Akupunktur oder Homöopathie?

Hallo!

Mein alljährliches Leiden beginnt jetzt, wo das Wetter so sonnig und trocken ist und die Pollen, auf die ich allergisch bin, fliegen. Mist! Damit sind mal wieder meine Laufpläne in diesem Frühling gefährdet, denn an normales Training ist kaum zu denken.
Ich habe bislang versucht, mit einem homöopathischen Mittel etwas dagegen zu machen. Nur halbherzig und mit mäßigem Erfolg. (Am besten hilft immer noch ein verregnetes Frühjahr!)

Allerdings habe ich wiederholt gehört, dass Akupunktur bei Heuschnupfen sehr gut helfen soll.
Da ich diese Leistung selbst bezahlen müsste, würde ich gern noch ein paar Erfahrungen hören bzw. Ratschläge, was bei der Wahl des bahndelnden Arztes evtl. zu beachten ist.

Danke!

Martin

Hallo Martin,

bei mir hilfe Akupunktur sehr gut, allerdings beginne ich BEVOR die Beschwerden unerträglich werden am Anfang der Saison (bei mir: Januar ).

Hömoopathie bringt bei mir gar nichts.

Viel Erfolg und gute Besserung!

Gruß

Claudia

Hallo Martin,

mich erwischt der Heuschnupfen jedes Jahr heftig. Wenn die Roggenpollen fliegen, dann ist bei mir eigentlich "Land unter".

Ich schwöre auf Tabletten Marke "Aerius 5mg". Die haben keine Nebenwirkungen (zumindest bei mir). In der Hoch-Zeit der Roggenpollen muss ich allerdings täglich 2 nehmen.

Viele Bekannte lassen sich auch vor der Heuschnupfen-Saison eine Spritze (Volon A40 oder Triam40) geben. Das hilft auch sehr gut. Ist allerdinge stark Cortison-haltig. Man fällt hiernach definitiv bei jedem Doping-Test durch.

Letztendlich gilt aber mMn hier nur das Motto: probieren geht über studieren

Interessant, die kannte ich noch gar nicht:
AERIUS 5mg Filmtabletten: Wirkung - Onmeda: Medizin & Gesundheit

Auf Cortison hätte ich keinen Bock und auch sonst bin ich den traditionellen Medikamenten gegenüber etwas skeptisch.
Vielleicht weil ich zu wenig verstehe, wie sie wirken. Das ist bei Akupunktur allerdings dasselbe. Daher bin ich am abwägen:
Soll ich mich nur auf die Erfahrungen anderer verlassen? ("Evidenzbasiert" - so wird das wohl genannt) oder suche ich weiter nach einer Methode, die mich auch überzeugt, sodass sie evtl. besser wirkt, eben weil ich überzeugt von ihr bin.
Vielleicht kann man AKupunktur ja auch erklären - Chemie im Körper und elektrische Potentiale im Hirn - da gibt es komplizierte Zusammenhänge und ich kann mir schon vorstellen, dass gezielte Reize etwas an dem im Falle von Allergikern gestörten System ausrichten können.

Vessertaler hat geschrieben:Ich habe bislang versucht, mit einem homöopathischen Mittel etwas dagegen zu machen. Nur halbherzig und mit mäßigem Erfolg. Martin

hallo Martin,
eine homöopathische Behandlung ist in meinen Augen die vielversprechendste Behandlungsmethode.
Allerdings, mit Hinweis auf das Zitat, es muß das passende Mittel (das Simillimum) gefunden werden. Es kommt darauf an, welche Qualität der Behandler hat (was natürlich auch bei der Akupunktur gilt).
Das Mittel richtet sich nach den individuellen Symptomen des Patienten, stimmen die nicht überein kann es nicht wirken.
Ist das richtige Mittel gefunden wirkt die Behandlung nicht nur symptomunterdrückend sondern heilend.

Das Problem ist, einen Behandler mit guter fundierter Ausbildung zu finden.
Auf der Homepage des VKHD findest du zertifizierte Behandler nach PLZ geordnet, Ärzte und HP.

Gruß Rolf

Vessertaler hat geschrieben:...und auch sonst bin ich den traditionellen Medikamenten gegenüber etwas skeptisch...
Vielleicht weil ich zu wenig verstehe, wie sie wirken. Das ist bei Akupunktur allerdings dasselbe. Daher bin ich am abwägen:
Soll ich mich nur auf die Erfahrungen anderer verlassen?...

Wenn Du Dich nicht auf die Erfahrungen anderer verlassen und alles selbst verstehen willst, mußt Du Arzt werden.

"Traditionelle" Medikamente sind in ihrer Wirkungsweise jedenfalls besser erforscht, verstanden und gesichert, als Homöopathie, oder gar Akupunktur.

.. oder suche ich weiter nach einer Methode, die mich auch überzeugt, sodass sie evtl. besser wirkt, eben weil ich überzeugt von ihr bin.

Medikamente, die "wirken", weil der Patient davon überzeugt ist werden im allgemeinen Placebos genannt und haben erwiesenermaßen den geringsten Heilerfolg.

Besser sind da schon Mittel, von denen man weiß, daß sie besser als Placebo wirken, auch wenn man nicht weiß wie. Dazu zählen Homöopathie und Akupunktur. Beide Methoden basieren auf alten, teilweise abenteuerlichen Vorstellungen vom menschlichen Körper, zeigen aber seit Jahrhunderten einen gewissen Erfolg.

Schulmedizin (evidenzbasiert) muß mindestens den Beweis erbringen, daß der Wirkstoff besser als Placebo ist. Darüber hinaus wäre es hilfreich, wenn man die Art und Weise der Wirkung erklären kann, statt nur zu beschreiben, was nach der Einnahme beobachtet wird (nämlich Besserung oder Heilung). Hier ist die Schulmedizin der Homöopathie und der Akupunktur weit überlegen, denn mittlerweile ist der Wirkmechanismus der meisten Medikamente gut bekannt (z. B. Desloratadin in "Aerius").

Der Schulmedizin wird oft vorgeworfen, nur die Symptome zu behandeln, anstatt "den ganzen Menschen" zu sehen. Allerdings gehen viele Kritiker von leicht verständlichen Annahmen über Medizin und Biologie aus, die es so nicht gibt. Beliebt sind z.B. Gleichgewichte von Säure- Base, Jin und Jang, Fluß der Energie oder ähnliches.

Mit Medizin haben solche Vorstellungen nichts zu tun.

Vessertaler hat geschrieben: Auf Cortison hätte ich keinen Bock und auch sonst bin ich den traditionellen Medikamenten gegenüber etwas skeptisch.

Deine Skepsis gegenüber Kortison ist sicherlich gerechtfertigt, deine Abneigung gegenüber H1 Antihistaminika wie Lorano, Citerizin, Aerius, Xusal etc. solltest du in deinem eigenen Interesse aber überdenken. Es treten extrem selten relevante Nebenwirkungen auf, manche Personen neigen zu etwas mehr Müdigkeit. Die Medikamente sind sogar zur langzeit Einnahme über Jahre hinweg geeignet. Ich habe extrem an Lebensqualität gewonnen, seitdem ich Xusal und Nasonex in Kombination nehme.

Bezüglich Homöopathie kann ich nur sagen, dass in meinem Stadtwasser allerlei hochpotenzierte Stoffe vorkommen, ich bin daher ausreichend damit versorgt.

Danke schon mal für die vielschichtigen Antworten. Da habt ihr eine Menge Themen mit angeschnitten.
Für mich stellt es sich etwa so dar:
Placebos haben schon mal eine Wirkung, es kann also durchaus nützlich sein, Placebos einzusetzen.
Homöopathische Medikamente betrachte ich unter Umständen als spezielle Placebos. Eigentlich sollten sie nicht wirken, aber sie tun es doch. Wenn sie das unoch besser können als nicht-homöopathische Placebos - umso besser.
Bei Akupunktur hingegen habe ich die Hoffnung, dass sie, weil ein direkter Eingriff in das Nervensystem vorliegt (Stimulanz), tatsächlich auch ein Zusammenhang Ursache-Wirkung besteht, der man nicht nur im Sinne der EBM nachgewiesen werden könnte.

Andererseit werde ich mir die genannten H1 Antihistaminika doch mal genauer anschauen. Ich hab immer noch die Vorstellung, dass man davon hauptsächlich schläfrig wird und auch nicht besser arbeiten kann als mit dem HEuschnupfen. Wenn die Prognosen bzgl. Wirkung und Nebenwirkungen tatsächlich so gut sind, sollte es den Versuch bei mir auf jeden Fall wert sein.

Martin

Vessertaler hat geschrieben:Für mich stellt es sich etwa so dar:
Placebos haben schon mal eine Wirkung, es kann also durchaus nützlich sein, Placebos einzusetzen.
Homöopathische Medikamente betrachte ich unter Umständen als spezielle Placebos... Eigentlich sollten sie nicht wirken, aber sie tun es doch. Wenn sie das unoch besser können als nicht-homöopathische Placebos - umso besser...

Placebos sind Scheinmedikamente ohne jeden Wirkstoff, haben also auch KEINE Wirkung!

Der Placebo Effekt beruht lediglich darauf, daß der Patient sich einbildet ein Medikament genommen zu haben.

Du könntest also genauso gut Wasser schlucken und Dir einbilden, es wäre ein Medikament.

Von Placebos ist noch keiner gesund geworden.

Das stimmt eben nicht!
Mit Placebos sind schon viele gesund geworden und es ist auch richtig, dass man Wasser oder Stärkekügelchen zur Heilung einnehmen kann - WENN MAN DARAN GLAUBT.

Genau deshalb suche ich ja nach einer Methode, an die ich glauben kann, die mich überzeugt. Da haben momentan die chemischen Medikamente ebenso Chancen wie Akupunktur und mit Abstrichen auch Homöopathie.

Vessertaler hat geschrieben:Das stimmt eben nicht!
Mit Placebos sind schon viele gesund geworden und es ist auch richtig, dass man Wasser oder Stärkekügelchen zur Heilung einnehmen kann - WENN MAN DARAN GLAUBT.

Genau deshalb suche ich ja nach einer Methode, an die ich glauben kann, die mich überzeugt. Da haben momentan die chemischen Medikamente ebenso Chancen wie Akupunktur und mit Abstrichen auch Homöopathie.

Dann kannste Dich auch von einem Voodoo- Prieter "gesundbeten" lassen!

Ich hoffe, Du wirst niemals ernsthaft krank.

Wenn der Glaube allein gesund machen würde, bräuchten wir keine ernsthafte Medizin.

massiver Heuschnupfen ist schon eine ernsthafte Krankheit und ich hoffe, kein chronisches Asthma davon zu bekommen

Vessertaler hat geschrieben:massiver Heuschnupfen ist schon eine ernsthafte Krankheit und ich hoffe, kein chronisches Asthma davon zu bekommen

Da hast Du recht. Aber glaubst Du wirklich, eine Erkrankung durch bloße Überzeugung heilen zu können?

Nimm Aerius. Das ist erwiesenermaßen wirksam, gut verträglich und Du hast deinen Heuschnupfen im Griff.

Plattfuß hat geschrieben: Von Placebos ist noch keiner gesund geworden.

Da bist du nicht auf dem Stand der Schulmedizin: Placebo-Einsatz: Die Heilkraft des schönen Scheins - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

Fliegenpilzmann hat geschrieben:Da bist du nicht auf dem Stand der Schulmedizin: Placebo-Einsatz: Die Heilkraft des schönen Scheins - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wissenschaft

Der Artikel stellt den Placebo- Effekt richtig dar: mit viel Wortgeklingel und Hokuspokus haben sich schon urzeitliche Medizinmänner aus der Bedroille geholfen.

Der Placebo Effekt ist nicht null aber denkbar gering. Im Prinzip beruht er auf der Selbstheilungskraft des Körpers, verstärkt durch Suggestion.

Wer meint sowas reicht um gesund zu werden kann es ja auf eigenes Risiko versuchen, sollte sich aber fragen wozu die Medizin dann überhaupt entwickelt wurde, wenn`s so einfach ist..

ok, Glaube allein heilt nicht genug.
Aber eine gewisse Skepsis bewährt hoffentlich vor Schäden, die vermeidbar sind.

Was ein Regentag schon bewirken kann! Ich blicke ganz optimistisch auf das Wetter der nächsten Tage

Heute war ein idelaer LAuftag für mich: Zweieinhalb Stunden rund um eine Talsperre, nicht zu heiß, kaum Pollen - perfekt. Und abends um 9 war es noch schön hell.
Bei diesem Wetter ein tolle Jahreszeit!

und nun, zwei Wochen später - voila - ich habe sehr stark den Eindruck, dass die Pollenplage in diesem Jahr für mich vorbei ist. Erstaunlich früh wäre das. Kann eigentlich nur an der extrem trockenen Witterung liegen, wobei die sonst ja immer besonders lästig ist.
An Selbstheilung einer Allergie glaube ich ja nicht unbedingt, aber ielleicht hat auch die aktive Auseinandersetzung mit der Thematik etwas dazu beigetragen, dass ich mein Ledien in diesem Jahr als nicht so schlimm wahrgenommen habe. Dabei war ich z.B. die ganze letzte Woche täglich mehrere Stunden im Freien - ohne Beschwerden!

und nun, zwei Wochen später - voila - ich habe sehr stark den Eindruck, dass die Pollenplage in diesem Jahr für mich vorbei ist. Erstaunlich früh wäre das. Kann eigentlich nur an der extrem trockenen Witterung liegen, wobei die sonst ja immer besonders lästig ist.
An Selbstheilung einer Allergie glaube ich ja nicht unbedingt, aber ielleicht hat auch die aktive Auseinandersetzung mit der Thematik etwas dazu beigetragen, dass ich mein Ledien in diesem Jahr als nicht so schlimm wahrgenommen habe. Dabei war ich z.B. die ganze letzte Woche täglich mehrere Stunden im Freien - ohne Beschwerden!