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Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

1
Hallo!

Ja, auch ich habs getan... :( zu viel trainiert und seit Oktober 2003 kann ich nun eben nicht mehr so trainieren wie ich will.

Ich hab auch mal 6 Wochen pause gemacht und danach sehr langsam (2x 20 min. Joggin / Woche ) wieder angefangen.

Langsam nervt es einfach, dass es nicht wirklich wieder ist wie früher. Gelenkschmerzen an Knie und Beinen hören nicht auf.

Meine Frage: Wie lange dauert eigentlich so eine Erholung denn noch?? Langsam zweifle ich, ob ich wirklich an Uebertraining leide oder sonst noch was ist.

Wer hat Erfahrung?

Merci

Adrian

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Wer sagt, daß du unter Übertraining leidest, bzw. gelitten hast? Das sagt sich so leicht dahin. Hat dir ein Arzt gesagt, daß du an Übertraining leidest?

Fachleute sagen, daß es keine eindeutigen Anzeichen von Übertraining gibt. Es gibt vielmehr vielschichtige Symptome, die darauf hineuten können. Ich würde daher an deiner Stelle zu einem Fachmann gehen, dem du deine sportliche Vorgeschichte und die jetzigen Symptome erzählst. Der kann dann am ehesten feststellen, ob du tatsächlich am Übertraining leidest oder es doch andere Ursachen sind.



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Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Hallo!

Also, ich bin halt im März 2003 zum Schluss gekommen, dass ich nicht mehr rauchen möchte. Im Juni 2003 bin ich zum Schluss gekommen, dass ich nu aber def. zu dick bin und habe 18 kg abgenommen und im September 2003 einen Halbmarathon gelaufen mit wöchentlichen Trainingspensen von 40 - 50 km.

Dann nach dem HM zu wenig erholt und Entzündungen im Knie.

Dann kam die "Experten":

Orthopäde Nr. 1 für die Katze
Orthopäde NR. 2 alles geröngt und MRI. Befund: Hoffa Fettkörper Erkrankung. Mechanisch alles im Butter. Mal sehen was passiert mit pause und sonst rausschneiden. Ursache: Uebertraining; 6 Wochen Pause

Hausarzt: Er hat mir Entzündungshemmer verschrieben.

Orthopäde: Einlagen verschrieben. Ok, damit hat es wirklich etwas gebessert. Laufe seit 4 Wochen mit Einlage und jetzt schmerzen die Füsse selber an den Knöcheln auch noch. Was ich noch verstehe.

Wieder zum Hausarzt weil es langsam komisch wird und der Hausarzt eigentlich mein Vertrauen geniesst: Sein Wunsch--> ab zum Reumathologen.

Super! ... und hier steh ich kleiner Mensch im Walde und weiss nicht wohin...

Adrian

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Aha, das erklärt einiges. Das ist dann aber kein Übertraining, von dem du sprichst. Übertraining ist grob gesagt ein Erschöpfungsphänomen bei Menschen, die zu schnell ihre Trainingsumfänge erhöhen und dies über einen längeren Zeitraum. Und das betrifft den ganzen Körper, incl. Psyche. Wobei die Symptome nicht eindeutig sind. Die einen sind ständig schlapp, die anderen depressiv, die 3. leiden unter Übelkeit usw.

Übertraining ist also vereinfacht gesagt eine eigenständige Krankheit. Was du hast ist ein orthopädisches Problem.

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Also Übertraining ist etwas, was auftritt, wenn man sich auf die Olymopiade vorbereitet und etwas zu ungeduldig wird und im Training überzieht. Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Wenn man mal ein bischen Muskelkater hat, oder es einem einfach Scheiße geht, dann ist das der Normalzustand in einem harten Training.
Mit deinen 40-50 Kilometern pro Woche hast du vermutlich nicht die geringste Vorstellung, wie verdammt hart Training überhaupt sein kann.
Deine Entzündungen sind vieleicht Überlastungsbeschwerden.

Geh doch mal zur Uniklinik in deiner Nähe und lass dich komplett durchchecken. Übertraining hast du bestimmt nicht.

Gruß vom Miler

`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe

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Original von Miler:
Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Wenn man mal ein bischen Muskelkater hat, oder es einem einfach Scheiße geht, dann ist das der Normalzustand in einem harten Training.
Mit deinen 40-50 Kilometern pro Woche hast du vermutlich nicht die geringste Vorstellung, wie verdammt hart Training überhaupt sein kann.
Deine Entzündungen sind vieleicht Überlastungsbeschwerden.
Sorry, aber den Teil mit "wissen nicht", "keine Vorstellung" usw. find ich etwas von oben herab.

Adrian

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Hallo,
Original von Miler:
Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Jetzt hast dus uns aber gegeben. :motz:
Wenn ich mal Torontos Definition `seinen Trainingsumfang zu schnell erhöhen` nehme, dann kann das jemand der wenig trainiert schon per Definition viel leichter erreichen als jemand der viel trainiert. :klugscheiss:

An den OP. ich schließe mich toronto an, das ist kein Übertraining. Nichtsdestotrotz ist es natürlich extrem ärgerlich, dass es nicht besser wird.
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Tina

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Original von Seattle:
Original von Miler:
Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Wenn man mal ein bischen Muskelkater hat, oder es einem einfach Scheiße geht, dann ist das der Normalzustand in einem harten Training.
Mit deinen 40-50 Kilometern pro Woche hast du vermutlich nicht die geringste Vorstellung, wie verdammt hart Training überhaupt sein kann.
Deine Entzündungen sind vieleicht Überlastungsbeschwerden.
Sorry, aber den Teil mit "wissen nicht", "keine Vorstellung" usw. find ich etwas von oben herab.

Adrian
Manche Wahrheiten klingen hart, entsprechen aber der Realität. Man kann natürlich auch jede Formulierung in Wattebäuschchen packen.

;)

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Original von TinaS:
Hallo,
Original von Miler:
Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Jetzt hast dus uns aber gegeben. :motz:
Wenn ich mal Torontos Definition `seinen Trainingsumfang zu schnell erhöhen` nehme, dann kann das jemand der wenig trainiert schon per Definition viel leichter erreichen als jemand der viel trainiert. :klugscheiss:
Ich würde den Satz, "99% der Mitglieder in diesem Forum..." auch nicht so stehen lassen.

Das kann sehr wohl auch den Durchschnittstrainierenden treffen. Kommt nicht so oft vor, aber es passiert durchaus. Gerade Hobbysportler schießen gerne über das Ziel hinaus. Nicht umsonst wird in einschlägigen Fachzeitschriften in letzter Zeit auch das Thema Übertraining gelegentlich aufgegriffen. Die Gefahr besteht auf jeden Fall auch bei uns Hobbysportlern und in dem man sagt, 99% der Mitglieder in diesem Forum könnten gar nicht übertrainieren, verharmlost man das. Das kann jeden von uns treffen, der sein Training nicht periodisiert.



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Hallo Adrian,
Original von Seattle:
Egal ob mit oder ohne Watte ... :)

Ueberlastung also. Aber eben hier ist ja die Frage, wie lange benötigt man für die Erholung. Es ist doch nicht möglich, dass man mehr als 7 Monate braucht, oder doch?
Kann es sein, dass deine Beschwerden (auch) durch etwas anderes als das Laufen ausgelöst/veschlimmert werden?

Tina

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Hmmm, das scheint mir ja eine reine Definitionssache.
Übertraining ist also anders definiert, aber wenn Adrian innerhalb kurzer Zeit sein Training auf ca 50 Wochenkilometer gesteigert hat, dann hat er eben Überlastungssymptome in den Gelenken usw...
das würd mich auch nicht wundern.

und was da im professionellen Training so alle läuft, möcht ich eigentlich gar nicht wissen, daß es bedeutend härter und konsequenter als meines und das von den meisten Foris sein muß ist ja doch klar.
daraus soll uns keiner einen Vorwurf machen:angry: :angry: :angry:
denn das ist nicht meine Welt, ich machs wirklich nur zum Spaß und damit ich ohne schlechtes Gewissen mal einnen Schweinsbraten und ein paar Bier vertilgen kann :D :D :D :D

______________________________
Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x

Pollenallergie

Pollen aus dem Birkenwald,
du glaubst es kaum, sie wirken bald.

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Hallo Tina

Ja, das genau meine Befürchtung. Wenn mich mein Hausarzt zum Rheumatologen senden will glaubt er ja wohl auch nicht so ganz an ein "Lauf-Problem". Er sagt einfach er fände es an der Zeit mal etwas weiter zu schauen.

Mann, aber ich hab keine Lust und möchte LAUFEN!

Leider muss ich sagen, dass ich vor ca. 17 Jahren einen ziemlich grossen Rheumaschub hatte. Vielleicht wehre ich mich auch daher gegen diese Option und erhoffe mir von einem Spezialisten, dass er sagt: "Ich habs und hier ist die Rosapille und damit ist alles wieder gut".

Adrian

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Ueberlastung also. Aber eben hier ist ja die Frage, wie lange benötigt man für die Erholung. Es ist doch nicht möglich, dass man mehr als 7 Monate braucht, oder doch?
Adrian
Hallo Adrian,

ich bin einer aus den 99%, die etwas erlebt haben was sie nicht treffen kann: Übertraining. Hat mich in meinem aktuellen Marathontraining getroffen, weil ich zeitgleich mit einer deutlichen Erhöhung meiner wöchentlichen Trainingsumfänge, unbedingt noch zweimal an den Ruhetagen vor/nach Wettkampf/langem Lauf bei 2 Riesenumzügen (Waschmaschine etc, je 14 Std) den tragenden Part übernehmen musste.
Bild



7 Monate kann das aber unmöglich anhalten, wenn du die Regeneration nicht durch stures Weitertrainieren verhinderst.
Bei mir legte es sich nach 10 Tagen komplettem Laufverzicht und einer weiteren Woche, in der ich dezent und vorsichtig wieder ins Training eingestiegen bin.

Wenn das bei dir seit 7 Monaten anhält, bleibt nur die Fortsetzung des Ärztemarathons, bis zur Aufklärung der Ursache.
Gute Besserung...
:hallo:

LG
Sisu

Heute ist ein guter Tag zum Laufen

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Wenn mich mein Hausarzt zum Rheumatologen senden will glaubt er ja wohl auch nicht so ganz an ein "Lauf-Problem". Er sagt einfach er fände es an der Zeit mal etwas weiter zu schauen.

(...)

"Ich habs und hier ist die Rosapille und damit ist alles wieder gut".
Kann es sein, dass dein Hausarzt einfach nur Sachen checken lassen will, bei denen er sein Know-How überfordert sieht? Zumal wenn du schon mal einen Rheumaschub hattest, was wohl in deiner Krankenakte steht. Was dein Arzt da glaubt oder nicht glaubt ist egal, er braucht eine Diagnose, sonst kanne r nur symptomatisch behandeln.

Frage doch mal rum im Bekanntenkreis/im Lauftreff, ob die einen Orthopäden kennen der selbst läuft, ich habe den Eindruck, dass die sich besser in Läufer reinversetzen können und es verstehen, wenn man eine Aussage wie >> x Wochen dürfen sich nicht laufen << nur schwer akzeptieren.


ulf

wenn er hat, würde ich die blaue Pille nehmen ;-)

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Original von Miler:
Also Übertraining ist etwas, was auftritt, wenn man sich auf die Olymopiade vorbereitet und etwas zu ungeduldig wird und im Training überzieht. Ich denke 99% der Mitglieder in diesem Forum können überhaupt nich übertrainieren.
Wenn man mal ein bischen Muskelkater hat, oder es einem einfach Scheiße geht, dann ist das der Normalzustand in einem harten Training.
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ich kann mir nicht helfen:
DU GEHST MIR MIT DEINER ARROGANZ GANZ GEWALTIG AUF DEN SEIER!!!!!!

Manzoni

**********************
Startnummer 121 beim Trollinger Marathon Heilbronn
**********************

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denkt doch einfach mal daran, dass hier im Forum zum einen Freizeitläufer sind, aber auch durchaus Leute, die Ambitionen, Talent und das richige Alter haben.

Wenn dann zum Beispiel von `Übertraining` die Rede ist, meinen beide Fraktionen etwas völlig anderes. Die `Freizeitler` reden von Übertraining, meinen aber eine zu schnelle Steigerung ihres Umfangs und den daraus resultierenden Reaktionen des Körpers.

Miler als `Leistungssportler` kennt die Terminologie wahrscheinlich aus einem ganz anderen Blickwinkel und kommentiert entsprechend. Könnte man eventuell dann und wann etwas glücklicher ausdrücken aber nobody`s perfekt. Wobei mit dem Ausdruck auch andere hier so ihre Problem haben.

Also bleibt geschmeidig ;-)

Sonst schreibe ich irgendwann: Ihr geht mir mit euer Intoleranz ganz gewaltig auf den .... was ist ein Seier eigentlich?

ulf

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Original von Seattle:
Hey Manzoni!

:respekt: Das ist mal ne eindeutige Äussserung!

... da war ich ja noch richtig nett mit meinem "etwas von oben herab" aber trotzdem 100% einverstanden.



Adrian
Bravo, daß du noch mal ordentlich drauf haust. Macht doch richtig Spaß, wenn man gemeinsam auf jemanden rumhacken kann. :respekt: :nene:


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Hi Adrian,

wenn Du schon ahnst/weisst, dass es Rheuma sein könnte ... dann ab zum Rheumatologen und klär es.

Ich würde ein gaaanz leichtes Lauftraining machen, im schmerzfreien Bereich, und mich alternativ mal aufs Fahrrad setzen ....bis es wieder in Ordnung ist ... ist auch schön!

Du kannst es doch nicht erzwingen.

Gute Besserung queenocean

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Spiff:
Sonst schreibe ich irgendwann: Ihr geht mir mit euer Intoleranz ganz gewaltig auf den .... was ist ein Seier eigentlich?
ulf
@Ulf: es ist die schwäbelnd-verharmlosende Version von einem Spruch, bei dem du das "S" von "Seier" einfach weglassen musst!!!

Ansonsten: hier im Forum ist ein breites Leistungsspektrum vertreten: die meisten hier arbeiten, um sich ihr leben zu finanzieren....was man von olympia-aspiranten in den seltensten fällen behaupten kann:
die hauen sich nach ihrer Vormittags-einheit auf die couch und warten auf die nachmittags-einheit.

mal ganz abgesehen davon, dass es inhaltlich völliger mumpitz ist zu behapten, übertraining sei nur bei leistungssportlern möglich, halte ich etwas mehr toleranz für sinnvoll........oder wie war das nochmal mit dem legendären olympischen motto?

Manzoni

**********************
Startnummer 121 beim Trollinger Marathon Heilbronn
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Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Toronto21:
Original von Seattle:
Hey Manzoni!

:respekt: Das ist mal ne eindeutige Äussserung!

... da war ich ja noch richtig nett mit meinem "etwas von oben herab" aber trotzdem 100% einverstanden.



Adrian
Bravo, daß du noch mal ordentlich drauf haust. Macht doch richtig Spaß, wenn man gemeinsam auf jemanden rumhacken kann. :respekt: :nene:


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Sind ja auch die beiden einzigen, die das tun, ganz gewiß. ?(
Und überhaupt sind die ganz großen Ein-Hacker hier immer diejenigen, die ausrasten wenn amateurhafte Anfragen von Dilletanten sehr ernsthaft und gar nicht abwertend/herablassend von den Großsportlern & Olympiateilnehmern beantwortet werden. Diesen Eindruck muss ich schon bestätigen, bestimmt. :nene:

Trotzdem geschmeidige Grüße
Sisu

Heute ist ein guter Tag zum Laufen

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Zum Thema Übertraining aus Thomas Kessel: Mittel- und Langstreckenlauf/ Physiologische Grundlagen und trainingstheoretische Aspekte S.139ff.
Eine Diplomarbeit am Institut für Sportwissenschaften der Universität Hannover.

7. Übertraining

7.1 Ursachen des Übertrainings

Die in diesem Buch vorgestellten Belastungen des Mittel- und Langstreckenlauftrainings führen durch Training zu den beschriebenen Adaptionserscheinungen im Organismus und bringen daher eine erhöhte Leistungsfähigkeit mit sich. Tritt jedoch ein „chronisches Missverhältnis“ (de Marée: Sportphysiologie S.490) zwischen den trainings- und wettkampfspezifischen Leistungsanforderungen und dem individuellen Leistungsvermögen auf, so ist Leistungsstagnation und sogar –minderung die Folge eines als Übertraining bekannten Zustandes. Kent definiert diesen Zustand so:

Training beyond the physiological and psychological capacities of the body to recover during the rest period. Over-training […] commonly causes physical and mental fatigue resulting a decrease in the quality of performance. (Kent: Oxford Dictionary of Sport Science and Medicine S. 314)

Ursachen eines Übertrainings sind nicht ausschließlich die Folgen von zu hoher spezieller Trainingsbelastung, sondern vielmehr eine Folge der hohen Gesamtbelastung eines Läufers. (Pickenhain et al: Sportmedizin S.137)
Diese ist gekennzeichnet von verschiedenen Faktoren:

- von den Umstellungen des Organismus auf die Anforderungen während des Trainings oder Wettkampfes, d.h. den Erfordernissen der energetischen Abbauprozesse und der eintretenden Ermüdung,
- von der Wiederherstellung des Organismus nach der Belastung in der Erholungsphase, d.h. dem Wiederauffüllen der Energiedepots unter Berücksichtigung der notwendigen Dauer,
- von den physiologischen Adaptionsprozessen, die auf den Trainingsreiz erfolgen, wobei diese in Abhängigkeit von systematischer Be- und Entlastung stehen.

Kommt es unter Einfluss hoher Trainingsbelastungen, hohem Glykogenverlust, zu kurzer Erholungsphasen und darüber hinaus psychischem Stress zu einer verzögerten Wiederauffüllung der Energiedepots und keiner hinreichenden Erholung des Organismus, so wird keine Anpassung an die Trainingsreize erzielt und statt dessen der Zustand des Übertrainings erreicht.

Bei zu häufigen, zu intensiven und/oder zu langen Trainingseinheiten kann die Erholungsphase zu kurz werden und nicht mehr ausreichend sein. Die Adaptionsvorgänge verlieren an Effektivität und führen zu einer reduzierten Leistungssteigerung. Bei noch intensiveren Reizen resultiert möglicherweise sogar ein Abfall der Leistungsfähigkeit. (Eric A. Newsholme, Eva Blomstrand, Neil McAndrew und Mark Parry-Billings: Biochemische Ursachen für Ermüdung und Übertraining. In: Shepard und Astrand (Hrsg.): Ausdauer im Sport S.351)

Auch Greif stimmt in diesem Sinne zu: „ Mehr als drei harte Tempoeinheiten/Woche sind auf Dauer nicht verträglich. Vielfach führt eine solche Anzahl von harten Trainingseinheiten schon zu massiven Übertrainingszuständen und Leistungseinbrüchen.“ (Peter Greif: Jede Stunde ein Tempolauf. Laufmagazin Spiridon (1996) 8, 19-21. S.19)
Weineck hält die vernachlässigte Erholung ebenso als Ursache eines chronischen Überforderungssyndroms, das im Sinne der „ Summe übermäßiger Reize […] [zu verstehen ist]: zu hartes Training, berufliche und private Überlastung, Schlafmangel, Fehlernährung und andere Störgrößen.“ (Weineck: Optimales Training S. 661f.)

Häufig ist es aber auch der „Grundsatz nach dem viele Athleten trainieren, nämlich je mehr, desto besser,“ (Shephard: Die sportmedizinische Betreuung in Ausdauersportarten. In: Shephard und Astrand (Hrsg.): Ausdauer im Sport S. 399) der im Übertraining mündet. Dabei wäre es viel besser, in den eigenen Körper „hineinzuhören“ und gegebenenfalls Umfang oder Intensität des Lauftrainings zu reduzieren. Noakes zitiert in diesem Zusammenhang Clayton mit einem ungewöhnlich positiven Beispiel:

I remember talking to John Walker, former world record holder in the mile, about his training. He let his body dictate his scheduled. For instance, if he planned to run ten quarters for an evening workout and felt terrible after running one, he would pack up and go home. I thought that was great. I could never do that. If I planned fifteen, I ran fifteen. (Derek Clayton: Running to the Top. Andersen World, Mountain View, California 1980. Zit. N.: Noakes: Lore of Running S. 408 )

Doch häufig ist es sehr viel problematischer die Diagnose “Übertraining” zu stellen. Die natürliche Antwort eines Mittel- und Langstreckenläufers auf einen schlechten Wettkampf wäre vielmehr eine erhöhte Trainingsbelastung. „What other possible explanation can there be for a bad performance?“ (Noakes: Lore of Running S. 410)

Ursachen eines Übertrainingszustandes, die direkt aus dem Lauftraining stammen können, sind die zu schnelle Steigerung des Laufumfanges und der Trainingsintensität, zu einseitige Trainingsreize und zu massive Wettkampfbelastung ohne ausreichende Erholungspausen. (vgl. Weineck: Optimales Training S.662f.)
Der physiologische Grund des Übertrainings ist noch nicht geklärt, doch hält man das zentrale Nervensystem für den ursächlichen Faktor. Die hormonelle Regulation weist zudem Veränderungen auf. (Pickenhain et al.: Sportmedizin S.137) Aufgrund von Trainingsmäßigen Stressbelastungen werden regelmäßig Katecholamine (Adrenalin und Noradrenalin) ausgeschüttet, was wiederum eine verstärkte Energiebereitstellung bewirkt. (Greif: Übertraining – die stille Gefahr S.11), ohne die der Läufer keine hohen Leistungen vollbringen kann. Greif zitiert sinngemäß Prof. Kindermann, der vermutet, „dass der Adrenalingehalt im Blut vorwiegend den psychischen Streß und Noradrenalin den physischen Stress anzeigt.“

7.2 Formen des Übertrainings

Man unterscheidet das sympathikotone und das parasympathikotone Übertraining, wobei das erste „durch überwiegende Erregungsprozesse, verstärkte Antriebsfunktion und verzögerte Erholungsfähigkeit gekennzeichnet ist“ (Pieckenhain et al: Sportmedizin S. 137), während das zweite „durch überwiegende Hemmungsfunktionen, körperliche und psychische Mobilisationsschwäche, Antriebslosigkeit und fixierten Vagotonus“ (ibid) charakterisiert ist. Wenn man intensive Läufe unter hoher sauerstoffunabhängiger Energielieferung als psychisch belastend interpretiert, so geht mit dem Laktatanstieg sozusagen auch ein steigender Adrenalinspiegel im Blut einher. Zu häufige psychische Überanspruchung veranlasst das zentrale Nervensystem zu einer geringeren Adrenalinausschüttung, was andererseits den Glykogenabbau hemmt und die Laktatwerte senkt. (Greif: Übertraining – die stille Gefahr S.11)

Tatsächlich ist es so, dass in der Praxis bei übertrainierten Sportlern ein niedriger maximaler Laktatspiegel gefunden wird. Es ist dem Sportler einfach nicht möglich, seine vorhandenen Reserven zu mobilisieren, weil ihm die vorhandenen Hormone dazu fehlen. (ibid)

Die Form des sympathikotonen Übertrainings ist relativ leicht festzustellen, da sich der Läufer krank fühlt und verschiedene Symptome zeigt wie z.B. erhöhten Ruhepuls, leichte Ermüdung, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Neigung zum Schwitzen, Schlaflosigkeit, innere Unruhe, Erregbarkeit und Depressionen. Greif charakterisiert ihn als plötzlich unzufrieden, unausgeglichen, aggressiv und unruhig. (ibid S.10)

Das parasympathikotone Übertraining hingegen ist „schleichend“ (Weineck: Optimales Training S.663), daher nach außen hin ist kaum eine Störung festzustellen. Lediglich Lustlosigkeit und Depressionen kennzeichnen die betroffenen Läufer (Greif: Übertraining – die stille Gefahr S.10) und eine rasch eintretende Ermüdung bei verminderter Belastbarkeit ist festzustellen. Zum Teil tritt eine Reduzierung des Ruhepulses (Bradykardie) auf.

7.3 Gegenmaßnahmen und Vermeidung von Übertraining

Als Gegenmaßnahme bei Erkennen eines Übertrainings bei einem Mittel- oder Langstreckler ist umgehend der Kilometerumfang des Lauftrainings und insbesondere die Trainingsintensität drastisch zu reduzieren. Dabei sind spielerische Trainingsformen, die andere als die üblichen Muskelgruppen beanspruchen, vorzuziehen, und Laufeinheiten sind ausschließlich im aeroben Bereich, oder sogar in Form von aktiver Erholung zu absolvieren. Eine komplette Erholung vom Übertraining kann zwischen ein bis zwei Wochen (sympathikotones Übertarining) und Monaten (parasympathikotones Übertraining) dauern.

Bei genauerer Betrachtung der Trainingsbedingten Ursachen für ein Übertraining ist festzustellen, dass ein Befolgen der grundlegenden Trainingsprinzipien, insbesondere der systematischen Be- und Entlastung nach intensiven Laufbelastungen, sowie „das Prinzip der Allmählichkeit“ (vgl. Autorenkollektiv: Leichtathletik S.30), also der wohldosierten Gesamtbelastung durch „solide Trainingsplanung“ (Pickenhagen et al.: Sportmedizin S.137) gemäß dem Ausbildungsstand des Läufers, ein Übertraining grundsätzlich vermeiden kann. „Das beste Mittel zur Vorbeugung des Übertrainingszustandes ist eine gezielte Vorbereitung auf den Wettkampf, die den Athleten auf den Punkt fit werden lässt.“ (Shephard: Die sportmedizinische Betreuung in Ausdauersportarten. In: Shephard und Astrand (Hrsg.): Ausdauer im Sport S. 399)


Soviel zur Erklärung des Übertrainings.
Zu einem Übertraining kommt es also nur, wenn über längere Zeit, der Körper über seine Körperlichen und Geistigen Reserven hinaus belastet wird. Im (Hoch-) Leistungssport wird ständig an der Grenze des eben noch verkraftbaren trainiert. Äußerer Stress, oder die eine Trainingseinheit zuviel führen hier leicht zu einem Übertraining.
Der Ottonormalläufer kommt aber meist gar nicht an den Punkt, an dem die Gefahr des Übertrainings besteht.
Er verfügt nicht über die Willensstärke und die körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen. Entweder machen seine Knochen, Muskel und Sehnen das Spiel nicht lange mit, oder aber er hat nicht die Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum bei jeder Trainingseinheit zu quälen und reduziert von sich aus das Trainingsprogramm. Deshalb habe ich von den 99% gesprochen. Und wenn ich mir die Prinzesschen hier so anschaue, die ein paar harte Wahrheiten nicht verkraften können, dann werde ich in meiner These bestätigt. Heulsusen haben kein Übertraining.

Gruß vom Miler!

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[ Dieser Beitrag wurde von Miler am 13.05.2004 editiert. ]

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@Miler

Tja, wenn das mal nicht Überinformation ist ! ;)

Deine Einteilung der Läuferwelt in "Ottonormalläufer" und "Hochleistungssportler" ist mir zu trivial. Es gibt da viele Graustufen.

Außerdem hat der Begriff "Ottonormalläufer" aus deiner Sicht als "Hochleistungssportler" wirklich ein wenig was von Arroganz.

Ist mir aber eigentlich auch egal :look:

Ray

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

26
Original von Miler:
Soviel zur Erklärung des Übertrainings.
Zu einem Übertraining kommt es also nur, wenn über längere Zeit, der Körper über seine Körperlichen und Geistigen Reserven hinaus belastet wird. Im (Hoch-) Leistungssport wird ständig an der Grenze des eben noch verkraftbaren trainiert. Äußerer Stress, oder die eine Trainingseinheit zuviel führen hier leicht zu einem Übertraining.
Der Ottonormalläufer kommt aber meist gar nicht an den Punkt, an dem die Gefahr des Übertrainings besteht.
Er verfügt nicht über die Geistigen und körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen. Entweder machen seine Knochen, Muskel und Sehnen das Spiel nicht lange mit, oder aber er hat nicht die Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum bei jeder Trainingseinheit zu quälen und reduziert von sich aus das Trainingsprogramm. Deshalb habe ich von den 99% gesprochen.
Gruß vom Miler!

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Miler,

dem kann ich nicht zustimmen. Auch Ottonormalsportler ist durchaus in der Gefahr, irgendwann ins Übertraining zu gelangen. Es gibt nicht wenige, die eigentlich ständig unter Dauerstrom stehen, was ihr Training angeht. Kaum einen Marathon gelaufen, kurze Pause (einige gönnen sich hier gerade mal 2-3 Wochen "Regenarationszeit") und dann geht es auch schon weiter mit dem harten Training. Tempobolzen, wie z.B. Intervalle, nahezu das ganze Jahr über, um ja nicht die Form zu verlieren und irgendwann geraten diese Leute ins Übertraining. Ich kann und werde hier nicht alles abtippen, was ich zu dem Thema gelesen habe, deswegen nur ein kurzer Anriß.

Nach einem harten Wettkampf, wie z.B. einem Marathon, wird eine Regenerationsphase von 3 Monaten empfohlen, wo auf Tempoläufe und ähnliches verzichtet werden soll.

Grund für diese lange Pause ist die nur langsame Erholung der Nebenniere. Die Nebenniere produziert den für uns wichtigen Stoff Kortisol und die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin. Diese Hormone sind dafür zuständig, uns in Alarmbereitschaft zu setzen, sobald es zu einer Streßsituation kommt.

Folgen zu viele ungewohnte Belastungen - intensive oder extensive - hintereinander, dann kommt es zu einer extremen Dauerbelastung für die Nebenniere. Gefährliche Situationen sind dabei u.a. Trainingslager, wo oft zu viel und zu hart trainiert wird. Ohne angemessene Regeneration vor, während und nach dem Trainingslager wächst die Gefahr einer Dauerüberbelastung des Körpers drastisch an. Man gerät ins Übertraining, das bei anhaltender Belastung schließlich zum chronischen Übertrainingssyndrom führen kann.

Hobbymarathonies, die ihre Form von Wettkampf zu Wettkampf retten wollen, können also ebenso ins Übertraining geraten, wie Profisportler.

Nur, weil du evt. zu den Semiprofis gehörst, heißt das nicht, daß Otto N. vor Übertraining mangels Leistung gefeit. ist. Jeder trainiert schließlich an seiner persönlichen Grenze, die bei dir höher liegt als beim Hobbysportler. Gerade Hobbysportler laufen mangels Wissen über derartige Zusammenhänge ins Übertraining, wenn sie nicht aufpassen.

Und wenn ich mir die Prinzesschen hier so anschaue, die ein paar harte Wahrheiten nicht verkraften können, dann werde ich in meiner These bestätigt. Heulsusen haben kein Übertraining.
Und für den Schlußsatz von dir könnte ich allerdings auch
Bild
Nur, weil du Semiprofi bist, heißt das noch lange nicht, daß dein Wissen die Bibel ist. :nene:

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28
Hallo Miler,
danke für die Info, interessanter Text.
Deiner Meinung stimme ich in Bezug auf Übertraining durch Tempoläufe usw. weitgehend zu. Ich sehe Tempo auch als nicht ausschließlich relative Angelegenheit, d.h. das höchstmögliche Tempo eines Hobbyläufers hat nicht den gleichen Effekt wie das höchstmögliche Tempo eines Spitzenläufers.
Allerdings: Man kann sich auch anders kaputt laufen, vor allem durch eine KOMBINATION von zu hohem Tempo (auch wenn für dich langsam), zu vielen Läufen und zu langen Läufen.

Ich bin mir sicher, im Herbst 2002 unter Übertraining gelitten zu haben, ohne schnell zu sein. Vorangegangen waren viele Monate mit weitgehend täglichem Training, 60 km in der Woche, 20km-Läufe usw., alles Dinge, die ich so in meinem ganzen Leben nie gemacht hatte, schon gar nicht über viele Monate. Ich fühlte mich einfach fertig und kaputt, mein Puls raste bei langsamsten Läufen plötzlich in schwindelnde Höhen, und auch nach einigen Wochen Minimaltraining bzw. Pause war der Puls noch jedes Mal astronomisch hoch. Ich war einfach über ein akutes Erschöpfungssyndrom hinaus völlig ausgebrannt.

Liebe Grüße, Jürgen

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Pedi95:
Original von Ray:
@Miler

Tja, wenn das mal nicht Überinformation ist ................
Ray

Das hast du aber echt "vornehm" ausgedrückt ..........


Petra

Ich find zwar die Kommentare von Miler zu Ottonormalverbraucher zumindest unglücklich formuliert,
aber daß hier zu einem Thema ausführlich informiert wird find ich recht positiv, wenn auch mancher hier das
:klugscheiss: smile eingebaut sehen möchte.
wen es nicht interessiert brauchts ja nicht zu lesen

______________________________
Pfiat di :hallo: :hallo:

M@x

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Hallo,
Er verfügt nicht über die Geistigen und körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen.
Was das mit geistigen Fähigkeiten zu tun hat würde mich jetzt schon brennend interessieren... :stupid:

tina

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Original von Manzoni:
Original von Spiff:
Sonst schreibe ich irgendwann: Ihr geht mir mit euer Intoleranz ganz gewaltig auf den .... was ist ein Seier eigentlich?
ulf
@Ulf: es ist die schwäbelnd-verharmlosende Version von einem Spruch, bei dem du das "S" von "Seier" einfach weglassen musst!!!
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Startnummer 8005 beim Vienna-City-Marathon am 16.Mai 2004

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

33
Original von Toronto21:
...
dem kann ich nicht zustimmen. Auch Ottonormalsportler ist durchaus in der Gefahr, irgendwann ins Übertraining zu gelangen. Es gibt nicht wenige, die eigentlich ständig unter Dauerstrom stehen, was ihr Training angeht. Kaum einen Marathon gelaufen, kurze Pause (einige gönnen sich hier gerade mal 2-3 Wochen "Regenarationszeit") und dann geht es auch schon weiter mit dem harten Training. Tempobolzen, wie z.B. Intervalle, nahezu das ganze Jahr über, um ja nicht die Form zu verlieren und irgendwann geraten diese Leute ins Übertraining. Ich kann und werde hier nicht alles abtippen, was ich zu dem Thema gelesen habe, deswegen nur ein kurzer Anriß.
...

Hallo Toronto!

Da fühle ich mich irgendwie angesprochen. Zu den Greif-Ganzjahresplänen möchte ich erwähnen, dass dort 2 Monate für die Regeneration vorgesehen sind. Im Juli mit anschließend schnellem Formaufbau für die Herbstsaison und im November mit anschließend langsamem Formaufbau für die Frühjahrssaison.

Greif lässt nach dem Frühjahrs-Marathon intensiv weitertrainieren, weil er genau diesen Zeitraum für Bestleistungen auf den Unterdistanzen für ideal hält (kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen). Er ist sich durchaus bewusst, und schreibt dieses auch in seinen monatlichen „Trainingsanweisungen“, dass die Form allerdings auch bereits zu Ende Mai hin „kippen“ kann. Dies ist allerdings nicht problematisch und führt nicht ins Übertraining.

Nach Peter Greifs Einschätzung ist beim Einhalten seiner Trainingspläne und Tempoanweisungen für Wenig-Trainierer (sind bei ihm alle, die nicht mind. 6x wöchentlich laufen) ein Übertrainingszustand praktisch fast nicht möglich.


Viele Grüße
Jörg

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von TinaS:
Hallo,
Er verfügt nicht über die Geistigen und körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen.
Was das mit geistigen Fähigkeiten zu tun hat würde mich jetzt schon brennend interessieren... :stupid:

tina
War etwas unglücklich formuliert, sollte besser Willensstärke heißen.

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Ich möchte hier mal zitieren aus
medizin.de
das ganze dort wird betrieben von

Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main Institut für Sportwissenschaften, Abteilung Sportmedizin
...die dürften also auch nicht völlig ahnungslos sein!!!!

Übertraining: Ist ein Überforderungssyndrom durch zu hohe Gesamtbelastungen in Sport, Familie und Beruf, das zu Leistungsminderung führt. Abhilfe bieten Ruhetage mit vollständiger Erholung. Vorbeugung durch Trainingssteuerung nach Herzfrequenz. Auf vollständige Regeneration im Training achten

Übertraining stellt also nichts anderes als eine überforderungssituation dar, that`s it

Manzoni

**********************
Startnummer 121 beim Trollinger Marathon Heilbronn
**********************

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Besagter Kurzkommentar stammt allerdings vom Institut für Rehabilitation und Behindertensport (Leitung: Prof. Dr. Froböse)der DSHS Köln.
Das Übertraining eine Überforderungssituation darstellt hat hier glaube ich auch keiner bestritten.

Gruß vom Miler!

`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Hallo Miler und co,

Achtung: Privattheorie.
Kann es vielleicht sein, dass es im Laufen nicht so haeufig zu Uebertraining in Milers Sinne kommt, weil der Koerper meist vorher mit Verletzungen reagiert? Ich finde es schon bemerkenswert, wie viel Laeufer durch Verletzungen ausgebremst werden. Das hat allerdings nicht viel mit Willensstaerke zu tun, mehr mit Genetik und (fehlendem) langjaehrigem Trainingsaufbau, oder?
DIe These, dass es an mangelndem WIllen der Hobbysportler liegt, moechte ich jedenfalls bestreiten. Ich komme vom Rudern, und auf der Hobbyebene (Wettkampf, aber keine Meisterschaften, z.B.) trainieren Leute voellig regulaer 20 Stunden und mehr die Woche. Dabei rutschen immer wieder auch Leute ins Uebertraining. Deswegen sind Ruderer aber nicht willensstaerker- es ist bei weniger koerperlich belastenden Sportarten halt einfacher, sich richtig zu verausgaben, weil die Gelenke/Sehnen/Knochen das mitmachen (mal von gelegentlichen Ermuedungsbruechen abgesehen).

Was meint Ihr?

Gruesse,
Karen (die immer noch genervt davon ist, dass mein Trainingsumfang von meinen Knien und nicht von mir bestimmt wird)

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Miler:
Der Ottonormalläufer kommt aber meist gar nicht an den Punkt, an dem die Gefahr des Übertrainings besteht.
Er verfügt nicht über die Willensstärke und die körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen. Entweder machen seine Knochen, Muskel und Sehnen das Spiel nicht lange mit, oder aber er hat nicht die Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum bei jeder Trainingseinheit zu quälen und reduziert von sich aus das Trainingsprogramm. Deshalb habe ich von den 99% gesprochen.
Gruß vom Miler!



`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Miler:
Original von Miler:
Der Ottonormalläufer kommt aber meist gar nicht an den Punkt, an dem die Gefahr des Übertrainings besteht.
Er verfügt nicht über die Willensstärke und die körperlichen Fähigkeiten um sich lange genug auf einem solch hohen Trainingsniveau zu bewegen. Entweder machen seine Knochen, Muskel und Sehnen das Spiel nicht lange mit, oder aber er hat nicht die Fähigkeit sich über einen längeren Zeitraum bei jeder Trainingseinheit zu quälen und reduziert von sich aus das Trainingsprogramm. Deshalb habe ich von den 99% gesprochen.
Gruß vom Miler!

Tut mir leid, hatte das falsch in Erinnerung- die ganze Heulsusendiskussion hat mich abgelenkt...
Wer lesen kann, ist im Vorteil.

Tschau,
Karen

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Hallo Miller,

den Ausschnitt aus der Diplomarbeit finde ich sehr interessant, das wollte ich schon länger mal genauer wissen. War die Länge wert.

Deine Schlussfolgerung kann ich daraus aber nicht ziehen. Kapitel 7.1. definiert Übertraining explizit als Chronisches Missverhältnis zwischen...Leistungsanforderungen und individuellem Leistungsvermögen... .
:klugscheiss: -modus an*
Das aktuelle individuelle Leistungsvermögen limitiert die maximal tolerable Trainingsleistung, unabhängig davon, auf welchem Niveau sich dieses befindet. Auch Prinzessinnen und Ottonormalläufer können davon betroffen sein, wenn auch manche das vielleicht mit einer akuten Erschöpfung verwechseln.

:klugscheiss: -modus aus*

Generell denke ich, vielen gefällt an diesem Forum unter anderem, dass sie hier auch als Anfänger Fragen stellen können, ohne herablassend behandelt zu werden. Ich würde es schön finden, wen man das bewahren könnte.

LG
Sisu

Heute ist ein guter Tag zum Laufen

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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Original von Miler:
Mit deinen 40-50 Kilometern pro Woche hast du vermutlich nicht die geringste Vorstellung, wie verdammt hart Training überhaupt sein kann.


Gruß vom Miler

`... as speed is the name of the game then never get too far away from it in training." Peter Coe


Hallo Miller

Bzgl hartem Training: Auf jedem Level gibt es hartes Training. :idee:


...Dir gratuliere ich natürlich zu Deiner Profi-Kategorie und Deinem Leistungsvermögen

LG Steppi



Hallo Seattle

wenn die Gelenke schmerzen, wie sieht es den aus mit
gezieltem Muskelaufbautraining zur Gelenkunterstützung?
So Du es beschreibst, liest es sich ja wirklich eher
nach Überbeanspruchung der Gelenke ?(
Gruss Steppi

Erholung nach Uebertraining.. oder doch nicht?

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@Odo

Ich gehe mal davon aus. das Mr. Greif weiß, wovon er spricht. Du trainierst sozusagen unter Anleitung und insofern würde ich mir keine großartigen Gedanken machen. Es gibt aber einige Kandidaten, die solche Programme ohne Anleitung durchziehen. Und da ist die Gefahr einfach größer.

@All

Übetraining kann, wie Manzoni schon richtig erwähnt hat, auch in Zusammenhang mit hartem Training, beruflichen und familiären Streß in Verbindung stehen. Es ist ja nicht nur das Training, was fordert, es ist auch der Alltag, der einen fordert. Und die Summe kann dann am Ende zum Übertraining in mehr oder minder schwerer Form führen.

Was dem Profistportler sein tägliches, mehrfaches Training ist, ist Otto N. sein beruflicher, familiärer UND sportlicher Streß.

In den letzten "Triathlon" Ausgaben wurde des öfteren über Übertraining und Burn-Out bei Triathleten geschrieben (in Zusammenhang mit dem Streß, der neben dem Sport existiert). Das schreiben die nicht, weil sie Langeweile haben.

The jazz things in life.
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