (barfuß) - 31. Marburger Ahrens-Stadtlauf, 29.9.2013
HM in 1:41:53 (barfuß) - 16. Schottener Stauseelauf, 5.10.2013

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Sakura hat geschrieben:wann und wo ist das Training denn ?
Ich lauf ja (leider) beim Stadtlauf nicht mit, mensch, muss auch immer alles auf einmal sein...bin zu er Zeit beim HM in Karlsruhe. Sonst gerne. Aber das Lautraining würd mich trotzdem interessieren. Oder verlangen die da ne Anmeldebestätigung zum Lauf ? :D
Immer Dienstag und Donnerstag in Tübingen 'Im Sand', Falkenweg.
Das Vorbereitungsprogramm kostet nix, Voranmeldung ist nicht erforderlich, hinterher gibt's Apfelschorle und wie gesagt, die Promi's (fast) zum Anfassen. Also ich kann es nur empfehlen!
Wer jeweils da ist, kommt im Schwäbischen Tagblatt oder auf der Internetseite vom Stadtlauf:
Vorbereitungsprogramm zum Stadtlauf
Komm doch einfach gleich am Di vorbei :winken:

Gruß,
Peter.Silie
PB : 7,5km 0h36min (2010):hurra: 10km 0h55min (2008) HM 1h48min (2010) M : 4h20min (2009)

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Super Sache !
Danke Peter.Silie !
Dienstag und Donnerstag sind ausgerechnet meine einzigen lauffreien Tage, ich disponier mal ein wenig in meinem Trainingsplan herum, so eine Gelegenheit muss ich doch wahrnehmen.
Ich halt mir den Dienstagstermin auf jeden Fall frei.
Viele Grüße
von der Svenja

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Peter.Silie hat geschrieben:... Heute waren dabei:
...David Rudisha ... Nur Wilson Kipketer lief je schneller)
...jetzt nicht mehr. :daumen:

New World Record:

David Rudisha 1:41,09!

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DerC hat geschrieben: Ach so, auch wenn meine Definition vom Ballenlauf erst einmal seltsam klingen mag, sie ist wenigstens schmerzhaft eindeutig: Für mich ist es dann "reinrassiger Ballenlauf", wenn du unter der Ferse einen Reißnagel mit der Spitze nach oben verstecken könntest und dann beim Laufen keinen Piekser spüren würdest (Einnahme von Schmerzmitteln und örtliche Betäubung ausgeschlossen. :teufel: )

Also anders formuliert: Die Ferse berührt den Boden nicht oder nur so leicht, dass da kein wirklicher Aufprall stattfindet, der dir den Reißnagel in die Ferse treiben würde.
Gruß
C.
Genau das fand ich ja so faszinierend, bei den Jungs könntest Du nicht nur 'nen Reißnagel sondern schon was grösseres drunterlegen...
Grüsse,
Peter.Silie
PB : 7,5km 0h36min (2010):hurra: 10km 0h55min (2008) HM 1h48min (2010) M : 4h20min (2009)

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jackdaniels hat geschrieben:Nicht trainieren wollen wie die Profis, nicht so wenig wiegen wollen wie die Profis, nicht so schnell sein wollen wie die Profis, keinen Laufschritt wie die Profis - aber Vorfußlaufen wie die Profis :nick:
Genau! und die falsche Farbe habe ich auch noch ! :zwinker4:

Peter.Silie
PB : 7,5km 0h36min (2010):hurra: 10km 0h55min (2008) HM 1h48min (2010) M : 4h20min (2009)

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smutje hat geschrieben:...jetzt nicht mehr. :daumen:

New World Record:

David Rudisha 1:41,09!
Für heute hat sich David Rudisha nochmal angemeldet! Keine Sorge, der läuft langsam... :zwinker2:
Peter.Silie
PB : 7,5km 0h36min (2010):hurra: 10km 0h55min (2008) HM 1h48min (2010) M : 4h20min (2009)

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Gueng hat geschrieben: Das sehe ich genauso und habe keinerlei Ambitionen, Mitläufer, die seit Jahren beschwerdefrei und ohne externe Stützen über die Ferse laufen, von einer Umstellung zu überzeugen.
Ich glaube, diese Aussage überrascht jeden, der Dich und Deine Äußerungen zu diesem Thema hier im Forum verfolgt.
Gesperrt

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