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Beim Orthopäden: Der untersuchte und der nicht untersuchte Mensch!

Beim Orthopäden: Der untersuchte und der nicht untersuchte Mensch!

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Hallo,
gestern war ich mit meiner Tochter beim Sport-Orthopäden, weil sie immer mal wieder über Schmerzen im Knie klagt.
Vorher war sie ein ganz normaler, sportlicher Teenager. Nachher war sie ein Patient mit:
Hüftschiefstellung
Beinlängendifferenz
O-Beinen
schiefer Knie-Achse rechts
lockeren Kniegelenken
zu schwacher Adduktoren/Abduktoren-Muskulatur
Senkfüßen
Sie kriegt jetzt Einlagen, muss regelmäßig zwecks Beobachtung zum Arzt. Im Laufe der Untersuchung, als der Doc meinen panischen Gesichtsausdruck bemerkte, meinte er: "Es gibt in der Orthopädie den nicht untersuchten Menschen - der ist "gesund" und den untersuchten Menschen - der ist dann meist nicht mehr "gesund".
Ich habe mir auch einen Termin geben lassen. Vor mehreren Jahren hatte bei mir ein (anderer) Orthopäde ebenfalls eine Beinlängendifferenz festgestellt und mir eine Ausgleichseinlage verordnet. Mit der kam ich gar nicht zurecht, ein (nochmal anderer) Orthopäde meinte, ich könne darauf verzichten, die Differenz sei in einem tolerierbaren Bereich.
Nun bin ich mal gespannt, was der Sport-Doc (der einen recht guten Ruf hat) bei mir diagnostiziert. Nur: was mache ich danach? Ich laufe nun schon so lange, schmerzfrei, - merke zwar, dass mein eines Bein kürzer ist, ich eine X-Beinstellung habe...aber ich habe keine Lust auf die Einlagen und den Kram. Andererseits habe ich Angst, dass ich bei meinem Laufpensum "ins Verderben" laufe und dann in 20 Jahren am Stock humpele, wenn ich nicht auf den Arzt höre.
Am liebsten würde ich den Termin wieder absagen: Kopf in den Sand stecken und nicht erfahren, was ich nicht hören will...

Gruß
Kylie

try running in my shoeshttp://kyliecat.wordpress.com/

dont't panic...

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Hi Kylie,

der Orthopäde mag noch so einen guten Ruf haben... aber Orthopäden kennen sich meiner Meinung nach nicht so gut damit aus, wie man den Körper wieder in die richtige Spur bekommt, sondern doktorn lediglich an den Symptomen rum, statt die Ursachen zu bekämpfen.
Eine echte Beinlängendifferenz soll es angeblich nur selten geben. Schau mal da und dort nach.
Vielleicht hilft es Euch beiden.

Übrigens war ich mal bei einem Orthopäden, der bei mir nicht mal eine Blockade im Illioskralgelenk erkannt hat und mir stattdessen vom Laufen abgeraten hat. :klatsch: Ich bin dann zum Chriotherapeuten gegangen, der das Problem kurzerhand gelöst hat.

Also, im Zweifel lieber auch mal die Meinung eines Chirotherapeuten oder Osteopathen einholen...(Osteopath wird jedoch nicht von der KK bezahlt)

Liebe Grüße
Doris
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Kylie hat geschrieben:..., als der Doc meinen panischen Gesichtsausdruck bemerkte, meinte er: "Es gibt in der Orthopädie den nicht untersuchten Menschen - der ist "gesund" und den untersuchten Menschen - der ist dann meist nicht mehr "gesund".

Hi Kylie,

genau das ist doch der Knackpunkt! :nein:

Für die Kniegelenke hilft auf jeden Fall ein Kräftigungsprogramm der Muskulatur und dort hängt auch noch einiges mehr dran.
Daher laß Dich bitte nicht bekloppt machen! :wink:

Und wenn Du problemfrei durch die Weltgeschichte laufen kannst und noch dazu Spaß daran hast, dann mach das auch! :nick:
Dieser Arzt wird bei Dir bestimmt etwas finden und dann womöglich vom Laufen abraten. Und dann? :gruebel:

Ich habe seit vielen Jahren zum Teil sehr große Probleme mit den Kniegelenken und versuche das Beste für mich daraus zu machen. Als ich am Anfang dieser Probleme in Behandlung war und sogar beidseitig zweimal operiert wurde, waren die Probleme wesentlich größer als heute.
Mit Kräftigungsübungen und Dehnen halte ich die Probleme nun halbwegs im Griff. Einlegesohlen helfen mir, trotz Senkspreizfüße halbwegs geradeaus zu laufen.
Mal geht es besser, mal schlechter. Trotzdem laufe ich weiter und frage die Ärzte nur noch dann, wenn ich wirklich größere Probleme haben sollte.
Zu einer Beinlängendifferenz kann ich (zum Glück) nichts sagen.

Viele Grüße
Toto :hallo:

4
Ich würde mir anhören, was der gute Mann zu sagen hat. Allerdings würde ich nur interessiert zuhören und keine der vorgeschlagenen "therapeutischen Massnahmen" befolgen. Dein gesamter Bewegungsappat hat sich mittlerweile auf die vermeintlichen Fehlstellungen eingestellt und korrigiert sie selbständig, daher läufst Du schmerzfrei. Zu korrigierenden "therapeutischen Maßnahmen" würde ich nur raten, wenn man als Laufanfänger Probleme hat. Ist meine Meinung, die nicht richtig sein muss.

Ich habe zum Beginn meiner "Laufkarriere" Einlagen gegen meine Senk-Spreizfüße verordnet bekommen. Damals hatte ich Probleme mit dem Knie (rechts), Plantarfaszillitis oder wie datt heisst, also überdehnte Bänder im Fussgewölbe und eine Sehnenentzündung im Fuss. Mit den verordneten Einlagen knickte ich dann um (= Gelenkkapselriss = 8 Wochen Pause). Zu früh wieder mit dem Training begonnen, lief ich mit Schmerzen und dies führte zu Verspannungen im Bereich der unteren Wirbelsäule.

Heute laufe ich in 4 verschiedenen Schuhen, von denen zwei noch einlagenversorgt sind. Eines der Paare ist mittlerweile reif zum Ausrangieren. Der nächste Schuh wird vom Fachmann gekauft (Lauf-Lunge oder Niendorfer Laufladen) und bekommt definitiv KEINE Einlagen. Ich denke, das man durch passende Schuhe, Lauftraining, Lauf-ABC, Barfusslauf und immer wechselnde Schuhe den Bewegungsapparat so stärken und schulen kann, das Korrekturen überflüssig werden. Sollten doch mal Zipperlein auftreten, kann man erst einmal durch Pausieren "therapieren" ... wenn dann wirklich nichts mehr geht, kann man mal überlegen zum Doc zu gehen und abwägen, ob ein Eingriff in die Statik des Bewegungsapparates sinnvoll ist.
Steif
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Ständig verschwinden Senioren spurlos im Internet, weil Sie "ALT" und "ENTFERNEN" gleichzeitig drücken.

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Hallo Manu,

ich kenne eigentlich den Spruch wie folgt:
"Es gibt keine gesunden Menschen, nur nicht ausreichend diagnostizierte" :wink:
Gruß
Peter

"Auf lange Sicht sind wir alle tot"

6
die story mit deiner tochter kommt mir sowas von bekannt vor :hihi: . meine diagnosen sind noch heftiger (bin ja wohl auch schon älter als deine tochter). nur das mein orthopäde nicht so nett war und diese diagnose-geschichte erzählt hat.
ich kann nur erzählen wie es bei mir weiterging: es ging ein bericht an meinen hausarzt (vertrauensvoll, sportarzt, marathonläufer). er sagte sinngemäß folgendes: "der orthopäde hat sie jetzt erstmal auf ungefähr gefühlte 80 lebensjahre diagnostiziert, ich hoffe sie haben schon eine berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen, weil die kriegen sie jetzt nie mehr" (hatte ich natürlich nicht :eek: ) weiterhin: "orthpäden haben einfach den trick raus, wie man geld an patienten verdient." zum weiteren vorgehen sagte er "wir müssen einfach gucken, wie sie angesichts der tatsächlichen schäden einigermaßen laufen können und so gesund bleiben" auf meine frage "und wie ist das längerfristig" (von wegen, mach ich mir beispielsweise nicht durch laufen irgendwas kaputt) kam die sehr weise antwort "auf lange sicht sind wir alle tot". erst fand ich den satz etwas heftig aber im nachhinein denke ich, er hat recht. orthopädie ist vielleicht in der diagnostik (teuer) gut, in der behandlung eher unterentwickelt, was nützen mir die ganzen diagnosen (z.B. BSV in den nächsten fünf jahren), wenn niemend weiß, was wirklich effektive präventionsmöglichkeiten sind?
und ich denke, laufen ist erst seit wenigen jahren eine massenbewegung, so dass auch viele 'vorgeschädigte' (hübsches wort) diesem sport nachgehen, wie sich das bei diesen auswirkt, kann also noch niemand sicher wissen.
da aber laufen spaß macht und man dadurch definitiv gesünder durch die welt läuft als coach-potatoes, ist es im moment die beste möglichkeit, was in 20 jahren ist, weiß niemand.

7
Hallo Kylie,

mach dich nicht verrückt. Wenn du ein echtes orthopädisches Problem hättest, wärst du nicht all die vielen Jahre schmerzfrei gelaufen. Hör einfach mal, was der Doc sagt und dann zieh deine Schlüsse.

Zu deiner Tochter muß ich sagen, es ist sicher gut, wenn Fehlstellungen rechtzeitig behandelt werden. Bei einer Freundin ist das nicht der Fall gewesen und sie hat heute mit 36 Jahren beide Knie so kaputt, daß nicht mal mehr Walken drin ist.

Aber ich versteh dich schon. Bevor ich meine Einlagen bekam war ich erst beim Hausarzt, der meinte, warum müssen sie den unbedingt Halbmarathon laufen? Und mit der Aussage war ich einfach nicht zufrieden. Ich sollte meinen Sport aufgeben :motz: Der hat sie doch nicht alle. Naja, Ende gut alles gut. Der Orthopäde hat sich bisher als sehr fähig erwiesen.

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Hi,
ich kann Dir nur raten: Nieeeeeeeeee einfach nur zum Spaß zum Arzt!!!!!!
Was erwartest Du, jetzt hast Du keine Probleme, läufst gut das kann nur schlechter werden!! Du gehst doch auch nicht einfach mal so in die Autowerkstatt und läßt Dein Auto "durchsehen" ob man nich vielleicht was findet wenn es keinen Grund dafür gibt. OK der Vergleich hinkt, am Auto muß man gewisse Dinge regelmäßig nachsehen lassen, aber bloß nie freiwillig zum Orthopäden!!
Grüßle
Martin :wink:

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funrunner hat geschrieben: Blockade im Ilioskralgelenk
Hi Doris - vielen Dank für diesen Begriff. Ich glaube, nach dem habe ich lange gesucht, um eine Erklärung für eine bei mir damals langwierige, schmerzhafte und ärztlicherseits weder erkannte noch als behandelbar eingestufte Kniegeschichte zu finden, die bei mir kein Chiropraktiker sondern ein Rutscher auf Glatteis löste. Nachdem ich ein L entfernt habe :wink: fand ich auch einigermaßen plausible Sachen dazu im Netz. Erstaunlich, dass Orthopäden das gar nicht zu kennen scheinen :gruebel:

und Kylie: ich sag auch, was die anderen sagen: bloß nicht verrückt machen lassen. Ein Arzt kann deinen Körper nicht automatisch besser beurteilen und einstufen als du selber.

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Moin,

eine Kräftigung der Muskulatur ist nicht nur für die Stabilisierung des Knies gut, es hilft dem gesamten Bewegungsapparat.

Das "Problem" der Beinlängendiferenz und wie es von den meisten Orthopäden behandelt wird, kann ich immer noch nicht nachvollziehen. Mittlerweile sollte es sich doch auch zu denen herumgesprochen haben, dass die Differenz häufig von einer Hüftfehlstellung kommt, die ihre Ursache auch wiederum im Stützapparat hat. Einlagen, die dann auch noch die Differenz versuchen auszugleichen führen dann eher zu einer Verschlimmerung der Schieflage.

Viele Leute "machen" sich so eine Fehlstellung. Eine Blockade im ISG z.B. wie schon geschrieben kann dazu führen, bei mir waren es 3 Blockaden in der Wirbelsäule: Hals-, Brust- und Lendenwirbel Blockade. Nach Lösen der Blockaden habe ich - oh wunder - wieder gleichlange Beine.

Die Ursache für Blockaden sind häufig Fehlhaltungen und ungenügend trainierter Stützapparat. D.h. Blockaden wegmachen und nichts weiter tun führt oft wieder zu Blockaden. Will man das vermeiden, hilft zumeist nur ein Training dieser Stützmuskulatur. Für den Beinapparat sind es z.B. Übungen, wie sie im Lauf-ABC vorkommen.

:hallo:
odie

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In punkto Computer sagt man in solchen Fällen:
Never change a running system!
Ich rate Dir selbiges!
Viel Erfolg!
Meike

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Hi Kylie,

meinen Vorrednern kann ich mich nur anschließen. Wenn Du schon jahrelang ohne größere Probleme läufst, dann solltest Du das auch weiterhin ohne irgendwelche Orthesen machen. Die Frage ist doch: Wie definiert man denn, was eine Fehlstellung ist und in welchem Fall eine Gelenkachse von der "Norm" abweicht? Und wie legt man eigentlich die "Norm" fest? Der liebe Gott hat, soviel ich weiß, nie ein Datenblatt mit irgendwelchen Spezifikationen für den Menschen herausgegeben. Das können doch dann nur Ärzte oder Humanbiologen gemacht haben. Meines Erachtens ist es gar nicht möglich, für ein aus über hundert Knochen bestehendes System wie den menschlichen Bewegungsapparat eine geometrische Ideallösung zu finden. Schon aufgrund der Vielfalt der möglichen körperlichen Tätigkeiten wird eine universelles Optimum noch nicht einmal existieren. Für einen Werfer wird also beispielsweise ein anderer Körperbau ideal sein als für einen Läufer oder Springer. Man sollte sich folglich über sogenannte "Fehlstellungen" nur dann einen Kopf machen, wenn sie bei regelmäßiger Belastung Probleme verursachen. Und achte bei Deiner Tochter bitte darauf, daß die Einlagentherapie mit Kräftigungs- bzw. Koordinationstraining einher geht und somit die Ursachen und nicht nur die Symptome der Beschwerden behandelt werden.

Alles Gute,
Martin

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Hi Kylie: zu deiner Tochter: Geht auf jeden Fall zu einen Osteopathen oder einem anderen Manualtherapeuten. Da lässt sich so viel machen, von dem die klassische Schulmedizin keine Ahnung hat!


Zu dir: Wenn du hingehst, dann musst du dir überlegen, was dumit dieser "Weisheit" dann anfängst. Wirst du dieses Hintergrundwissen wirklich wieder los? Bei einer Bauchspiegelung hat mir der Chirurg gesagt, dass ich linksseitig bald einen Leistenbruch haben werde. Das war vor 10 Jahren. Einen Leistenbruch hatte ich nicht, aber immer wenn ich etwas hebe, dass schwerer als ein Kilo ist, habe ich ein ungutes Gefühl! Solange du keine Probleme hast, mach einfach weiter. Welche Probleme du vielleicht einmal später haben wirst, kann dir ein Arzt auch nicht sagen.

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Lizzy hat geschrieben:Hi Doris - vielen Dank für diesen Begriff.
Hi Lizzy,

Gern geschehen! :wink:

Nachdem ich ein L entfernt habe :wink: fand ich auch einigermaßen plausible Sachen dazu im Netz.
Das wundert mich aber, es fehlte noch ein a!

So, jetzt noch mal richtig: Iliosakralgelenk! :P

Freut mich, dass Du doch noch eine Erklärung für Deine Kniegeschichte gefunden hast.

Liebe Grüße
Doris
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Fettes DANKE an alle

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Hi,
ich bin überwältigt, wie viele gute Tipps es "geregnet" hat. Und auch der Tenor gefällt mir (na klar, ich wollte ja auch nicht hören:"Um Himmels willen gnä' Frau, laufen Sie keinen Meter mehr!" :wink: )
Dieser Satz von Frixi, dass man nicht mehr so schnell los wird, was der Arzt einem mal angedroht hat, stimmt voll und ganz. Deswegen, weil seit der Diagnose "Beinlängendifferenz, Keil zum Ausgleich" vor Jahren im Unterbewusstsein dieses Damokles-Schwert über mir schwebt, bin ich ja auch so ängstlich und lebe in ständiger Furcht, mich zu überlasten.
Ich denke dann immer, dass ich nicht so viel trainieren darf, weil ich eigentlich nicht die geschmeidige und effiziente Läuferin bin und daher mit dem Laufen schnell zu viel des Guten tue (mit ein bisschen Laufen sind die Docs ja immer schnell einverstanden, aber wenn sie dann hören, was ich so laufe in der Woche, im Monat, im Jahr, ist das dann plötzlich gar nicht mehr gesund).
Dabei bewege ich mich ja bei weitem nicht in der Oberliga der Kilometersammler, da gibt es ganz andere, die wesentlich mehr laufen. Aber halt auch nicht die netten 3 mal pro Woche 40 min, was die Ärzte dann unbedenklich und sogar förderlich finden...
Odie, ich hatte schon mal irgendwo gelesen, dass Du da auch totale Last mit hattest. Ich tu mich nur immer so schwer mit den Übungen, für sowas bräuchte ich einen "Personal Gymnastik-Coach" - schade, dass Du nicht um die Ecke wohnst :wink: .
Im Grunde bin ich am geschocktesten, dass meine Tochter plötzlich zum "Fall" wird. Andererseits: mit 13 und noch in der Wachstumsphase kann der Arzt ja vielleicht wirklich noch rechtzeitig sinnvolle Maßnahmen verordnen.
Wenn ich jetzt ganz extrem ehrlich bin, ist es nicht so, dass ich immer schmerzfrei laufe. Linkes Bein hintere Sehne im inneren Knie, Hüfte: das zwackt schon mal. Aber nie so, dass ich nicht laufen kann, beim Laufen selbst eigentlich gar nicht, eher in Ruhe.
Aber das erzähl ich dem Doc lieber gar nicht ;-(....sonst dreht der erst richtig auf!
Danke nochmal allen!
Gruß
Kylie

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Hallo Kylie,

ich möchte Steif und Odie unterstützen:

Hüftfehlstellung, Beinlängendifferenz und eine Auswahl gepflegter Fußfehler sind mir mit etwa 13/14 Jahren auch bei der orthopädischen Reihenuntersuchung in der Schule festgestellt worden, verbunden mit der Empfehlung zu diversen Einlagen usw. sowie abschreckender Horrorgeschichten.
Habe ich alles gar nicht erst ignoriert und mich trotzdem weiter sportlich betätigt. Knapp 30 Jahre später habe ich trotz diverser belastender Aktivitäten (MTB, Marathon, Bergtouren hoch/runter mit schwerem Gepäck, Kicken, Squaschen etc.) noch immer keine Probleme bekommen.
Dabei stehe ich am besten gerade mit einem Bein auf der Strasse und dem anderen auf dem Bürgersteig.
Einerseits dürfte sich der Körper muskulär an die "Fehlstellungen" anpassen, andererseits dürfte das eine klassische "Kann-" Diagnose sein: Wer messtechnisch in diese Diagnose-Kategorien fällt, kann orthopädische Probleme bekommen (muss aber nicht). Das muss nicht zutreffender sein als die Aussage: Wer Einlagen trägt hat orthopädische Probleme, die durch das Ablegen derselben geheilt werden können.
Selbstverständlich ist das nur meine subjektive Erfahrung ohne Anspruch Allgemeingültigkeit.
LG
Sisu

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"Es gibt keine gesunden Menschen. Es gibt nur Menschen, die nicht gründlich genug untersucht wurden."
Das betrifft ja nicht nur die Orthopädie. Sicher sind viele Untersuchungsergebnisse auch (mehr oder weniger) relevant. Und einige Maßnahmen sind auch sinnvoll. Nur, wenn man auf alles, was irgendwann mal Probleme machen könnte, vorsichtshalber wie verrückt draufhält, dürfte der Schaden den Nutzen doch idR deutlich überwiegen.

"Das Geheimnis der Medizin besteht darin, den Patienten abzulenken, während die Natur sich selbst hilft." (Voltaire)

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Noch'n "Erfolgsbericht": Seit kleinauf Knick-, Senk- und Spreizfuß - Bock auf die Übungen hatte ich nie (= auch nie gemacht), zum Orthopäden wegen Einlagen war ich aus Faulheit ab ca. 13-14 Jahren auch nicht mehr, bei der Musterung (erst dann! vorher nicht) festgestellt, dass ein Bein 4 cm länger ist als das andere... usw. Keine wirklichen Probleme oder Beschwerden gehabt, zumindest nicht an Füßen, Beinen oder so. (Am Rücken ja, aber das kommt vom schief vor dem Compi sitzen :D )

Nun mit 23 bei der Laufbandanalyse im Laufladen und der Begutachtung der drei Monate eingelatschten bisher getragenen Laufschuhe (waren ein Sonderangebot gewesen, ohne Beratung gekauft) festgestellt: Alles normal, standard, nix los, auch sonst keine Beschwerden gehabt (obwohl ich vier Wochen nach Laufanfang ein 9,5 Kilometer-Rennen gelaufen bin...), einfach weiter so und Normalschuhe kaufen.

(Anekdote am Rande: Die adidas Response Cushion Vorjahresmodell aus dem Sonderangebot waren nur minimal schlechter, als die new balance 844, die es nach dem ausführlichen Vergleich und Abwägen dann als zweites Paar mit Beratung geworden waren)
Andi




Jetzt bin ich gewappnet

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AndiD hat geschrieben:(...) festgestellt, dass ein Bein 4 cm länger ist als das andere... usw. )

Boah, also das ist ja nun echt viel, würde ich mal sagen. Bei mir waren es 1,5 cm, Ausgleich sollte 7 mm sein...
AndiD hat geschrieben:(...)festgestellt: Alles normal, standard, nix los, auch sonst keine Beschwerden gehabt ...einfach weiter so und Normalschuhe kaufen.
Das macht mir speziell auch für meine Tochter Mut! Werde ich ihr direkt so weitererzählen. Die wurde nämlich auch schon ganz blass um die Nasenspitze und sah ihren weiteren Verbleib im Handball-Kader Niederrhein (HVN) schwer gefährdet. Sie ist, auf Grund ihrer geringen Körpergröße eh nur Wackelkandidatin ... das mit dem Wachsen kann ja noch werden! Aber die Diagnosen des Docs kamen derart Schlag auf Schlag, dass selbst die Arzthelferin nicht mehr mit dem Tippen nachkam!!!
Gruß
Kylie

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Zu diesem Thema fällt mir ein Gedicht von Eugen Roth ein:

Zwei Dinge sind der Ärzte Not:
A) die Gesundheit B) der Tod!

Drum hält er uns, auf das er lebe
Dazwischen in der Schwebe!


Ich hoffe, ich habe ihn richtig aus dem Koppe zitiert...

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aushnahmsweise gebe ich auch meinen senf mal dazu...

als ich noch eishockey spielte, hatte ich mal einen blöden unfall woraufhin sich 60 ml blut im knie ansammelten und das ding aussah wie eine honigmelone (vom umfang...).
mein hausarzt hat das ding punktiert (blut mit der spritze rausgesaugt) und mich danach zum orthopäden geschickt. Rat des orthopäden: nie wieder sport! (mit 18!?)

natürlich habe ich mich nicht daran gehalten, (und nach ein paar wochen gips) munter weiter trainiert - ohne probleme!

vor ein paar jahren, als ich mich auf meinen 1. (lauf-) marathon vorbereitet habe, hatte ich plötzlich dumpfe schmerzen im knie, die ich nicht deuten konnte. bin damit zum "sport"-orthopäden gegangen und was da passierte ist einfach unglaublich! der arzt - eine ausgeburt an weisheit - attestierte ohne röntgenbild und ohne betasten, verdrehen, drücken oder sonstiges handanlegen irgendwas und verschrieb mir eine bandage. dazu riet er mir - weil ich ja immerhin schon 30 war: sie sollten weniger sport treiben, sie sind ja keine 18 mehr (oder so ähnlich)... staunend verließ ich die praxis...

das mit dem knie hat sich nach verringerung des trainingsumfangs von selbst erledigt!

noch eine kurze arzt geschichte: unser betriebsarzt hat vor ein paar jahren eine "pneumologische untersuchung" (lungen-funktionstest) angeboten. naja - kost´ ja nix, also hin! während er (der arzt) wichtige krankenakten bearbeitete, führte sein assistent den test mit mir durch, ohne das der doc mich auch nur angesehen hat. der assi nannte ihm anschliessend einen wert und der arzt sagte mit ernster stimme: sie sollten aufhören zu rauchen und mehr sport treiben...
1. ich bin nichtraucher, 2. ich treibe mind. 5 mal sport/woche und 3. dass ich als kind mal eine lungenentzündung hatte, wurde weder gefragt noch hätte es jemanden interessiert...

soviel zum thema ärzte...
Perfektion ist eine Straße, kein Haus! (chin. Sprichwort)

Der große Tag!

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So Leute,

heute war es also soweit: der Gang nach Golgatha...aber mit der Einstellung: egal, was der Fred kamellt, ich hör mir das an und wenn's was Niederschmetterndes ist nach der Devise: "Wenn Sie so weitermachen, dann..." ...dann zum einen Ohr rein, zum andern raus!

Ich also in Kurzform gleich losgelegt: Laufpensum, Beinlängendifferenz, erst Keil zum Ausgleich, dann Probleme, nun ohne Keil seit 5 Jahren, neuerdings leichte Schmerzen linke Hüfte, Schulter, Sehne zum Knie hinten in Ruhe, nicht bei Belastung. Seine werte Dritt-Meinung sei jetzt gefragt.

So, und jetzt aufgepasst: Der gute Mann hat mich vermessen, bis zum bitteren Ende: in BH und Unterbuxe musste ich mich präsentieren :geil: bin begutachtet worden, mit Wasserwaage, geschüttelt nicht gerührt (meine Beine), im Liegen, Stehen, Sitzen und dann:
"Sie haben keine Beinlängendifferenz", sondern:
alles wie's besser nicht sein kann. Ich hab's selbst gesehen, die Wasserwaage auf dem Knie, auf den Schultern, Hüfte, Becken...alles mittig!
Dafür hab ich einen Buckel :hihi: aber minimal, also eine kleine Wirbelsäulenverdrehung, nicht bedenklich und nicht sichtbar! Und das, was schmerzt, ist mein Gluteus Maximus, zu deutsch der Arschmuskel, der links leicht entzündet ist, weiß der Teufel warum. Könnte vom Stepper oder sowas kommen, da ich darauf aber selten bis nie trainiere, könnten es auch die Bergläufe sein...jedenfalls zeigte mir der nette Onkel Doktor (ich hätte ihn küssen können) eine Dehnübung und lobte extra noch mal meine Dehnfähigkeit, guckte sogar staunend noch nach meinem Alter in der Akte und meinte, da hätte er schon 30 Jährige, die das nicht mehr könnten!!!

Vor lauter Glück hätte ich ihm noch weiter in Unterwäsche das Dehn-Model gemimt, aber ich durfte mich wieder anziehen und so gut wie gesund auf meinen gleich langen Beinen die Praxis verlassen.

Ist das nicht sensationell???
:)
Kylie

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Ja dann mal herzlichen Glückwunsch. Man muß wohl den richtigen Arzt im richtigen Moment erwischen (vielleicht mal vorher fragen: "Wie sind Sie denn heute so drauf?).

Wenn sowas nochmal vorkommt, könnten Stefan68 und ich dir noch einen Düsseldorfer Orthopäden vorstellen, der grundsätzlich keine Einlagen verschreibt, dafür aber gerne Dehnungsübungen vorturnt, allerdings nicht in Unterwäsche. Dafür hängt an fast allen Wänden Erotisches in Öl gemalt, von Dottores Hand daselbst. Echt sehenswert.

Das neue Bild sieht ja mächtig nach Tria-Mucki-Braut aus. Vielleicht doch wieder Sklaventreiberin?

@Jürgen

24
Na hallo: DEN Orthopäden in Düsseldorf wüßte ich aber auch gerne, Adresse bitte. Obwohl er mir jetzt einen Tag vor dem Urlaub nicht mehr helfen kann, aber danach! *freu* DANKE!
Gruss
Claudia
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25
Quirli hat geschrieben:Na hallo: DEN Orthopäden in Düsseldorf wüßte ich aber auch gerne, Adresse bitte. Obwohl er mir jetzt einen Tag vor dem Urlaub nicht mehr helfen kann, aber danach! *freu* DANKE!
Gruss
Claudia
Morgen Quirli,

kein Problem, Adresse kommt per PN. Man sollte ja hier keine direkte Werbung machen. Schönen Urlaub wünscht

Jürgen.

26
Nachdem meine Schmerzen von einem überschüssigen Knochen kamen und nun, wo dieser enntfernt ist, dieselben Schmerzen von was ganz anderem kommen sollen.. Und meine Schuhsohlen angeblich zu dünn sind...
Vielleicht sollte ich mal mach Düsseldorf fahren...(Ich mag aber nicht fast nackig turnen)

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

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pingufreundin hat geschrieben: Vielleicht sollte ich mal mach Düsseldorf fahren...(Ich mag aber nicht fast nackig turnen)
Nee nee, pingufreundin, halbnackt turnen wird wohl in Wuppertal bei Kylie angeboten, hier in Düsseldorf dehnt der Arzt korrekt in Weiß gewandet dem Patienten etwas vor, erwartet aber, daß dieser hochmotiviert gleich mitmacht, zum Zeichen, daß er verstanden hat. Gefolgt von diversen Sessions beim Physiotherapeuten. Dafür gibt's in der Regel keine Spritzen, Schmerzmittel oder umgehende Operationen und niemals Einlagen. Das ist mir erstmal sympathischer.

Falls du dochmal nach Düsseldorf kommst: Hier gibt's auch einen schönen Aquazoo mit den kleinen Nichtfliegern (bin auch ein Freund dieser Spezies).

Mein Buchtipp: Elke Heidenreich/Quint Buchholz - Am Südpol, denkt man, ist es heiß.

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Kylie hat geschrieben:Und das, was schmerzt, ist mein Gluteus Maximus, zu deutsch der Arschmuskel, der links leicht entzündet ist, weiß der Teufel warum.


Hallo Keylie,
Genau die gleiche Diagnose habe ich gestern von meinem Doc gehört :gruebel:
Allerdings hatte er 'ne etwas andere Erklärung dafür. Er machte einen Beinmuskeltest der ergab, dass meine hintere Oberschenkelmuskulatur gegenüber der Vorderen "unterentwickelt" ist. Er hat mir empfohlen öfter mal in die Muckibude zu gehen und spezielle Übungen für die hintere Beinmuskulatur zu machen. Nee, Muckibude ist nichts für mich :nein: Werde es mal mit Gymnastik probieren :wink:

Gruß
Gisela

wir kriegen dich noch

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RunningTurtle hat geschrieben: Genau die gleiche Diagnose habe ich gestern von meinem Doc gehört :gruebel:
Er machte einen Beinmuskeltest der ergab, dass meine hintere Oberschenkelmuskulatur gegenüber der Vorderen "unterentwickelt" ist. Er hat mir empfohlen öfter mal in die Muckibude zu gehen und spezielle Übungen für die hintere Beinmuskulatur zu machen. Nee, Muckibude ist nichts für mich :nein: Werde es mal mit Gymnastik probieren :wink:

hallo kylie, so wie's aussieht, kriegen wir auch dich noch krank, dass geht jawohl nicht, dass du ungeschoren davon kommst! :motz: :hihi:
ehrlich gesagt, finde ich deine ärztlich abgesicherte 'ich bin gesund'-diagnose ist mehr wert als ein fünfer (oder sogar sechser) im lotto!

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ich fang an, DÜsseldorf zu mögen (war bisher da immer nur auf der "boot")
Aber kylies Arzt ist mir noch lieber. Vielelicht spricht der meinen Fuß ja auch heile. :gruebel:

Streak 3: Beginn 10.10.2009

Es ist nichts Großartiges daran, besser zu sein als jemand anderes.
Wahre Größe zeigt sich darin, besser zu sein, als man selbst vorher war
(Plakat in einer Klasse)

Keine Entschuldigung mehr

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Hallo,
@RunningTurtle: das könnte natürlich auch ein weiterer Grund sein, wobei ich das bei meinen "muskulösen" Beinen kaum glaube. Normalerweise müsste durch das beständige Auf und Ab in den Wupperhills bei meinen Beinen jede Muskelpartie irgendwie angesprochen werden.
Habe gestern die empfohlene "Löffelchenstellung" samt warmem Dinkelkissen mal ausprobiert: war sehr angenehm!
@jasper: jawohl, so seh ich das auch. :daumen: Ein Orthopäde, der gründlich untersucht und dennoch nicht fündig wird. Der Arzthelferin diktierte er "Ausschluss Beinlängendifferenz" - d.h. nun habe ich eine Entschuldigung weniger, wenn's mal wieder nicht lüppt.

Allerdings ist es schon ärgerlich, dass ich mir jetzt seit fünf Jahren den Kopf mache und Bedenken habe wegen dieser nicht existenten Beinlängendifferenz! Gut, dass ich hingegangen bin, in diesem Fall!

Nochmal zur Seriösität des Arztes: ich glaube wirklich nicht, dass er mich da nur aus Spaß an der Freud bei seiner letzten Kundin vor Feierabend in Unterwäsche rumspringen ließ :D das hatte schon einen tieferen Sinn. Schließlich wollte er das ganze Gestell mal begutachten, und mit Klamotten ist das halt schlecht möglich. Also nicht dass den armen Mann jetzt jemand für einen lüsternen Perversling hält, - das hat er echt nicht verdient!

Gruß
Kylie

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