"Tschuldigung, er ist ja noch ein Welpe!"

Hallo Hundehalter,

auch wenn das Thema hier bestimmt schon zigmal angesprochen wurde, und der von gestern hier wahrscheinlich nicht mitliest, doch noch mal was zu Läufern und Hunden.

Gestern habe ich mal wieder meine Hausstrecke gemacht und war froh, dass es nach einer Zwangspause wieder ziemlich flott lief. :roll:
Bei KM 6, das Ende einer ziemlich langgeszogenen Steigung, kam mir auf einmal ein aufgeregtes, kläffendes Etwas entgegengesprungen und versuchte sich mit seinen niedlichen Beißerchen an meiner Wade festzuhalten.
Ich blieb sofort stehen und der kleine Hund hörte auch sofort auf, wohl in freudiger Erwartung, dass wir weiterspielen. (Niedlich war er ja!)
Kurz darauf kam auch schon seiner Besitzerin und versuchte in zurückzurufen, was er aber ingnorierte. Schließlich wollte er ja weiterspielen.
Also mußte die gute Frau doch noch bis zu mir hinkommen und den kleinen abholen. "Tschuldigung, er ist ja noch ein Welpe!", war ihre Begrüßung und versuchte den Hund einzufangen.
Ok, aber sind Läufer denn Freiwild? Zumindest für Welpen?
Zum Glück ist gestern nichts passiert und ich fand den kleinen wirklich niedlich, hätte in fast für meine Tochter mitnehmen können.
Als ich endlich weiterlaufen konnte, habe ich mich doch gefragt, ob Hunderziehung so schwierig sein kann. Oder sind es doch die Hundehalter, die eine entsprechende Erziehung benötigen?
Ich würde selbst gerne einen Hund haben, was leider aus zeitlichen Gründen (dem Tier zu Liebe) nicht geht, und habe deshalb grundsätzlich nichts gegen Hunde. Und in meinen 4 Laufjahren war es meine erste Hundberührung
Ich werde auch künftig nicht mit Pfefferspray o.ä. laufen, da ich glaube, dass ich den Hundebesitzer eh nicht treffe (der Hund kann ja nichts dafür und will wahrscheinlich eh nur spielen).

Vielleicht liest die junge Frau ja doch hier mit und freut sich über den einen order anderen Kommentar.

Viele Grüße
Toto

Moin Toto,

was mir an Deiner "Berichterstattung" besonders gefallen hat, war Deine Gelassenheit. Zwar hast Du Dich (völlig zu Recht) geärgert, aber Du hast richtig erkannt, dass der Vorfall nicht dem Hund, sondern der inkompetenten Halterin anzulasten war.
Manch anderer hätte sich hier wieder lang und breit über die bösen Hunde im Allgemeinen und Besonderen ausgelassen.
Ich bin in Sachen Hundehaltung nicht ganz unerfahren: habe zwar keinen eigenen, aber regelmäßig einen Pflegehund und bin von Kind an mit Hunden aufgewachsen.
Man kann Hunde an einen völlig lässigen Umgang mit Läufern gewöhnen. Anfangs muss man da aber (je nach Temperament) mit Leine, Leckerchen, Ablenkung etc arbeiten. Man kann einen jungen Hund nicht frei laufen lassen, solange man ihm nicht ein paar erzieherische Grundlagen beigebracht hat. Das gilt sowohl für die Begegnungen Hund/Läufer, sondern auch Hund/Hund.
Leider sind manche Hundehalter dermaßen zögerlich und nicht fähig, sich durchzusetzen: der Tonfall macht bei den "Kommandos" die Musik. Der Hund muss schon am bestimmten Ton erkennen, dass es "ernst" ist. Ein leises "Komm her" reicht einfach nicht.
Mein Pflegehund läuft ohne Leine mit mir mit und ist an Kommandos wie "Steh" (vor einer Straßenüberquerung z.B. ganz wichtig) gewöhnt - er verhält sich anderen Läufern gegenüber völlig uninteressiert. Weder bellt er, noch springt er um sie herum. Das kann man jedem Hund beibringen, und gerade darum finde ich, jeder Hundehalter sollte eine Art "Hundeführerschein" machen, nicht nur die Anlage-Hundebesitzer!

Liebe Grüße

P.S. ab morgen wieder 2 Wochen mit Paul!!! (Mein süßer Pflegling)


Kylie

Try "Running" In My Shoes... ;-)

Hi,
na ich hab ja auch einen Hund. Der hört auch nicht sofort auf´s Wort. Die Dickköpfigkeit ist aber auch rassespezifisch. Ok, in der Erziehung hab ich auch einiges verpasst.
Er tut auch keinem was (ich schwör ).



Wir haben kleine Kinder die ihm im Maul kontrollieren, ob er Legosteine geklaut hat.

Trotzdem, wenn ich auch dem Feld von weitem jemanden sehe ruf ich ihn sofort her und führ ihn an der Leine .

Es gibt eben Leute, die vor Hunden Angst haben egal wie groß oder klein.

Aber wir hatten auch mal längere Zeit ein Problem mit einem Hundehalter. Der lies seine beiden Dobermänner hinter dem Auto herrennen. Natürlich machen die ja nix und er hat sie ja auch unter Kontrolle:stupid: Auch bei Dunkelheit und unübersichtlichen Ecken?( . Der Mann war dazu auch resistent gegen freundliche Hinweise. Mütter trauten sich mit Kinderwagen nicht mehr auf seine " Hausstrecke". Und beim Ordnungsamt ist nix zu machen, solange noch nix passiert ist.
I) I) I) I)

Aber als Läufer muss ich schon feststellen, dass die meisten Hundehalten Obacht geben und den Fiffi gleich rufen. Es kommt halt immer drauf an, wie freundlich man miteinander umgeht.:klugscheiss:





Udo

Lauf Forrest, lauf........................
(meine Mama sagt: das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen...)

Hallo Toto,

ich kenne das Problem von beiden Seiten - früher Hundehalterin, jetzt Läuferin. Ich musste mit meinem Hund sehr lang daran arbeiten, dass es ohne Leine klappte, wenn Läufer oder Radler an uns vorbei wollten. Aber ich finde, das gehört sich so. Und wenn es eben ohn Leine nicht geht, dann muss man den Hund eben am Halsband nehmen oder so, wenn jemand vorbei will. Es ärgert mich immer wieder, wenn Leute, die ihre Hunde überhaupt nicht unter Kontrolle haben, dann die ganze "Zunft" in Verruf bringen.

Wenn ich laufe, dann bedanke ich mich daher auch immer bei den Hundehalten, die ihre Hunde zu sich rufen, Platz machen lassen oder was auch immer, wenn ich komme.

Mir ist erst einmal ein durchgeknallter Winzling ans Bein gesprungen und wollte reinbießen - der war an der Leine, aber an so einem 8m-Flexiteil und die Halterin hat träumerisch in die Gegend geguckt... Den hab` ich aber angemacht...

Moral: Gegenseitige Rücksichtnahme ist schön, wird aber nicht von allen praktiziert.

Laufende und leider hundefreie Grüße,

Andrea