Ich mache hier mal eine vom RTR28-Thread getrennte Diskussion auf, weil es hier mal um allgemeine Eigenschaften gehen soll. Ich habe ja nun mit den beiden Effendi-Rollern gute Vergleichsmöglichkeiten zwischen 2x 28" und 28/20". Beide Roller haben die gleiche Trittbretthöhe und nahezu das gleiche Gewicht. Ich habe nun einen kleinen Rolldown-Vergleich heute abend vor Sonnenuntergang gemacht. Ich wollte wissen, ob der 28/28-Roller tatsächlich weiter rollt. Habe es aber halt nicht 100%ig gemacht, da ich kurzfristig auf die Idee kam. Luftdruck war gefühlsmäßig nahezu gleich, geschätzt alle Reifen ca. 7 bar (meine große Pumpe mit Manometer ist defekt, daher nur mit Handpumpe aufgepumpt). Gestartet bin ich mit dem RTR (28/20) von oben mit Hinterrad an einem kleinem Hubbel, wo ein Baum den Teer hochdrückte. Es ging langsam voran, da das Gefälle auch nur schwach ist, zwischen 0 und 4%. Ich versuchte mir die Haltung zu merken, also Arme weit gebeugt, so dass ich schon deutliche Aerohaltung hatte. Die Haltung 100% gleich zu machen, geht praktisch kaum, nur halt nach Gefühl. Am Ende war es fast eben. Gerollt bin ich bis auf dem Tacho 10 km/h standen, dann sofort gestoppt:
830 m
31,5 km/h max.
20,9 km/h Schnitt
2:24 Min.
Dann mit RTR28 das gleiche:
920 m
35 km/h max.
22,5 km/h Schnitt
2:30 Min.
Hoppla, ist das schon der Beweis, dass der große Roller tatsächlich schneller ist oder lag das irgendwie an der Haltung oder so? Bin dann nochmal mit dem RTR28 runtergerollt, besonders zaghaft gestartet, um ganz sicher nicht zusätzlichen Schwung zu erzeugen, also eierig aus dem Stand. Ich kam jetzt auf 33 km/h, aber wieder 920 m, wobei ich aber 10 m abziehen kann, denn ich bin oben nach ein paar Metern nochmal oben gestartet nachdem ich vorher schon auf null gesetzt habe. Aber es war am Ende fast die gleiche Stoppstelle und deutlich weiter als mit dem RTR. Leider war es dann schon etwas zu dunkel und ich habe es nicht nochmal mit RTR gemacht. Aber ich meine, es ist tatsächlich die Tendenz feststellbar, dass der Roller mit dem großen Hinterrad länger rollt, bei gleicher Beschleunigungskraft. Meine Theorie sagt, dass es insbesondere Vorteile geben müsste, wenn man in der Ebene fährt, evtl. Rückenwind hat oder in der Gruppe mitfährt und das bei nicht extremem Tempo als eher Langstrecken.
Ich muss sowas irgendwann nochmal machen, möglichst genauer. Bei den RTFs habe ich bisher keinen Speedgewinn festgestellt, aber der Tacho war auch nicht wie letztes Jahr eingestellt und fitter bin ich jetzt sicher nicht als vorher .
Ansonsten ein paar jeweilige Vorteile:
28/20:
- Handling praktischer, da kürzer (in Bahn, Keller etc.)
- Waden berühren nicht am Hinterbau oder Hinterrad
- Aerohaltung mit Fuß nach hinten sicherer bzw. überhaupt machbar
- Beschleunigung ein bisschen besser
- Neigung zum Aufstoßen des Bodenbereichs geringer, da Radstand kürzer
- Bei gleichem Technologiestand leichterer Rahmen (ca. 400 gr. bei Alu, aber RTR28 ist jetzt nur 100 gr. schwerer, weil verbessert)
- Leichter zu tragen, weil weniger hecklastig
28/28:
- Standardhinterrad ohne Sondernabe
- Fußknöchel scheint in der Praxis aus dem Anschlagbereich zu sein (bisher nie angestoßen)
- Länge läuft: Radstand bringt Komfort und Spurtreue
- Leichter Speedgewinn auf Strecke
- Nur ein Reserveschlauch nötig
(- Optik derzeit außergewöhnlicher)
Was meint ihr, welche Zukunft hat 28/28 im Tretrollersport?
j.
Bilder:
http://www.jenne.vamosaver.de/RTR28/RTR28_RTR3.JPG
http://www.jenne.vamosaver.de/RTR28/RTR28_RTR3_2.JPG
http://www.jenne.vamosaver.de/RTR28/AbfahrtRolldown.JPG
http://www.jenne.vamosaver.de/RTR28/StartRolldown.JPG
28/28 vs. 28/20
1Meine YouTube-Videos, meine Homepage (Tretrollerbücher, Hobby-Rahmenkonstruktion, Foto-Links)