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Die biologische Uhr tickt !

Die biologische Uhr tickt !

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Hallo,

würde gerne mal eure Meinung hören. Mit meinen fast 46 Jahren laufe ich nun seit ca. 7 Jahren, bis dahin hab ich Fußball gespielt. In den 7 Jahren die ich nun laufe konnte ich meine bescheidenen Bestzeiten 10 km und HM alle Jahre verbessern. Aber das wird ja nicht ewig so weiter gehen. Die biologische Uhr arbeitet ja gegen mich. Was meint ihr wann wird die altersbedingte Gebrechlichkeit keine Fortschritte mehr erlauben und meine Zeiten langsamer werden. Mir ist schon klar das wird wohl bei jedem unterschiedlich sein. Aber vielleicht eine grobe Einschätzung.

grüße gandolf

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Also ich kann da nur aus eigener Erfahrung sagen: ich laufe seit 28 Jahren.
Heute, mit 44 Jahren ist meine Bestzeit über 10 km 8min. langsamer als mit Anfang 20.
Über 5 km sieht es auch nicht besser aus: 4min langsamer.

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gandolf hat geschrieben:In den 7 Jahren die ich nun laufe konnte ich meine bescheidenen Bestzeiten 10 km und HM alle Jahre verbessern. Aber das wird ja nicht ewig so weiter gehen. Die biologische Uhr arbeitet ja gegen mich. Was meint ihr wann wird die altersbedingte Gebrechlichkeit keine Fortschritte mehr erlauben und meine Zeiten langsamer werden.

Interessantes Thema und Deine Ausführungen machen mir Mut, dass ich mit etwas mehr Konsequenz, strukturiertem Training, guter Ernährung und Lebensweise sowie als Langzeitnichtraucher (ohne Rückfälle :peinlich: ) noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht habe.
Steif
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Hallo Gandolf,

bin 49 Jahre, laufe seit 30 Jahren, seit 1994 regelmäßig. Zwischen 1994 und 2008 habe ich im Prinzip ein bescheidenes Niveau aufrechterhalten können (Bestzeiten s. Profil), Altersmalus wurde durch etwas mehr und etwas strukturierteres Training ausgeglichen, allerdings auch keine großen Steigerung mehr nach oben. Nach einem Unfall 2008 Probleme im Knie und der Abriss, zur Zeit statt 40 Wochenkilometer nur noch 10, wieviel mit allen Tricks (Krafttraining, Gymnastik, Abnehmen, Ernährungsumstellung usw.) noch möglich ist, weiß ich nicht.

Wäre der Unfall nicht passiert, wäre ich sehr optimistisch gewesen, mein Niveau noch einmal 10 Jahren halten zu können.

Mein persönliches Fazit: Der Altersmalus kann durch eine bewußtere Lebensweise und durch ein optimiertes Training (das kann auch mal heißen, weniger zu machen, wenn der Körper nein sagt) relativ lange ausgeglichen werden. Krafttraining ist sinnvoll, Intervalltraining, um die Grundschnelligkeit einigermaßen aufrecht zu erhalten, ist sinnvoll.

Gruß Zwangsläufer

Alter vs. Trainingsalter

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gandolf hat geschrieben:Mit meinen fast 46 Jahren laufe ich nun seit ca. 7 Jahren, bis dahin hab ich Fußball gespielt. In den 7 Jahren die ich nun laufe konnte ich meine bescheidenen Bestzeiten 10 km und HM alle Jahre verbessern.
Geht mir ähnlich. Vorher insbes. Fußball und Tennis, und seit ca. 6 Jahren nur noch Laufen. Bin ein wenig jünger als du. Alle Bestzeiten über 10k, HM und M fast jedes Jahr verbessert. Das Ende der Fahnenstange sehe ich noch lange nicht erreicht (mehr Qualität bei demselben Umfang im Training).

Denn entscheidend ist neben dem Alter sicher das Trainingsalter. Und letzteres ist bei mir wie bei dir nicht hoch. Hätte ich schon mit 20 oder 30 Jahren angefangen so intensiv zu laufen wie die letzten Jahre, läge meine Leistungshöhepunkt wohl schon längst hinter mir. So glaube ich aber, dass man sich bis Mitte/ Ende 40 noch über alle Distanzen im Langstreckenbereich verbessern kann.

Joe
Mein Flow ist mein Ziel!

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gandolf hat geschrieben:Hallo,

würde gerne mal eure Meinung hören. Mit meinen fast 46 Jahren laufe ich nun seit ca. 7 Jahren, bis dahin hab ich Fußball gespielt. In den 7 Jahren die ich nun laufe konnte ich meine bescheidenen Bestzeiten 10 km und HM alle Jahre verbessern. Aber das wird ja nicht ewig so weiter gehen. Die biologische Uhr arbeitet ja gegen mich. Was meint ihr wann wird die altersbedingte Gebrechlichkeit keine Fortschritte mehr erlauben und meine Zeiten langsamer werden. Mir ist schon klar das wird wohl bei jedem unterschiedlich sein. Aber vielleicht eine grobe Einschätzung.

grüße gandolf

Hi,

irgendwo habe ich gerade eine Untersuchung gelesen, ich glaube in der "Laufzeit" Demnach knicken die Leistungen erst im 54. Lebensjahr im Schnitt. Allerdings sind die meisten davon immer noch schneller, als viele deutlich jüngere. Vielleicht findest Du den Text noch, ist noch nicht lange her. Klar denkt man mal daran.Ist bestimmt frustig, immer mehr Aufwand in der Marathonvorbereitung zu treiben und immer langsamer zu werden.

Erstmal lässt sich bestimmt noch vieles optimieren, 1kg weniger soll 1-2 Min über Marathon bringen, ernährungsmäßig kann man meistens auch etwas machen, oder mal einen Marathon laufen, bei dem man im Vorfeld mehr Ruhe hat, um besser zu regenerieren.
Auch der Wechsel auf die Ultra-Strecke ist eine Idee, die Ausdauerleistung hält sich am längsten. Du hast auch Vorteile, in höheren AK. Bist nicht jehr so partygefährdet, u. U. auch disziplinierter, als jüngere Laufleute, hast ein ausgeprägteres Körpergefühl, läufst auch cleverer, weil erfahrener.
Durch das AK-System lässt sich auch noch etwas reissen, irgendwie wird es schon weiter Spaß machen, zu Wettkämpfen zu fahren. Und diese 5er oder auch 10er machen doch eh nicht soviel Laune.. :-)

Du hast ja noch Zeit :winken:

Grüße
IR

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Hallo Gandolf,

ich bin auch 46 und laufe auch seit ca. 7 Jahren, allerdings recht unregelmäßig. Ich bin mir relativ sicher, dass *ich* noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht habe (natürlich immer voausgesetzt ich bleibe gesund, aber das gilt ja für uns alle). Bei mir wäre mit strukturierterem und konsequenterem Training noch einiges rauszuholen.

Was mir Mut gemacht hat: beim letztjährigen Stuttgartlauf wurde die Siegerin der W65 (oder wars 60?) interviewt, die den Halbmarathon deutlich schneller als ich gelaufen ist. Und die hat gesagt, dass sie zwar schon sehr lange läuft, aber erst seit sie nicht mehr arbeitet richtig gut geworden ist. Seitdem hat sie nämlich deutlich mehr Zeit zum trainieren. :daumen:

Wobei ich mir ohne das in irgendeiner Weise wissenschaftlich untersucht zu haben einbilde, dass Frauen im Schnitt ihre Leistung länger halten können als Männer.

tina

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TinaS hat geschrieben: Was mir Mut gemacht hat: beim letztjährigen Stuttgartlauf wurde die Siegerin der W65 (oder wars 60?) interviewt, die den Halbmarathon deutlich schneller als ich gelaufen ist. Und die hat gesagt, dass sie zwar schon sehr lange läuft, aber erst seit sie nicht mehr arbeitet richtig gut geworden ist. Seitdem hat sie nämlich deutlich mehr Zeit zum trainieren. :daumen:
Diese Erfahrung habe ich bei Wettkämpfen auch gemacht: je oller, je doller :respekt: Es wird immer Läuferinnen und Läufer geben, die schon 100 Jahre :teufel: im Verein laufen, somit ganz anders trainiert und viel schneller sind als Autodidakten wie ich, die erst spät mit dem Laufen begonnen haben. Nichtsdestotrotz kann ich bestätigen, dass auch "kleine Lichter" hin und wieder auf dem Podest stehen, wenn sie in die hohen AKs kommen :pokal:
What was hard to suffer, is sweet to remember.Seneca

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Hallo Gandolf,

ich werde 51 und laufe seit 11 Jahren. Meine10km-Bestzeit bin ich mit 43 gelaufen, die HM-Bestzeit aber erst im vergangenen Jahr. Vorausgegangen war da ein sehr strukturiertes und konsequentes Training.
Ich denke daher, dass zumindest in den 40ern und wenn man, wie du oder ich relativ spät mit dem Laufen angefangen hat, noch Leistungsverbesserungen durch entsprechendes Training möglich ist.
Den Hinweis von icerun mit dem Knick ab dem 54. Lebensjahr sehe ich schon bei einigen Bekannten bestätigt, allerdings längst nicht bei allen..

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Ich (44) laufe auch erst seit 8 Jahren und erreiche immer noch einigen PB's. Natürlich, wenn ich schon mit 17 angefangen hätte, würde ich nie im Leben jetzt noch schneller laufen können als 20-30-Jähriger. So macht mir es immer noch richtig viel Spaß auf längeren Strecken die jungen Leute immer noch zu ärgern.

Ich habe da was von einer 48-Altersgrenze für die Leistungs- und Qualbereitschaft gehört.

Gruß
Rolli

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Ach, das Alter... von dem Knick so zwischen 50 und 55 hörte ich von Kollegen auch schon.

Man kann natürlich auch auf Ultras umsteigen ab einem gewissen Alter: meine Großmutter hat mit 48 erst angefangen zu laufen. Bis zu ihrem Tod stellte sie dann vier Seniorinnenweltbestleistungen im Ultralauf auf und wurde mehrmals Deutsche Seniorenmeisterin über 100 km.

Irgendwas geht also immer (muß aber nicht).

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Rolli hat geschrieben:So macht mir es immer noch richtig viel Spaß auf längeren Strecken die jungen Leute immer noch zu ärgern.
Klar macht das Spaß :daumen: (z.B. heute beim Cross wieder ein paar junge Hüpfer eingesammelt, die etwas zu schnelll losliefen)
Aber da gibt es auch immer wieder ein paar M 60er, die mich "ärgern" und ganz schön alt aussehen lassen... Aber so doll sind meine Zeiten ja auch nicht.

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Candide74 hat geschrieben:Ach, das Alter... von dem Knick so zwischen 50 und 55 hörte ich von Kollegen auch schon.

Man kann natürlich auch auf Ultras umsteigen ab einem gewissen Alter: meine Großmutter hat mit 48 erst angefangen zu laufen. Bis zu ihrem Tod stellte sie dann vier Seniorinnenweltbestleistungen im Ultralauf auf und wurde mehrmals Deutsche Seniorenmeisterin über 100 km.

Irgendwas geht also immer (muß aber nicht).
:geil:
Ist das nicht Klasse?!! :daumen:

Ich orientiere mich zwar in andere Richtung -> Mitteldistanz und auf Ultra habe ich keine Lust. Noch nicht. Aber Leistung Deiner Oma kann sich sehen lassen und ist mehr als außergewöhnlich. Respekt! :daumen:

Gruß
Rolli

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Ich bin fast 55, laufe regelmäßig seit 11 Jahren, WKs seit 9.
Ich habe nach wenigen Jahren festgestellt, dass Schnelligkeit "nicht mein Ding" ist. Kann auch sein, dass ich mich nur nicht genug quälen wollte, wer weiß.
Jedenfalls habe ich recht schnell das getan, was hier schon angesprochen wurde, ich habe auf lange Strecken und Landschaftsläufe gewechselt. Wenig Vergleichbarkeit - wenig Stress. Und viel Spaß. Naja, nicht immer. Aber diese Entscheidung war gut für mich.

Und: vor einer Woche bin ich bei einem 15er WK um 2:33 min schneller gelaufen als meine, zugegebener Weise bescheidenen, vorherige PB aus dem Jahr 2004 :D !

Fazit daher: Es besteht Hoffnung auch im "hohen" Alter nicht unbedingt nur langsamer zu werden.
You can only fail if you give up too soon

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Ich kann nicht so viel für's Laufen sagen, aber im Schwimmen kenne ich die Zeiten der Besten in den verscheidenen Altersgruppen der Masters Schwimmer. Selbst bei den 70 Jährigen, sind die Besten noch ultra schnell.
Ich trainiere nach Plänen eines 51 Jährigen, der die 100m Freisstil in 56 Sekunden schwimmt. Das ist immer noch so dermaßen schnell, daß ich mir keine Gedanken über meine eigenen Leistungen mache was die Zukunft angeht.
Ich denke man wird zwar mit dem Alter schlechter, aber nicht so krass, daß es wie Tag und Nacht ist sondern schleichend. Dafür macht die Erfahrung einiges wieder wett.

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gandolf hat geschrieben: Mir ist schon klar das wird wohl bei jedem unterschiedlich sein.
So ist es.

Im Moment habe ich das Gefühl, ich hätte das Ende der Fahnenstange erreicht, aber das untere, dort wo die Hunde ranpinkeln. Mal sehen, ob ich noch ein Stücksken hochkomme, aber irgend ein Arschloch hat da heimlich Schmierseife aufgetragen.

Da kommen einem schon mal Gedanken wie "lohnt es sich noch, 9 Paar Laufschuhe zu besitzen?".

Knippi
(AK 65 und mit einer "suboptimalen :zwinker5: " Vergangenheit)

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Gute Frage, aber keine Antwort von mir.

Mir geht es ähnlich wie dir, laufe seit 8 Jahren.
Bis jetzt ging es immer aufwärts, ohne dass ich die Jahreskm (ca. 2200) erhöht habe.
Gerade bei den langen Strecken zählt wohl auch die Langzeitanpassung der Körpers.
Wieso ich bei kurzen Strecken im Verhältnis sogar bessere Leistungen als beim M und Ultra erziele, weiß ich eigentlich nicht. Ich trainiere jedenfalls nicht gezielt dafür.
Neue Laufabenteuer im Blog

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Angie hat geschrieben: "kleine Lichter" hin und wieder auf dem Podest stehen, wenn sie in die hohen AKs kommen :pokal:
:daumen:

Oder noch schlimmer, beim AK Sieg in meiner Klasse beim Duisburger Innenhafenlauf, schon auf dem Weg nach Hause bin... :haeh:

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hardlooper hat geschrieben:Knippi
(AK 65 und mit einer "suboptimalen :zwinker5: " Vergangenheit)

Wenn Du das schon so beiläufig erwähnst, willst Du ja sicher auch, dass es jemand hinterfragt? Wie ist es denn gemeint mit der suboptimalen Vergangenheit? Du bist in jedem Fall hier einer meiner persönlichen Helden! Also enttäusch mich jetzt nicht! :daumen: :zwinker2:

Falls Du es nicht so offen erzählen möchtest ... ich habe auch gern PN´s in meinem Postfach! :abwart:
Steif
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Steif hat geschrieben: Falls Du es nicht so offen erzählen möchtest ...
Du, mit dem offen habe ich keine Probleme. Ich laufe seit 1997 und meine Aufzeichnungen (sofern noch vorhanden) weisen auf den einen oder anderen mißstand hin. "Richtig" (zumindest was die Anzahl der Kilometer angeht) trainiere ich erst seit einem "voll verkackten" Marathon 2007.

Knippi

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Danke für eure Antworten. Das macht mir ja doch noch Mut in den nächsten Jahren sogar noch "besser" zu werden. Obwohl ich nicht unbedingt laufe um meine Zeiten zu verbessern.
Aber es motiviert schon wenn man eine neue persönliche Bestzeit hinlegt.

viele grüße
gandolf

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Weil sich hier ja hauptsächlich die männlichen Antwortgeber tummeln, bei Frauen die biologische Uhr aber natürlich ebenfalls - und mit ziemlich nervigen körperlichen Begleiterscheinungen - tickt, habe ich (zwei Jahre älter als du) vor kurzem einen Thread dazu eröffnet und nach Erfahrungen auch zu Leistungseinbußen gefragt.

Kannst du klick HIER nachlesen. War summa summarum eigentlich ganz aufmunternd, fand ich. Die inhaltlichen Erfahrungen gehen aber erst nach einigen Vorgeplänkel-Beiträgen los. Ist schließlich ein Frauenthread :D Also: bisschen weiter nach hinten lesen, dann wird's auch inhaltlich.




(und vielleicht find' ich ja noch ein paar Beiträge, für die ich alte Links ausgraben kann um mich noch ein bisschen vor'm Laufen zu drücken. Immer her damit ..)

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gandolf hat geschrieben:... Aber es motiviert schon wenn man eine neue persönliche Bestzeit hinlegt. ...
Ein Hasentrick für die Bestzeitenhatz: Suche Dir eine Strecke aus, die man im Allgemeinen nicht so häufig läuft (z.B. 15 oder 20 km) und erhöhe - ohne an die Grenze zu gehen - jedes Jahr die Bestzeit nur um ein paar Sekunden.

Das mache ich seit 1997 mit den 20 km so, und bis 2008 hat dieser Trick wunderbar funktioniert.

Gruß Zwangsläufer

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@lizzy: Wirklich sehr interessantern Thread, glaub meine bessere Hälfte ist auch in den Wechseljahren so launisch wie die derzeit ist. :wink:

@zwangsläufer: Den Trick werd ich mir merken, Danke !! :daumen:

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gandolf hat geschrieben:würde gerne mal eure Meinung hören. Mit meinen fast 46 Jahren laufe ich nun seit ca. 7 Jahren, bis dahin hab ich Fußball gespielt. In den 7 Jahren die ich nun laufe konnte ich meine bescheidenen Bestzeiten 10 km und HM alle Jahre verbessern. Aber das wird ja nicht ewig so weiter gehen. Die biologische Uhr arbeitet ja gegen mich.
Das ist richtig. Auch jetzt bist Du körperlich nicht mehr so leistungsfähig wie vor 10 Jahren. Natürlich kannst Du trotzdem in Dingen, die Du jetzt trainierst, besser sein als vor 10 Jahren, wenn Du sie damals nicht trainiert hast. Wenn Du jetzt schon trainingsmäßig dicht an der Grenze des Machbaren bist, nehme ich an, dass Du bald langsamer wirst. Wahrscheinlich wären Deine Leistungen dann aber auch in den letzten Jahren schon zumindest stagniert. Wenn Du bisher wenig ernsthaft trainierst, würde ich annehmen, dass Du Dich noch ein paar Jahre verbessern kannst, wenn Du das jetzt änderst.

Ich bin jetzt 41. Dass ich deutlich langsamer bin als mit 35 liegt sicher zum großen Teil daran, dass ich weniger und weniger ernsthaft trainiere. Ich merke aber auch, dass mir das Training nicht mehr so leicht fällt wie zum Beispiel mit 30 als ich erst zwei Jahre gelaufen bin und ähnlich schnell war wie jetzt. (Das sind jetzt ungefähre Angaben.) Das Alter spielt also wohl auch schon hinein, auch wenn das kein so schöner Gedanke ist.

Gruß

Carsten

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19joerg61 hat geschrieben:[...] Jahreskm (ca. 2200) [...]
Wieso ich bei kurzen Strecken im Verhältnis sogar bessere Leistungen als beim M und Ultra erziele, weiß ich eigentlich nicht.
Mich wundert es nicht.

Gruß

Carstem

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CarstenS hat geschrieben:Mich wundert es nicht.

Gruß

Carstem
Könnte ein Grund sein. :nick:
Neue Laufabenteuer im Blog

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viermaerker hat geschrieben:Fazit daher: Es besteht Hoffnung auch im "hohen" Alter nicht unbedingt nur langsamer zu werden.
Haile hat in einem Alter von 35 (2008) bzw. 36(2009) sein Lauf-Zenith erreicht, sofern nicht noch weitere Rekorde durch ihn purzeln.

Ob ab diesem Alter die biologische Laufuhr nur noch die Richtung nach unten kennt interessiert nicht nur atp :)

Wenn man in jungen Jahren sein Laufleistungspotential nicht ausgeschöpft hat, dann hat man die Möglichkeit sich auch im hohen Alter zu steigern, für Haile wird das nicht zutreffen können, für mich schon. :zwinker5:

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hardlooper hat geschrieben:So ist es.

Im Moment habe ich das Gefühl, ich hätte das Ende der Fahnenstange erreicht, aber das untere, dort wo die Hunde ranpinkeln. Mal sehen, ob ich noch ein Stücksken hochkomme, aber irgend ein Arschloch hat da heimlich Schmierseife aufgetragen.

Da kommen einem schon mal Gedanken wie "lohnt es sich noch, 9 Paar Laufschuhe zu besitzen?".

Knippi
(AK 65 und mit einer "suboptimalen :zwinker5: " Vergangenheit)
Mensch Knippi wasn los? Hab schon an anderer Stelle so eine Andeutung gehoert, dass "es" zur Zeit nicht so laeuft. Du weisst ja wir sind alle fuer Dich da. :hug:

Zum Thema: Ich bin ja schneckenlangsam und laufe seit seit 2000 jedes Jahr einen M immer so zwischen 4:45 und 5:00. Wenn ich dieses Tempo halten kann, sollte ich ja auch mal auf dem Treppchen stehen, oder? AK 80 oder so?

Gruesse
Petra

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Hallo gandolf,

als ich mit nennenswertem, wöchentlichem Laufpensum begann, war ich vom 30igsten Lebensjahr nicht mehr weit entfernt. Mein Internist meinte ich müsse neben dem Fußballtraining etwas für meine Ausdauer tun. Einige Jahre später fiel das Fußballtraining weg, weil ich einfach zu verletzungsanfällig war und das Laufen blieb. Das war nicht leistungs- und schon gar nicht wettkampforientiert. Einfach laufen ein paarmal die Woche (später häufiger wegen: der Hund muss sowieso bewegt werden). Der Gedanke an einen Marathon war unterschwellig schon lange präsent. Aber es fehlte der konkrete Anstoß. Außerdem konnte ich mir nicht vorstellen, über 40 km auf Asphalt unbeschadet zu überstehen. Ich kürze ab: Mit 48 Jahren lief ich in Berlin meinen ersten Marathon. Mit 54 die 100 km und ein Jahr später - wieder in Berlin – über 200 km in einem 24h-Lauf. Nun lassen sich diese Leistungen für einen Außenstehenden schlecht vergleichen. Meine Marathonleistung entwickelte sich von 3:45h bis 3:02h innerhalb von 4 Jahren.


3h Stunden sind meine Schallmauer als Spätberufener. Als ich (einstweilen) keine Lust mehr hatte mir an ihr den Kopf einzurennen, wich ich auf die Ultrastrecken aus. Da ich mir Ziele immer aus dem Bauch heraus setze, machte ich mir keine Gedanken darüber, dass das womöglich das Ende meiner Chancen sein könnte je einen Marathon unter 3h zu laufen ... man(-n) wird ja wirklich nicht jünger. Aber mir ging es ja nie darum ganz bestimmte persönliche Rekorde aufzustellen, gute Platzierungen einzufahren oder irgendwelche Zeitbarrieren zu brechen. Meine körperlichen Aktivitäten hatten schon immer viel mit der Suche nach Grenzerfahrungen zu tun. Ich wollte wissen, wie schnell ich einen Marathon laufen kann, wenn ich viel trainiere oder die 100 km. Und ich wollte wissen, ob das einem Menschen mit meinem gedrungenen Körperbau möglich ist einen ganzen Tag lang zu laufen. Und natürlich wie weit ich dabei komme.

Meine Erfahrungen bis zu meiner Verletzung 2008 (da war ich 55) waren immer wieder von Kopfschütteln begleitet, weil ich mich selbst überraschte. Das soll nicht hochtrabend klingen. Fakt ist jedoch, dass ich keinen idealen, nicht mal einen passablen Körperbau für einen Langstreckler habe. Fakt ist auch, dass ich hart und sehr viel trainiert habe. Dennoch hätte ich vor meinem ersten Marathon auch nicht annähernd diese Leistungswerte von mir erwartet. Schon gar nicht im Alter jenseits der 50 ...


Im Ausdauersport gibt es ja kein "They never come back". Nach anderthalb Jahren Zwangs-Marathon-Ultra-Pause kehrte ich letztes Jahr wieder auf die Marathonstrecke zurück. Dazu musste ich die M-Ausdauer wieder aufbauen. Quasi von nix (besser: wenig) auf Marathon. Das war sehr hart. Mein Körper wehrte sich vehement gegen die Leistungsorientierung (z.B. mit vier Erkältungen in Serie). Aber schließlich gelangen mir zwei Marathons im Abstand von 2 Wochen mit den beabsichtigten Sub3:30h. Und in diesem Jahr will ich wieder einen 100 km-Lauf in Angriff nehmen ...


Aus diesen Erfahrungen leite ich natürlich eine - auf mich bezogene - Prognose ab, wann wohl der große Leistungsknick kommen wird (vorausgesetzt ich kann weiter trainieren, werde also nicht krank und verletze mich nicht ernsthaft). Bevor ich die äußere, will ich ein paar Zitate aus dem Buch "Sportbiologie" von Jürgen Weineck voranstellen:


„Nach übereinstimmender Auffassung aller Autoren lässt sich der Leistungsknick durch körperliches Training verschieben.

Die außergewöhnlich hohe Leistungsfähigkeit lebenslang Ausdauertraining betreibender Sportler bestätigt dies: Bei ihnen setzt der Leistungsknick erst ab dem 70. Lebensjahr ein.“

„Training hat einen entscheidenden Einfluss auf Form und Funktion des Körpers, und zwar in größerem Ausmaß als das Alter.“

„Da bei jedem einzelnen alten Menschen eine Fülle von Altersveränderungen vorhanden sein kann, unterliegen fast alle Funktionen des menschlichen Körpers im Alter einer viel größeren Streuung als in der Jugend. Die Belastungsgrenze … ist daher in sehr individueller und unterschiedlicher Weise herabgesetzt.“

Im Teil „Alter und Sport“ setzt sich Weineck über 50 Seiten mit dem Thema „sporttreibend älter werden“ auseinander. Ich habe besonders dieses Kapitel sehr interessiert gelesen und fand dort alle meine Erfahrungen, Beobachtungen (und Hoffnungen) bestätigt. Erfahrungen nicht nur mit meinem älter werdenden Körper. Bei vielen Laufveranstaltungen – als Zaungast oder Teilnehmer – richte ich meinen Fokus immer auch auf die älteren Teilnehmer. Und dort werden Leistungen abgeliefert, die erstaunlich sind. Das gilt nicht nur für die Spitze, sondern für das Gros der Älteren, die sich den „Wettkampf“ noch antun.

Und damit bin ich beim zentralen Punkt: Man muss es sich antun, das Training, das Laufen, den Wettkampf. Und man muss wieder aufstehen, nachdem man ausgeknockt wurde – durch Krankheit oder Verletzung. Je älter man wird, umso schwerer wird jeder Neustart. Nicht nur aus körperlichen Gründen. Zum Beispiel fallen mir harte Tempotrainings zwischenzeitlich vor allem aus mentalen Gründen schwerer. Mich zu Intervallen oder schnellen Läufen zu motivieren ist hart. Körperlich geht das genauso gut wie vor vielleicht 5 Jahren. Aber die Schwelle im Kopf ist höher.

Ich gehe davon aus, dass die eigentliche Hürde nicht die sinkende körperliche Leistungsfähigkeit ist – bei dauerhafter Gesundheit versteht sich. Die eigentlich Hürde sehe ich darin die Trainingsunbilden zu ertragen. Auch der Winter mit seinen unvermeidlichen Trainingshärten nervt mich von Jahr zu Jahr mehr.

Wenn es dir also gelingt kontinuierlich weiter zu trainieren, dich auch ansteigend zu fordern, dann kannst du deine Leistungen auch mit wachsendem Alter noch ausbauen. Es gilt den Teufelskreis aus Unlust, weniger Training, noch mehr Unlust … zu vermeiden. Und es gilt nach einer Krankheit oder einer Verletzung wieder anzufangen, egal wie schwer es auch am Anfang sein mag.

Was mich angeht, so gehe ich davon aus auch im kommenden Lebensjahrzehnt nicht übermäßig abzubauen. Nicht wieder aufstehen oder vor Unbilden kneifen werde ich einfach nicht zulassen, weil ich die Konsequenzen kenne.

Alles Gute :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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petracalifornia hat geschrieben: Zum Thema: Ich bin ja schneckenlangsam und laufe seit seit 2000 jedes Jahr einen M immer so zwischen 4:45 und 5:00. Wenn ich dieses Tempo halten kann, sollte ich ja auch mal auf dem Treppchen stehen, oder? AK 80 oder so?
Gruesse
Petra

wenn du da mal nicht zu optimistisch bist.... :D

Bis du in der AK 80 läufst laufen vermutlich einige 90-jährige Zeiten unter 5 Stunden.
Sonst wär's ja gemäß so mancher Diskussion hier schließlich auch kein Marathon, aber das ist wieder ein anderes Thema :hihi: .

Walter
You can only fail if you give up too soon

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Im höheren Alter ist einfach die Regenerationsfähigkeit nicht mehr so groß. Die Erholphasen zwischen den Einheiten werden immer länger bzw. die nächste Traingseinheit fällt schwerer als in jüngeren Jahren.
-----__o
---_\ <,
--(_)/(_)

klar, das ist unterste schiene - da war aber auch nichts anderes zu erwarten.
mein tip: lesen - abschalten - vergessen
"Vermeiden Sie bei der Kommunikation mit Kindern jegliche Form von Ironie oder Sarkasmus. Kinder können damit nicht nur nicht umgehen, sondern sie verstehen solche Sätze nicht." :rolleyes:

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hardlooper hat geschrieben:...Da kommen einem schon mal Gedanken wie "lohnt es sich noch, 9 Paar Laufschuhe zu besitzen?".

Knippi
(AK 65 und mit einer "suboptimalen :zwinker5: " Vergangenheit)
und ob sich das lohnt :daumen: ( ich hab nur 8 Paar :frown: )
Das sag ich, der sich mit dem Rauswurf aus der Arbeitswelt Ende 2005 ab 2006 im jungendlichen Alter von 56 erstmals läuferisch betätigte und 2007 seinen ersten WK lief, 2008 u 09 dann 4* Marathon, leider eine AS Malaise nicht wahrnehmend mittlerweile ausser Gefecht und ohne OP vermutlich auch nicht mehr ins laufen kommende W60.

Was gäbe ich drum wieder lange Strecken laufend erleben zu können.... ohne Zeithatz versteht sich, aber in unseren AK laufen wir eh im Training so schnell wie im WK :nick:

Bleib dran, vll schaff ich´s ja auch wieder mal.

Gruß, binoho

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Hi Petra, hi Norbert,
hardlooper hat geschrieben:So ist es. ------->
Mal sehen, ob ich noch ein Stücksken hochkomme.......
Es ist ja nicht so, dass ich es nicht probiere. Dann muss ich die Schmierseife eben Schmierseife sein lassen, in den Sahnetopf springen und so lange auf der Stelle schwimmen, bis sich ein Butterklumpen gebildet hat :winken: . Im Moment kriege ich es eben nur philosophisch auf die Reihe, abgesehen davon, dass ich am letzten Sonntag im September nach Berlin fahren werde.

Norbert :hallo: , ich wünsche Dir, dass Du die richtige Entscheidung triffst :nick: .

Knippi

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petracalifornia hat geschrieben:Zum Thema: Ich bin ja schneckenlangsam und laufe seit seit 2000 jedes Jahr einen M immer so zwischen 4:45 und 5:00. Wenn ich dieses Tempo halten kann, sollte ich ja auch mal auf dem Treppchen stehen, oder? AK 80 oder so?
Hallo Petra,

wenn du mit 80 Lebensjahren und mehr diese Laufzeit noch erreichst, wirst du sicher vom Gewicht des Lorbeerkranzes vom obersten Treppchen gerissen werden (falls du nach dem Lauf noch die Kraft hast da hoch zu klettern :zwinker2: ).

Ernsthaft zum Thema: Um mit 80 einen Maraton in 5 Stunden zu laufen, wirst du deine Trainingsanstrengungen in den kommenden Jahrzehnten immer weiter steigern müssen. Mit gleichbleibendem Trainingsaufwand wirst du schon eine ziemliche Weile vorher die Strecke nicht mehr schaffen.

Ich blicke da gerade auf eine Kurve in einem Buch. Sie stellt das Anwachsen der Marathonlaufzeit mit dem Lebensalter dar. Naturgemäß sind hier die Spitzenzeiten der jeweiligen Jahrgänge erfasst. Die Kurve der Frauen beginnt etwa bei 2:30h und bleibt im Alter bis etwa 35 Jahre konstant. Dann steigt sie nahezu linear an, wird aber ab etwa 68 Lebensjahren noch mal steiler. Mit 80 Jahren hat sich die Laufzeit nahezu auf 5 Stunden verdoppelt. Wie gesagt, das sind die Spitzenzeiten der jeweiligen Jahrgänge ... (Quelle: Jürgen Weineck, "Sportbiologie", 10. Auflage, S. 554). "Normalsterbliche", zu denen wir wohl alle gehören, dürften in diesem Alter kaum mehr in der Lage sein sich auf einen 42 km langen Lauf hin zu trainieren.

Aber das muss ja auch nicht sein. Vor ein paar Jahren war ich als Zaungast mal bei einem 10 km-Lauf dabei. Im Ziel fiel ein älterer Mann auf, der immerhin fast 1,5 Stunden für die 10 km brauchte. Zu applaudieren beginnt man aber trotzdem, wenn man dann hört, dass der Mann schon über 90 Jahre alt ist und noch dreimal die Woche seine 10 km runtertrabt. Ein Vorbild mehr ...

Alles Gute und viele schöne Läufe :daumen:

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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hardlooper hat geschrieben:Da kommen einem schon mal Gedanken wie "lohnt es sich noch, 9 Paar Laufschuhe zu besitzen?".
Hallo knippi,

die Sinnkrise mit dem Laufschuhbesitz auszudrücken gefällt mir ausnehmend gut :P . Ich denke, Selbstzweifel sind mit den Jahren unvermeidlich. Natürlich auch, wenn die Leistung stagniert und man (-n) eigene, gar nicht mal so alte Leistungswerte mit einem Kopfschütteln zur Kenntnis nimmt: "Wie hab ich es je geschafft so schnell/lange zu laufen?" Ich stelle die Sinnfrage eher in Situationen, wenn wieder mal was zwickt (was häufiger vorkommt) oder wenn ich vor dem Trainingslauf aus dem Fenster in eine trübe, eiskalte Welt blicke ...

Dennoch bin ich überwiegend der Auffassung, demnächst wieder ein paar neue Laufschuhe kaufen zu müssen, weil es mein Laufpensum verlangt und meinem Ego einfach supergut tut, eine zweistellige Anzahl von Schuhen mein Eigen zu nennen (ätsch mehr als du :baeh: ).

Da du Bilder magst: Der Frosch muss lange strampeln, bis die Milch zu Butter wird und er wieder aus dem Glas hüpfen kann. Aber ... spürst du nicht schon, dass sich unter dir eine zähe Masse zu bilden beginnt?

Alles Gute

Gruß Udo
"Faszination Marathon", die Laufseite von Ines und Udo auch für Einsteiger. :hallo:
Mit Trainingsplänen für 10 km, Halbmarathon, Marathon und Ultraläufe

PB: HM: 1:25:53 / M: 3:01:50 / 6h-Lauf: 70,568 km / 100 km: 9:07:42 / 100 Meilen: 17:18:55 / 24h-Lauf: 219,273 km
Deutsche Meisterschaft im 24h-Lauf 2015: 10. Gesamtplatz, Deutscher Meister in AK M60 (200,720 km) / Spartathlon 2016: 34:47:53 h

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Hi Udo,

ja, ich mag Bilder. Kennst Du die zwei hier? Als "alles vorbei" war, schrieb ein Philosoph in schönen großen weißen Buchstaben auf die Rückseite des Quaders: "Das nächste mal wird alles besser".

Knippi :D

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Auch ich gehöre zu den sich hier tummelnden Mittvierzigern, die sich in absehbarer Zeit über einen geordneten Rückzug werden Gedanken machen müssen. Auch wenn bislang noch nichts darauf hindeutet: Vor gut zwei Jahren habe ich angefangen zu laufen, und momentan geht es noch gut aufwärts. Der Marathon ist eine Erfahrung, die ich erst noch vor mir habe - auch so gesehen gibt es also noch etwas zu entdecken.

Als Kind war ich mal im Leichtathletikverein und mußte froh sein, wenn ich irgendwo mal nicht letzter wurde. Nach drei Jahren hat ein gnädiger Beinbruch auf einer schulischen Skifreizeit bei meinen Eltern für das nötige Einsehen gesorgt, mir die Geißel der Leichtathletik fürderhin zu ersparen. Damals hätte ich nicht gedacht, daß ich dergleichen irgendwann einmal sogar freiwillig auf mich nehmen würde. Heute genieße ich die späte Genugtuung, mich auf den Ergebnislisten meiner Wettkämpfe unter den ersten 20% wiederzufinden. Bezogen auf meine Altersklasse sind die Resultate sogar noch befriedigender.

Vielleicht wird letzteres einmal auch der geeignete Weg sein, mit dem sich immer deutlicher abzeichnenden Alter klarzukommen. In den Gesamtlisten werde ich mich mit der Zeit immer weiter hinten wiederfinden. Im Altersklassement dagegen dürfte es etwas anders aussehen. Schließlich werden die anderen ja auch älter.

Bis vor kurzer Zeit habe ich es vor allem darauf angelegt, immer größere Distanzen zu bewältigen. Natürlich stand da immer irgendwo der Mythos Marathon im Hintergrund. Bis mich ein hier im Forum schon mehrfach verlinkter Artikel nachdenklich gemacht hat (inzwischen habe ich ihn auch ins Deutsche übersetzt; mehrfach meldeten sich hier Leute zu Wort, die bedauerten, ob ihrer angeblich so schlechten Englischkenntnisse nicht recht mitreden zu können). Meine begrenzte Trainingszeit kann ich also demnach nur einmal investieren: grob gesagt entweder in einen mittelmäßigen Marathon, einen guten HM, in sehr gute 10k oder in spitzenmäßige 5k.

Hinzu kommt, daß man i.a. in jungen Jahren besser Tempo, später besser Ausdauer trainieren kann. Auch das spricht dafür, mich erst einmal eher auf die kürzeren Strecken (vielleicht bis hin zum HM) zu konzentrieren. Die empfinde ich, weil sie relativ schnell gelaufen werden, als orthopädisch überproportional hart. Damit will ich mir eine Grundlage schaffen, um gut auch über längere Strecken zu kommen, auf denen ich mich wahrscheinlich mehr engagieren werde, sobald mir vielleicht einst eine gestiegene Verletzungsanfälligkeit temporeiche Trainingseinheiten und Wettkämpfe zunehmend schwerer macht.

Was den Marathon betrifft: Den will ich gern, und ich will ihn jetzt, und ich genieße die Vorbereitung und bin nach jedem Training überrascht, was der Madensack (wie Luther oft sagte, obwohl er bekanntermaßen gern fraß und soff) noch so alles hergibt. Aber es kann sehr gut sein, daß es auf Jahre hinaus das erste und das letzte Mal wird und ich mir diese Herausforderung fürs Alter aufhebe. Ich stelle mir das schön vor: Keine beruflichen und wenig familiäre Verpflichtungen, massenhaft Zeit fürs Training - wenn ich bis dahin meine läuferischen Hausaufgaben ordentlich erledige, müßte sich der Marathon auch jenseits der 60 noch recht passabel laufen lassen. (Zu den Hausaufgaben gehört für mich momentan vor allem ein möglichst gut strukturiertes Training. Weniger aus Ehrgeiz, sondern weil ich jedes Zeitquantum nur einmal zur Verfügung habe.)

Bis dahin bin ich leistungsmäßig wahrscheinlich längst auf dem absteigenden Ast und habe hoffentlich gelernt, damit zu leben. Allerdings stelle ich keine Recherchen darüber an, wann der Knick zu erwarten ist und ob er plötzlich oder schleichend kommt. Das scheint individuell sehr unterschiedlich zu sein, und ich werde es dann schon merken, wenn es so weit ist. Spekulieren ist nicht mein Díng, und bei jedem Ziehen in der Wade zum Gerontologen rennen kommt schon gar nicht in Frage.
Дуа кинум йах иди, ту пуц ца бофт тар ту-хез йатов̌!

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@aghamemnun;

Ich hoffe das der "Knick" bei dir noch lange auf sich warten läßt und deine Pläne in Erfüllung gehen.

grüße
gandolf

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Zwangsläufer hat geschrieben:Ein Hasentrick für die Bestzeitenhatz: Suche Dir eine Strecke aus, die man im Allgemeinen nicht so häufig läuft (z.B. 15 oder 20 km) und erhöhe - ohne an die Grenze zu gehen - jedes Jahr die Bestzeit nur um ein paar Sekunden.

Das mache ich seit 1997 mit den 20 km so, und bis 2008 hat dieser Trick wunderbar funktioniert.

Gruß Zwangsläufer
Ich mache mir da keinen Kopf.
Warum soll ich meine Leistung steigern. :confused:

Ich brauche sie doch nur konservieren um in der nächsten Altersgruppe näher an das Treppchen zu kommen :hihi:

So jetzt gehe ich ins Studio Mucki trainieren.
Denn nicht nur der Puls.max geht mit den Jahren nach unten sondern auch die Muskelmasse.

Das ist ja der Grund warum wir die 100 Meter nicht mehr in 12 Sek. schaffen. :D

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klausi hat geschrieben:Ich mache mir da keinen Kopf.
Warum soll ich meine Leistung steigern. :confused:

Ich brauche sie doch nur konservieren um in der nächsten Altersgruppe näher an das Treppchen zu kommen :hihi:

So jetzt gehe ich ins Studio Mucki trainieren.
Denn nicht nur der Puls.max geht mit den Jahren nach unten sondern auch die Muskelmasse.

Das ist ja der Grund warum wir die 100 Meter nicht mehr in 12 Sek. schaffen. :D
Das Du Dich da nicht täuscht und nicht zu lange warten musst. Ohne Leistung wirst Du auch mit 85 nicht auf den Treppchen stehen. Vielleicht dann mit 125 als der Weltältester.

Gruß
Rolli

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Tja, nun bin ich 54 und hoffe mit 55 oder 56 noch mal an meine Bestzeiten ran zu kommen.
2004 mit 47 Jahren angefangen zu joggen, 2008 Marathonbestzeit, seitdem bis heute Achillessehnenprobleme (ähnlich wie bei Binoho) in der Hoffnung dieses Jahr
wieder länger laufen zu können ....und nächstes Jahr komme ich dann ganz groß raus :daumen:
mit nur 4 paar Laufschuhen
Bild
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:teufel:Mit Bio in der 1.Liga :teufel:
Gesperrt

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