am Samstag feierte ich meine offizielle Saisoneröffnung - diesmal im dritten Jahr traditionell mit einem 5000er in meiner grünen Heimatgemeinde Meerbusch.
Seit letztem Jahr wird hier im Rahmen eines Dorffestes auch ein familiärer Lauf veranstaltet:
http://mailauf.otv-la.de/
Bei der Wahl aus 10000er und 5000er "Jedermann" wählte ich die erste Variante. Die diesjährige kurze Winterpause von nur 8 statt 16 Wochen hat mich schon jetzt in eine für mich einigermaßene Form kommen lassen. Kurze Anfahrt, kleines Startgeld - warum also nicht mitmachen - außerdem hat man so auch mal die Gelegenheit vorne mitzulaufen ;)
Beim Warmlaufen musste ich feststellen, dass die Strecke sehr gegenwindlastig war und durch den Orstkern, das angrenzende Wohngebiet und über viel Kopfsteinpflaster führte. Leider war nicht alles abgesperrt, aber soviel Verkehr ist hier nicht. Großer Nachteil: Die Kilometer waren nicht ausgezeichnet. Ich habe es angeregt für nächstes Jahr - es wurde notiert. Auch das Ziel war schlecht markiert und in einem von Menschen überfüllten kleinen Park nicht auszumachen. Es bestand aus zwei Tischen mit Metalldetektoren, denn gelaufen wurde mit Chip ums Handgelenk. Ich wusste erst im Ziel, wo das Ziel war.
Ab an den Start und mal die Gegner angeschaut. Vom Ansehen her gab es so 5 bis 7 Leute, die aussahen, als würden sie schneller laufen können. Insgesamt waren 37 Männer am Start - ich sag ja: familiär!
Nochmal ein bisschen von einem Bein aufs andere gehüpft und dem gefährlichsten Rivalen mal direkt vor die Nase gestellt:
Ich - die 717 - stehe dem Gewinner fast auf den Füßen, rechts in der heißen Hose ebenfalls ein gefährlicher Mann meiner Altersklasse M40. Wo sind die Köppe? Ja ... das ist das kleine Zugeständnis an die hier im Forum diskutierten Persönlichkeitsrechte ;)
Dann der Startschuss - hab` ich die Ansage verpennt? Da war keine! Also erstmal "Huch!" und los ... :
Nach 15 Metern setzt sich der Meerbuscher an die Spitze des Feldes ... stürmt auf besagten Park los, die Gegener stampfen hinter ihm. Nicht nur ich hatte den Start verpennt, auch die Ansager im ca. 150 Meter entfernten Park den wir jetzt zu durchlaufen hatten und die Zuschauer hatten nichts gemerkt. Da der Laufparcour nur ca. 2 Meter breit war, war es gut, dass ein Radfahrer 10 Meter vornewegfuhr und alles aus dem Weg räumte, was nicht schnell genug wegsprang. Endlich wurde mein Name mal als Nummer 1 genannt - wieviel Jahre ist das her? ;)
Raus aus dem Parkchaos und auf die Strecke. Erstmal die Gegner sondieren. Genau da waren sie, die beiden, dann schon eine kleine Lücke. Bis ungefähr 1,5 km hielt ich mich vorne, hatte dann aber keine Lust mehr alleine gegen den Wind zu rennen und lies mich hinter die beiden zurückfallen um ein wenig zu Lutschen.
Der eine - ein junger Kerl, vielleicht 20 mit Sonnenbrille, tja - der hat junge Beine und mehr Druck, der andere hatte eine heiße Hose und immense Oberschenkel. Und ich ... ich hatte ... vor allem einen "Laktatstau" ;). Nach 2 Kilometer musste ich also vernünftigerweise etwas reißen lassen. Man kennt das, wenn der andere den kleinen Schritt schneller ist. Nach ca. 2,4 Kilometer - wieder an der Startlinie - hatte "Die Sonnenbrille" dann ca. 4 Sekunden Vorsprung. Dazwischen "Die heiße Hose":
Bis dahin sind wir einen 3:36er Schnitt gelaufen, was ich aber nicht wusste, weil die Kilometer halt nicht markiert waren.
Jetzt auf mich alleine gestellt wurde die 2. Runde doch härter. Die Abstände zwischen uns drei Führenden wurden immer größer. Kerl - hatte der davorne noch Druck! Hinter mir war Luft, von da war nicht viel zu erwarten, also Konzentration auf Atem und Säurekontrolle. Ich kam mir vor wie ein stampfender Elefant.
Dann wieder rein in den Park, Jubel der Massen - aber wo ist das Ziel? 10 Meter vorher sah ich es dann. Dann noch den Chip an den Metalldetektor halten und die Zeit ist gebont.
Gratulationen ausgetauscht, Wässerchen getrunken, noch ein wenig hin und her, dann dem folgenden 10000er zum Lockern hinterhergelaufen. Macht tierisch Spaß das Feld von hinten aufzurollen und die Gesprächsfetzen dort zu hören. Dann ab zum Kaffeetrinken. Pokälchen und Preis ... hole ich die Tage ab.
Die Endzeit war 19:03 min. Ich hatte eine tiefe 19` erwartet - insofern Ziel erreicht. Aber .... wie sich jetzt herausstellt, waren die 5000 keine 5000, sondern es waren ... mehr. Der Veranstalter hat da etwas ... sagen wir ... geschummelt wäre zuviel gesagt. Nach meiner "handgeeichten" Fahrradmessung stimmt aber auch seine Angabe nicht. Dann würden aber auch die 10000 nicht stimmen und etwas zu kurz sein. Wie auch immer, ich habe mich auf 5130 Meter festgelegt, womit ich zur Hälfte unter seinen Angaben (5160) und zur Hälfte über meiner Messung (5100) liege.
Damit liegt die 5000er Durchgangszeit bei 18:34 min. Für mich ein toller Jahresanfang, ist doch mein Ziel dieses Jahr bei den 10000 in die 37 reinzurennen. Der Sieger ging mit 46 Sekunden Vorsprung ins Ziel, der zweite war mir 32 Sekunden voraus. Glückwunsch und
Jetzt bitte ich noch um Hilfe:
Einzig etwas "verstörend" ist mein Pulsschrieb. Ich weiß, dass die Dinger manchen nerven. Trotzdem habe ich ein ernsthaftes Anliegen. Letztes Jahr habe ich mehrere 5000er gelaufen und mein Durchschnittspuls lag immer bei ca. 179 +-1 Schlag. So verhält es sich auch mit anderen Laufstrecken. Da lagen die Durchschnittspulswerte immer sehr eng beisammen. Je länger die Strecke, desto mehr auseinander
Wenn ich mal den ersten Lauf des letzten Jahres nach fast identischem Kilometerpensum betrachte, liegt mein 5000er Rennpuls jetzt nur bei 168. Das finde ich einen enormen Unterschied. Denn das ist eher der letztjährige Halbmarathonpuls. Nun kann ja mein MaxPuls gesunken sein. Aber soviel? Wie kann es zu einem solchen Abfall kommen? Ist da der Arzt gefragt? Ich bin wirklich etwas verunsichert.
Viele Grüße
Der Meerbuscher
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